Seit über 100 Tagen tobt der Ukrainekrieg und seitdem merken wir alle wie sich die Abhängigkeit von Russlands Energien auswirkt. Gerade haben die Mineralölkonzerne entdeckt wie Mitnahmeeffekt geht und demnächst entdecken die Chinesen wie gut es ist, dass die Politik in Deutschland die Solarenergie-Branche kleingekriegt hat (die Windenergie-Branche übrigens auch), denn die Solarzellen kommen inzwischen überwiegend aus dem Reich von Xi Jinping. China schickt sich anscheinend derzeit an Taiwan zu … und dann wird’s richtig unlustig.
Da es der alten GROKO-Regierung bereits egal war was aus den erneuerbaren Energien hierzulande wird und der neuen Ampel-Regierung anscheinend ebenso, verwundert es nicht, wenn man die extra dafür eingerichtete Website der Bundesregierung (mit dem exakt passenden Titel) dazu aufruft.
Dass habe ich soeben um 2:20 Uhr gemacht und direkt mal einen Screenshot erstellt. Auf diesem ist gut zu erkennen, dass der aktuellste Eintrag direkt auf der Homepage aus dem Dezember 2020 ist. Altmaier* lässt schön grüßen.
Es fehlen mir noch immer die Worte und wir haben bereits 2:40 Uhr.
Ich erspare mir eine Anfrage beim zuständigen Wirtschaftsministerium (zuständig für Wirtschaft und … na? … richtig! Klimaschutz!!! Trörö!!!), geführt von einem … Habeck … äh Grünen.
Ich schicke einfach diesen DUISTOP-Textbeitrag dorthin – zur flehentlichen Kenntnisnahme.
*Den Namen des Ex-Wirtschaftsministers hatte ich zuvor falsch geschrieben (Altmeyer), ein Freudscher Fehler, denn ich hatte erst vorgestern noch ein Buch über Umweltmedizin von Prof. Peter Altmeyer in der Hand (https://www.altmeyers.org/de/users/2-prof-dr-med-peter-altmeyer) und dann einen kritischen Artikel über ihn im Blick: https://www.welt.de/wirtschaft/article120258231/Die-fragwuerdigen-Machenschaften-eines-Chefarztes.html
… dass er genau zwei Jahre nach dem Loveparade-Unglück abgegeben hat – nämlich für eine transparente Aufklärung zu sorgen. Passiert ist seinerseits rein gar nichts.
Das Thema hatte ich bereits vor rund sechs Wochen Mitte April aufgegriffen:
Darin beschreibe ich u.a. wie Link sich damals als Landtagsmitglied verhalten hat und werfe die Frage auf wer Thomas Rodenbücher (inzwischen verstorben) von xtranews vertrauliche Unterlagen verschafft hat. Eine Auflösung bin ich noch schuldig und arbeite kräftig daran dies in die Tat umzusetzen. Ich hatte ausser Link bereits jede Menge Leute aus seinem SPD-Umfeld gefragt ob sie etwas wüssten, aber ausser Frau Bas hat niemand geantwortet. Sie weiß übrigens nicht wer es war – angeblich.
Nun sind weitere Fragen zu dem Themenkomplex an mich herangetragen worden. Kein Wunder, wenn die Zahl der LeserInnen steigt und sich also auch mehr Leute für manche Themen interessieren die möglicherweise viele andere schon längst abgeschrieben haben oder gerne abgeschrieben hätten.
Mit der Loveparade und den Folgen hat Duisburg immer noch zu kämpfen, denn mit dem schmählichen Ende des Gerichtsprozesses ist längst nicht das Ende der gesamten „Geschichte“ eingeläutet worden. Manche hätte das nur zu gerne.
Heute widme ich mich einem meiner Meinung nach wenig beleuchteten Teilbereich. Und zwar den Remonstrationen einiger Polizisten zum LoPa-Einsatz sowie den Umgang damit an höchster Stelle bevor, während und nach dem Unglück. Für alle die nicht wissen was eine Remonstration ist, hier eine knappe Erklärung:
Eine Remonstration ist eine Einwendung, die BeamtenInnen gegen eine Anweisung erheben, die von Vorgesetzen gegeben wurde. Sie ist ein selten angewandtes Mittel, da die/der Remonstrierende ev. mit internen „Problemen (u.a. verzögerte Beförderung, Versetzung)“ rechnen muss. (vgl. Nestbeschmutzer usw.)
Im Zusammenhang mit der LoPa gab es im Vorfeld einige Remonstrationen von BeamtenInnen. Diese wurden aber anscheinend alle nicht ernst genommen bzw. blieben unbeachtet.
Die Fragen die sich daraus ergeben sind vielfältig. Dazu muß man wissen, dass kurz vor dem 24. Juli 2010 die Regierung in Düsseldorf gewechselt hat. Die SPD und die Grünen kamen an die Macht und im Zuge dessen wurde der damalige Duisburger SPD-Chef Ralf Jäger, von Beruf ein einfacher Krankenkassen-Angestellter bei der TK, der neue Innenminister.
Tja, man kann sich denken, ein neuer unerfahrerer Innenminister der so kurz im Amt und zuständig für die Polizei in NRW ist möchte zumindest am Anfang gut dastehen und „geliebt“ werden. Das Unglück gab dazu aber nicht so viel her, denn auch die Polizei stand enorm in der Kritik. So war es eigentlich nicht verwunderlich wenn Jäger in einem kürzlich gemachten WDR-Interview zu seinem „Ende“ als Abgeordneter des Landtags stolz erwähnte, dass schon kurz nach dem Unglückstag in einer einzigen durchgearbeiteten schlaflosen Nacht er und wer auch immer festgestellt haben, dass die Polizei keine Schuld trifft. Ich berichtete bereits.
Zwischenbemerkung: Angeblich wurde Jäger im Laufe der Zeit übrigens nie staatsanwaltschaftlich zur LoPa vernommen.
Folgende Fragen sind nun interessant:
Was hat Jäger in der besagten Nacht festgestellt, wurde dies protokolliert und /oder zu einem offiziellen Bericht zusammengefasst?
Wurde Jäger jemals staatsanwaltschaftlich vernommen und wurde dazu seine Immunität als Minister aufgehoben?
Was stand in den Remonstrationen von PolizistenInnen an ihre Vorgesetzten und hatte Jäger davon Kenntnis?
Weshalb wurden die Remonstrationen nicht ernst genommen und wer hat sie nicht ernst genommen?
Wurden Unterlagen zu den Polizeiaktivitäten vor, während und nach dem Unglück in eine Verschlußsache „gepackt“ und wenn ja auf wessen Veranlassung – auf Jägers?
Zur letzten Frage bzgl. der Verschlußsache hier eine „Kleine Anfrage“ aus dem Jahr 2017 an den Landtag, die allerdings noch keine erhellenden Erkenntnisse birgt, sondern nur verdeutlichen soll um was es grundsätzlich geht:
So und nun wird es, was die Polizeiaktivitäten am Unglückstag angeht, noch ein wenig komplizierter bzw. komplexer.
Die Loveparade fand auf einem ehemaligen Bahngelände statt. Dieses Gelände wurde (laut diverser Pressemeldungen aus der Zeit) kurz zuvor von Kurt Krieger bzw. einer seiner Firmen erworben. Ob am 24. Juli 2010 der Kauf und Besitzübergang bereits vollzogen waren kann ich nicht mit absoluter Sicherheit sagen.
Für den Fall, dass das Gelände noch der Deutschen Bahn gehörte wäre die Bundespolizei zuständig gewesen. Und für den Fall es gehörte bereits Herrn Krieger ist es für meine Begriffe fraglich wer zuständig war.
Insofern und abschliessend ergeben sich folgende Fragen an die NRW-Landesregierung und das NRW-Innenministerium die ich soeben dorthin verschickt habe:
Guten Tag,
ich habe folgende Pressefragen zu Vorgängen rund um das Loveparade-Unglück am 24. Juli 2010 in Duisburg:
Ralf Jäger, Ex-NRW-Innenminister, hat kürzlich in einem WDR-Interview öffentlich geäussert kurz nach dem Unglück in einer einzigen Nacht zusammen mit anderen Beteiligten die Rolle der Polizei am Unglückstag begutachtet zu haben. Wer waren die Beteiligten ausser ihm und wurde diese Nachtsitzung offiziell durchgeführt und protokolliert und/oder zu einem offiziellen Bericht zusammengefasst?
Wurde Herr Jäger je staatsanwaltschaftlich vernommen und wurde dazu seine Immunität als Minister aufgehoben? Wenn ja in welcher Sache wurde er vernommen und wann war das?
Es gab vor dem und ev. auch während des Events in Duisburg Remonstrationen von PolizistenInnen an Ihre Vorgesetzten, sind diese Remonstrationen protokolliert und hatte auch Herr Jäger davon Kenntnis?
Angeblich wurden in keinem einzigen Fall diese Remonstrationen „Ernst“ genommen, warum nicht und wer hat sie nicht „Ernst“ genommen?
Wurden Unterlagen zu Polizeiaktivitäten vor, während und nach dem Unglück in eine Verschlußsache „gepackt“ und auf wessen Veranlassung – ev. auf Herrn Jägers?
Vielen Dank.
DUISTOP
M. Schulze
Und folgende Fragen an die Bundespolizei bzw. das Bundesministerium des Innern wo, UPPS, inzwischen Mahmut Özdemir aus Duisburg als Staatssekretär seines Amtes waltet, habe ich auch soeben abgeschickt:
Guten Tag,
ich habe folgende Pressefragen zu Vorgängen rund um das Loveparade-Unglück am 24. Juli 2010 in Duisburg:
Fand die „Loveparade Duisburg“ auf einem Bahngelände statt, das sich zu diesem Zeitpunkt/an diesem Tag noch im Besitz der Deutschen Bahn befand?
War die Bundespolizei an diesem Tag in Duisburg im Einsatz, wenn ja wann und wo?
War die Bundespolizei an diesem Tag direkt auf dem Eventgelände für die Sicherheit verantwortlich?
Hat die Bundespolizei trotz ihrer Zuständigkeit diese an andere Polizeibehörden übertragen? Wenn ja, an welche mit welchem Umfang?
Falls Bundespolizei auf dem Eventgelände im Einsatz war, gab es innerhalb der Bundespolizei BeamteInnen die Remonstrationen (Bedenken) bzgl. des Einsatzes vor oder während des Events gegenüber Vorgesetzten oder anderen Dienststellenleitern geäussert haben?
Wenn ja, sind diese Remonstrationen protokolliert?
Vielen Dank.
DUISTOP
M. Schulze
Schlußbemerkungen:
Einige Fragen sind möglicherweise bereits geklärt, ich habe sie aber der Vollständigkeit halber nochmals gestellt weil sie in den Kontext passen. Ev. ergeben sich aber auch ganz neue Antworten, man weiß ja nie.
NACHTRAG vom 5. Juni 2022:
Wenn man den Worten Rainer Schallers (Veranstalter Lopavent) in einem WDR-Interview glauben darf (s.u. Video-Link), war das LoPa-Gelände am 24. Juli 2010 noch im Besitz der Aurelis, also nicht mehr im Besitz der Deutschen Bahn und noch nicht im Besitz von Herrn Krieger. Die Aurelis hatte in ganz Deutschland ehemalige Bahngelände übernommen. So auch das Gelände das heute als 6-Seen-Wedau von der Gebag FE vermarktet wird.
Unabhängig voneinander -jedenfalls nehme ich das an- haben sich in letzter Zeit einige Tipp- und HinweisgeberInnen bei mir gemeldet und darauf hingewiesen, dass es im Stadtgebiet etliche Veranstaltungsorte -dauerhaft-stationär und/oder nur zeitweise- gäbe die nicht die erforderliche Zulassung gemäß SBauVO besitzen.
Darunter seien angeblich auch renommierte Adressen. Um der Sache auf den Grund zu gehen und jeden Verdacht auszuräumen habe ich nunmehr die Stadt angeschrieben um eine Liste aller gewerblichen Veranstaltungsorte zu erhalten die dauerhaft-stationär und/oder nur zeitweise eine behördliche Genehmigung nach SBauVO besitzen.
Gemeint sind:
Versammlungsstätten mit Versammlungsräumen, die einzeln für mehr als 200 Besucherinnen und Besucher bestimmt sind; sie gelten auch für Versammlungsstätten mit mehreren Versammlungsräumen, die insgesamt für mehr als 200 Besucherinnen und Besucher bestimmt sind, wenn diese Versammlungsräume gemeinsame Rettungswege haben,
Versammlungsstätten im Freien mit Szenenflächen und Tribünen, die keine fliegenden Bauten sind und deren Besucherbereich für mehr als 1 000 Besucherinnen und Besucher bestimmt ist, sowie solche Versammlungsstätten im Freien, die für mehr als 5 000 Besucherinnen und Besucher bestimmt sind, und
Sportstadien und Freisportanlagen mit Tribünen, die keine fliegenden Bauten sind, und die jeweils für insgesamt mehr als 5 000 Besucherinnen und Besucher bestimmt sind.
Zitat/Auszug (Seite 3 oben links): The safety regulations implement the requirements under the Ordinance on the Construction and Operation of Special Constructions – Part 1 Meeting Locations – (hereinafter SBauVO). The contract partner of Düsseld orf Congress must ensure that the safety regulations are adhered to by himself and all further persons and companies entrusted with the planning and holding of the event.
Eine nichtgegebene Auskunft seitens der Stadt würde den Verdacht eher verstärken und eine Antwort würde überhaupt kein Problem bedeuten, denn es wäre doch jede/r BesucherIn eines solchen Ortes zumindest in gewisser Weise etwas beruhigter wenn Verordnungen tatsächlich eingehalten würden und dies auch entsprechend transparent kommuniziert würde.
Wer zudem als Eventagentur eine Veranstaltung an einem gemieteten Ort durchführt ohne dass behördlich eine Erlaubnis gemäß SBauVO vorliegt, dürfte mit seiner Veranstaltungshaftpflicht Probleme bekommen.
Stichprobenartig schreibe ich auch einige Verantwortliche (Betreiber, Manager, Vermarkter) von Veranstaltungsorten direkt an. Die Rücksendung einer gültigen und erteilten Zulassung/Genehmigung gemäß SBauVO dürfte eigentlich kein Problem darstellen.
Hier meine neueste Anfrage an den OB:
Guten Tag,
bitte übersenden Sie mir eine Liste aller gewerblichen Veranstaltungsorte, nebst aller jeweiligen Verantwortlichen, die dauerhaft-stationär und/oder nur zeitweise (Märkte etc.) eine behördliche Zulassung/Genehmigung gemäß SBauVO besitzen.
Ein Schock für den Standort Duisburg dürfte die neueste Meldung aus dem Hause Mitsubishi Power mit Sitz im Innenhafen (Five Boats) bedeuten.
So will der Duisburger Anlagenbauer und Servicedienstleister seinen Geschäftsbereich nur noch auf die Serviceleistungen konzentrieren und den Neubau von Anlagen aufgeben.
Das bedeutet einen Abbau der derzeitigen Belegschaft von 570 Beschäftigten auf nur noch 150 bis Ende 2023.
Gestern Mittag informierte der Betriebsrat die Belegschaft von diesem Schritt.
Gemäß einem Gesellschafterbeschluss möchte sich das Unternehmen auf den profitableren Teil des Geschäfts (Service) mit einem Umsatzvolumen von 100 Millionen Euro pro Jahr konzentrieren und erklärte den Stellenabbau mit der gesamtwirtschaftlichen Situation und der mangelnden finanziellen Leistung des Duisburger Standorts.
Die Servicebelegschaft die bleiben soll wird sich um die Wartung von Kraftwerken und Wärmepumpen kümmern.
Es gibt von unserem Autoren Ulrich Martel einen neuen Beitrag zu seiner Serie „Kunst und Kultur im öffentlichen Raum“.
Diesmal geht es um Peter Könitz. „Wie ein Abdruck im Schnee.“ ist sein Portrait überschrieben.
Wer kennt sie nicht, die Abdrücke im Schnee. Sei es die Spur eines Tieres, der eigene Fußabdruck oder ein mit dem Körperabdruck erzeugtes Bild. Dies hat den Künstler für die hier vorgestellte Skulptur inspiriert.
Den Direktlink zum neuesten Beitrag über Peter Könitz finden Sie hier:
Mit seinem Digitalisierungsprojekt „BotCast“ sorgt STUDIO 47 derzeit für Aufmerksamkeit in der Medienbranche: In dieser Woche wurde es für den „IBC Innovation Award“ nominiert, der im September bei der „International Broadcasting Convention“ (IBC) verliehen wird.
„BotCast“ automatisiert die Produktion von TV-Nachrichten und Video-Newscasts
Die IBC zählt zu den weltweit wichtigsten Fachmessen für Film-, Fernseh- und Rundfunkproduktion und findet jährlich im RAI-Kongresszentrum in Amsterdam statt. Hier werden unter anderem die aktuellen Trends und Technologien aus der TV-Branche präsentiert – rund 1.300 Firmen aus dem Medienbereich stellen dem internationalen Publikum ihre Neuheiten vor.
Im Rahmen des Kongresses wird auch der „IBC Innovation Award“ verliehen. Von einer Fachjury werden herausragende Leistungen in den drei Kategorien „Content Creation“, „Content Distribution“ und „Content Anywhere“ ausgezeichnet. Ob „BotCast“ auf der Shortlist steht, entscheidet sich Ende Juni.
„BotCast“ ist eine cloud-basierte Plattform, mit der sich TV-Nachrichten und Video-Newscasts vollautomatisch produzieren lassen. Das System integriert sämtliche Arbeitsschritte, die bislang noch zeitintensiv von Hand umgesetzt werden müssen: Textgenerierung, Sprachsynthese, Videoschnitt und Distribution. Die Idee hierzu entstand in der Innovationsredaktion von STUDIO 47, welche das Projekt gemeinsam mit Partnerunternehmen aus der Softwareentwicklung umsetzt. Seit diesem Jahr unterstützt das NRW-Wirtschaftsministerium die Implementierung mit Geldern aus dem Programm „Mittelstand innovativ & digital“, mit dem die digitale Transformation mittelständischer Unternehmen gefördert wird.
STUDIO 47 ist der regionale TV-Sender für das westliche Ruhrgebiet und den Niederrhein. Das Programm wurde mehrfach mit dem Deutschen Regionalfernsehpreis ausgezeichnet und zählt mit einer Reichweite von 650.000 Zuschauern zu den stärksten Medien der Region. Der Sender ist Medienpartner des Europäischen Parlaments, Mitglied des Bundesverbands Lokalfernsehen (BLTV) und Projektträger der Ruhr-Konferenz.
Der Wedauer Strasse droht der Kahlschlag wegen ihrer anstehenden Sanierung, die auch mit ihrer Funktion als Zufahrt zu 6-Seen-Wedau zusammenhängt. 26 alte aber gesunde Platanen sollen deshalb gefällt werden. Ich berichtete bereits.
Zusätzlich wurden und werden weitere Bäume an der Masurenallee dem Erdboden gleichgemacht. Und das alles u.a. für ein künftiges Neubaugebiet das sich „Gartenstadt“ nennt.
In Duisburg sind solche vollkommen bekloppten Wortspielereien keine Seltenheit. Die geplante Neubaufläche hinter dem Bahnhof, aka Duisburger Freiheit, nennt man inzwischen ja auch Duisburger Dünen obwohl es dort wohl eher keinen Sandstrand gibt und geben dürfte.
Nun regt sich besonders in der Wedauer Bevölkerung Widerstand, angetrieben vor allem durch die Grünen. Auf deren Website kann man sich auch in eine Liste eintragen wenn man gegen die Fällung ist. Diese würde nicht nur das Klima dort extrem verändern, sondern auch das gesamte Erscheinungsbild der Siedlung.
Deshalb gibt es Forderungen nach alternativer Planung um den Erhalt der Bäume zu sichern und trotzdem die Strasse zu sanieren.
Gemäß §47 der Gemeindeordnung NRW (GO NRW) hat die hiesige AfD bzw. deren Ratsfraktion eine Ratssondersitzung zu den Vorkommnissen am 4. Mai in Hamborn beantragt. So wie es aussieht wird es wohl auch dazu kommen, wahrscheinlich bereits in der nächsten Woche und nicht erst zum nächsten regulär angesetzten Ratssitzungstermin.
OB Link ist seit dem Vorfall immer noch sprachlos, ebenso andere Verantwortlich aus Verwaltung und Politik. Er hat sich lediglich in der RP einmal zu der Sache in einem Interview geäussert. Das ist entschieden zu wenig.
Ich bin mal gespannt ob sich Rasmus Beck von der DBI am kommenden 16. Mai um 20 Uhr in einem VHS-Vortrag zu der Sache äussern wird oder auch vom Publikum dazu gefragt wird. Ich weiß noch nicht ob ich mir das zu erwartende Gesülze dort antun werde.
Wesentliche Themen werden Investorenservice, Flächen- und Bestandsentwicklung, Internationalisierung, Innovation und Gründung, Wasserstofftechnologie sowie Innenstadt und Einzelhandel sein.
Eigentlich dürfte so eine Veranstaltung bei den vielen Themenspektren mindestens seine Woche dauern, wenn man dann auch noch kritische Fragen zuließe käme man locker auf zwei Wochen.
Beck wird das sicherlich in wesentlich kürzerer Zeit schaffen und wahrscheinlich bleiben für Nachfragen auch nur wenige Minuten.
Ganz ehrlich, ich guck mir lieber die 3.000ste Wiederholung von Conan der Barbar im Fernsehen an. Die kann ich genauso gut mitsprechen wie die erwartbaren Lobeshymnen von Beck auf Duisburg, auf Link und seine eigene Arbeit.
Sollte jemand dort zugegen sein, dann bitte ich um eine nachträgliche Info ob ich mich ev. getäuscht habe und die Sache doch ganz anders ablief als eine DDR-LPG-Feier mit Honecker.
UPPS, hatte doch in den letzten gefühlten Jahrtausenden immer einer der bestbezahlten Image-Manager der Stadt die Blümenkübel in der City aufgehängt, machen dies in diesem Jahr anscheinend allein die Leute von den Wirtschaftsbetrieben.
So wurde mir auf Nachfrage ein geheimes Chat-Protokoll eines „Gesprächs“ zwischen OB Link, Rasmus Beck (DBI) sowie Uwe Kluge (DuisburgKontor) zugespielt, das im Vorfeld der Blumenkübelaktion stattgefunden haben soll:
Link: Ey, Leute, so geht das nicht. Ihr werdet scheisse gut bezahlt als dass Ihr nur Blumenkübel einmal jährlich aufgängt.
Beck: Aber, …
Link: Schnauze!
Kluge: Darf ich dazu mal was sagen?
Link: Fresse. Der Schulze-Arsch geht mir auf den Sack, wenn er sich deshalb ständig über Euch Hirnis lustig machen kann weil Ihr sonst nichts auf die Reihe kriegt.
Beck: Aber, …
Link: Schnauze, verdammt.
Kluge: Ich sag gar nichts mehr.
Beck: Und was wird jetzt aus dem Blumenkübel-Foto-Sammelalbum?
Kluge: Und aus dem Slogan „Blumenkübelstadt“?
Link: Ich kübel Euch gleich was. Holt mir mal den Kranki ran, wir müssen uns was überlegen. Kann man die Blumenkübel denn nicht anders nennen?
Beck und Kluge: Blühende-Pflanzen-Aufbewahrungs-Behältnisse.
Am Freitagnachmittag gegen 16 Uhr hatte ich mal wieder die Gelegenheit und auch die Muße einen Rundgang durch die City zu machen. Mein Eindruck: ECHT erbärmlich. Und das bei bestem Wetter.
Gut, ich gebe zu ich habe eine Woche zuvor einen Rundgang durch die City von Münster gemacht und der Eindruck war: BOH.
Vielleicht muß ich demnächst vorher einen Rundgang durch Gelsenkirchens oder Krefelds City machen, dann ist der Unterschied nicht so erschreckend.
Mir tut es in gewisser Weise leid für die Geschäftsleute in der City was daraus inzwischen geworden ist. Aber andererseits, was war nach der Abstimmung gegen das DOC 2017 alles für die City verkündet worden. Auch aus der Kaufmannschaft.
Dass nun erst kürzlich eine MeinDuisburg-APP initiiert wurde macht den Niedergang umso bitterer. Und dass versucht wird, seitens der Stadtspitze, auf den Duisburger Dünen ein DOC 2.0 aufzuziehen, ein Nahversorgungszentrum wurde schon avisiert, ist eigentlich nur konsequent.
Man muß allerdings dazu sagen, dass die Stadtspitze aber auch nichts tut um die alte City aufzupeppen und deren Niedergang zu stoppen. So wird eher alles dafür getan sie kontinuierlich abzuwerten und die neue City hinter dem Bahnhof zu hofieren.
Nur testweise habe ich zusätzlich um 16.20 Uhr 10 Minuten lang die Passanten auf dem Friedrich-Wilhelm-Boulevard gezählt (rechte Seite vom Bahnhof kommend).