Die Lakaien der SPD suchen den Anschluß ans Volk – mehr als eine Lachnummer

Rund 1.300 Mitglieder zählt der CDU-Kreisverband derzeit nur noch zu seinen Beitrag zahlenden Duisburger Getreuen und deshalb will man in Bälde mit Diskussionsrunden und Bürgeransprachen das Volk zum Mitmachen und wohl auch als künftige Mitglieder begeistern.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/cdu-duisburg-sucht-mit-sieben-foren-inhaltliche-impulse-id236479475.html

Verstärkt will man die erreichen die eben nicht die CDU gewählt haben. Tja, da sieht es auch übel aus. Zuletzt wurde Petra Vogt aus dem NRW-Landtag „entfernt“, weil sie nicht mehr wiedergewählt wurde.

Sie ist die Kreisvorsitzende und damit die maßgebliche Person hinter der neuen Idee. Nun, wie soll ich es ausdrücken? Sie ist auch diejenige die mir weder als Landtagsmitglied noch als örtliches CDU-Führungsmitglied seit fünf Jahren keinerlei Auskunft auf meine Presseanfragen gibt.

Wenn Sie sich nun hinstellt und quasi Bürgerfragen und -beteiligungen einfordert bzw. anbietet, ist das für mich irgendwie so wie mir einmal oder sogar mehrfach kräftig ins Gemächt treten, anders ausgedrückt: Volksverarschung.

Was Frau Vogt im Landtag getrieben hat ist mir persönlich ein Rätsel. Wie bei vielen angeblichen politischen Führungskräften in und aus Duisburg üblich, wahrscheinlich nichts.

Nun noch meine Erklärung warum ich die Duisburger CDUler als SPD-Lakaien bezeichne. Ganz einfach und das wurde von mir auch bereits thematisiert. Seit 2010 und dem LoveParade-Unglück, spätestens jedoch mit der Abwahl Sauerlands und der Neuwahl Links 2012 ist die CDU bzw. sind deren wesentliche Leitfiguren in eine Art Dienstbotenverhalten verfallen. Bloß nicht auffallen weil dann Kloppe wegen LoveParade und immer schön buckeln, weil sonst keine Pöstchen (z.B. Wirtschaftsdez.) und mitspielen is‘ auch nich‘. Im Rat hat sich diese dienende Rolle auch wieder eingependelt, nachdem die SPD kurzzeitig mal mit den Grünen wollte. Das war für die CDU das Zeichen nochmals mehr den Bückling zu machen. Nun ist wieder alles beim Alten wie ehedem.

Wer sich also mit wirklich guten Ideen an die CDU wenden sollte, im Rahmen der neuen Anbieder-Offensive (LOL), der sollte wissen, dass die CDU-Granden sich niemals mit einer Idee anfreunden werden die auch nur im Ansatz Kritik an der SPD und deren Politik wiederspiegelt, beinhaltet oder auch nur im entfernsten sein könnte.

Fazit:

CDU in Duisburg? Eine Lachnummer sondergleichen. Allein beim Gedanken daran CDU-Mitglied in Duisburg zu werden, und verdammt, das war ich kurzzeitig tatsächlich mal, vor mehr als 30 Jahren, allerdings in Mülheim, habe ich ein Taubheitsgefühl bis zur Halskrause.

 

 

Rüscher kommt, Bäume gehen und Stadionübernahme endgültig

Die gestrige Ratssitzung hat folgende wesentliche Ergebnisse gebracht die erneut besonders typisch sind für die Art und Weise wie eine Quasi-Koalition aus SPD und CDU erneut durchregiert um die Stadt vollends zu demolieren und zur Lachnummer zu machen.

Michael Rüscher wurde zum neuen Wirtschaftsdez. gewählt und soll das Amt zu Beginn des nächsten Jahres antreten, noch ist er in Oberhausen als Wirtschaftsförderer beschäftigt. Er wird Nachfolger von Andree Haack und wohl ebensowenig auf die Reihe kriegen. Kein Wunder beide sind Ex-IHKler.

Die 26 erhaltenswerten Plantanen in Wedau (Klimaschutz) werden gefällt und die Wedauer Strasse für fast drei Millionen EURO erneuert. Also ist dann aus der Süd-Richtung für eine TOP-Zufahrt zu 6-Seen-Wedau gesorgt.

Und dann wäre da noch die MSV-Stadionübernahme. Hier werden die Millionen verballert die an vielen anderen wichtigen Stellen fehlen. Z.B. bei KITAs und an Schulen. U.a. kriegt man ehemals verliehene rund acht Millionen EURO nicht mehr zurück, muß demnächst 13 Mio. EURO und mehr fürs kaputte Dach berappen und dann noch die laufenden Unterhaltskosten pro Jahr iHv zwei Mio. EURO aufbringen.

Mich wundert das alles wenig. In der Opposition sitzen meines Erachtens auch nur Unfähige, was man besonders ausserhalb des Ratsgeschehens leicht feststellen kann. Da läuft so gut wie gar nichts Nennenswertes. Und angesichts der Mehrheit von SPD und CDU bräuchten sich die Unfähigen im Rat selbst eigentlich auch gar nicht blicken lassen.

Letztens noch haben sie sich jammerläppisch beschwert weil viel zu viele Tagesordnungspunkte in eine Ratssitzung gepackt werden. Ja natürlich, aus Sicht von Link und Co. macht das ja auch Sinn. Denn dann bleiben für jeden TOP  nur wenige Minuten für eine Entscheidung, will man nicht eine Woche am Stück zusammenhocken. Aussprachen? Fehlanzeige und wahrscheinlich kriegen die Unfähigen auch erst ganz kurz vor einer Ratssitzung ihre notwendigen Unterlagen in Form von 10 Kilo Papier, während SPDler und CDUler die längst haben durcharbeiten können inkl. der Sichtung der parteilich vorgeschriebenen Abstimmungszwänge – markiert wahrscheinlich mit gelben Post-Its für ja und roten für nein.

Diesen ganzen undemokratischen Schmonzes lassen sich die Unfähigen seit Jahren gefallen ohne aufzumucken. Denn es gibt zumindest rund 500 Euronen „Schmerzensgeld“ pro Monat plus Sitzungsgeld. Die Knete nimmt man doch gerne mit.

Man ist das erbärmlich.

 

 

Neuer City-Manager, bitte melde Dich!

Der neue City-Manager bei der DBI (das I steht für INNOVATION – da ist aber auch ein NO drin) lässt sich anscheinend Zeit mit innovativen Ideen für die Innenstadt.

Nun gut, er muß natürlich erstmal das Terrain und die vielen Menschen, wobei deren Zahl stetig abnimmt, erst einmal beschnuppern bevor dann die eigene Duftmarke gesetzt wird.

Verdammt, ich bin so gespannt was da wohl kommen mag, man hört ja so wenig bis gar nichts von ihm und ich vermute, dass ist ein ECHT gutes Zeichen. Wird doch wahrscheinlich an einer superduper Idee gebaut und geschraubt die man natürlich am besten für sich behält.

Richtig so, bevor die noch geklaut wird. Man sollte eigentlich diese wirklich guten TOP-Ideen nur noch für sich behalten. So machen es ja auch die Profis von DuisburgKontor. Die ECHT-Kampagne kommt nicht in die Puschen und auch sonst tut sich das pure Nichts.

Ich bin so stolz ein Duisburger zu sein der abends beruhigt zu Bett gehen kann im Vertrauen darauf, dass pfiffige Leute auch Morgen wieder tolle Ideen haben.

Und war es nicht oberschlau, dass sich der China-Referent der Stadt zum Chinafest nicht einmal hat blicken lassen? Wäre ja auch zu schade um ihn. Der nutzt dann vielleicht ab. Also besser schonen.

Mist, hätte ich diese verdammten Pilze bloß nicht gegessen, dann schreibt man ja nur Bullshit.

 

 

Die ECHT tote SPD

Ich habe soeben nochmals nachgeschaut. Nachwievor hat sich auf der Website der SPD (www.spd-duisburg.de) seit dem 6. Mai und dem letzten News-Eintrag von Mahmut Özdemir tatsächlich nichts mehr getan.

Meine Für-Tot-Erklärung vor etlichen Wochen hat also nachwievor Bestand.

Danke SPD und bitte, möge es auch keine weiteren News oder sonstigen Nachrichten mehr geben. RIP

Tja, wenn wir schon mal dabei sind Parteien nicht zu betrauern, auch Junges Duisburg, die Clever-Lenker, sind weiterhin tot.

Sie toppen die SPD sogar noch, denn der letzte News-Eintrag ist vom 3. April 2021 – also im Grunde schon geschichtsbuchreif. Wenn überhaupt.

https://junges-duisburg.de/news/

Der Text auf der Spendenseite sollte aber bald mal aktualisiert werden. Auf jeden Fall muß da irgendwo stehen, dass die Spenden für eine echten Eichensarg verwendet werden sollen, wenn Junges Duisburg als Partei demnächst hoffentlich zu Grabe getragen wird.

https://junges-duisburg.de/spenden/

Und natürlich braucht man Geld für einen zünftigen Abgesangschor:

Eine Partei so jung aber so fad,

dass sie einem fast leid … tat

Nun ist es vorbei … auf Wiederseh’n,

besser nicht, Du solltest jetzt besser von uns geh’n

 

 

 

 

Der totale Kindergarten – zu Lasten von Kids und Eltern

Wenn auch Sie den Glauben an die Fähigkeiten vieler Verantwortlicher und Entscheider in dieser Stadt verloren haben, dann sind Sie hier genau richtig. Ich widme mich von ganzem Herzen all den Losern.

Nehmen wir mal an Sie bestellen eine Pizza und erfragen vorab den Preis, der wird bei Ablieferung aber mal eben um rund ein Drittel erhöht.

Was machen Sie, genau, Sie regen sich auf und zahlen wahrscheinlich nicht, nur den vereinbarten Preis oder Sie haben so grossen Hunger, dass …

Nun ist eine solche Pizzabestellung nicht wirklich eine grosse Sache, nichts von einer gewissen Tragweite und nicht mit Verantwortung behaftet,  ganz anders dagegen der Bau und Betrieb einer dringend benötigten KITA.

Im aktuellen Fall geht es um KITAS in Duisburg die die Gebag neu baut oder gerade gebaut hat sowie KITA-Betreiber die die Gebäude mieten wollen, sollen und müssen, wenn es nach den Kids und deren Eltern geht.

Aber in Duisburg hat man sich anscheinend per Zuruf oder Handschlag darauf verlassen wie am Ende die Mietkonditionen für die Neubauten aussehen. So können und wollen die KITA-Betreiber nur das zahlen was sie vom Land für die Mieten bekommen, nämlich 11,37 EURO pro qm. Die Gebag aber will 18 EURO pro qm.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/neue-kitas-deshalb-droht-der-start-an-mieten-zu-scheitern-id236460717.html

Nun liegen die KITA-Neueröffnungen wohl erstmal auf Eis, bis ev. eine Partei nachgibt oder aber das Land oder die Stadt die Differenz zahlt.

Das ist ECHT Kindergarten vom allerblödesten, denn wusste man das alles nicht bereits vor Grundsteinlegung und hat demensprechend frühzeitig mal drüber gesprochen und vor allem Verträge gemacht? Anscheinend nicht. Also alles wie bei der Pizza-Bestellung.

Der Bedarf an KITA-Plätzen ist auf jeden Fall riesengross, in die Röhre gucken nun die Kids und ihre Eltern.

Geld ist eigentlich im Überfluss vorhanden, städtischerseits, nur wird die Knete natürlich am liebsten ganz woanders verBALLert. Zum Beispiel millionenfach bei der MSV-Stadionübernahme.

Jetzt kam raus, ich berichtete bereits, dass plötzlich(LOL) fast acht Millionen EURO ausgeglichen werden müssen, tja und dann wird irgendwann auch noch die Dachreparatur fällig (13 Mio. EURO bzw. eher mehr) sowie der jährliche Ausgleich für die laufenden Kosten i.H.v. zwei Millionen EURO ist zu wuppen.

Die erste Mannschaft des MSV könnte mit einem Aufstieg etwas für Linderung sorgen, weil ja dann TV-Gelder flössen, aber UPPS, diese Gelder sind ja an Hauptsponsor Capelli bereits abgetreten.

Nun liebe Kids, der Sören will auf jeden Fall weiter in einer der Promi-Kabinen im Stadion dem MSV beim Verlieren zugucken (aktuell bereits dreimal in Folge), als für Euch zu sorgen … äh … sich um Euch zu kümmern.

Na, was sagen wir da? FCK U. Korrekt.

Apropos 18 EURO. Merkwürdig, dass die Gebag bei neu gebauten Mietwohnungen auch mit 8,50 EURO pro qm zufrieden ist. Frage: Was ist an einer KITA baulich so viel anders bzw. teurer?

Ein Beispiel:

https://www.gebag.de/bauen/neubau/im-bau/bronkhorststrasse

Zitat-Auszug:

Die Miete für die öffentlich geförderten Wohnungen wird bei 5,90 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter liegen, der Mietpreis der freifinanzierten Wohnungen bei 8,50 Euro pro Quadratmeter zzgl. Nebenkosten.

Wobei, wenn ich nochmal so richtig drüber nachdenke, so ein KITA-Bau ist doch bestimmt auch öffentlich gefördert, dann würde die Miete ja noch niedriger sein können?

Fazit:

Mir graut eigentlich heute schon vor dem Tag an dem mir all diejenigen die mir bisher keine Antworten auf meine Anfragen geben, dann tatsächlich mal antworten. Was wird das wohl für eine Kackophonie des Grauens und Versagens sein?

 

 

ThyssenKrupp-Interview: Antworten angeblich am Montag – Wasserstoff: Wer will noch mal, wer hat noch nicht?

Nachdem ich in der letzen Nacht die Fragen an ThyssenKrupp-Steel (TKS) veröffentlicht hatte, weil bis dato seit dem 20. Juli keine Antworten auf einen umfangreichen Fragenkatalog eingegangen waren, bekam ich heute Mittag die Nachricht, dass die Antworten am kommenden Montag gegeben werden.

Das finde ich natürlich gut und hoffentlich sind wir alle dann ein wenig schlauer, denn die Fragen haben es in sich – vor allem die technischen.

Wer DUISTOP nicht regelmässig liest, dem schildere ich nun nochmals kurz den Sachverhalt.  Am 20. Juli übergaben wir (zwei Anlagenbau-Experten und ich) ThyssenKrupp-Steel einen Fragenkatalog anläßlich der sich zu dem Zeitpunkt schon abzeichnenden Entwicklungen und Planungen in Zukunft grünen Stahl in Duisburg herzustellen. Die Beantwortung verzögerte sich mehrfach. Inzwischen wurde jedoch bereits ein Zwei-Milliarden-EURO-Invest seitens TKS verkündet und auch ein Kabinettbeschluss der schwarz-grünen Landesregierung sich an dem Invest finanziell zu beteiligen.

https://www.land.nrw/pressemitteilung/landesregierung-beschliesst-unterstuetzung-fuer-klimaneutrale-stahlerzeugung-im

Wer will noch mal, wer hat noch nicht seinen Beitrag zum Thema Wasserstoff abgegeben?

Das Thema „Wasserstoff“ wird leider inzwischen von so vielen Protagonisten bespielt die sich, so mein Eindruck, meistens nur wichtig machen und ins Gespräch bringen wollen. Präsentiert werden ziemlich fix viele Lösungen aber anscheinend ohne vorher mal ein paar Dinge geklärt zu haben. Die an TKS gestellten Fragen und hoffentlich nun auch die Antworten, sollen vor allem Licht ins relative Dunkel bringen. Danach sehen wir weiter.

Denn ganz so einfach wie manche sich das mit der grünen Transformation vorstellen ist es nicht. Zwar handelt es sich beim TKS-Vorhaben um keine grundsätzlich neue Technologie doch es sind zusätzliche Erwägungen wie z.B. Standortvor- und -nachteile sowie u.a. auch die Frage nach eigener Wasserstoffherstellung, dem Strombedarf usw. zu klären.

Da mutet es z.B. relativ naiv an, wenn zwei Linke aktuell Aufsätze zur Transformation veröffentlichen, …

https://www.waz.de/staedte/duisburg/linke-aufsaetze-zur-transformation-der-stahlindustrie-id236436475.html

… weil sie anscheinend und hauptsächlich die Beteiligung des Staates im Sinn haben. Zwar mit einem anderen Beteiligungsmodell, damit nicht wie oft üblich Investitionen vergesellschaftet und Gewinne privatisiert werden, doch grundsätzlich soll der Staat im Boot sein, so wie es auch die meisten anderen FürsprecherInnen dieses Modells bereits fordern. Von Populismus zu sprechen ist hier zutreffenderweise richtig.

Dies wirft bei mir seit Wochen die Frage auf ob man nicht zusätzlich zur Abwechslung mal ein Geschäftsmodell präsentieren sollte was ohne Geld vom Staat auskommt.

Mit anderen Worten: Warum gehen die Überlegungen auch dieser beiden Linken, wie die der vielen anderen aus anderen Parteien davon aus, dass es unbedingt der Staat sein muß der sich beteiligt? Hat der nicht gerade andere Sorgen, Baustellen sowie Unterstützungsbedürftige?

Warum sagt und fordert eigentlich niemand, dass die Gelder für TKS in Duisburg von privaten Investoren kommen sollen und warum ist TKS in Bezug auf die Herstellung von  grünem Stahl eigentlich kein Start Up das um private Investoren buhlt?

Preist man also allerseits bereits ein, ev. aufgrund schlechter Vorahnungen, dass das Vorhaben gar nicht so risikolos und damit eher wirtschaftlich unattraktiv ist?

Nun, nichts ist schlechter zu verkaufen als eine Story bei der die ErzählerInnen bereits wie VerliererInnen rüberkommen, weil sie erzählen, dass der Staat unbedingt Geld geben muß. Dabei wissen alle, hoffe ich jedenfalls, dass das keine wirklich gute Idee ist. So ist unser Wirtschaftssystem eigentlich auch nicht gedacht. Wir haben zwar eine soziale Marktwirtschaft, aber das „sozial“ bezieht sich auf die tatsächlich Bedürftigen.

Vielleicht bin ich ja naiv, weil ich mal gelernt habe, dass eine gute Geschäftsidee zwar eine Anschub- und mögliche Zwischenfinanzierungen  braucht, aber eigentlich von selbst laufen sollte.

Zugegeben auch BIONTECH bekam Staatsknete, aber 20 Jahre lang davor haben private Geldgeber ihr Erspartes riskiert um an den Punkt zu kommen wo der Turbo eingelegt werden musste, sollte oder wie auch immer man zum dem Vorgang steht.

Sind grüner Wasserstoff und grüner Stahl keine überzeugende Erzählung, kein zukunftstaugliches Geschäftsmodell? Ist die viel beschworene Transformation ev. nur eine mit Handbremse, da unbedingt Rücksicht auf Standorte und Arbeitsplätze  genommen werden muß – oder auf bestimmte „alte und eingefahrene“ Strukturen? Warum zum Teufel hat man die aufstrebende Solar- und Windkraftindustrie samt aller Arbeitsplätze in Deutschland so dermassen untergehen lassen?

Es ist notwendig, dass man manches, vieles oder sogar alles von Grund auf neu denken muß. Wer weiter im „Das haben wir nie so gemacht.“ oder im „Das haben wir immer schon so gemacht“ verharrt, wird in der Zukunft die uns bevorsteht mit Sicherheit verlieren.

Fazit:

Ich bin absolut dafür sich mit grünem Wasserstoff und grünem Stahl zu beschäftigen, dann aber bitte auch fundiert und ergebnisoffen in allen Belangen.

Ist Duisburg der beste Standort und wenn ja wofür genau?

Ist grüner Stahl wettbewerbsfähig oder dauerhaft zu subventionieren?

Was bedeutet die grüne Transformation für die verschiedenen Arbeitsplätze?

Sollte man den benötigten grünen Wasserstoff vor Ort herstellen?

Wie sehen die Timelines aus und wann muß immer wieder überprüft werden wie positiv/negativ sich die Dinge entwickeln?

Wie sehen Opportunitätskosten-Berechnungen und -Szenarien aus?

 

 

Wer das Folgende liest sollte sich ein dickes Beißholz bereitlegen!

Ich berichtete bereits mehrfach kritisch über das Vorhaben der Stadt das MSV-Stadion komplett zu übernehmen. Am kommenden Montag ist genau das ein Tagesordnungspunkt auf der Ratssitzungsliste. So lautet es in der Tagesordnungsübersicht:

MSV Duisburg Stadionprojekt GmbH & Co. KG; hier: Rückführung des Stadiongebäudes in das städtische Vermögen

Und hier die entsprechende Beschlussvorlage:

https://sessionnet.krz.de/duisburg/bi/getfile.asp?id=1679142&type=do

Aus dieser wird verschurbelt deutlich, so lese ich das Ganze, dass es finanzielle Korrekturen in Höhe von rund acht Millionen EURO gibt.

So heisst es in der Vorlage (Zitat/Auszug): In der Sphäre der Stadt entstehen Korrekturen auf Forderungen bzw. aus Ausleihungen in Höhe von 7.757.538 EUR (Stadt gegenüber StaPro KG), die durch Verbesserungen im Teil-
ergebnisplan Stadtkämmerei ausgeglichen werden können. Die darüber hinaus gehenden wirtschaftlichen und haushaltsrechtlichen Folgen auf die städtische Bilanz sind aufgrund des ausstehenden Jahresabschlusses auf den 30.06.2022 der StaPro KG noch nicht endgültig bezifferbar. Nach derzeitigem Stand sind keine negativen Auswirkungen auf das Eigenkapital
der Stadt zu erwarten. Dem Rat wird in der zweiten Jahreshälfte 2022 hierzu eine gesonderte Drucksache vorgelegt.

Ich hätte gerne mal eine genauere Erklärung zum Sachverhalt, doch mir wird ja leider nie geantwortet. Wenn ich mir die Riege der Ratsleute anschaue kann ich mir auch kaum vorstellen, dass einer von denen kapiert was vor sich geht. Trotzdem werden sie eine Entscheidung treffen. Keiner von denen wird  aufstehen und sagen „Ey, ich kapier das alles nicht.“

Was mir vor allem aber zusätzlich Sorgen bereitet ist die relative Laxigkeit mit der alles in diesen schwierigen Zeiten abgewickelt wird. Man hängt sich eine defizitäre Immobilie an den Hals, weiß kaum wie man die Knete für deren laufende Bewirtschaftung pro Jahr (rund zwei Mio. EURO) reinkriegt, fabuliert über irgendwelche Eventmanagement-BlaBlas und zusätzliche Projektgesellschaftsgründungen und hat zudem noch einen massiven Dachschaden an den Hacken, der bereits vor Jahresfrist auf rund 13 Mio.   EURO beziffert wurde.

Wie gut, dass die Stadtwerke gerade ihre allerneuesten Strom- und Gastarife veröffentlicht haben, ich sag nur „gigantisch“, damit können die Verkehrsbetriebe auf jeden Fall quersubventioniert werden, die stehen eh massiv in der Kritik (https://www.waz.de/staedte/duisburg/nord/katastrophaler-nahverkehr-in-duisburg-doch-was-hilft-id236444975.html), und dann bleibt ja bestimmt auch irgendwie irgendwas für das MSV-Stadion übrig.

Scherz beiseite, aber ich glaube da läuft gewaltig was komplett aus dem Ruder und wird zu einem Zuschuss-Geschäft ohnegleichen, bedient aus den unterschiedlichsten Töpfen – je nach Lust und Laune. Verrückt auch (oder Kalkül), dass denen die rund acht Mio. EURO erst jetzt auffallen.

Dafür unterbleiben Schulsanierungen, notwendige Klimaanpassungen im gesamten Stadtgebiet usw., aber bestimmt werden bald irgendwelche Gebühren oder sonstwas angehoben.

Das schmälert z.B. die Kaufkraft noch mehr, ein Teufelskreislauf. Aber wen juckt’s?

Apropos Kaufkraft, mich interessiert brennend ob die Gebag ihre Riesenprojekte wie 6-Seen-Wedau wirklich wie geplant an den Mann und die Frau bringen kann. Häuser bauen und kaufen wird ja auch immer teurer teurer teurer … unbezahlbarer.

 

 

 

ThyssenKrupp-Interview: Eine Einladung, drei Zusagen und dreimal gibt’s keine Antworten

Eigentlich dachte ich, nachdem im Juli ThyssenKrupp-Steel (TKS) meiner Interviewanfrage zustimmte, dass ich den heutigen Artikel nicht schreiben müsste. Angefragt hatte ich zwar ursprünglich ein Interview mit dem Vorstandsvorsitzenden Bernhard Osburg, das klappte nicht, dafür aber kam am 20. Juli eine 90-minütiges Gespräch mit drei Mitarbeiterinnen zustande. Eine leitende Mitarbeiterin der Presseabteilung, eine leitende technisch Verantwortliche für das Thema „Wasserstoff“ und eine weitere Mitarbeiterin aus dem Marketing.

Ich war in Begleitung von zwei ausgewiesenen Anlagenexperten, darunter Christian Eberlein, ehemals bei einem der führenden deutschen Anlagenbauer verantwortlich für die Auslegung von Mittel – und Hochspannungsanlagen für die Stahlindustrie, besonders im Bereich von Electric Arc Furnaces (EAFs / https://de.wikipedia.org/wiki/Lichtbogenofen) sowie Submerged Arc Furnaces (SAFs / https://de.wikipedia.org/wiki/Schmelz-Reduktionsofen).

Besprochen wurde ein Fragenkatalog mit insgesamt 42 Fragen in drei Teil-Abschnitten, vorwiegend technischer Natur (Teil-Abschnitte 2 und 3). Bereits zu diesem Zeitpunkt im Juli waren Gespräche auf Landes- und Bundesebene im Gang, ob man sich an einem möglichen Wasserstoff-Vorhaben der TKS in Duisburg beteiligen sollte.

In den letzten zwei Tagen -ich berichtete bereits- wurde deutschlandweit darüber berichtet, dass erstens TKS einen Einstieg in die grüne Wasserstoff-Produktion in Duisburg plant (zwei Mrd. EURO Invest) und zweitens, dass das schwarz-grüne Kabinett in Düsseldorf bereits eine dreistellige Millionensumme dafür in Aussicht gestellt hat. Ebenso gab es in diesen Tagen Verlautbarungen von DUISPORT zusammen mit der Hafengesellschaft von Antwerpen eine Kooperation zum Betrieb einer Wasserstoff-Pipeline einzugehen. Das sowie den Einfluss chinesischer Unternehmen u.a. in möglichen Wasserstoff-Lieferländern (Afrika) als auch in europäischen Häfen in puncto Logistik, habe ich bereits ausführlich kritisch kommentiert (Wasserstoffproduktion in Duisburg, in Deutschland?). Ebenso habe ich bereits darauf hingewiesen, dass ich einen Produktionsstandort für grünen Stahl in Duisburg nicht in Betracht ziehen würde, sondern diesen eher an der Nordseeküste sehe.

Am 20. Juli, dem Gesprächstag bei TKS in der Beecker Zentrale wurde uns von allen drei Damen zugesagt, dass man die Fragen sämtlichst beantworten wolle, dafür aber etwas länger brauche, aufgrund des Umfangs, der Art der Fragen als auch aufgrund der Urlaubszeit.

Nach vier Wochen fragte ich das erste Mal in der Presseabteilung nach und erhielt keine Antwort, nicht einmal eine Reaktion. Dann antwortete auf eine weitere Anfrage die technisch Verantwortliche per Mail und sagte die Antworten für die darauffolgende Woche zu. Es kamen aber keine Antworten.

Dann rief ein Kollege die Presseverantwortliche an, die wiederum die Antworten für die nächstfolgende Woche ankündigte. Das war diese Woche und es kam wieder nichts. Telefonisch war sie nicht erreichbar. Auf Mails wurde nicht reagiert.

Vorgestern habe ich bereits angekündigt bis gestern um 18 Uhr abzuwarten, ob ev. noch Antworten eingehen würden. Es nichts dergleichen passiert.

Ebenfalls habe ich angekündigt wenigstens die Fragen zu veröffentlichen. Sie werfen sicherlich ein Licht auf die derzeitigen Vorgänge, vor allem auf alles was das Invest und den Landeszuschuss betrifft.

Wie mir am gestrigen Abend von einem Insider noch ganz aktuell mitgeteilt wurde, werden die geplanten Anlagen für Duisburg wohl nicht in Duisburg und nicht in Deutschland konstruiert und gebaut, sondern höchstwahrscheinlich in China, Indien oder Südafrika. Es handelt sich auch nicht um innovative, technische Neuentwicklungen, sondern um eine lange bekannte Technik.

Ausserdem war in den letzten Tagen der Tagespresse zu entnehmen, dass TKS vorerst lediglich einen kleineren Teil der Gesamtproduktion und dann auch nur CO2-arm herstellen will. Es wurde aber nicht einmal definiert was CO2-arm bedeutet.

Hier nun die gesamten Interviewfragen:

1. Teilabschnitt (sechs Fragen)

Es wird derzeit viel von einer Wasserstoffstadt Duisburg berichtet, von einem Stahlgipfel u.ä. – was man alles unter Marketing und PR subsummieren kann.

1. Frage: Inwieweit ist TKS dabei aktiv oder passiv involviert?

Bisher hat sich außer Ihnen niemand aus dem Kreis der für Wasserstoff “Werbenden“ zu einem Interview oder zur Beantwortung von Fragen zu dem Thema gegenüber DUISTOP bereit erklärt. Weder Stadtspitze, noch der extra gegründete Verein, noch die DBI, noch die IHK, noch das ZBT, noch das Land/die Staatskanzlei NRW usw.

2. Frage: Was glauben Sie woran das liegt? Und wie beurteilen Sie diese merkwürdige Zurückhaltung?

Es entsteht gerade ein Hype um das Thema Wasserstoff.

3. Frage: Inwieweit ist dieser Hype tatsächlich gerechtfertigt?

4. Frage: Wird die Wasserstoffwirtschaft der Stadt einen Schub verleihen*) und werden dadurch neue und zukunftssichere Arbeitsplätze entstehen?

Auf dem Weg zu grünem Wasserstoff und damit grünem Stahl werden in der Übergangszeit noch Verfahren mit Erdgas notwendig sein. Die aktuelle Situation am Gasmarkt ist jedoch bedrohlich.

5. Frage: Wie schätzen Sie die Entwicklung derzeit und mittel- bis langfristig ein?

Es ist in der Presse vielfach von enormen Fördermitteln (Bund/Land/EU) die Rede die auch TKS zugute kommen sollen.

6. Frage: Können Sie konkrete Angaben machen welche Fördermittel für welche Zwecke von TKS beantragt werden/erforderlich sind, bei wem die Anträge erfolgen und wie ist der derzeitige Stand diesbezüglich?

2. Teilabschnitt (26 Fragen)

1) Sie haben 2021 nach meiner Kenntnis ca. 11 Mio. Tonnen Stahl produziert, wieviel davon verkauften sie innerhalb der EU. Wie groß war der Anteil der Lieferungen an „Nicht-EU-Länder“?

2) Wie viel verschiedene Stahlsorten produziert ThyssenKrupp?

3) Welche Probleme sehen Sie in Bezug auf die Qualität ihrer Güten, wenn sie vollständig auf Wasserstoff-Reduktion umgestellt haben?
4) Wird es Stahlsorten geben, die ThyssenKruppSteel nach der Transformation nicht mehr herstellen kann?
5) Wird es Sorten geben, die dann besonders gut zu produzieren sind?
6) Gibt es hierzu gesicherte Untersuchungen?
7) Auf Ihrer Internetseite schreiben Sie:
Auf Basis einer positiv ausgefallenen Machbarkeitsstudie für eine Wasserelektrolyse mit einer Leistung von bis zu 520 Megawatt, die die Projektpartner STEAG und ThyssenKruppSteel gemeinsam erstellt haben, wurde nun ein Memorandum of Understanding über die Belieferung des ThyssenKruppSteel-Standortes in Duisburg mit Wasserstoff und Sauerstoff vom benachbarten STEAG-Standort in Duisburg-Walsum geschlossen.

https://www.thyssenkrupp-steel.com/de/newsroom/pressemitteilungen/thyssenkrupp-steel-und-steag-vereinbaren-wasserstofflieferung.html

Kann man davon ausgehen, dass es sich dabei um die elektrische Anschlussleistung handelt und entsprechen diese 520 Megawatt 100% der von ihnen benötigten Wasserstoffmenge?
Wie viel Normkubikmeter Wasserstoff werden bei der Steag produziert?
8) Die klassischen erneuerbaren Energien umfassen vor allem Wind- und Solarenergie. Beide sind fluktuierend. Das macht eine Zwischenspeicherung von Wasserstoff erforderlich. Für wie viel Tagesproduktionen werden Sie den Speicher auslegen und welcher Gasmenge entspricht dies?
9)Sind Neuentwicklung bei der Direktreduktion mit Wasserstoff seitens ThyssenKrupp bereits in der Entwicklung oder greifen Sie auf altbekannte Verfahren zurück?
Wenn altbekannte Verfahren zum Einsatz kommen, warum kamen diese Verfahren nicht bereits früher zur Anwendung?
10) Gibt es eine Zusammenarbeit mit HKM und inwieweit werden Sie HKM in Ihre Wasserstoffversorgung einbinden?
11) Sie haben sich zum Ziel gesetzt bis 2025 rund 400.000 Tonnen CO2-reduzierten Stahl, von derzeit ca. 11 Mio. Tonnen zu produzieren.
Das sind gerade einmal 3,6%.
a) Warum nur ein so kleiner Anteil?
b) Was verstehen Sie unter „reduziert“, können Sie eine Prozentzahl nennen?
c) Wie wollen Sie diese Reduzierung erreichen?

Bis 2030 sollen bereits 30 Prozent der CO2-Emissionen vermieden werden und bis bis spätestens 2045 soll die Stahlproduktion von ThyssenKruppSteel klimaneutral werden.
ArcelorMittal plant, mit seiner Steel4Future-Strategie bis 2030 allein im Hamburger Werk mehr als eine Million Tonnen Kohlenstoff neutralen Stahl im Jahr zu produzieren.
12) Warum dauert es bei ihnen länger und hat ArcelorMittal sozusagen die Nase vorn?
13) Wie planen Sie die Übergangszeit zu gestalten?
14) Hat die Transformation Einfluß auf den Flächenbedarf oder steht innerhalb der jetzigen Werksgrenzen ausreichend Platz zur Verfügung?
15) Wird nach der Transformation die Altanlage, z.B. die Kokerei demontiert und das Erdreich saniert? Sind dafür Subventionen erforderlich/eingeplant?
16) Werden Sie nach Möglichkeit deutsche Firmen für die ev. mit Subventionen finanzierte Transformation beauftragen? Oder wird die Vergabe ausschließlich an den günstigsten Anbieter erfolgen?
17) Sind Betriebsstätten auch bei ausländischer Firmen im strukturschwachen Duisburg Vergabe-Voraussetzung?
18) Bei größeren Aufträge müssen Lieferanten Aufträge gegen Zahlungsausfall versichern lassen. Sehen sie hier eventuell Schwierigkeiten seitens der Versicherung oder wird es eine Landes- oder Bundesbürgschaft geben und steht diese dann im Einklang mit EU Wettbewerbsrecht?
19) Aufgrund der wirtschaftlichen Situation, der letzten Jahre, mussten viele Firmen einen Stellenabbau vornehmen, der sehr oft über Altersregelungen vorgenommen wurde. Die Pensionsregelung führten häufig zu dem Umstand, dass Anlagenbauer ehemalige ThyssenKrupp Mitarbeiter aus Schlüsselpositionen projektbezogen einstellten und so Ihr Know How an Ihrem Wettbewerb ging.
Nun planen sie das mutmaßlichen größte Projekt ihrer Firmengeschichte.
Es werden Ihnen erfahrene Mitarbeiter fehlen. Wie wollen Sie dieses Problem lösen? Drehen Sie den Spieß sozusagen mal um?
20) Zur Zeit ist der Markt für Elektrokomponenten sehr schwierig geworden. Sei es ein einfacher 6-Ampere-Gleichstrom-Sicherungsautomat oder eine Safety-Karte einer SPS.
Es werden Lieferzeiten von bis zu 1 ½ Jahren ohne Gewähr genannt. Unter derartigen Umständen ist eine termingerechte Abarbeitung im Anlagenbau vollkommen ausgeschlossen.
Wie wollen sie mit dieser Problematik umgehen?
21) Die Firma ThyssenKruppSteel ist dafür bekannt, dass sie intern den „Wettbewerb“ im Management fördert. Das Managementpositionen oft doppelt besetzt werden oder in direkter Konkurrenz zu einander stehen. Das hat einige Vorteile führt jedoch zu erheblichen Reibungsverlusten.
Wird dieses Prinzip bei dem Wasserstoff-Vorhaben auch zur Anwendung kommen?
22) Der Umbau betrifft wesentlichen Prozeßschritte der Stahlproduktion. Das birgt
erhebliche Risiken für ThyssenKruppSteel. Diese können durchaus bis zur Existenzbedrohung reichen. Was hat ThyssenKruppSteel diesbezüglich z.B. aus den Vorgängen in Brasilien gelernt?
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/thyssen-krupp-groessenwahn-kostet-acht-milliarden-1.3390268
23) Aufgrund des hohen politischen Drucks ist eine schnelle Projektabwicklung wünschenswert. Derartige Forderungen sind in der Projektabwicklung regelmäßig Teil der Managementvorgaben, stehen jedoch oft im Gegensatz einer notwendigen Sorgfalt in der Projektabwicklung. Dies birgt erhebliche Risiken. Wo setzen sie den Schwerpunkt, bei der Sorgfalt oder der Geschwindigkeit?
24) Sie schreiben auf ihrer Internetseite:“

„BP und ThyssenKruppSteel arbeiten zusammen, um die Dekarbonisierung der Stahlproduktion voranzutreiben.“ …

Die Unternehmen beabsichtigen außerdem, sich für politische Maßnahmen einzusetzen, die die Entwicklung von kohlenstoffarmem Wasserstoff und die Förderung von grünem Stahl in Europa unterstützen.“

Quelle: https://www.thyssenkrupp.com/de/newsroom/pressemeldungen/pressedetailseite/bp-und-thyssenkrupp-steel-arbeiten-zusammen–um-die-dekarbonisierung-der-stahlproduktion-voranzutreiben-134958

Wird ThyssenKrupp nach der Transformation auf EU-Strafzölle für Importe zur Sicherung der Europäischen Marktanteile angewiesen sein? Sind Sie dann noch außerhalb der EU wettbewerbsfähig? Randbemerkung: Die Formulierung ist unglücklich gewählt. Kohlenstoff ist Kohlenstoff und Wasserstoff ist Wasserstoff. Das eine kann nicht das andere beinhalten. Wie können sie also „kohlenstoffarmem Wasserstoff“ herstellen?
25) Die Aktienkurse von TKS sind innerhalb weniger Tage nach Bekanntwerden der möglichen Subventionswünsche um etwa 27% auf 9,6 Euro gestiegen im Anschluss vielen Sie auf 5,2 Euro (Stand, Samstag,16.7.)
Wie erklären sie (sich) das?
26) Welchen Einfluss hat die Direktreduktion mit Wasserstoff auf ihre Kostenstrukturen und werden sich die Preise je Tonne Stahl erhöhen müssen?

3. Teilabschnitt (10 Fragen)

1.) Sind in der Endphase nur noch Reduktionsanlagen zur Herstellung von (festem) DRI (direkt reduziertem Eisen), z.B. nach dem MIDREX oder Hylsa-Verfahren unter Verwendung von Wasserstoff geplant und/oder soll auch flüssiges Roheisen in Reduktionsöfen (Smelter) hergestellt werden, ähnlich der Herstellung der Nichteisenmetalle (Nickel, Chrom)?

2.) Sind Elektrolyseanlagen auf dem Werksgelände geplant und/oder soll
der Wasserstoff angeliefert werden, z.B. über Pipelines, eventuell auch
über Gastanker?

Die Weiterverarbeitung des Roheisens zu Stahl wird in elektrischen
Lichtbogenöfen stattfinden.

3.) Können Sie die Anzahl der EAF (electric arc furnaces) nennen und deren Anschlussleistung, z.B. 5 x 300 MVA?

Die Transformation bedeutet auch die Stilllegung von Kokerei, Hochöfen, Blasstahlkonvertern und möglicherweise auch Stilllegung der Kraftwerke, welche mit Hüttengasen betrieben wurden.

4.) Können Sie den Leistungsbedarf, welchen in Zukunft Amprion liefern wird, benennen/beziffern?

5.) Welche Jahresproduktion an grünem Rohstahl soll nach Abschluss der Transformation erzeugt werden (ev. 12 bis 15 Mio. Jahrestonnen)?

6.) Haben schon Gespräche mit den Gasversorgern und dem Versorger von
elektrischer Energie (Amprion) stattgefunden?

7.) Sind Ihnen Planungen von Amprion bekannt, auf welchem Weg Ihnen in Zukunft die elektrische Energie zur Verfügung gestellt wird, z.B. Ausbau des 400 kV-Netzes aus Richtung Norden, Planung neuer Leitungen oder Kabel aus Richtung Westen (Moers-Utfort)?

8.) Ist eventuell ein Anschluss an die Hochspannungsgleichstromleitung (HGÜ) geplant?

9.) Wird TKS oder Amprion die Blindleistungskompensationsanlage (SVC, STATKOM) planen/bestellen/bezahlen? Sind Problemstellungen wie Flicker,
Oberschwingungen und weitere Netzanschlussbedingungen schon angesprochen oder diskutiert worden?

10.) Haben Gespräche mit der Stadt Duisburg bezüglich der Infrastrukturmaßnahmen stattgefunden (z.B. in bezug auf die Versorgungsleitungen)?

 

Fazit:

Bilden Sie sich selbst ein Urteil warum TKS die Fragen bis heute nicht beantwortet hat, warum aber anscheinend bereits gewisse Fakten geschaffen wurden oder gerade geschaffen werden!

Nutzen Sie die Fragen und stellen Sie sie selbst an TKS! Bitte verweisen Sie dabei auf DUISTOP und senden Sie uns einen Hinweis samt Antwort(en) falls geantwortet wurde.

Wir sind sicher, dass ein seriöser und verantwortlicher Geldgeber all diese Fragen, besonders aus den Abschnitten 2 und 3, auf jeden Fall stellen muß.

Wir bleiben an dem Thema dran und TKS kann die Antworten immer noch einreichen.

Ach ja, bevor ich es vergesse: Keine Antwort ist auch eine Antwort.

 

*) Das Wort „verleihen“ wurde nachträglich von mir korrigiert.

 

Duisburg wird allerhöchstens Wasserstoff-Verbrauchsstadt

Nachdem ich im letzten Artikel -vor diesem hier- bereits auf die gestrige Entscheidung der NRW-Landesregierung eingegangen bin das Vorhaben von ThyssenKruppSteel(TKS), irgendwann grünen Stahl herzustellen, finanziell zu unterstützen, gibt es nun erste deutliche Hinweise darauf wo der benötigte Wasserstoff künftig herkommt.

Vorab nochmals: Ich weise deutlich daraufhin, dass mir TKS seit Wochen kritische Fragen zum Gesamtvorhaben nicht beantwortet hat.

Zurück zu den Wasserstoff-Quellen. So verkündet aktuell das Handelsblatt, dass die erste Wasserstoff-Testlieferung in Form von Ammoniak in Hamburg eingetroffen ist. Lieferland ist Abu Dhabi.

https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/klimaneutralitaet-erste-wasserstofflieferung-aus-abu-dhabi-erreicht-hamburg/28683538.html

Deshalb weise ich ebenfalls erneut darauf hin, dass künftig besonders sonnenreiche Länder mit vielen freien Flächen als Lieferländer für grünen Wasserstoff in Frage kommen, also Wasserstoff der mittels regenerativen Energien hergestellt wird. In diesem Fall durch Strom mittels Photovoltaik.

Länder im Nahen Osten kommen in Frage aber auch viele afrikanische Staaten. Genau dort haben sich seit Jahren die Chinesen engagiert und sich auch an logistischen Schwerpunktprojekten beteiligt. Was sie ebenso in Europa getan haben. Auch darauf habe ich bereits mehrfach hingewiesen.

Zum Beispiel im Zusammenhang mit einem ganz aktuellen Projekt von DUISPORT mit der Hafengesellschaft von Antwerpen. Dabei geht es um eine Wasserstoff-Pipeline. Man muß wissen: Es gibt entsprechende Hafenstrukturen an denen auch Chinesen beteiligt sind.

Nun wird vermeldet, dass sich DUISPORT auch mit der Hafengesellschaft in Hamburg verbündet.

https://www.hafen-hamburg.de/de/presse/news/duisburg-und-hamburg-wollen-landgebundene-chinaverkehre-ausbauen/

Und während in Duisburg die Chinesen a) seit Jahren über alle Maßen hofiert werden, b) an der Schienen-Logistik bereits einen hohen Anteil haben (Seidenstrasse) sowie c) diesen Anteil weiter ausbauen wollen (u.a. auch per Container-Terminal auf der Kohleninsel),  sind sie wie oben erwähnt in Antwerpen ebenfalls involviert und gerade auf dem Weg dies künftig auch in Hamburg zu sein.

Wenn nicht Bundeswirtschaftsminister Habeck  dazwischen „funkt“.

https://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/investor-cosco-eine-absage-waere-eine-katastrophe-fuer-den-hafen-und-deutschland/28683074.html

Beteiligt ist an dem Vorhaben in Hamburg übrigens auch die COSCO, die ebenso bei uns auf der Kohleninsel „mitspielt“ und die DUISPORT-Chef Markus Bangen nur für eine Reederei hält. Es darf lauthals gelacht werden.

Ich habe mich arg über die Blauäugigkeit der Landesregierung NRW gewundert, die in einer Anfrage von mir zu möglicher kritischer Infrastruktur in bezug auf Chinesen in NRW nur ein NEIN als Antwort schickte – ich berichtete bereits ausführlich- und wundere mich nun über den Habeckschen Verhinderungsvorstoss, weil ich den nicht erwartet hatte.

Vielleicht gibt es ja zumindest einen an der Politspitze der anscheinend mitdenkt?

Dass die Hafengesellschaft in Hamburg bereits über eine „Katastrophe“ zetert, falls der Deal mit COSCO platzen würde, zeigt wie abhängig man bereits jetzt von China ist oder meint dies zu sein.

Mir geht es darum nochmals aufzuzeigen, dass man allem Anschein nach auf breiter Front erneut in die gleiche Falle tappt die bereits ein weltbekannter Russe für uns aufgestellt hatte. Nur diesmal sind es nicht Gas und Öl, sondern Logistik und wahrscheinlich auch Wasserstoff, wenn man den nämlich im grossen Stil importiert.

In puncto Importe wäre Duisburg dann auf keinen Fall eine Wasserstoff-Stadt, sondern lediglich eine Wasserstoff-Verbrauchsstadt.

Ich fasse alles mal provokant zusammen:

wenn schon nicht in Deutschland/Duisburg dann in Afrika selber Wasserstoff herstellen, dabei für die Bevölkerung echte Arbeitsplätze bereitstellen und sie finanziell anständig beteiligen

bei der Meyer-Werft in Papenburg statt Kreuzfahrtschiffe Wasserstoff-Transportschiffe bestellen

die reine Stahlproduktion (nicht die Weiterverarbeitung/Veredlung) an die deutsche Nordsee-Küste verlagern – Hinweis: Aussenhäfen Hooksiel *) oder Emden – genutzt werden könnte zusätzlich auch der dort hergestellte Strom per Windkraft

Duisburg neu und zukunftsgerecht ausrichten sowie mehr neue und zukunftsgerechte Branchen fördern

Fazit:

Was jetzt vielfach geplant und finanziert wird, ist lediglich die Vergangenheit in die Zukunft zu verlängern.

Hier noch ein interessanter Link:

https://www.verkehrsrundschau.de/nachrichten/vermischtes/wilhelmshaven-moeglicher-standort-fuer-klimaneutrale-stahlproduktion-2968802

 

*) https://www.google.com/maps/place/Au%C3%9Fenhafen+Hooksiel/@53.6397145,8.1062824,16.21z/data=!4m5!3m4!1s0x0:0xfac2251b4e9a91f4!8m2!3d53.6435472!4d8.0823004

 

 

ThyssenKrupp Steel will anscheinend doch nicht antworten! Warum nicht?

Rund zwei Monate ist es her seit DUISTOP mit drei Mann in der Beecker Zentrale von ThyssenKrupp Steel (TKS) erschien und bei einem 90-minütigen Gespräch zu sechst etliche Fragen für ein grosses Interview zum Thema „Wasserstoff – TKS – Duisburg“ überreicht hat. Fragen die es in sich haben. Ich hatte bereits zweimal Zwischenmeldungen veröffentlicht und dabei auch angekündigt man würde, das beruhte jeweils auf aktuellen Aussagen von TKS, die Antworten in Kürze liefern.

Das ist bis heute nicht geschehen und schon wieder sind seit der letzten Ankündigung mehrere Tage vergangen. Was dagegen geschehen ist, ist die andauernde PR-Trommelei von TKS selbst und, anders will ich es sie nicht bezeichnen, von willigen Marktschreiern die quasi ins gleiche Horn tuten – Stichwort „Wasserstoffstadt Duisburg“. Das gipfelte dann in der letzten Woche in einer Konzern-Verlautbarung, dass man beabsichtige zwei Milliarden in Duisburg zur Herstellung von künftig grünem Stahl zu investieren – vorausgesetzt es gäbe Zuschüsse dafür vom Staat.

Heute war es dann soweit und es wurde verkündet, dass das Kabinett in Düsseldorf, bestehend aus CDU und Grünen, eine dreistellige Millionenförderung für TKS beschlossen hat.

Hier nur ein Beispiel für die selbe Meldung die bundesweit verbreitet wurde:

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-nrw-foerdert-hochofen-neubau-bei-thyssenkrupp-mit-millionen_aid-76840411

Ich bin wirklich fest davon ausgegangen TKS hält uns nicht hin, nun habe ich aber den Eindruck. Konnte ich noch damit leben, dass man die Urlaubszeit als Verzögerung anführte, habe ich nun arge Zweifel, dass man die Antworten überhaupt noch liefert.

Zwischenfazit bisher:

Will man sich lieber nicht kritischen Fragen stellen bevor in bezug auf Fördermittel Fakten geschaffen wurden? Immerhin hatte ich zwei äusserst versierte Anlagenbauer dabei.

Teilweise Ankündigungen wie „vorläufige Erdgasnutzung für blauen Wasserstoff“, „Brückentechnologie“ oder auch den Begriff „CO2-arm*“ sind genauestens zu hinterfragen.

Und was ist, wenn sich tatsächlich i.L.d.Z. herausstellt, dass Duisburg für das Vorhaben nicht der beste Standort ist, die Landesregierung sich aber nach bereits erfolgten Millionenzahlungen in der Zwickmühle befindet weiter Geld nachzuschiessen?

 

Ich warte den morgigen Freitag noch ab und veröffentliche, wenn von TKS bis 18 Uhr immer noch keine Antworten gegeben wurden, wenigstens die Fragen die DUISTOP gestellt hat.

 

* Laut TKS-Pressemitteilungen ist bisher nur geplant einen kleineren Teil der Gesamt-Produktion CO2-arm herzustellen. Wobei nicht erklärt wird was CO2-arm genau bedeutet.