Homberger Arzt schlägt Fahrplan für soziale Kontakte vor

Der Homberger Arzt Dr. Ulrich Müller hat angesichts der Corona-Beschränkungen einen verbindlichen Planungshorizont für soziale Kontakte eingefordert.

Die Politik müsse kontinuierlich daran arbeiten, den Wiedereinstieg ins gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben so schnell und so verlässlich wie möglich sicherzustellen, sagte Dr. Müller unserer Redaktion.

Sollten die Kontaktsperren verlängert werden, seien massive Wohlstandsverluste und ein dauerhafter Schaden in Wirtschaft, Gesellschaft mit ihrem psychosozialen Wohlbefinden sowie bei der Seele des Gemeinwesens zu befürchten. Eine Ellbogen- und SUV-Mentalität dürfe bei der Pandemie nicht aufkommen.

Mit dem Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery kritisiert der Arzt Müller die Bundesregierung, sie hätte es versäumt ausreichend Masken für die Bevölkerung zur Verfügung zu stellen.

https://www.deutschlandfunk.de/weltaerztepraesident-montgomery-pflicht-fuer-nicht.694.de.html?dram:article_id=475525

„FFP2-Masken müssen für alle her“, sagt Müller, „Die Menschen sind mittlerweile bei der Kontaktsperre sehr unvorsichtig geworden.“ Stille und klammheimliche Corona-Parties seien total in, egal ob dass die Chefsekretärin eines Bürgermeisters, ein SPD-Politiker oder die Familie von einem Firmenbeauftragten oder einem Lehrer ist.

Wenn ein runder Geburtstag ansteht, dann wird gefeiert und bei guten Wetter mit Freunden anstands- und abstandslos gegrillt. Oder springt der nagelneue AUDI nicht an, dann kriecht man Kopf an Kopf mit dem ADAC-Mann ohne Maske unter die Motorhaube.

Dr. Ulrich Müller setzt sich öffentlich seit vier Wochen dafür ein, dass die seelischen Folgen der Kontaktsperre beachtet werden sollen.
https://www.aerzteblatt.de/archiv/213621/COVID-19-Kontaktsperre-ist-Entgegnung

Wer Corona-Schutzmaßnahmen nicht einhält, handelt fahrlässig und gefährdet seine Mitmenschen. Es fehlt das Hygiene-Verständnis bei sehr vielen – ganz praktisch und grundsätzlich, – wie das Corona-Virus eingedämmt wird.

Lässt sich jemand auf den Stufen des Markus-Platzes in Venedig nieder, wird er nach wenigen Minuten von freiwilligen Wächtern gemäß der Markusplatz-Regeln hochgescheucht. Deshalb schlägt Müller ‚Corona-Hygiene-Lotsen‘ in Duisburg, NRW und Deutschland vor und die sollen es wie Wilhelm I. der Eroberer machen. Als früher Christ hatte er ständiges Bitten und Flehen bei Jesus abgeschaut und beharrlich angewandt.

zynisch – blöd – clever – fürsorglich – ???

Thomas Krützberg ist seit gestern der neue Boss des IMD. Um seine Leistungen in seiner zum 30. April abgelaufenen Amtszeit als Verantwortlicher für Soziales etc. zu beurteilen, könnte folgende Antwort von ihm in Sachen „Obdachlose“ dienen.

Anfang April hatte Pater Oliver von der Gemeinde Sankt Peter und vom Petershof in Marxloh einen offenen Brief zur aktuellen Situation der Obdachlosen in Duisburg an den OB geschickt. Vier Forderungen stellte er darin an die Stadt auf:

angemessene Unterkunft

ausreichend zu essen

angemessene Kleidung

ausreichend ärztliche Behandlung

Nachzulesen hier: https://cdn.website-editor.net/38dceee34e514fb798f043e98ef00c3f/files/uploaded/Offener%2520Brief.pdf

Der OB gab das Schreiben an Krützberg weiter und dieser antwortete. Für die Bewertung dieser Antwort stelle ich in Aussicht diese und/oder Krützberg selbst mit folgenden Adjektiven zu bewerten:

zynisch – blöd – clever – fürsorglich – ???*

(*??? bitte eigenes Adjektiv einfügen)

Krützbergs Antwort stellt der Stadt im Prinzip ein durchgängig passabel-positives Zeugnis in Sachen „Obdachlose“ aus.  Und steht damit im Grunde in diametralem Widerspruch zu den von Pater Oliver beschriebenen Problemen.

Die Antwort hätte auch viel kürzer ausfallen können, so in etwa:

Alles in Ordnung. Mit gewissen Abstrichen, aber man kümmert sich.

Wir erfahren, dass eine schon vor vielen Jahren von der Stadt initiierte Konzeption nicht mehr vorsieht, dass Obdachlose  in speziellen Einrichtungen untergebracht werden sollen, sondern eigene Wohnungen(=Normalwohnraum) bekommen sollen, die sie aber oftmals ablehnen, um also „lieber“ weiter auf der Strasse zu leben.

Ganz ehrlich, dann hätte man ja in Kenntnis dieser Umstände das Konzept eigentlich längst wieder umstellen müssen, denn der Brandbrief des Paters kommt ja nicht von ungefähr. Stattdessen nennt man es lieber weiterhin „präventiv“, hört sich ja auch super an. Nur zielt das an den Problemen von Obdachlosen wohl weit vorbei, denn wahre Prävention wäre doch, dafür zu sorgen, dass die Leute erst gar NICHT OBDACHLOS WERDEN und AUCH NICHT SÜCHTIG, WAS OFT MITEINANDER EINHERGEHT.

Der Krützbergschen Logik übertrieben folgend dürfte man sich ja als Betroffener bereits kurz nach Eintritt der Obdachlosigkeit für die Strasse entscheiden. Will sagen, Herr Krützberg schert einfach alle über ein Kamm, obwohl er wissen müsste wie individuell solche „Karrieren“ sind.

Und als vorausdenkender Mensch sollte man sich z.Z. schon mal Gedanken machen, ob man nicht ev. bald selbst von der Zwangslage betroffen sein könnte und zur Zielgruppe präventiver städtischer Maßnahmen gehören könnte, wenn nämlich  der Lock Down erst mehr Arbeitslosigkeit und dann mehr Obdachlosigkeit erzeugt.  Dann überlegen Sie schon mal wie gerne Sie auf der Strasse leben wollen oder ob Sie sich vorher noch an die Stadt wenden wollen (an Frau Neese, die Ex-Arbeitsagenturchefin ist Nachfolgerin Krützbergs) um das alles zu vermeiden.

So umfangreich Krützberg sich zum Thema Wohnen äussert, so umfanglos konkret äussert er sich zu den drei anderen wichtigen Forderungen: Essen, Kleidung, ärztliche Behandlung

Dafür dankt er natürlich pflichtgemäß den vielen Organisationen die sich ansonsten kümmern und engagieren. Ich merke an: Je mehr Tafeln und Petershöfe es gibt, desto weniger müssen Stadt und Staat sich kümmern.

https://cdn.website-editor.net/38dceee34e514fb798f043e98ef00c3f/files/uploaded/Stellungnahme%2520Kr%25C3%25BCtzberg.pdf

Frau Neese wird das präventive Konzept wohl fortschreiben, es aber um einen wichtigen unbrauchbaren Zusatz ergänzen. Dieser lässt das Ganze dann wesentlich positiver erscheinen. Sie wird die Obdachlosen, so wie sie es bei den Arbeitslosen gelernt hat, als Kunden bezeichnen.

Dann heisst es eben bald „präventiver Kundenservice“ und der kann ja nur gut sein.

Zum Schluß noch die Frage: Wie kann es sein, dass wir überhaupt Obdachlose in dieser grossen Zahl in diesen prekären Situationen haben?

Fragen von mir an Krützberg und Link zu den Obdachlosen-Zahlen etc. wurden bisher übrigens nicht beantwortet.

 

Verwaltung reloaded – Was haben die Leute in der Zwischenzeit getan?

Die Stadt plant die Wiederbelebung der Ämter mit Publikumsverkehr. So verkündete es gestern die RP:

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/corona-lockerungen-in-duisburg-verwaltung-oeffnet-schrittweise_aid-50290693

Weil es inzwischen Lockerungen u.a. im Handel gibt macht das Vorhaben Sinn.

Sorgen bereiten den Stadtoberen vor allem die Pandemie-bedingten finanziellen Verluste. Diese liegen angeblich (Zwischenstand) im „zweistelligen Millionenbereich“. Gründe: Mehrausgaben plus Einnahmeausfälle. OB Link und Zahlmeister Murrack stellen derzeit wohl die Kostenübersicht auf und erwarten dann Unterstützung – wahrscheinlich von Bund und Land. Diese Kostenübersicht hätte ich gerne mal.

Der Knaller-Spruch dazu (Zitat): „Es kann doch nicht sein, dass unsere gute Finanzplanung nun wieder über Jahre zurückgeworfen wird.“

Doch es kann sein! Was sonst? Der Spruch ist genauso blöd wie dieser, wenn’s regnet: Es kann doch nicht sein, dass die Strasse naß wird.

Wenngleich, es sei mal dahingestellt und ist fraglich, ob es tatsächlich eine gute Finanzplanung war und ist.

Für kommende Löcher und fehlende Gelder im Haushalt hat man ja nun künftig hervorragende Begründungen. Corona „sei Dank“.  So kann Link weiterhin intransparent rumwurschteln und hat immer eine Argumentationskeule parat, wenn mal einer dumm fragt.

Um zum Schluß noch auf meine Überschrift zurückzukommen: Ich hatte Link und Murrack vor etlichen Tagen bereits gefragt was denn die Verwaltungsangestellten und Beamten in der Krise gemacht haben, zum Beispiel im Homeoffice. Antwort Fehlanzeige.

Wenn nun Ämter wieder öffnen stellt sich die Frage erneut: Was haben die Beschäftigten in diesen Ämtern in der Zwischenzeit gemacht?

 

 

Der Maskenmann. Die XRechnung. Und sonst?

Nach einem Tag, dem gestrigen ersten Pflichttag für das Tragen von Masken, dürfte sich OB Link bestätigt fühlen und feiern lassen , weil er es doch letztendlich geschafft hat mit seinem Ultimatum an Armin Laschet diesen in der letzten Woche zur Maskenpflicht für ganz NRW  zu bewegen. So hatte unser hiesiger Kämpe eine Maskenpflicht noch rechtzeitig fürs ganze Bundesland gefordert und diese ansonsten im Alleingang für Duisburg angedroht, kurz bevor Düsseldorf das Ganze eh beschlossen hätte. So ein Cleverle. So ein Macher. Ich lach mich weg.

Ebenso auf den Punkt gelandet ist sein  Adjutant Digidez. Murrack mit der XRechnung, die man nun seit 18. April ebenso wie eine pdf-Rechnung der Stadt zusenden kann, wenn man denn sein Geld von eben dieser haben will. Just einen Tag vor Inkrafttreten der gesetzlichen Pflicht XRechnungen zu akzeptieren gab es diese stolze Pressemitteilung:

https://www.duisburg.de/microsites/smartcityduisburg/news/x-rechnungen.php

https://www.comarch.de/produkte/datenaustauch-und-dokumentenmanagement/b2g-e-rechnung-xrechnung/?gclid=EAIaIQobChMI1IOqvMaH6QIVhuN3Ch3q3gVnEAAYAyAAEgKPvfD_BwE

Auf meine Anfrage an OB Link und Murrack vor etlichen Tagen, wie es denn um die sonstige Digitalisierung in Duisburg bestellt ist, denn angesichts des bundesweiten Onlinezugangsgesetzes müssen ab 2020 alle Leistungen der Stadt auch digital in Anspruch genommen werden können, gab es bisher keinerlei Antwort.

Die Sache mit der XRechnung ist wenigstens mal eine gute Meldung, wenngleich auch nur eine winzig kleine. Doch wie ich Link und Murrack einschätze, sind XRechnung und auch die Maskenpflicht für beide schon Grund genug sich dauerhaft gegenseitig auf die Schultern zu klopfen.

Sonst gibt es nachwievor kaum irgendwelche interessanten News aus der Stadtverwaltung, ausser denen zu Corona.

Ach stop, eins gibts da noch: Thomas Krützberg startet im Mai seine Karriere als IMD-Boss und kümmert sich dann statt um Soziales und Kultur um Beton und Schulklos.  Ein wahrer Alleskönner.

 

 

 

UPPS – Es findet ja doch was statt in Duisburg was mit Corona nichts zu tun hat.

Da hatte ich in den letzten Tagen über das Newsdesk der Stadt festgestellt, dass sich anscheinend ausser zu Corona nichts tut und dann erfahre ich dies:

https://www.lifepr.de/inaktiv/cubion-immobilien-ag/Duisburg-CUBION-vermittelt-2-000-m-an-die-Stadt-Duisburg/boxid/796049

https://www.cubion.de/duisburg-cubion-vermittelt-2-000-m%c2%b2-an-die-stadt-duisburg/

Weder im Newsdesk noch im Ratsinfosystem habe ich zu dem Vorgang etwas in Erfahrung bringen können.

Immerhin geht es um die Anmietung von 2.000 qm Bürofläche „Am Unkelstein 38“ für das Ordnungsamt. Und künftig ev. noch mehr.

Die Pressemitteilung kommt von Cubion aus Mülheim/Ruhr. Die Immo-Firma hat den Kontrakt vermittelt. Der Besitzer der Immobilie soll ein privater Investor sein.

Cubion hat etliche Objekte in Duisburg im Köcher, so auch z.B. 1.000 qm zu 16 EURO/qm kalt in Kranki’s neuem Digitalkontor.

https://www.cubion.de/objektsuche/?start=0&suchstring=duisburg

Die städtische Anmietung schreit nach näherer Info, weshalb ich der Stadt, also dem OB, folgende Fragen geschickt habe:

Guten Morgen Herr Link,

ich habe erfahren, dass für das Ordnungsamt 2.000 qm Bürofläche „Am Unkelstein 38“ angemietet wurden.

Frage 1: Ist dies korrekt und kommen weitere qm künftig dort hinzu?

Frage 2: Aus welchen Gründen erfolgt die Anmietung generell und speziell dort?

Frage 3: Wie lauten die Mietkonditionen (und die NK) sowie die Mietvertrags-Laufzeit?

Frage 4: Wer ist der Vermieter?

Frage 5: Warum wurde Cubion für die Vermittlung in Anspruch genommen und nicht die GfW an der die Stadt beteiligt ist und die sicherlich über alle Infos zu verfügbaren Immobilien verfügt?

Frage 6: Wer bezahlt die Leistungen von Cubion?

Frage 7: Wieviel kosten die Leistungen von Cubion, wenn die Antwort auf Frage 6 „Stadt Duisburg“ lautet?

Gruß

 

M. Schulze

www.duistop.de

 

 

 

Parteien in Duisburg wollen Kommunal-Wahltermin einhalten

Am 8. April hatte ich das Wahlamt nach einer möglichen Wahlverlegung der Kommunalwahl im Herbst gefragt. Es kam kurzfristig die Antwort, dass dies in Düsseldorf noch nicht entschieden sei.

11 Tage nach meiner Veröffentlichung von Anfrage und Antwort äusserten sich am 19. April die hiesigen Parteien. Angeblich wollen sie den Termin beibehalten, u.a. mit der launigen Begründung, dass die laufende Legislatur immerhin schon sechs Jahre andauert.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/kommunalwahl-duisburger-parteien-halten-am-wahltermin-fest-id228939651.html

Da die derzeitige Krise alle gleich betrifft, also eigentlich niemand benachteiligt wird, haben trotzdem die Alt-Parteien durchaus Vorteile gegenüber möglichen neuen Parteien, Wählervereinigungen oder auch Einzelkandidaten.

Diesen fehlen natürlich zum Aufbau von Bekanntheit etliche Wochen der aktiven Wahlwerbung z.B. durch Direkt-Ansprachen und Veranstaltungen.

Inwiefern die Alt-Parteien dies als Vorteil für sich  ins Kalkül ziehen ebenso wie die derzeitige Überpräsenz der GROKO-Parteien (auch im Bund)  frage ich mich natürlich. Deshalb scheint mir der obige Grund (lange Legislatur) launig und zumindest in Teilen vorgeschoben.

 

 

 

CoronaCoronaCorona – und sonst? Teil 2

Ich informiere mich ja, solange mir OB Link und seine Mannschaft nicht direkt auf Anfragen antworten, gerne auch mal über das städtische Newsdesk.

Anscheinend passiert angesichts von Corona in dieser Stadt ziemlich wenig was zu berichten sich lohnen würde. Oder die zuständigen MitarbeiterInnen sind derzeit nicht in der Lage etwas zu publizieren.

So halten die aktuellen Nachrichten aus der Verwaltung von heute, als letzten Eintrag nur ein paar Zeilen zum anstehenden Osterfest bereit, wie der Screenshot von gerade eben (2.16 Uhr) belegt:

Schon vor drei Tagen hatte ich folgenden Screenshot gemacht:

 

Tja, scheinbar passiert nicht viel in Duisburg, ausser natürlich alles im Zusammenhang mit Corona.

 

 

IHK-Kampage: Wir FAIRzichten! Aha? Ist aber irreführend.

Auf der Seite www.wir-fairzichten.de wirbt die IHK derzeit besonders für die kleineren Unternehmen vor Ort. Man soll bereits gezahlte Beträge/Beiträge nicht zurückfordern, sondern diese quasi zum Erhalt der Firmen „verschenken“ oder in Gutscheine umwandeln. Hört sich solidarisch an und klingt auch gut.

https://www.ihk-niederrhein.de/topnavigation/presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen2020/ihk-kampagne-wir-fairzichten–4750866

Natürlich vor allem für die IHK selbst. Und man findet die Idee gleich auch sympathisch. Diese gibt es natürlich auch in anderer Form von anderen Initiatoren. Soweit so gut.

Ich fände es allerdings noch wesentlich besser, wenn auch die IHK selber verzichten würde und mit gutem Beispiel voranginge. So bekäme ihr „wir FAIRverzichten“ doch erst die werbliche Bedeutung die in den zwei Worten drinsteckt. So könnte die IHK einfach mal auf ihre Beiträge verzichten und wenn auch nicht fürs ganze Jahr, so doch zumindest anteilig.

Ich vermute jedoch, dass diese gnadenlos eingetrieben werden, selbst dann wenn der/die Zahlungsverpflichtige längst pleite ist.

IHK, ich hör‘ von Dir, Du bist am Zug.

Mahmut Özdemir – topaktuell – Ein Politiker für Duisburg in Berlin

Ab und zu surfe ich einfach nur ein wenig und bleibe dann auch manchmal an gewissen wundersamen Stellen hängen. Diesmal auf der Website von Mahmut Özdemir (MdB, SPD), ehemals jüngster Bundestagsabgeordneter, bevor Philipp Amthor(CDU) kam.

Unter dem Reiter/der Rubrik „Medien“ gibt es einen Link der auf „Berlin Aktuell“ führt und da vermutete ich so einiges, aber nicht, dass die Zeit für M.Ö. am 19. November 2019 um 15.47 Uhr stehengeblieben zu sein scheint.

https://www.oezdemir-fuer-duisburg.de/category/berlin-aktuell/

Hier der Screenshot von heute Nacht um 3.20 Uhr:

Das Wort „aktuell“ erfährt durch Özdemir ja eine ganz neue Bedeutung. Oder hat der Mann einfach angesichts von Corona komplett ausgesetzt und macht erst weiter wenn es einen Impfstoff gibt?

Die in der Zeit gezahlten Diäten kann er ja gerne guten Zwecken zukommen lassen. Wegen Untätigkeit.

Wenn man dann noch auf den Beitragstext klickt erfährt man ausführlich, dass die Grundrente kommt. Bis heute ist sie noch nicht da, aber dann kam ja auch Corona dazwischen.

https://www.oezdemir-fuer-duisburg.de/2019/11/19/berlin-aktuell-ausgabe-18-2019/

Der Mann will SPD-Chef in Duisburg werden. Zeit dafür hat er ja anscheinend ausreichend.

Staake in Rage wegen möglichem Speditionssterben – Schuld haben natürlich andere

Die Verkehrsrundschau hat sich bei der jährlichen Bilanzkonferenz von DUISPORT zu Wort gemeldet und kritisch nachgefragt. Da grätschte der harmoniebedürftige DUISPORT-Chef Erich Staake mal dazwischen. Dabei ging es jedoch nicht um die jährlichen Unternehmenszahlen, sondern um zwei grundsätzliche Probleme der Branche:

Zum einen das Problem der illegalen Transporte und zum anderen das Problem der mangelnden Versorgung der LKW-Fahrer, vor allem übers Wochenende – die Auswirkungen sind u.a. in Friemersheim wohlbekannt und schon oft kritisiert worden.

https://www.verkehrsrundschau.de/nachrichten/eindringliche-warnung-an-die-verlader-2594905.html

Staake reagierte laut Verkehrsrundschu mit der Androhung eines Speditionssterbens wenn die Auftraggeber weiterhin die Situation am Markt dermassen ausnutzen würden um fortdauernd die Frachtkosten zu drücken.

Die Preisdrückerei inkl. dem Ausweichen auf Illegale führe schließlich auch zu den unhaltbaren Zuständen für die LKW-Fahrer in Duisburg. DUISPORT selbst steuere angeblich schon gegen.

Aber prinzipiell sei die Politik gefragt hier für Abhilfe zu sorgen, damit im Speditionsgewerbe wieder so viel Geld verdient wird, um sich auch um die in der Corona-Krise zu „Helfer-Helden“ mutierten LKW-Fahrer kümmern zu können – z.B. in Form von Sanitäreinrichtungen, Stell- und Schlafplätzen usw. Das kostet schließlich alles. Und müsste eingepreist werden.

Tja, da sag ich mal: Geister die Du riefst wirst Du schwerlich wieder los.

In einen gesundem System, also auch in der Logistik, käme es zu diesen Auswüchsen gar nicht. Aber wenn Subventionen, mangelnde Aufsicht, Planung und Kontrolle, Billiglöhne usw. an der Tagesordnung sind, dann kommt es eben zwangsläufig irgendwann zu Verwerfungen.

Staake hat dieses „schlechte“ System in der Logistik doch selbst mit-manifestiert. Erst 2019 ist er in die Logistics Hall Of Fame aufgenommen worden.

https://logistik-heute.de/news/logistics-hall-fame-duisport-chef-erich-staake-offiziell-aufgenommen-27274.html

Eine gute Gelegenheit die Zustände in der Logistik, die er nun ein paar Monate später so vehement kristisiert, mal lautstark öffentlich anzuprangern und ev. den Preis abzulehnen um ein Zeichen zu setzen. Pustekuchen.

So schlecht scheint es also noch im Dezember 2019 um die Branche nicht gestanden zu haben.

Er hat ja auch ständig Politik-Vertreter im Haus, z.B. auch Herrn Pinkwart anläßlich der Eröffnung der Startup-Tochter von DUISPORT. Und fielen zu diesen Anlässen mal deutliche Worte von ihm? Nö.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/hafen-tochter-startport-in-duisburg-erhaelt-german-brand-award_aid-39518355

Und dann die ständigen Wiederholungen der tollen Erfolge von DUISPORT. All die Arbeitsplätze die daran hängen usw.

Mir scheint es eher so als gäbe es nun die Götterdämmerung und die Logistik erlebt eine totale Bereinigung, wobei die Digitalisierung ja die Preisdrückerei noch zusätzlich befeuern wird, wenn sie erst voll durchschlägt.

Das hatte ich alles schon mehrmals hier aufgearbeitet.  Nun dürfte Corona auch bei Staake als Aufhänger für grosses Leid dienen. Ich war fast soweit mitzuheulen.

Was die Preisdrücker angeht, so werden die sehr schnell erkennen was sie anrichten, wenn die Billigheimer die sich drücken liessen bzw. lassen mussten vom Markt verschwunden sind. Dann bleiben ja immer noch Überlebende die dann wiederum ihrerseits am Drücker sind und den Spiess umdrehen.

Das wird allerdings an der Ausbeutung der LKW-Fahrer eher nichts ändern. Dafür haben dann wir als Steuerzahlende zwischenzeitlich für Abhilfe bei ihrer Versorgung gesorgt und alles auch bezahlt.