Da hat das Online-Beteiligungsverfahren für das Gelände Am Alten Güterbahnhof erst kürzlich begonnen, da freuen sich die Verantwortlichen wie Wortmeyer (Gebag) und OB Link bereits jetzt schon wie die kleinen Fürze beim Keksausstechen.
Haben doch einige MitbürgerInnen ihre Ideen für das Gelände bereitwillig abgegeben. Darunter wohl auch der Vorschlag für ein Spaßbad und dabei fällt mir derselbige Vorschlag von FDP-Wolters ein, den er mal vor Jahren geäussert hatte.
https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-das-wuenschen-sich-buerger-fuer-das-gueterbahnhofsgelaende_aid-52149581
Nun will ich mich gar nicht über die Ideen lustig machen, denn die MitmacherInnen am Ideen-Wettbewerb können ja auch nur in beschränkter Weise vorgegebene Sätze vervollständigen, so in etwa wie in der Kita:
„Kevin ist ein kleiner Mann, …“
„Na, Kevin wie würdest Du den Satz vervollständigen?
„Ich will zu meiner Mama!“
„Danke Kevin.“
So wird die BürgerInnen-Beteiligung zu einer Art Sammelsurium der netten Ideen, alle dürfen mal. So kann man im Prinzip jede noch so ulkige und krude Idee da reinschreiben, nur was bringt das? Ausser natürlich die Verantwortlichen können stolz behaupten: „Wir haben Euch beteiligt.“
Ehrlich gesagt ist das ziemlich PillePalle. Wie das Auswahlverfahren unter den Ideen abläuft erfährt man nicht und wahrscheinlich auch nicht welche Ideen denn warum genau berücksichtigt werden und welche warum nicht.
Im Grunde kann man alle Ideen für ein solches Gelände weltweit einsammeln, d.h. welche Stadt hat bereits mit Erfolg Ähnliches umgesetzt und schon hat man einen Fundus den man gar nicht abarbeiten kann. Problem dabei, genau wie bei dem jetzigen Verfahren, es steht in keinem Zusammenhang mit den Gesamtplänen und -entwicklungen in und für Duisburg.
So tauchen ja auch Vorschläge wie Büroneubauen, StartUp-Center und Gastronomie auf, doch wirklich zukunftsweisend klingt anders und andererseits haben wir doch bereits genug von alldem und müssen ev. mit Leerstand rechnen, entweder auf dem neuen Gelände oder dann anderswo.
Spätestens jetzt werden Sie sich fragen, was denn ausser Kritik ich dazu beizutragen habe. Eines ist klar, ich werde an dem Ideenwettbewerb nicht teilnehmen. Ist wie Perlen vor die Säue werfen.
Deshalb gebe ich mal Folgendes zu bedenken: Was müsste man dort errichten was unter Berücksichtigung sehr vieler Faktoren tatsächlich sinnvoll und erfolgversprechend wäre?
Und dazu muss man sich u.a. folgende Fragen stellen:
Brauchen wir mehr Büros?
Braucher wir mehr Handelsflächen?
Brauchen wir mehr Gastronomie-Flächen?
Brauchen wir weitere Wohnflächen?
Brauchen wir mehr Grünflächen?
Brauchen wir mehr Sport- und Freizeitflächen und -anlagen?
Brauchen wir mehr Flächen für Bildungsstätten?
Was soll mit der City(u.a. Königstrasse) geschehen?
Wie wird der künftige Nahverkehr aussehen?
Brauchen wir mehr Auto-Stellflächen/Parkplätze?
Das alles sind beispielhafte Überlegungen die beantwortet werden müssten bevor man Ideen-Wettbewerbe startet. Und gerade die Corona-Pandemie zeigt doch auf welchen Faktor es vor allem zu bedenken gilt. An erster Stelle würde ich sagen: Flexibilität.
Denn wenn auf dem Gelände etwas errichtet wird, dann sollte es so flexibel gestaltet sein, dass man es auch gut zu anderen Zwecken nutzen kann oder etwas sein, das in jedem Fall Bestand hat, egal was künftig noch passiert.
Stichwort: modulare Bauweise und cradle-to-cradle
https://de.wikipedia.org/wiki/Cradle_to_Cradle
Das wäre übrigens ziemlich „smart“. Ach ja und alles finanziert (auch) mittels eines Bürgerfonds.