Ausschreibung der Kunstpreise CityARTists 2023

Das NRW KULTURsekretariat (NRWKS) schreibt zum vierten Mal gemeinsam mit seinen Mitgliedsstädten für das Jahr 2023 zehn Preise im Sinne einer Förderung (Stipendium) für Bildende Künstlerinnen und Künstler aus den Sparten Malerei, Skulptur, (Video-)Installation, zeitbasierte Medien und Fotografie in der Gesamthöhe von bis zu 50.000 Euro aus.

Das Kulturbüro der Stadt Duisburg sucht daher einzelne Duisburger Künstlerinnen und Künstler, die eine künstlerische Ausbildung (Hochschule, Akademie, Meisterklasse etc.) genossen haben und/oder eine Reihe von Ausstellungen in Museen, Kunsthallen, Kunstvereinen etc. vorweisen können. Die Bewerber müssen zum Zeitpunkt der Bewerbung das 50. Lebensjahr vollendet und ihren Wohnsitz in der Mitgliedsstadt haben, in der sie sich bewerben. Künstler, die sich in den Vorjahren beworben haben, sind herzlich eingeladen, sich erneut zu bewerben. Die bisherigen CityARTistsPreisträger können sich nicht erneut bewerben.

Gültig sind ausschließlich digitale Bewerbungen, die per E-Mail eingehen. Die Bewerbung (maximal 12 Seiten und in einem PDF zusammengefasst) soll einen künstlerischen Lebenslauf mit aussagekräftigen Angaben zur Ausbildung und zu Ausstellungen (maximal 2 Seiten) sowie Referenzen und Werkbeispiele enthalten. Internetverweise sind möglich, jedoch nicht maßgeblich.

Ergänzend zum Bewerbungs-PDF wird ein Anschreiben (maximal 2 Seiten in einem PDF) erwartet, in dem unter anderem die beabsichtigte Verwendung des Preisgeldes für ausschließlich künstlerische Zwecke dargelegt wird. In dem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass für die Jurys neben den Angaben zur Verwendung des Preisgeldes vor allem die Arbeiten der Künstlerin / des Künstlers maßgeblich sind. Sofern nicht anders verfügbar, kann dem Kulturbüro fristgerecht ergänzendes Material in analoger Form bereitgestellt werden.

Die Ausschreibungsfrist endet am 28. April 2023. Später eingehende Einreichungen können nicht berücksichtigt werden.

Eine lokale Jury wählt unter der Federführung des Kulturbüros der Stadt Duisburg eine/n Künstler/in aus und schlägt sie/ihn der zentralen Jury des NRWKS vor. Die Entscheidung der zentralen Jury wird spätestens im Herbst bekannt gegeben.

Alle Informationen zur Ausschreibung sowie auch weiterführende Links zu den Preisträger:innen der Jahre 2020 bis 2022 finden sich auf der Webseite www.cityartists.de. Bewerberinnen und Bewerber können ihre Bewerbungen digital an das Kulturbüro übersenden:
Claudia Bohndorf, c.bohndorf@stadt-duisburg.de, Tel. (0203) 283-62269 und
Daniel Jung, d.jung@stadt-duisburg.de, Tel. (0203) 283-62262

Weitere Informationen unter https://www.duisburg.de/microsites/kulturbueroduisburg/ sowie auf www.kulturbeutel-duisburg.de.

 

 

Berlin: Bekenntnis wie ein Offenbarungseid

Ich schicke voraus, es geht nicht um die aktuellen Rücktrittsgerüchte rund um die noch amtierende Verteidigungsministerin von der SPD, die seit ihrem Böller-Video gar nicht mehr aus den Schlagzeilen gerät.

Nein es geht um Michael Müller, ehemals Berlins regierendes Stadtoberhaupt, heute einfacher Abgeordneter für die SPD im Bundestag – zuständig für Aussenpolitik.

In einem Spiegel-Interview gab er jüngst preis, dass er bisher gar nicht wusste wie dreckig Berlin an vielen Stellen sei. Absolut befremdlich ist zudem wie freimütig und/oder dreist er dies auch noch öffentlich zugibt.

In dem Interview mit dem Nachrichtenmagazin wurde er zu seinem aktuellen Berufsleben als Bundestagsabgeordneter befragt, dabei wollte man von ihm auch wissen, was ihn ärgert, wenn er durch seine Stadt läuft.

Angeblich sei er früher immer in Limousinen gefahren. Jetzt fahre er viel Fahrrad und laufe viel, dabei auch in den sogenannten Berliner Kiezen.

Dass Berlin nicht sauber ist und wirkt ist hinlänglich bekannt. Berlins größtes Problem war u.a. immer schon die sichtbare Vermüllung von Straßen, Gehwegen und Grünanlagen.

Warum bitteschön ist Müller das nie aufgefallen? Er ist immerhin in Berlin aufgewachsen und arbeitete in der Hauptstadt fast 33 Jahre lang in der Politik.

Letztendlich hat er sich natürlich auch nie um das Problem gekümmert oder aber er tut nun auf ganz blöd und/oder naiv und wusste alles, nur hat er sich bewusst nie damit beschäftigt und für Besserung gesorgt.

In jedem Fall hat er mir damit einen guten Dienst erwiesen, denn ich bin in Bezug auf Duisburg davon überzeugt, dass hier eine Menge Verantwortliche zwar ihr Unwesen treiben aber laufend den Schuss nicht hören.

 

 

Mächtig was los an der Glasfaserfront

Inzwischen buhlen fünf Unternehmen in Duisburg um die Gunst der hiesigen  Glasfaserkundschaft bzw. wollen Duisburgern und Duisburgerinnen die ersehnte Technologie sozusagen bis vor die Hütte legen.

Denn es sind neben den drei bisherigen Anbietern noch zwei weitere dazugekommen.

Die Stadt Duisburg hat aktuell mit den beiden Unternehmen „epcan“ und „MUENET“ jeweils eine Absichtserklärung unterzeichnet.

„Wir wollen, dass alle Bürgerinnen und Bürger in Duisburg die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen können. Die Voraussetzungen dafür und für eine zukunftsfähige Infrastruktur werden auch durch die zusätzlichen und eigenwirtschaftlichen Investitionen in den Glasfaser-Ausbau geschaffen“, so Duisburgs Stadtdirektor und Digitalisierungsdezernent  Murrack.

Wie auch durch die anderen Netzbetreiber bereits zugesichert, werden auch epcan und MUENET das neue Glasfasernetz in Zukunft im sogenannten „Open-Access“ anbieten. Hierdurch wird ermöglicht, dass auch andere Provider die Netze gegen ein Entgelt nutzen können.

Ziel ist es, bis zum Jahr 2030 ein flächendeckendes Glasfasernetz durch privatwirtschaftliche Aktivitäten im gesamten Stadtgebiet aufzubauen.

Ergänzend dazu werden auch die „Weiße Flecken“-Förderprogramme von Bund und Land genutzt, um die unterversorgten Gebiete (weniger als 30 Mbit/s beim Datendownload), in denen kein Ausbau stattfindet weil er sich nicht lohnt, ans Glasfasernetz anzubinden. Dieser Ausbau soll bis November 2024 abgeschlossen sein.

Die beiden „neuen“ Anbieter frage ich nicht nach ihren Lieferanten und ob z.B. chinesische Komponenten eingesetzt werden. Ich warte lieber bis alles steht und wer von den glorreichen Fünf noch übrig sein wird.

Von den anderen drei hatte mir nur eine Firma bisher bestätigt keine chinesischen Komponenten einsetzen zu wollen.

U.a. die Telekom schweigt zuverlässig, ebenso beim Thema Ausbau der 5G-Infrastruktur in Duisburg – z.B. im Hafen.

 

 

Auch schon ganz aufgeregt? Dann merk‘ Dir 18-18!

Alle die in der Duisburger City weiterhin Geschäfte machen wollen, sollten sich diesen Termin vormerken: 18. Januar-18 Uhr

Denn dann wollen die überbezahlten und bisher Vollversagenden dieser Stadt unter Beweis stellen, dass sie doch was drauf haben. Ich schrei mich jetzt schon weg.

Ausgerechnet am belebtesten Ort in der City soll am kommenden Mittwoch die Wiederbelebungssause steigen – im 1. OB … äh … OG des Averdunkzentrum. Hätte ich mich nicht schon weggeschrie’n, spätestens jetzt würde ich es tun.

The location is the end station.

Ich wette mal das Ganze wird so ablaufen: 90% der Zeit werden mit äusserster Präzision ausgesuchte Fachleute die verkackte Situation beschreiben, alle bisherigen Ankündigungen von Projekten wiederholen, schließlich durfte man  das ja Pandemie-bedingt zwei Jahre lang nicht, chartweise untermalen und erneut wiederkäuen. Dann gibt es eine Pause (9%) und 1% der Restlaufzeit steht man für Fragen des noch anwesenden Publikums zur Verfügung – ungefähr ab 22:20 Uhr.

Eine Heerschar mitgebrachter Claqueure wird dafür sorgen, dass an den richtigen Stellen geklatscht und begeistert „Glück auf“ gejohlt wird. Der OB wird vorab verkünden wie stolz er auf sich ist.

Eine Einladung habe ich nicht erhalten, ich überlege aber ob ich nicht vllt. doch  dort erscheine um als Crasher Angst und Schrecken zu verbreiten.

Was wird dort wahrscheinlich konkret und umfänglichst erläutert:

die IGA 2027

die Neubaugebiete wie Mercatorviertel, Duisburger Dünen, Am Alten Holzhafen

der Abriss der Pavillons am Kuhtor

die einzige Kneipenneueröffung (aufgrund der herabgesetzten Mieten)

die beiden Torhäuser von Fokus

die Sachlage zu Karstadt und Kaufhof

die Immitsch-Kampagne Duisburg ist ECHT

die erfolgreichen Märkte von Fisch bis X-mas

das Stadtfest

der Ostausgang des Bahnhofs

der Umbau des Bahnhofs

Mercator One und die Pizzeria im Erdgeschoss

der Portsmouth-Platz

der Umbau des Calais-Platzes

das Kubikk (vormals C&A)

der Umbau der Altstadt

Alles natürlich so, dass man den Eindruck haben könnte es liefe ECHT  suppi,  bald, morgen, …, was aber in den allermeisten Fällen nicht der Fall ist. Quantität ersetzt nicht Qualität.

Wird man den Gesamt-Leerstand in der City erwähnen (offiziell bei rund 16%, ich schätze wesentlich mehr)? Wird man den Leerstand in der Königsgalerie erwähnen? Wird man die rückläufige Personen-Frequenz in der City erwähnen? Wird man die Obdachlosen, Bettelnden  usw. erwähnen? Wird man den allgemeinen Kaufkraftverlust erwähnen?

Vielleicht, aber wenn, wird man daraus eine Erfolgsgeschichte stricken, wo aber gar keine sein wird. Die meisten Sätze werden auf bunten Folien oder in bunten Bewegtbildern präsentiert die aber immer einen Konjunktiv* enthalten bzw. eine Möglichkeitsform.

À la: „Wir tun alles damit die IGA 2027 ein Erfolg wird.“* – oder glasklarer: „Wir tun alles damit die IGA 2027 ein Erfolg werden könnte.“

Zum Abschluß um 22:30 Uhr dürfen die absolut  hartgesottenen Zuhörenden noch ein paar Zettelchen an die Pinwände klatschen – unter dem Motto:

„Duisburg soll ECHT besser werden. Mit Blumenkübeln.“

Mir ist jetzt schon schlecht.

Dafür liebe ich das LEGO-Klötzekenlegen bei der DBI um sich die City zu vergegenwärtigen, guckst Du hier:

(zum Beitrag scrollen bis „Perspektivwechsel für die Innenstadt“)

https://www.duisburg-business.de/aktuelles

Und zum krönenden Abschluß, gestern ganz frisch erschienen vom Master of Vermarktungsdesaster und Selbstlob-Weltmeister himself:

https://www.duisburg-business.de/fileadmin/duisburg-business/Downloads/Key_Account.pdf

Zitat-Auszug:

Als ausbaufähig für Duisburg wurden in den Gesprächen die Gastronomie, die Hotellerie und das Image der Stadt erwähnt. Dass die DBI hierbei als treibende Kraft der Standorttransformation gut aufgestellt ist, wurde in diesem Zusammenhang ebenfalls attestiert und zwar als „kompetenter, motivierter und leistungsfähiger Partner der Wirtschaft“.

Das Ganze mal wieder für die Doofen von mir in ein Beispiel aus der Pommesbude übersetzt:

Lieber Pommeslieferant, Deine Pommes sind scheisse, aber Du machst einen guten Job.

Diesen Satz müssen Sie sich jetzt nur noch als Teil eines Selbstgespräches -weil Selbstlobes- vorstellen.

Danach sofort ab zum Doc PlemPlem.

 

*Es handelt sich um den speziellen Duisburger Konjunktiv, der selbst mit einer Aussage wie „Wir tun alles damit die IGA 2027 ein Erfolg wird.“, lediglich die Möglichkeit des Gelingens andeutet, was in der Natur der hier Unfähigen begründet ist, die so etwas mit stolz geschwellter Brust von sich geben. Mit anderen Worten: Wir alle wissen instinktiv wie viele Abstriche wir bei einer solchen Aussage machen müssen.

Einzelhandel: Es geht auch anders – Heimtex-Star geht nach Duisburg

Die City darbt, der Handel darbt und ab und zu berichte ich gerne über neue Ideen die wieder Leben, Aufmerksamkeit und Umsatz bringen bzw. bringen könnten. Hier eine Idee aus Großenbaum:

Der Duisburger Traditionsfachbetrieb Raumdesign Dommers in Großenbaum wurde am Dienstag dieser Woche auf der Messe Heimtextil in Frankfurt/Main für seine Veranstaltungsreihe „Raumpoeten“ in der Kategorie „Vorbildliches Kundenevent“ mit dem renommierten »Heimtex Star« ausgezeichnet. Die „BTH Heimtex“, Europas große Wirtschafts- und Handelszeitschrift für Bodenbeläge, Tapeten, Heimtextilien und Sonnenschutz, zeichnet jedes Jahr Fachgeschäfte aus der Branche in unterschiedlichen Kategorien aus.

Peter Dommers und Jörg Simossek, die Geschäftsführer von Raumdesign Dommers, freuten sich sehr, als sie in Frankfurt die Auszeichnung entgegennehmen durften. Die Veranstaltung „Raumpoeten“ fand bereits drei Mal in den vergangenen drei Jahren in dem Fachgeschäft für Raumausstattung statt und soll auch in diesem Jahr mit weiteren Terminen bei freiem Eintritt in das Geschäft locken – und vor allem Spaß bereiten.

Das Konzept der Raumpoeten entstand aus der Idee heraus, das Produkt- und Leistungsportfolio des Raumausstatters mit einem Freizeitevent zu verknüpfen, bei dem die Gäste das Fachgeschäft fernab von klassischer Werbung kennenlernen und mit einem positiven Erlebnis verknüpfen. Gemeinsam mit der Duisburger PR-Agentur und Redaktion Durian GmbH wurde das Konzept Ende 2019 erarbeitet und Anfang 2020 das erste Mal durchgeführt.

„Der besondere Charme der Veranstaltung liegt darin, dass inmitten unserer 2.500 qm großen Einzelhandelsfläche lokale Künstlerinnen und Künstler auf einer Bühne in einer nicht-alltäglichen Kulisse auftreten. Gleichzeitig können wir unseren Kundinnen und Kunden sowie Menschen, die uns noch nicht kennen, eine kulturelle Freizeitmöglichkeit in einer nicht-alltäglichen Umgebung bieten, bei der sie ganz ungezwungen unser Geschäft und unsere Produkte kennenlernen können und den Besuch bei uns positiv in Erinnerung behalten“, führt Peter Dommers aus.

Pandemiebedingt gab es zwischen der ersten Veranstaltung Anfang 2020 und den zwei Folgeterminen, die beide in 2022 anlässlich des 85-jährigen Firmenjubiläums stattfanden, eine große Pause. Nichtsdestotrotz konnte der Raumausstatter die Begeisterung bei den geladenen Bestandskunden und weiteren kulturinteressierten Gästen aus Duisburg und Umgebung steigern: Kamen zur ersten Veranstaltung rund 30 Gäste, waren es bei der zweiten bereits um die 60 Personen und beim letzten Raumpoeten-Abend im Herbst 2022 sogar etwa 90 Menschen, die den Comedians, Autoren und Sängern lauschten. Zu Gast waren lokal und regional bekannte Künstlerinnen und Künstler wie z.B. Comedy-Autor Sigi Domke, die singende Schauspielerin Veronika Maruhn sowie Musikkabarettist Matthias Reuter. Selbst stets Teil des Programms und durch den Abend begleitend, Autor und Musiker Frank „Zepp“ Oberpichler – der meint: „Solche außergewöhnlichen Formate im Einzelhandel kommen gut bei den Menschen an und bieten darüber hinaus einen Mehrwert, den klassische Werbung nicht bieten kann!“

 

Mülheim: Kirchturmgehabe beim ÖPNV

Ein Beitrag der MBI – Mülheimer Bürgerinitiativen

Seit mehr als einem Jahrzehnt bekämpfen die MBI die seitdem geplante Stilllegung des sog. Kahlenbergasts der Straßenbahnlinie 104, nachdem bereits der Flughafenast der 104 bei Nacht und Nebel stillgelegt worden war, genauso der gesamte Nordast der 110 nach Styrum. Diese Mülheimer Politik („Bus statt Bahn“) widerspricht nicht nur den Zielen der Verkehrswende in NRW sowie im RVR-Gebiet, sie ist auch insgesamt viel kostspieliger.

Fundamentale Kritik an dem Mülheimer Nahverkehrsplan, der im Rat am 15 Dezember beschlossen wurde, gab es nicht nur von den MBI. Auch in den Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange hagelt es heftige Kommentare, so u.a. vom RVR (Regionalverband Ruhr): „Die Umstellung der Kahlenbergtrasse auf Busbetrieb sollte aufgrund der interkommunalen Verkehrsfunktion der Straßenbahnlinie 104 und der entlang der Trasse gelegenen regional bedeutsamen öffentlichen Einrichtungen überdacht werden.“

Die Mülheimer Verwaltung schrieb dazu: „Es wurde die aktuelle Beschlusslage berücksichtigt. Ein Busverkehr ist bedarfsgerecht.“ Anders ausgedrückt: Basta, wir in Mülheim wollen das so, egal was interkommunal drumherum sinnvoll sein möge. Diese völlig vernagelte Kirchturmperspektive ist bezogen auf die seit vielen Jahren geplante Stilllegung des Kahlenbergasts der 104 umso abstruser, weil mit der Stilllegung Rückzahlungsforderungen des Landes von bis zu 20 Mio. € weiter im Raume stehen. Mülheim hofft, dies durch politische „Zugeständnisse“ auf einen symbolischen Minibetrag reduzieren zu können. Gesetzlich geht das eigentlich nicht, doch Mülheim glaubt wohl an andere Gesetze.

Kurzum: Die Mülheimer ÖPNV-Politik inkl. der Grünen ist bezogen auf die Energie- und Verkehrswende völlig aus der Zeit gefallen. Wie lange sich eine finanziell vor die Wand gefahrene Stadt wie Mülheim noch leisten wird können, einen zu Landes- und Bundesvorgaben konträren, eigenen Kurs zu fahren, ohne aus Fördertröpfen gestrichen zu werden, wird sich noch zeigen.

Die WAZ, die mit ihrer grün-affinen Haltung zuletzt sehr sparsam mit den MBI-Argumenten zu dem Skandal umging, hat dagegen eine ausführliche und sehr fundiert begründete Beschwerde an den Petitionsausschuss des Landtags zum Anlass genommen die skandalösen Vorgänge noch einmal aufzurollen. Sie schreibt (Zitat): „Politisch hat Mülheims Rat das Ende des Kahlenbergastes für die Straßenbahnlinie 104 besiegelt. …“

Kurios ist allerdings: Beschwert hatte sich ein Gelsenkirchener, dabei hatten die MBI bereits ganze Serien an Beschwerden nach Düsseldorf und Anträge an den zuständigen Ausschuss verschickt.

 

 

Offenes Bewerbungsschreiben an den örtlichen Anführer der CDU Thomas Mahlberg

Sehr verehrter Herr Mahlberg,

in der Hoffnung Ihre kostbare Zeit nicht allzusehr in Anspruch zu nehmen, lasse ich Ihnen diese Zeilen zukommen. Es ist mir ein ehrliches und vaterländisches Bedürfnis Ihnen zu schreiben – mit den besten Empfehlungen an den obersten Anführer der CDU-Deutschland Herrn Friedrich Merz. Ich weiß, unsere Beziehung ist vorbelastet da ich Sie und ihre Partei in der Vergangenheit oft als Lakaien der Duisburger SPD bezeichnet habe, dafür bitte ich vielmals und untertänigst um Verzeihung. Ich erkenne nun wie ehrlich Sie sich für Sicherheit und Ordnung einsetzen. Beides sind auch meine wichtigsten Anliegen.

Ich möchte deshalb unsere Beziehung auf eine neue und standesgemäße Basis stellen. Deshalb habe ich einige Vorschläge für Sie die Sie bitte als Bewerbung verstehen möchten.

Anlaß ist der gestrige Abend an dem der verehrte Herr Merz, dem ich ebenso gerne schreiben würde, der aber wohl viel zu viel zu tun hat als sich mit mir zu beschäftigen, in einer ZDF-Fernsehsendung mit dem Titel „Markus Lanz“ die „kleinen Paschas“ ansprach, jene männlichen Nachkommen von Orientalen die hier tun und lassen können was sie wollen. Ich habe leider eine links-rot-grün versiffte Baggage großziehen müssen die sich aktuell in einem mir nicht näher bekannten Dorf namens Lützerath der Polizei in den Weg stellt die nur versucht die berechtigten Interessen der RWE-Aktionäre zu schützen und unser aller Energieversorgung.

Ich bin seit gestern Abend der Ansicht auch ich kann nun viel freier und vor allem öffentlicher äussern was meine Gesinnung betrifft. Viel zu lange musste ich  mich bedeckt und zurück halten.

Deshalb rege ich an, dass Sie und Ihre CDU dafür sorgen, dass es in Zukunft wieder Arbeitslager gibt – natürlich humane Arbeitslager. Eins für die Paschas, eins für die links-rot-grün Versifften und eins für … dazu komme ich im weiteren Verlauf meines Schreibens.

Ich kann mir vorstellen, dass es willige Bauunternehmen gibt die dabei behilflich sind diese Lager zu errichten und Staatsdiener und -dienerinnen die sich als Personal gerne zur Verfügung stellen. Ich für meinen Teil habe eine nicht unerheblich grosse Sammlung an braunen und schwarzen Hemden, Hosen und Schnürstiefeln, sowie Koppeln im Überfluss, dazu Strümpfe und Kopfbedeckungen. Ebenfalls vorhanden sind eine grosse Auswahl an Devotionalien aus der Zeit der Wikinger wie Aufnäher, Anstecker usw. Dazu noch Fahnen und Trommeln sowie Lautsprecher. Unterwäsche könnte von den zahlreichen Behindertenwerkstätten angefertigt werden.

Ein mit mir befreundeter Spediteur hätte Zugmaschinen und Anhänger, falls diese gebraucht würden.

Waffen habe ich keine. Die werden für humane Arbeitslager ja auch nicht gebraucht.

Ich würde mich sehr freuen Sie setzen sich kurzfristig mit mir zu einer ersten Lagebesprechung in Verbindung. Als ersten Besprechungs-TOP rege ich an die CDU in Christnationale Deutsche Unionspartei umzubenennen. Der zweite TOP wäre eine Art Kennzeichnung der Bevölkerung – ev. durch ein farbliches Punktesystem – zumindest im Ausweis: urdeutsch – eingewandert aber deutsch – eingewandert und deutsch aber mit Doppelpass usw.

Nun komme ich zur Beschreibung derjenigen für das dritte Lager. Dorthin würde ich die verfrachten die unser Land seit langem ausbeuten durch Unfähigkeit und Untätigkeit in Ämtern, durch Beförderungen auf Posten in Politik und Verwaltung wo sie niemals hingehören, durch Vergeuden von Steuergeld, durch Subventions- und Fördergelderhalt die sie nicht brauchen bzw. nie bekommen dürften, durch jede Art von Lauschepperei und Ausnutzung des demokratischen Systems und den guten Willen des Volkes nur für den eigenen Vorteil.

In der Hoffnung bald von Ihnen zu hören verbleibe ich mit den besten Grüßen auch an den werten Herrn Merz.

Ich betone nochmals:

Ich stehe Ihnen mit allem zur Verfügung was ich habe, für die gute Sache, für das Vaterland, für die deutsche Großindustrie und für die vielen barmherzigen Geldgeber aus der Finanzbranche die das alles hier finanzieren und durch ihre ehrliche und harte Arbeit aufrecht erhalten.

Ich möchte, dass man in Deutschland wieder sagen und schreiben kann (und darf) was man denkt, senden Sie mir also bitte auch ein Parteibeitrittsformular. Ich finde es äusserst befriedigend wie sich Friedrich Merz für das Land einsetzt, das ist immerhin mehr als 16 Jahre nicht geschehen.

Ihr Michael Schulze

P.S.

Vielleicht gelingt es Ihnen mir eine Autogrammkarte zu besorgen. Am liebsten ein sauerländisches Waldmotiv mit erlegtem Hirsch ab 10-Ender aufwärts. Danke vorab.

 

Nachtrag:

Falls das jemand ernst nimmt, bitte entweder nochmals lesen, aber vorher Denkapparatur einschalten, mich kontaktieren oder wenn nichts von all dem hilft ab zum Arzt, zur Ärztin!

 

Mehr zum Thema auch hier:

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/selber-pascha-friedrich-merz-schadet-mit-seinen-fremdenfeindlichen-parolen-der-gesamten-union-a-46e89425-0546-4b2e-925f-7372ed050e46

https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/kleine-paschas-integrationsbeauftragte-ueber-merz-entsetzt,TSdppie

https://www.berliner-zeitung.de/news/rassismusvorwuerfe-cdu-chef-merz-nennt-arabische-kinder-kleine-paschas-li.305955

https://www.merkur.de/politik/lanz-merz-paschas-cdu-fratzscher-reaktion-populismus-diw-migration-berlin-silvester-news-zdf-92021941.html

https://www.rundschau-online.de/kultur/lehrerverbaende-gemischte-reaktionen-auf-merz-aeusserung-ueber-kleine-paschas-389628?cb=1673468125996

 

 

Wüste Versprechungen

Die die anscheinend noch was zu(m) Lachen haben, die von der IHK, trafen sich erneut und wie gewöhnlich Anfang des Jahres. Ein Anlaß war auch das Ausscheiden von Burkhard Landers als Präsident. Neu angetreten ist als Nachfolger Werner Schaurte-Küppers.

Was auffällt, beim Betrachten des WAZ-Fotos:

Es sind nur Männer die sich freuen, wahrscheinlich reichen die Damen gerade den Sekt, belegen die Schnittchen, decken den Tisch, waschen das Geschirr ab oder putzen die WCs.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/ihk-das-verspricht-ministerpraesident-wuest-der-wirtschaft-id237336941.html

Hendrik Wüst (NRW-MP, CDU) nahm den Empfang zum Anlaß um so richtig aus dem Vollen zu schöpfen und alles mögliche zu versprechen um die derzeitige Multi-Krise zu meistern.

Kein Wunder, dass alle sich freuen, ist ja auch ein bunter Strauss an Wohlgefälligkeiten im Umkreis einer Truppe die zumindest bei der IHK keine Sorgen hat. Hier sprudeln die Zwangsgebühren und der Arbeitsalltag ist voll mit nicht notwendigen Meetings die aber ganz wichtig sein sollen.

Der neue Präsident, im wahren Leben bei Hülsken, dürfte da schon mehr von Sorgen geplagt sein.

Wie dem auch sei, Wüst kündigte neben den inzwischen üblichen Ankündigungen von Energiewende bis Wasserstoff-Förderung eine neue Offensive für Fachkräfte und Bildung an. Mehr duale Ausbildung, mehr Durchlässigkeit zwischen akademischer und beruflicher Bildung und Zuwanderung sollen vor allem dem Mittelstand helfen.

Zitat: „Wir müssen immer so viel besser sein, wie wir teurer sind.“

Herr Wüst, es heisst „als“. Ob das wirklich noch stimmt wage ich mal arg zu bezweifeln. Gucke ich mir den Investitionsrückstau an, bei jeder Form unserer Infrastruktur, dann würde ich sagen: Nö.

Ob bei dem Treffen der wirtschaftsweisen Männer auch die Bildungskrise an den Schulen, der Lehrkräftemangel und mangelhafte Bauzustand, oder die demografische Entwicklung, Ausscheiden der Babyboomer aus dem Berusfleben und Fachkräftemangel sowie Auslandszuzug, ausreichend kritisch angesprochen wurden wage ich mal zu bezweifeln.

Fazit also:

Ich bediene mal ein Klischee: Mittelalte bis alte, weiße und saturierte Männer beglückwünschten sich mal wieder selbst für Heldentaten die sie weder begangen haben noch begehen werden.

Ich werde dem neuen IHK-Präsidenten aber eine Interview-Anfrage senden.

 

 

Krawalle, Krawalle, Krawalle: Nicht nur mit Böllern, sondern auch au’m Platz.

Ich hatte es letztens beschrieben, die Krawalle zu Silvester sind eine Ausprägung und ein Zeichen für Frust einerseits und wahrscheinlich Freude am Kaputtmachen und am tätlichen Angreifen. Doch ich hatte auch erwähnt, dass sich ähnliche Verhaltensmuster ebenfalls anderswo feststellen lassen, anscheinend auch mit stetig zunehmender Gewalt.

Die WAZ berichtet erneut aktuell darüber:

https://www.waz.de/staedte/duisburg/gewalt-bei-fussball-immer-haerter-9-platzverbote-in-duisburg-id237333563.html

Seit 2021 gibt es – aufgrund der Gewaltvorfälle auf Duisburger Fußballplätzen – ein Konzept, dass der Rat im Sommer 2021 einstimmig verabschiedet hat. Seitdem ist der Arbeitskreis „Gewalt im Fußball“ angeblich achtmal zusammengekommen und der sog. Beratungskreis traf sich angeblich sechsmal.

Was mich wenig verwundert, die Aggressionen gehen nicht nur von Spielern aus, sondern kommen auch vom Spielfeldrand also von den Trainern und Betreuern.

Für mich ist klar, dass wir es an vielen Ecken mit ein und dem selben Problem bzw. Problemen zu tun haben, genauer gesagt mit ein und der selben Ursache bzw. Ursachen. Ein Blick auf die Umgangsformen im Netz genügt teilweise schon. Was nicht heissen soll, dass hier die Ursache zu suchen ist, aber auch dort gibt es die gewaltsamen Vorkommnisse die sich anscheinend durch sämtliche Lebensbereiche ziehen dürften, egal ob im Netz oder eben im realen Leben. Während die einen sich Luft machen durch Gewalt teils auch nur verbal, gehen die anderen einfach nicht mehr wählen oder wählen aus Protest oder sogar mit voller Absicht Parteien die vorgeben eine echte Alternative zu sein.

Wie bereits mehrfach gesagt, der Fisch stinkt immer noch vom Kopf.

Sollte die Politik es nicht schaffen, die Lebensverhältnisse tatsächlich sozial und ausgewogen zu gestalten, also so vorbildlich zu handeln wie sie es immer behauptet, werden diese Verhältnisse noch mehr aus den Fugen geraten und wir können weiter zusehen wie alles eskaliert.

Genauso egal wie Nicht-Wählenden der Ausgang einer Wahl ist, genauso egal ist einem wie Frank Börner (SPD) die Rückgewinnung der mehr als 60% die in seinem Wahlkreis einfach den Wahllokalen fernblieben. Oder hat irgendjemand mitgekriegt, dass der Gewählte sich nach den ersten Aufschreien à la „Wie konnte es nur soweit kommen?“ mal gekümmert hätte? Noch nicht mal dazu ist er in der Lage, was kümmert es ihn auch, für ihn ist die Sache gelaufen und er rechnet fest damit, dass es auch beim nächsten Mal so läuft – selbst bei noch geringerer Wahlbeteiligung.

Dasselbe gilt für alle anderen. Ich kann bei kaum einem Politiker und kaum keiner Politikerin in Duisburg den echten Willen erkennen sich einzusetzen – ausser für sich selbst. Insofern schliesse ich daraus, dass ihnen die Demokratie scheiß egal ist und dass es lediglich ums Geld geht.

Und wenn ich jetzt Börner und Co. fragen würde ob sie sich mal mit den Gewalttätern beschäftigen, dann bekäme ich noch nicht mal eine Antwort. Ich bzw. wir alle können allerdings davon ausgehen, die sind ihm auch scheiss egal. Ebenso so scheiss egal wie Kinder die nicht zur Schule gehen können, Menschen die bei den Tafeln anstehen, Obdachlose die in der City betteln usw. usf.

Und wenn ich schon mal bei Börner, Philipp und Falszewski von der SPD bin, dann gehört in die selbe Gruppe der Versagenden auch der heute achso pastoral auftretende Steinmeier dazu, der uns allen u.a. Hartz IV, die  Gasabhängigkeit von Rußland und wer weiß was sonst noch eingebrockt hat. Selbst aber fein raus ist.

Wie gesagt, der Fisch stinkt vom Kopf: Was Steinmeier vormacht, macht Börner nach und ganz am Ende rasten die Leute einfach nur irgendwann aus.

Nachträge vom 11. Januar:

Zum Thema gab es auch eine Gesprächsrunde bei Markus Lanz im ZDF.

https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz/markus-lanz-vom-10-januar-2023-100.html

Sowie eine bei Sandra Maischberger in der ARD.

https://www.daserste.de/information/talk/maischberger/videos/maischberger-video-432.html

Und auch bei der DVG gibt es immer mehr Schwierigkeiten durch Angriffe auf das Personal, weshalb nun eine Werbekampagne gegensteuern bzw. sensibilisieren soll:

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-kampagne-gegen-gewalt-im-oeffentlichen-dienst_aid-82778401

 

 

Könnten die Krawalle in Hochfeld der Stadt und Investoren Argumente in die Hände spielen?

Ich betone es nochmals vorweg: Diejenigen die zum Jahreswechsel ausgerastet sind und Krawall gemacht haben sind zu bestrafen.

Jedoch sind nicht die in Mitleidenschaft zu ziehen die jetzt ebenfalls darunter leiden müssen beurteilt zu werden, verdächtigt zu werden, aber nichts verbrochen haben, vor allem MigrantenInnen und BewohnerInnen bestimmter Stadtteile, wie u.a. in Hochfeld. Das Problem hier ist zudem besonders, da viele Ethnien aufeinandertreffen und zusammenleben müssen, so daß zudem nur bestimmten Leuten aus bestimmten Herkunftsländern die Schuld in die Schuhe geschoben wird bzw. werden kann.

Leider haben die Krawall-Machenden, egal welche Intentionen sie hatten, sich selbst und allen anderen im Stadteil einen Bärendienst in einer bestimmten Hinsicht erwiesen auf die ich hier kurz eingehen möchte.

Denn nun haben Stadt und Investoren, die bereits angekündigt haben 100 Millionen EURO in den sog. Zukunftsstadtteil Hochfeld stecken zu wollen, weitere Supergründe warum es dort ev. erstmal zu bestimmten „Maßnahmen“ kommen muß.

Maßnahmen die die Ordung dort dauerhaft sicherstellen. Das kann durchaus bis zur Sondergebietszone reichen, was erheblichen Einfluss auf die Möglichkeiten hat mit Eigentum umzugehen bzw. diesen Umgang zu beschränken.

Es kann zu einer Abwertung von Häuserpreisen führen was die Investoren sicherlich dankend  in Kauf nähmen um ihre Schnäppchen zu machen.

Insofern ist alles was nun von der Stadt in bezug auf Hochfeld und den Umbau zum Zukunftsstadtteil passiert mit noch größerer Wachsamkeit zu beobachten als sowieso schon.