Nachdem im letzten Jahr mit viel TamTam zwei der fünf weissen Riesen in Homberg-Hochheide abgerissen wurden und vor kurzem herauskam, dass sich die Abriss- und Sanierungskosten auf satte 42 Mio. EURO gesteigert haben (Wie konnte das nur passieren – LOL?), schlagen sich die Bewohner*Innen dort mit den Brachen und desweiteren mit Vermüllung, Randale und Kriminalität herum. Besser geworden ist es wohl nicht, eher schlechter. Tja, die Kohle ist nunmal woanders draufgegangen.
So jedenfalls liest man es in einem aktuellen WAZ-Artikel aus der Sicht eines Anwohners vor Ort.
https://www.waz.de/staedte/duisburg/west/duisburg-nach-hochheide-zu-ziehen-war-ein-grosser-fehler-id229589330.html
Kritisiert wird dabei vor allem der Stillstand der wohl noch bis 2025 anhalten wird, bis dann endlich mit der Umsetzung der Parkanlage(n) begonnen werden soll. Es sind ja auch noch weitere Sprengungen vorgesehen. Erst dann ergibt sich wohl für die Planer der notwendige grosszügige Schaffensfreiraum für die Gestaltung. Den brauchen sie auch, geht es doch um „Integrierte Stadtentwicklungskonzepte“ (ISEK – so wiekünftig auch in Marxloh mit 50 Mio. EURO) und dabei muß man GROSS denken und labern. Alles andere ist Pippifax, also klein.
Die Webseiten der daran Beteiligten schwärmen natürlich vor lauter Wohltaten, von denen die Anwohnerschaft aber bis 2025 oder später nichts zu haben scheint. U.a. geht es auch um den sog. Roten Weg, der als zentrale Verbindungsachse im Quartier(!) fungieren soll. In der WAZ ist jedoch die Rede davon, dass genau dieser Weg nicht allein der Stadt gehört, sondern verschiedenen anderen Eigentümern. UPPS, da darf man nur die Rasenkanten schneiden.
Und auch die anderen Versprechen sind m.M.n. nur auf dem Papier gutklingend und vielversprechend, haben aber mit der Lebenswirklichkeit vor Ort überhaupt nichts zu tun.
Natürlich kann man auch nur so, also mit Wohlfühlfloskeln, Fördermittel in Millionen-Höhe abgreifen. Allein schon die Unterteilung in drei verschiedene Parkzonen ist ziemlich hirnrissig. Es reicht vollkommen zu sagen dass man …
… Bäume und Sträucher im Bestand erhält, neue anpflanzt. Wege im Bestand erhält und neue anlegt. Für Beleuchtung sorgt. Für Müllbehälter, für eine Wildblumenwiese und für Beetanlagen für die Bewohnerschaft sorgt, Sitzbänke für alle und Spielanlagen für die Kids aufstellt.
Dazu wird ein sehr guter Landschaftsbauer und -gärtner(m,w,d) beauftragt, fertig.
Ach ja, die Bürgerbefragung(-beteiligung) sollte dann auch ernst genommen werden, denn es wird den Anwohnern weniger um die Farbe der Sitzbänke gehen, als um Sicherheit und Sauberkeit.
Tja, dann wären da noch die eigentlichen Übel, die dem WAZ-Artikel zu entnehmen sind. Man sollte dafür sorgen, dass der Park gepflegt wird, der Müll beseitigt wird und dass Polizei und Ordnungsamt Präsenz zeigen.
Worauf man getrost verzichten kann sind BlaBlaBla-Ideen die eine integrierte Stadtentwicklung, die bauliche, soziale, ökonomische, infrastrukturelle, kulturelle und wohnungswirtschaftliche Aspekte verknüpft, auch nur im Ansatz beinhalten. Wer sitzen will braucht einen Stuhl, aber kein integriertes Wohnkonzept. Erst wenn Duisburg die Basis für gutes Wohnen und Leben geschaffen hat, kann man hier vllt. über höhere Weihen und spinnerte Ideen fabulieren. Aber bloß nicht mit dem OB, den Dezernenten und den unsäglichen Ratsleuten, die wahrscheinlich zu allem Ja und Amen sagen, Hauptsache es klingt gut. So wie in „Des Kaisers neue Kleider“.
Das ist Intellektuellen-Sprech und hat im Prinzip dazu geführt was wir in Duisburg und im Ruhrgebiet seit Jahren erleben, den Niedergang.
Hier nun die Liste der von offizieller Seite vollmundig versprochenen Wohltaten:
Die zentralen Ziele des Rahmenplans sind:
- Die Schaffung eines Quartiersparks mit Raum für Erholung, Begegnung und aktive Freizeitgestaltung in drei Schwerpunktbereichen
- Die Stärkung des Roten Weges als zentrale Verbindungsachse innerhalb des Quartiers
- Verbesserung der Aufenthaltsqualität für alle Nutzergruppen
- Schaffung von Räumen für vielfältige Freizeitangebote
- Bessere Durchquerbarkeit für Fußgänger und Fahrradfahrer
- Schaffung eines repräsentativen Stadtteilzentrums
Der neue Park soll als Initiator für weitere positive Entwicklungen im Quartier bzw. Stadtteil dienen. Auf Grund einer vorangegangenen Analyse und einem durchgeführten Beteiligungsverfahren wurde der Park in drei funktionale Zonen gegliedert, welche Aufenthaltsbereiche und Freizeitangebote für unterschiedlichste Nutzergruppen bieten.
Aktivpark:
- Errichtung eines multifunktionalen Bereichs mit Bewegungsangeboten für alle Nutzergruppen
- Treffpunkte mit Aufenthaltsqualität
- Schaffung eines gelungenen Übergangs zwischen Aktivpark und Bürgermeister-Bongartz-Platz
- Repräsentative Eingangssituation an der Kirchstraße
- Berücksichtigung der potentiellen Lärmbelastung für Anwohner
Gemeinschaftspark:
- Treff- und Austauschort mit gemeinschaftsbildenden Angeboten
- Schaffung von Angeboten zum gemeinschaftlichen Gärtnern, Mietergärten oder Schrebergärten
- Flächen für Anwohnerprojekte
Erholungspark:
- Thema Erholen und Verweilen
- Naturnahe Gestaltung und Naturerfahrungsräume
- Schaffung von vielfältigen Lebensräumen (Wasser, Wildblumenwiesen, etc.)
- Umweltbildung
- Verknüpfung mit dem Grünzug entlang der Husemannstraße
Quellen:
https://www.quartier-hochheide.de/sanierung/
https://www.duisburg.de/microsites/pbv/planen_bauen/integriertes-handlungskonzept-hochheide.php
https://www.nrw-urban.de/projekte/duisburg-hochheide/