Noch laufen die Spiele in Japan, doch eins ist schon klar, die grossen Verlierenden sind die japanischen Steuerzahlenden.
Und zwar vor allem in finanzieller Hinsicht, weil alles viel teurer wurde und wird und weniger Effekte bewirkt(e) als von Gutmenschen vorausberechnet. Ganz ehrlich, wer hat anderes erwartet?
Man muß natürlich die Konsequenzen einbeziehen die durch den Ausschluß von Zuschauenden eingetreten sind, z.B. in Bezug auf alle mit ihnen verbundenen direkten und indirekten Umsätze und damit nachfolgenden Steuereinnahmen.
Dennoch dürften sich diese Effekte in Grenzen halten und sich weit weniger negativ auswirken als man annimmt. Die weitaus grössten negativen Kosteneffekte dürften bei den meistens viel zu gering angesetzten Kosten für notwendige Bau- und Umbaumassnahmen aller Art sowie bei Sicherheitsmaßnahmen zu finden sein. Wir alle kennen das doch aus Ankündigungen über Baumaßnahmen, die alle am Ende viel teurer wurden und länger dauerten. In Japan ist das nicht anders, schließlich sind die PolitikerInnen dort nicht anders.
So sehe ich eine Sommerolympiade an Rhein und Ruhr, wie sie 2032 stattfinden sollte, Brisbane bekam inzwischen den Zuschlag, und nun weiter verfolgt wird (2036 ist anvisiert worden), weiterhin sehr kritisch.
Hier bei uns sollen sich angeblich positive Effekte durch die bestehenden Stadien und Sportanlagen ergeben. Diese müssen aber auch „in Schuß“ gehalten werden. Was auch ohne Olympia schon ein enormer Aufwand ist. Nur, durch Olympia wird sich alles eher verteuern, weil das IOC rigide Vorgaben macht und Anforderungen stellt, z.B. bei der Medientechnik. Nicht umsonst lässt man uns im Dunkeln was alles in den „vielseitigen“ Verträgen steht. Allein die Passagen zur Anbringung der olympischen Ringe dürften so manch kommunalem/r JuristenIn schlaflose Nächte bereiten.
Oder klären Sie doch nur zum Spaß mal die Frage wie denn die Schauinsland-Arena während Olympia heissen darf, wenn Sie einerseits geltende Verträge mit Schauinsland haben und andererseits eine global-agierende Brausefabrik alle Stadionnamensrechte aller Stadien vom IOC „kauft“.
Michael Mronz der mit seiner Rhein Ruhr City GmbH das Ganze für unsere Region antreibt und auch Kanzlerkandidat Laschet begeistern konnte, ebenso wie einige Großsponsoren, verspricht zwar mantraartig, dass das gesamte Event aus sich heraus finanziert werden soll, ohne Steuergelder, doch ich glaube das überhaupt nicht.
In Japan sollen die Olympia-Gesamtkosten ehemals auf 15 Mrd. US-Dollar beziffert worden sein, doch inzwischen geht man bereits von mindestens 25 Mrd. oder sogar 40 Mrd. US-Dollar aus.
Das IOC selbst wird ca. vier Mrd. US-Dollar vereinnahmen, vor allem durch rund 60 Großsponsoren, TV-Gelder und Merchandising rund um den Globus.
Fazit:
Es ist also zu erwarten, dass die nächsten Spiele immer teurer werden und ev. erneut von einer Pandemie oder ev. auch vom Klima bedroht sein könnten. Man wird sich bereits passende Ausfall-Risiko-Paragrafen für die künftigen Verträge ausdenken. Und ich gehe nicht davon aus, dass Mronz und Laschet sowie Sponsoren sich die möglichen überbordenden Kosten aufbürden lassen wollen.
Tja und wenn man sich z.B. die angeblich positiven Folgen der Fussball-WM 2014 -einem vergleichbar ähnlich grossen Ereignis mit vielen Verheissungen- in Brasilien für Brasilien heute anschaut, nach sieben Jahren ist der Betrachtungszeitraum für erkennbare Effekte nicht zu kurz und nicht zu lang, dann wird man ungenutzte ehemals neugebaute Sportanlagen entdecken und Wohn- und Trainingsanlagen die vergammeln. Alles errichtet mit Steuergeld und viel Korruption im Bauwesen.
Kennen Sie schon den Olympia-Bau-Bonus? Nun, einfach Bauarbeiten billig anbieten und dann lange warten bis der Bau dringend fertig werden muß, weil dort die ersten Wettkämpfe stattfinden sollen.