Mahnwache erinnert an den Nuklearwaffeneinsatz der USA auf japanische Städte

Mit dem Abwurf von Atombomben über die japanischen Städte HIROSHIMA und NAGASAKI verübten die Streitkräfte der Vereinigten Staaten am Ende des II. Weltkrieges einen nie dagewesenen Genozid. Hauptsächlich an den Zivilisten, der städtischen Infrastruktur der japanischen Städte und den Versorgungseinrichtungen der Region. Militärische Einrichtung waren von dem Einsatz der Nuklearwaffen so gut wie nicht betroffen.

Die Bombe tötete 90 Prozent der Menschen in einem Radius von 500 Metern um Ground Zero und immer noch 59 Prozent im weiteren Umkreis von 0,5 bis einem Kilometer. Bis heute sterben damalige Einwohner Hiroshimas an Krebserkrankungen als Langzeitfolge der Strahlung. Einer Studie zufolge waren neun Prozent der Krebserkrankungen, die von 1950 bis 1990 bei Überlebenden auftraten, eine Folge des Abwurfs. Die Überlebenden der Atombomben werden in Japan als Hibakusha bezeichnet.

Jürgen Hagenguth vom Friedensforum Duisburg: „Die heutigen Nuklearwaffen der Atommächte übertreffen die Vernichtungskraft der Nuklearsprengköpfe, die über Hiroshima und Nagasaki abgeworfen wurden, um das Tausendfache.“

In Duisburg hat sich das Friedensforum einer deutschlandweiten Aktion angeschlossen und ein Großplakat gebucht. In Duisburg, wie an 245 weiteren Orten im Bundesgebiet, wird ein eindrucksvolles Bild der zerstörten Stadt Hiroshima auf Plakatwänden zu sehen sein. Das Duisburger Friedensforum appelliert damit an die Bundesregierung, die katastrophalen humanitären Folgen eines Nuklearwaffeneinsatzes anzuerkennen und den Atomwaffenverbotsvertrag der Vereinten Nationen zu ratifizieren.

Um ein friedliches Zeichen zu setzen ruft das Friedensforum Duisburg zur Teilnahme an einer Mahnwache am 6. August, im Gedenken an die Atombomben-Opfer, am Life-Saver-Brunnen in der Duisburger Innenstadt auf.

Am 6. August, von 19:00 bis 22.00 Uhr, am Life-Saver-Brunnen auf der Königsstraße

Nie wieder Krieg! – Keine Auslandseinsätze der Bundeswehr! – Keine US-Nuklearsprengköpfe auf deutschem Boden weder in Büchel oder anderswo! Dem UN-Atomwaffenverbotsvertrag beitreten! – Atomwaffen ächten und abschaffen!

Der Schöne und die Biest? Özdemir aber sowas von kaltgestellt. Brrr.

Jetzt ist es raus, das Schöne und der Biest oder so ähnlich, haben bei der SPD vor das Ruder zu übernehmen.

Nun ist auch klar warum auf einigen verheimlichten Wahlplakaten der OB ein Dötschkinn auf der LINKen Seite hat. Mac(h)mut Özdemir hat ev. seinem Unmut freien Lauf gelassen?

Jetzt wird nämlich verkündet, dass mit Link als Gallionsfigur nicht nur im Wahlkampf getrommelt wird, sondern der vielbeschäftigte Mr. OBusy nun auch mit Frau Philipp Anfang Dezember als SPD-Vorsitz-Dreamteam kandidieren will.

Und Özdemir guckt in die Röhre. Hatte es vor Monaten noch geheissen Philipp und Özdemir gemeinsam, hatte Philipp sich zunehmend distanziert und Özdemir im Regen stehen lassen. Der will nun allein(schnief) auf dem Duisburger Parteitag antreten.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/link-und-philipp-wollen-spd-duisburg-als-doppelspitze-fuehren-id230084008.html

„For Sarah with love“ dürfte dann wohl in Özdemirs Poesiealbum gestrichen werden.

Die Stelle des SPD-Vorsitz ist vakant weil Vorsitz-Abonnent Ralf Jäger nicht mehr zur Verfügung steht.  Fraktionschef ist Bruno Sagurna.

Ladensterben, Tod der City, Entwicklungen verschlafen – Altmaier will dagegen halten

Der Begriff polis, griechisch für Stadt, hat eine eindeutige Beziehung zum Begriff Politik. Nun sind die -auch corona-bedingten- Probleme des innerstädtischen Handels auch ganz oben in der Politik angekommen. Minister Altmaier will sich des Themas annehmen.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/peter-altmaier-will-ladensterben-verhindern-und-innenstaedte-in-der-pandemie-retten-a-c8336523-3d88-4088-bbd2-3ebb7d1db149

Reichlich spät, mindestens 10 Jahre zu spät und mit wenig Aussicht auf Erfolg, finde ich.

Hier ein Rede-Text von mir aus dem Jahre 2016, anläßlich eines Handelsmeetings:

Warum noch in einem Laden einkaufen gehen?

Der stationäre Einzelhandel in Deutschland braucht eine neue TOP-Positionierung, da er mit vielen Problemen zu kämpfen hat, die erstens hausgemacht sind, die zweitens durch neue Wettbewerber und drittens durch die fortschreitende Digitalisierung entstehen.

Der stationäre Einzelhandel in Deutschland leidet im Wesentlichen unter …
a) Online-Konkurrenz
b) Nachfolge- und Nachwuchsproblemen
c) Service- und Verkaufsmängeln beim Personal
d) Billiganbietern, Preisdumping
e) hohen Mieten in 1a-Lagen, Uneinigkeit der Vermieter
f) schlechten Frequenzen in 1b- und niedrigeren Lagen
g) schlechtem Marketing und Angebotsmix etc.
h) mangelnder Kaufkraft in Mittelzentren und darunter
i) Filialisierung und Franchising
j) Preis- und Qualitätstransparenz durch Digitalservices wie Preisvergleichs- und Bewertungsportale
k) einfallslosen Verbänden und Funktionären
l) verwöhnten und cleveren Kunden
m) Ideen- und Konzeptlosigkeit, Uniformität

Abhilfe schaffen kann nur ein grundsätzliches Umdenken. Der Einzelhandel vor Ort und auch seine Organisations-Overheads wie z.B. City-Marketer oder Center-Manager müssen sich viel stärker auf seine Stärken konzentrieren.
Der stationäre Einzelhandel hat nur die Möglichkeit sich mit seinen Stärken von der Konkurrenz -besonders der digitalen- zu unterscheiden.
Preisschlachten mit Gutscheinen, Rabatten, Deals und Sales sind auf Dauer vollkommener Unsinn, weil sich die meisten Kunden zu reinen Schnäppchenjägern entwickeln. Als Kunde erwartet man immer billigere, noch preiswertere Produkte und Dienstleistungen. In letzter Konsequenz könnte der Handel alles kostenlos abgeben. Ausserdem führen diese Formen des Preismarketings zu ständigen Preisvergleichen, zum „Showrooming“ und zu schwindender Kundenbindung. Wenn es einen hohen Preisnachlass gibt, wird eben auf Vorrat gekauft, was dazu führt dass Kunden tage- oder wochenlang nicht wiederkommen, also später auch zum regulären Preis nicht kaufen.

Damit ist gleichzeitig das eigentlich „normale“ Preisniveau dauerhaft zerstört.
Einzig und allein Wertschätzung sowie standhafte, profitable Preise und individuelle Preisnachlässe (z.B. bei A-Kunden, Topkunden) sind langfristig noch markt- und unternehmenstauglich.
Dazu braucht der stationäre Handel „Live-Aktionen“, weil Live-Erfahrungen von Angeboten, Produkten sowie das Ambiente und direkte menschliche Kontakte online eben nicht möglich sind. Kurz: Er muß es „wert“ sein, daß der Kunde ihn aufsucht.
Und er braucht Personal das in der Lage ist Kunden-Wertschätzung und standhafte, profitable Preise bzw. individuelle Preisnachlässe gleichermaßen zu vermitteln.

Ausserdem muß er nützlichen, aussergewöhnlichen und individuellen Service bieten, den man sonst nirgends findet und einen Händler von der Konkurrenz(offline und online) unterscheidbar macht.
So wird auch ein weiterer wichtiger Kundenvorteil vermittelt: Die Exklusivität. Nur da gibt es …, das bekommt man nur bei …, nur die bieten … usw.
Zusätzlich wirkt der Zusammenschluß zu schlagkräftigen Organisationsstrukturen wie City-Marketing oder Shopping-Center, um gemeinsam Konzepte umzusetzen und eine einzigartige große Auswahl vor Ort anzubieten und um auch von Synergien (z.B. bei der Werbung) zu profitieren. Der alleinkämpfende Einzelhändler ist ansonsten in Ober- und Mittelzentren zum Scheitern verurteilt und hat vielleicht in einem Urlaubsort noch Überlebenschancen.

Schlußendlich ist in Deutschland eine Kundschaft entstanden und quasi dazu erzogen wurde sich wesentlich auf den Preis zu konzentrieren. Dementsprechend dürften alle Arten von kostenlosen Zusatz-, Neben-, Extra-, oder Mehrwertleistungen wohl das beste Angebot darstellen. Getreu dem Motto „Dem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul.“ freuen sich Kunden noch am allermeisten über Produkte und Leistungen für die sie nicht bezahlen müssen. Es versteht sich allerdings von selbst das Kunden einen sensiblen Sinn für den Wert und Nutzen von kostenlosen (Mehrwert-)Leistungen haben. Hier mit den billigsten Mitteln trumpfen zu wollen ist eher kontraproduktiv. Ebenso kontraproduktiv ist eine Überschwemmung der Kunden mit kostenlosen Leistungen. Der Gewöhnungseffekt führt zu Langeweile und Anspruchsdenken. Kreativität und Abwechslung sind auch hier gefragt und eine Mehrwertleistung muß auch nicht immer gratis sein. Clever gemacht sind Kunden sogar bereit dafür zu bezahlen. Wenn es in der Summe auch noch einen Preisvorteil ergibt, umso besser. Die Grenzen zwischen dem eigentlichen Leistungsangebot und dem zusätzlichen besonderen Kundenservice sind dann allerdings teilweise fließend.

Die üblichen Verdächtigen aus den Handeslverbänden predigen die inzwischen ebenso üblichen Durchhalte-Formeln sowie Lösungen in Form von Social-Media-Marketing, Multi-Channelling etc. Da wird das heimatliche Shoppen, das Vor-Ort-Einkaufen propagiert, als wäre dies für Kunden tatsächlich ausschlaggebend.
Das alles kostet Zeit und Geld. Durchhalte-Parolen helfen nur den Verbandsfunktionären selbst, können sie damit doch weiter ihre Existenzen rechtfertigen. Wenn man sich die Webseiten und Online-Initiativen des stationären Handels anschaut dann weiß man in über 90% der Fälle warum das nicht klappen kann, spätestens dann wenn man es mal mit einem Smartphone macht.
Was den angeblichen Vorteil der sofortigen Verfügbarkeit im Laden angeht, sollte man sich vor Augen führen wieviel Zeit und Geld (z.B. tanken, Fahrschein) man braucht um erstmal im Laden zu sein. Ganz abgesehen davon dass online die Auswahl schier unbegrenzt ist und man in der Zeit die man zum Ladengeschäft und zurück braucht auch was Besseres tun kann.

Da kann es also wesentlich entspannter sein einen Sameday-, One-Hour- oder 15-Minutes-Delivery-Service in Anspruch zu nehmen.
Und was den angeblichen Vorteil der Beratung vor Ort angeht, so ist dies vollkommener Unsinn. Online oder auch per Telefon hat man doch sehr viel mehr Möglichkeiten informiert und beraten zu werden.
Um das alles zu erkennen braucht man keine Studien und großartige Befragungen durchzuführen wie sie derzeit jede Woche auf dem Neuigkeiten-Markt erscheinen. Nur fünf Minuten nachdenken, sich ein wenig online tummeln, mal in der City bummeln gehen und ein paar kurze Gespräche mit Tochter/Sohn, Ehefrau/Ehemann und Oma/Opa genügen schon um zu wissen was los ist. Nur kann man dann nicht die Schuld auf andere schieben getreu dem Motto: Die haben aber gesagt … .

Fazit:
Alle Händler – offline und online- stehen schon heute permanent unter dem Druck ihr Angebot und ihren Kundenservice an die sich stetig verändernden Marktverhältnisse und Kundenbedürfnisse anzupassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Und die momentan wichtigste Herausforderung ist sicherlich der Einfluss der Digitalisierung. Wie ist mit Technisierung, Digitalisierung, Showrooming, Social-Media-Marketing und Multi-Channelling umzugehen, wie kann man damit Erfolg haben?
Allein das Internet bietet den Kunden zwei mächtige Möglichkeiten die es vorher in dem Ausmaß nicht gab:

1. das Preisvergleichen und 2. das Bewerten.

So kann es dazu kommen das Kunden in Preisvergleichsportalen suchen, das „günstigste“ kaufen und den Anbieter dann wegen fehlendem Kundenservice (Nur deshalb war`s ja so günstig!) schlecht bewerten. Ein Teufelskreis.
Zusätzlich hat der stationäre Handel aufgrund des steigenden Filialisierungsgrads noch ein anderes gravierendes Problem: Wie bietet man trotz der Uniformität der Innenstädte und Einkaufszentren individuelle Anreize für den Einkauf?
Allein seine Stärken werden dem stationären Einzelhandel helfen zu überleben, außer vllt. man ist der einzige Händler vor Ort bei dem alle kaufen müssen.

 

Unter die Räuber gefallen: Über den Umgang mit Duisburgs Erbe

Gastbeitrag von Dr. Günter Krause – ehemaliger Duisburger Stadtarchäologe

www.archaeologie-duisburg.de

Zum Umgang der Stadt mit der ehemaligen Stadtbefestigung und zum Bericht der WAZ-Duisburg vom 8. Juni online und vom 9. Juni in der gedruckten Ausgabe

Der WAZ-Bericht (https://www.waz.de/staedte/duisburg/wehrturm-am-calaisplatz-in-duisburg-vollstaendig-restauriert-id229277236.html) über die „Restaurierung“ des Stadtmauerturms an der Unterstraße am Steiger Schwanentor zeigt die ganze Verlogenheit der Stadt im Umgang mit ihren Denkmälern. Sie dienen bestenfalls kurzfristigen Reklamezwecken für die Stadtherren. Die modernen Beispiele für schlechten Umgang wie Tiger & Turtle und auch Rhein-Orange reihen sich hier nahtlos ein.

Die mutwillige Zerstörung der Flucht der Untermauerstraße im Bereich der Königsgalerie, einer über 1.000 Jahre alten Straßenführung an der Stadtmauer, gehört in die gleiche Kategorie. Sie folgte dem Umriss der mittelalterlichen Duisburger Altstadt, der Wiege der Stadt, der immer mehr überbaut wird und damit verloren geht. Man möchte das historische Ortsbild offensichtlich aus dem Bewusstsein löschen. Auch hier stehen wirtschaftliche Gründe dahinter, die gewöhnlich als „alternativlos“ ausgegeben werden. Man will sich durch keine historischen und anderen Rücksichten stören lassen.

Im Fall des Stadtmauerturms am Steiger Schwanentor sind es vermutlich die anstehenden Kommunalwahlen, vor denen man sich möglichst in einem guten Licht darstellen möchte, wohl deswegen der hohe Besuch durch den Oberbürgermeister und den Stadtentwicklungsdezernenten. Um seine gute Tat – hier die „Restaurierung“ des Turmes, die höchstens unterstes Niveau von Altbausanierung erreicht und zu fast 90% überflüssig und denkmalunverträglich ist, besonders herauszustreichen, wird der ungeheure Substanzverlust an der Duisburger Stadtmauer auf das 19. Jahrhundert und auf den Zweiten Weltkrieg geschoben. Das ist eine glatte Lüge. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren noch rund 80% der mittelalterlichen Stadtbefestigung erhalten. Heute sind es noch etwa 30%, ein Teil davon in den 1960er Jahren fantasievoll runderneuert. Man riss sie bis in die 1970er Jahre systematisch ab oder ließ sie bis in die jüngste Zeit so verludern, dass ganze Mauerteile mit den zugehörigen Türmen wie an der Unterstraße baufällig wurden und nach und nach verschwanden. Ende der 1960er Jahre war am Schwanentor nur dieser massive Turm an der Unterstraße noch übrig geblieben. Den Duisburger Verkehrsplanern war er ein Dorn im Auge. Sie wollten auch ihn noch abreißen. Dies verhinderte in letzter Minute das „Veto“ der Landeskonservatorin Frau Baudirektor Cornelius, so stand es u.a. in einem Artikel der Rheinischen Post vom 20. 7. 1968. (Anm.: Der Artikel liegt in Kopie vor, kann aber aus urheberrechtlichen Gründen hier nicht veröffentlicht werden. Er ist im Stadtarchiv einsehbar.)

Auch der derzeitige Stadtarchäologe Platz versteht es, sich in einem guten Licht zu präsentieren. Der Turm dient dabei anscheinend als Mittel zum Zweck. Es ist auch niemals Aufgabe einer Restaurierung, Mauern so glatt zu machen, wie sie angeblich früher waren, was Herr Platz besonders hervorhebt. Es geht vielmehr darum, bei einer Restaurierung möglichst viel der noch vorhandenen Originalsubstanz eines Denkmals zu sichern und zu erhalten. Das wurde hier wie auch bei den jüngsten Restaurierungsmaßnahmen an anderen Teilen der Stadtbefestigung grob verfehlt.

Ferner wird mittels einer Grafik eine Rekonstruktion des Turmes mit zwei weiteren Stockwerken und einem Spitzdach präsentiert, alles glatt erfunden, wie es der Stadtplan von 1566 (s. Abb. 3)

und eine Ansicht der Stadtbefestigung vom Innenhafen her aus der Mitte des 19. Jahrhunderts (s. Abb. 4) zeigen.

Die Stadtmauer an der Unterstraße war damals intakt und der Turm kaum höher als die Stadtbefestigung. Er trug einen Zinnenkranz, der heute fehlt. Auch eine Skizze aus dem Jahre 1935, als man die Wiederherstellung der ehemaligen Rheinfront der Altstadt am Innenhafen plante, zeigt dies (s. Abb. 5).

Der Plan kam nicht zur Ausführung. Er wurde aber in den 1980er Jahren wieder aufgenommen. Man wollte so die Duisburger Altstadt in ihrer Lage am Wasser wieder erlebbar machen.

Der letztjährige Neubau des Digitalkontors  (Krankikom) und eines Hotels auf den Wällen und Gräben der Stadtbefestigung am Schwanentor hat diesen Plänen endgültig ein Ende bereitet. Der Turm steht jetzt nicht mehr am Wasser des Innenhafens, der im mittelalterlichen Rheinbett liegt, sondern hinter dem Digitalkontor. Dieses neue Umfeld schmälert den Denkmalwert des Turmes und der Stadtbefestigung zusätzlich.

Link feiert sich für nix! Haack ist untergetaucht? Bungardt auch? EHV und IHK im Dauerurlaub?

Dem stationären  Einzelhandel geht es schlecht und bald an den Kragen. Unsere Innenstädte bluten aus, wenn wahr wird was prognostiziert wird, dass nämlich bis zu 50.000 Handelsgeschäfte bundesweit dicht machen könnten.

Kommt es spätestens im Herbst/Winter zu einem weiteren harten Lock-Down, was vielerorts befürchtet wird, dann wird es erst recht zappenduster. Auch in Duisburg.

Einen weiteren Artikel zu dem Thema „Krise der Innenstädte“ gibt es aktuell im Spiegel online und der macht auch nicht gerade Mut, verweist er doch auch auf die Versäumnisse der Vergangenheit:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/corona-und-die-krise-der-innenstaedte-wenn-wir-jetzt-nichts-tun-ist-die-party-vorbei-a-5d501054-9476-4a4e-957f-8a5f9a4a600e

Darin werden vor allem auch die Rollen der wichtigsten Akteure vor Ort beleuchtet. Und da strahlt es in Duisburg nicht gerade besonders hell. Ganz im Gegenteil, es ist äusserst schattig. Ausser OB Link, der auf Wahlplakaten für die SPD den Käpt’n Iglo auf dem sinkenden SPD-Schiff mimt („Junge komm nie wieder.“) und unter dem Slogan „Eine Stadt. Ein Wort“ mit dem übergrossen Begriff „LEBENSWERT“ zu glänzen versucht. Da mag sich manch ein Händler und Gastronom bei diesem Begriff ein „FUCK!“ sicher nicht verkneifen.

Andere gut bezahlte Akteure dieser Stadt scheinen wie untergetaucht, wahrscheinlich vom Käpt’n weggedöppt. Nur die GfW gab vor wenigen Tagen ein kleines PR-Gastspiel (ich berichtete und kommentierte), als sie die Händler auf die Möglichkeit hinwies für neue Online-Projekte 12.000 EURO Fördergeld bis spätestens 31. August ergattern zu können.

Wie ich gerade erfuhr gab es bei den Fotoaufnahmen im Norden der Stadt einige Probleme. So flogen etliche Tiefkühlpackungen „Fishy-Fingers“ aus den Fenstern an Links linkes Kinn. Das Bild zeigt ihn unretuschiert.

Und in Bruckhausen sollen SPD-Plakate aufgetaucht sein auf denen statt LEBENSWERT das Wort EBEN steht.

Ich warte jetzt noch auf die mit dem Wort ECHT.

 

 

 

Reichlich spät.

Reichlich späte lese ich heute in der WAZ einen Aufruf der GfW, ja genau die, die ich letztens noch der Untätigkeit bezichtigte, die hiesigen Online-Händler*Innen könnte sich noch bis zum 31. August für eine Online-Förderung bewerben.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/einzelhaendler-in-duisburg-foerderung-fuer-onlineshop-moeglich-id229710036.html

Na dann aber los. Es sind ja nur noch 31 Tage Zeit um Amazon & Co. endlich mal die Stirn zu bieten.

https://www.ptj.de/forschungsfoerderung/digitaler-einzelhandel/sonderprogramm2020

Wer wird gefördert?

Der Aufruf richtet sich ausschließlich an Kleinunternehmen aus dem stationären Einzelhandel mit Sitz in NRW und mit einer Beschäftigtenzahl bis 49 Personen und einem Umsatz bis 10 Millionen Euro oder einer Jahresbilanzsumme von 10 Millionen Euro. Förderanträge können nur von einzelnen Handelsunternehmen gestellt werden. Das Handelsunternehmen existiert mindestens seit dem 1. Januar 2020, weist einen relevanten Umsatz auf und besitzt eine längerfristige Perspektive.

Was wird gefördert?

Gefördert werden (Beratungs-)Dienstleistungen im Falle des erstmaligen Einsatzes oder des signifikanten Ausbaus digitaler Technologien sowie projektbezogene Sachausgaben.

Der Aufruf wendet sich ausschließlich an Kleinunternehmen die sich unter Zuhilfenahme entsprechender IT-Dienstleistungen und/oder beratender Dienstleistung (einschließlich Schulungen) sowie der Anschaffung notwendiger Hard- und Software erstmalig digital aufstellen oder den Auf- oder Ausbau der digitalen Technologien für ihr Unternehmen voranbringen wollen.

Wie wird gefördert?

Die Fördermittel werden im Wege der Projektförderung als nicht rückzahlbare Zuschüsse bewilligt.

Na klingt doch ganz gut – und wo sind die Haken? Und warum wurde das erst jetzt promotet, oder ist mir was entgegangen und die GfW hat dem Handel in Duisburg die Offerte bereits vor Monaten unterbreitet. Bitte mal eine Info vom Handel, die GfW antwortet mir ja nicht.

Tja oder ist etwa Wahlkampfzeit und auch der letzte Trottel/die letzte Trottelin soll merken wie sehr man sich kümmert als Kümmerer und Kümmerinnen (von der SPD geklaut)?

Die GfW jedenfalls bietet an als Berater*In zur Seite zu stehen, sie kümmert sich also auch um ihren eigenen Umsatz und natürlich den Erhalt der vielen Stellen dort, von denen ja sonst nicht besonders viel kommt.

Ausser, dass man auch dieses Jahr wieder auf der Expo Real  in München präsent sein wird und  Duisburg anpreist.

Und zum Schluß noch ein paar Tipps in Form von Fragen von mir für alle Handler*Innen die überlegen einen solchen Förderantrag zu stellen oder auch ohne Fördergeld aktiv zu werden:

Habe ich die notwendige Hard- und Software? Bei Apple gibt es z.B. gute Designprogramme, falls mal Fotos retuschiert und Videos bearbeitet werden müssen.

Habe ich die Fotorechte all der Produkte für den Shop oder knipps ich alles selbst und wenn ja mit welcher Kamera?

Habe ich Ahnung von html, css, js, php, media queries usw. oder brauche ich einen Webdesigner?

Habe ich eine passende Domain und ausreichend Serverplatz?

Habe ich ein Shopsystem?

Habe ich ein WWS das web-kompatibel ist?

Habe ich eine guten Abmahn-Anwalt für all die kommenden Abmahnungen (u.a. DSGVO, Werbeaussagen usw.) oder werde ich Mitglied beim Händlerbund?

Wer schreibt die verkaufsfördernden Texte?

Wer betreibt Sortiments- und Preis-Beobachtung bei der Online-Konkurrenz?

Brauche ich Accounts bei Facebook, Twitter & Co. und wer bespielt diese mit Inhalt?

In welchen Preissuchmaschinen muß ich gelistet sein?

Unter welches Vermarktungsdach schlüpfe ich (z.B. Amazon)?

Wo mache ich Online-Werbung und wieviel will ich dafür ausgeben?

Habe ich eine Verpackungs- und Retourenbearbeitung?

Wer wird mein Versandpartner?

Wer wird mein Abrechnungspartner (Bank, Wirecard (UPPS, die nicht), …)?

Habe ich ein 24/7 Telefon- und Mailmanagement inkl. Personal oder outsource ich das?

So, das war bereits die halbe Beratung – kostenlos – bitte sehr.

Schlußbemerkung:

Ich erinnere mich gut daran, dass ich 2016 in der City allen rund 400 Händler*Innen und Gastrobetrieben 2016 angeboten hatte einen gewissen Teil der obigen Leistungen kostenlos zu übernehmen und allesamt dafür unter www.du-city.de gemeinsam online aufzutreten.

Das wollte keiner und nun rate ich im Jahr 2020 allen die bis jetzt noch nicht online mitmischen: „Lasst es sein mit online! Der Drops ist gelutscht, die Claims verteilt.“

Ach ja, mit 12.000 EURO (= Höchstbetrag der Förderung) kommt man auch nicht sehr weit.

 

 

Mülheim: Ufert Mendacks Finanznot erst 2021 aus – trotz Totalabsturz bereits 2020?

Gastbeitrag der MBI, Mülheim

Mülheims Stadtkämmerer Frank Mendack wird nicht müde zu betonen, dass die mit 2,1 Milliarden EURO verschuldete Ruhrstadt ohne eine Altschuldenhilfe nicht aus ihrer Finanzkrise herausfinden wird. Das Konjunkturpaket des Bundes alleine werde Mülheim die Finanznot nicht nehmen, sagte Kämmerer Mendack kürzlich der WAZ.

Mülheims Finanznot war aber bekanntlich schon vor Corona fast hoffnungslos, weil gesetzeswidrig seit 2013 auch bilanziell dramatisch überschuldet, inzwischen mit weit über 600 Mio. EURO negativem(!) Eigenkapital. Die Finanznot in Mülheim, besser die Mißwirtschaft, ist bereits seit Jahren nicht nur ausgeufert, sondern regelrecht abgesoffen! Dazu schrieb die sog. Finanzaufsicht des RP in ihrem Schreiben vom 12.12.2019 zur Genehmigung des (rechtswidrigen) Mülheimer Etats:

„Aufgrund des insgesamt hohen, nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrags schafft es Mülheim auch unter Zuhilfenahme der Mittel aus dem Stärkungspakt Stadtfinanzen nicht annähernd, den rechtswidrigen Zustand der bilanziellen Überschuldung bis 2023 zu überwinden …  Dies gilt umso mehr, als zu der bilanziellen Überschuldung ein hoher Bestand an Liquiditätskrediten tritt … …“

Also bereits vor Corona eine Haushaltskatastrophe südeuropäischen Ausmaßes durch die letzten drei SPD-Kämmerer seit 2003.

Zur Erinnerung:

Bereits ab 1998 ist Mülheim im Nothaushalt. Der größte Tafelsilberverkauf der Stadtgeschichte  (RWW, MEG, Abwasser, Grundstücke) sollte Anfang des Jahrtausends dagegen helfen, verpuffte aber recht schnell fast wirkungslos und mit stetig wachsenden Spätfolgen.

Die Kassenkredite wuchsen seit 2003, dem Amtsantritt von Frau Mühlenfeld (SPD), explosionsartig, weil mit vollen Händen Geld ausgegeben wurde, insbesondere für gigantische Vorleistungen von Ruhrbania! Über Umwegfinanzierung per PPP über Private oder durch Ausgliederungen wie MST, MSD, M&B usw. als GmbHs, tätigte die Stadt daneben riesige Investitionen  am Haushalt vorbei über die Schattenhaushalte der Beteiligungsholding BHM. Hinzu kamen noch unverantwortliche Spekulationsabenteuer mit SWAPS (Zinswetten) und Währungswetten (Schulden in Schweizer Franken) mit jeweils zweistelligen Millionenverlusten für die Stadtkasse. Auch das krampfhafte Festhalten an den fast 10 Millionen Aktien des krisengeschüttelten RWE-Konzerns garantierte zwar der Ex-OB ihren höchst lukrativen Aufsichtsratsposten, fügte der Stadt aber enormen Schaden zu.

Über Jahre warnten die MBI immer wieder, doch sie stießen nur auf taube Ohren vor Ort und zugedrückte Augen bei der Finanzaufsicht der demokratiefernen Behörde der sog. Bezirksregierung des RP.

Mülheim war folgerichtig bereits vor Corona unangefochten NRW-Spitzenreiter bei der Pro-Kopf-Verschuldung mit ca. 11.500 EURO/Kopf, hatte weit über zwei Milliarden EURO Schulden, über 1,1 Milliarden EURO Kassenkredite („Kredite zur Liquiditätssicherung“) und ein negatives „Eigenkapital“ von über 600 Mio. EURO, ist also dramatisch bilanziell überschuldet. Und das trotz lange Zeit viel besserer Bedingungen als alle anderen Ruhrgebietsstädte mit geringerer Arbeitslosigkeit und einer robusten, diversifizierten Wirtschaft. Das aber war einmal und ist nach Corona wohl Geschichte..

Auch die jahrelange Niedrigstzinsphase und fast ein Jahrzehnt ununterbrochener Wirtschaftsboom haben die dramatische Explosion von Kassenkrediten und vor allem bilanzieller Überschuldung in Mülheim nicht aufgehalten, anders als fast überall sonst in Deutschland und sogar in Ansätzen im Ruhrgebiet.

Wie genau das Finanzdesaster mit den zusätzlichen riesigen Einnahmeeinbrüchen durch die Corona-Maßnahmen aussieht, ist zur Zeit noch nicht einmal absehbar.

Natürlich sind auch die MBI dafür, dass der hoffnungslos überschuldeten Stadt Mülheim geholfen werden muss, u.a. mit dem laufenden Stärkungspakt und noch mehr mit einer Art Schuldenerlass. Dies aber wird wirkungslos verpuffen und alle Hilfen in einem inzwischen riesigen Fass ohne Boden verschwinden, wenn „Weitermachen wie gehabt“ vor Ort praktiziert wird, was das haftende Land auf Dauer sicher nicht zulassen kann. Bisher gibt es aber noch nicht das geringste Anzeichen, wie  man hier oder/und in Düsseldorf gedenkt, mit der besonderen Mülheimer Finanzkatastrophe umzugehen. Selbst die Übernahme oder Streichung aller Altschulden wird die Mülheimer Finanzkrise bei der günstigen Zinslage nicht beenden, weil die gesamte Mißwirtschaft nur noch über strukturelle Maßnahmen zu reparieren sein wird.

Die MBI haben einige Vorschläge für die notwendigen strukturellen Änderungen gemacht, die  als .pdf-Datei (872 KB) im MBI-Wahlprogramm zur Kommunalwahl am 13. Sept. 2020 nachzulesen sind.

www.mbi-mh.de

 

 

FDP: Wahlkampf ohne Plakate aber mit teuren Forderungen

So liebe ich die etablierten Parteien. Immer wenn es darauf ankommt, also immer kurz vor einer Wahl, hauen sie richtig auf die Pauke. So will die hiesige FDP zwar keine Laternen-Plakate einsetzen (nächsten Link anklicken und 17. Juli suchen), was sie u.a. mit Umweltschutz begründet, dafür aber verlangt sie im Wahlprogramm so einiges.

http://www.fdp-duisburg.de/Pressemitteilungen.htm

Parkgebühren weg, Kosten für Kinderbetreuung weg, städtische Beteiligungen weg, Sondernutzungsgebühren weg, Gewerbesteuer runter u.v.m. Da geht schon jetzt den Wählenden das Herz auf, weil die Geldbörse zu bleiben kann, aber sind die Forderungen schlüssig?

https://www.waz.de/staedte/duisburg/fdp-duisburg-will-kosten-fuer-kinderbetreuung-abschaffen-id229627878.html

Angesichts der desaströsen Lage in Sachen Duisburger Stadtfinanzen und der kommenden Lage, die sich durch Corona bedingt noch verschärfen wird, kann ich mir die seriöse Durchsetzbarkeit der FDP-Forderungen, was den Verzicht auf Einnahmen angeht, kaum vorstellen.

Die Aufgabe bzw. der Verkauf der städtischen Beteiligungen, die wenig ertragreich sind, ist hingegen ein sinnvolle Forderung. Ob sich allerdings solche defizitären Unternehmen verkaufen lassen , ich glaube kaum. Erstrebenswerter wären kooperative Modelle ruhrgebietsweit, d.h. die Aufgabe von Einzelgesellschaften pro Kommune, dafür die Gründung von Ruhr-Unternehmen oder auch -Genossenschaften, so wie dies für den ÖPNV seit Jahren bereits gefordert wird.

Was ebenso, wie von allen anderen etablierten Parteien, vollkommen unterschlagen wird, ist die Forderung nach einer grundlegenden Erneuerung. Diese bedingt auch eine transparente Aufstellung all dessen was Duisburg derzeit ausmacht, im Guten wie im Schlechten.

Man kann sicherlich einfach Forderungen aufstellen die irgendwie Sinn machen und populär sind, doch braucht man als Grundlage die vollständige Übersicht über das was angesichts der Haushaltslage sowie sämtlicher Bedingungsfaktoren geht und gehen kann. Zusätzlich muß man künftige Entwicklungen berücksichtigen. Alles zusammen und im Zusammenspiel mit- und untereinander kann Ideen, Konzepte und Forderungen erst begründbar ermöglichen.

So trötet auch die FDP in das selbe Horn wie alle und fordert z.B. mehr Gewerbeflächen. Nur für wen sollen die Flächen sein? Für noch mehr Lagerhallen? Was ist wenn die Logistik demnächst dermassen digitalisiert wird, dass kaum noch Arbeitnehmende gebraucht werden. Binnenschiffe sollen bereits bald ohne Mannschaften an Bord steuerbar sein. Dann ist Duisburg mit Hallen zugebaut, die Betreiber zahlen ihre Niedrig-Steuern woanders, Ex-Arbeitnehmende beziehen Transferleistungen vor Ort.

Was ist mit Büroflächen wenn heute u.a. im Spiegel steht, dass alle grossen Arbeitgebenden bereits über mehr Homeoffice nachdenken?

https://www.spiegel.de/karriere/homeoffice-so-stellen-sich-die-dax-konzerne-das-neue-new-normal-vor-a-afa46b7e-eec4-4d63-96cc-1908122cf08c

Was ist mit der Innenstadt wenn, wie diese Woche in etlichen Medien befürchtet, die grosse Insolvenzwelle beim stationären Handel über uns hereinbricht?

Was bringt es für das Stadtmarketing eine private Lead-Agentur einzusetzen, anstatt DuisburgKontor etc., wenn wesentliche Etatgrößenordnungen fehlen? Und macht die Agentur nicht dann auch nur das was Verwaltungsspitze und bestimmte Politikzirkel wollen?

Und da die FDP im wesentlichen auch nicht aufzeigt wie sie ihre Wohltaten finanzieren will, haue ich mal ein Ei auf all die Forderungen. Sie sind größtenteils nur wohlfeil für die anstehende Wahl. Sonst nichts.

Erinnert mich irgendwie an FDP-Wolters Forderung nach einem Spaßbad auf der Duisburger Freiheit. Hey, zeigt mir auf welches Spaßbad in Deutschland ohne Zuschüsse von Steuerzahlenden wirklich funzt!!!

 

Erster Teilerfolg für neue Wählergemeinschaft „Aufbruch-Duisburg“

Von einem ersten Teilerfolg berichtete mir soeben Ulrich Martel, z.Z. noch als Parteiloser in der BV-Mitte aktiv, einer der Hauptverantwortlichen bei der neuen Wählervereinigung Aufbruch-Duisburg.

Martel: „Wir haben die erste Hürde genommen und sind mit drei Kandidaten für drei Wahlbezirke zur kommenden Kommunalwahl vom Wahlamt zugelassen. Die notwendigen Unterstützer-Unterschriften dafür konnten wir in kürzester Zeit  einsammeln. Mindestens ein weiterer Kandidat ist noch über die Reserveliste möglich. Ich danke allen die dabei geholfen haben.“

Damit ist das Ziel mindestens drei Kandidaten für die Ratswahl zu stellen aufgegangen. Aufbruch-Duisburg hatte sich erst am 7. Juli, also vor rund drei Wochen offiziell konstituiert.  Gezögert hatte man vor allem wegen der Einschränkungen durch Corona, dann aber entschieden schon zu dieser Wahl (am 13. September) ein Zeichen zu setzen. Nun geht es in den Wahlkampf.  Hauptziel ist das Thema Transparenz.

Mehr Infos auf www.aufbruch-duisburg.de.

Altstadt: Schwachsinn, Schwachsinn, Schwachsinn und Selbsterhalt

Tja, wie fängt man an zu kommentieren wenn man Schwachsinn liest?

Ich beginne mal mit der GfW, der hiesigen Gesellschaft für Wirtschaftsförderung. Die soll verantwortlich sein für die Betreuung der Duisburger Altstadt, also im Prinzip für das Gebiet zwischen Kuhtor am Ende der Königstrasse und dem Schiffsanleger am Schwanentor.  Da gibt es jede Menge Leerstand in puncto Ladengeschäfte und Kaufhäuser. Das C&A-Gebäude wurde zwar mal verkauft und wieder verhökert, doch getan hat sich sonst nichts. Am auffälligsten sind noch der Knüllermarkt und einige Brautmodengeschäfte. Die Münzstrasse hat dagegen nie wieder zum alten Glanz einer 1A-Lage zurückgefunden.

Inzwischen streckt der Krake „Leerstand“ seine Fühler schon in Richtung Königstrasse aus. Ziemlich viel Leerstand an Ladengeschäften gibt es ja auch bereits in der Königsgalerie.

Seit 2015 sind zwei Quartiersmanager (1 Manager , 1 Managerin) in der Altstadt unterwegs und nun laufen deren Verträge aus. Deshalb will man jetzt eine Umfrage unter allen Beteiligten starten, also unter Anwohnern, Händlern und Hausbesitzern, mit der Fragestellung was denn künftig werden soll.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/eine-umfrage-soll-die-zukunft-der-duisburger-altstadt-klaeren-id229608274.html

Angeblich hat man seit 2105 jede Menge persönliche Gespräche geführt. Ach nee, es war ja auch reichlich Zeit dazu.

Nun komme ich zum Schwachsinn.

Die GfW wird von Stadt jährlich finanziell üppig unterstützt und da sitzen jede Menge gutbezahlte Leute, nur deren Arbeit fällt seit langem bereits so gut wie nicht auf. Was machen die den lieben langen Tag?

Und was haben die beiden Altstadtmanager die ganze Zeit über gemacht – ausser Gespräche zu führen?

Wäre es nun nicht an der Zeit mal öffentlich zu dokumentieren was in fünf Jahren an Erkenntnissen gewonnen wurde die eine Befragung eigentlich überflüssig machen? Soll die geplante Befragung ergeben, dass die beiden Quartiermanager unbedingt weitermachen müssen? Ich vermute ja, denn ich vermute auch, dass die fünf Jahre einfach verstrichen sind, ohne dass irgendetwas Nennenswertes passiert ist oder in den Gesprächen ermittelt wurde. Wahrscheinlich hat man noch nicht mal alle Hausbesitzeradressen beisammen um z.B. gezielt herauszufinden warum grosse Gebäude ungenutzt jahrelang leerstehen.

Ich möchte nun genau wissen was die beiden Manager und die GfW-Leute in Sachen Altstadt bisher unternommen haben und will dann auch eine Ideensammlung von ihnen was sie konkret vorschlagen was nun zu tun ist.

Zu 90 Prozent ist m.E. die Altstadt aus Shopping-Sicht als ziemlich tot zu bezeichnen und das wird sich auch nicht mehr ändern, dazu brauche ich jedenfalls keine Befragung.

Und was sagen Wirtschaftsdez. Haack, Frau Bungardt von CityDu und DuisburgKontor aus Stadtmarketing-Sicht zur Altstadt? Keine Ahnung, eine Antwort auf diese Frage würde ich von denen eh nicht bekommen.

Wahrscheinlich gucken die auch lieber in die andere Richtung, wo z.B. Mercator One gebaut wurde.

Hier mal reinschauen:

https://www.ardmediathek.de/daserste/video/report-mainz/wie-corona-das-sterben-vieler-innenstaedte-beschleunigt/das-erste/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzEyNzkzMTU/