Scheinheilig: Und nochmals wird das A59-Tunnelsüppchen gekocht.

Die Gegner der für den Ausbau der A59 geplanten Hochtrasse wollen nun demonstrieren und hoffen darauf ihre Einwände gegen die Hochtrasse doch noch durchbringen zu können. Sie plädieren für eine Tunnellösung, die aber auch wesentlich teurer wird und länger dauert. Der Meidericher Bürgerverein führt sie an.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/nord/duisburg-buergerverein-ruft-zu-demo-fuer-a59-tunnelloesung-auf-id228170409.html

In dem Zusammenhang wird auch OB Link nochmals zitiert, der sich für eine historische Chance aussprach die hier vertan würde und die Vorgehensweise der zuständigen Behörden von Bund und Land kritisierte, die sich nicht an die Gepflogenheiten einer Bürgerbeteiligung hielten.

Ich merkte dazu bereits an, dass der OB und seine Verwaltungskumpels in Sachen Bürgerbeteiligungen selbst nicht viel besser sind. Als ob nicht auch bei städtischen Projekten die selbe Taktik angewandt würde die er nun anderen vorwirft. Man braucht dazu nur mal einen Blick werfen auf den Umgang mit so banalen Dingen wie Bürgereingaben gemäß §24 Gemeindeordnung NRW.

Und ist es nicht auch Ausdruck von Herrschaftsmissbrauch Volksvertretern in Bezirksvertretungen sieben Tage vor Sitzungen fast drei Kilo Papier zum Durcharbeiten und zur Entscheidungsfindung zu überbringen. Seriös ist das nicht machbar, so ein Bezirksvertreter der mir gestern ein Foto eines solchen aktuellen Machwerks schickte.

Zum Schluß noch eine Bitte:

Lieber Meidericher Bürgerverein, grundsätzlich finde ich Protest und Meinungsäusserung sehr gut, nur tut mir einen Gefallen, lasst Euch nicht vor den SPD-Karren spannen und nicht vor den einer anderen Partei.

 

 

 

Ich hatte es kommen sehen – und schwupps wird sie aus dem Hut gezaubert

Da Thomas Krützberg den IMD auf Vordermann bringen soll und wird, musste ein Ersatz für ihn in der Verwaltung gefunden werden und schwupps da gibt es auch schon eine Kandidatin, vielmehr DIE Kandidatin. Denn ganz ehrlich, das war eh schon vorher ausgekaspert und niemand anderes soll und wird es werden. Alles andere würde mich in dieser Stadt wundern.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburg-astrid-neese-soll-kruetzberg-nachfolgerin-werden-id228167277.html

Ausgeguckt hat man sich die derzeitige Chefin der hiesigen Arbeitsagentur, Astrid Neese. Angeblich eine gelernte Juristin die in Duisburg nur dadurch auffällt, dass sie regelmässig Arbeitsmarktdaten veröffentlicht, so mein Eindruck. Viel Wirkungsspielraum dürfte sie in dem Job-Laden eh nicht haben. Also eine funktionierende und obrigkeitstreue Dienerin. Wie gut, dass ein 40jähriger OB so bodenständig vorausschauend ist, genau solche Leute zu suchen und zu finden. Die sind es gewohnt Anweisungen von OBen entgegenzunehmen.

Und man kennt sich gut von Presseterminen, vor allem wenn man mal wieder die Arbeitslosenzahlen veröffentlicht, wenn sie denn positiv ausfallen.

Und in letzter Zeit war das des öfteren der Fall, sprich man hat sich auch öfter gesehen.

Dass die Dame auch den Bereich Kultur übernimmt, dürfte angesichts dieses eher „kreativ-spielerischen“ Themas einigen sauer aufstossen. Frau Dr. König hat in ihrer Dankesrede zum Erhalt des Kaisermünzenpreises ja schon mal den OB ins Gebet genommen und einen eigenständigen Kulturdezernenten gefordert.

Nun muß der OB einen Spagat vollziehen zwischen den Damen. Viel Spaß dabei und Glückauf.

Duisburg als Heimat für Chinesen – Seidenstrasse als Einbahnstrasse

Wenn es was zu feiern gibt dann läßt sich unser OB nicht lumpen, fällt dabei doch immer ein Pressefoto an, was man gut gebrauchen kann. So auch zum chinesischen Frühlingsfest, dass man in Duisburg entsprechend würdigt. Gleichzeitig wird die Bedeutung der Chinesen für Duisburg betont und die Stadt soll Heimat werden für chinesische Fachkräfte, die vllt. heute noch hier studieren und künftig bleiben sollen.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburg-will-eine-heimat-fuer-chinesische-fachkraefte-werden-id228158249.html

Soweit so gut und nichts gegen Gastfreundschaft und Willkommenskultur sowie das prospektive Anwerben von Fachkräften.

Nur sind solche positiven Töne bisher vom OB auch immer in Sachen Seidenstrasse gekommen, ebenso von seinem Hafen-Sprechadjutant Staake, der aber auch mal Kritisches äusserte (mehr Züge aus China als nach China).

So kritisch wie in der ARD-tagesschau von gestern allerdings nicht.

https://www.tagesschau.de/ausland/china-seidenstrasse-kritik-101.html

Die Seidenstrasse wird in dem Beitrag ungeschönt als Einbahnstrasse bezeichnet, und sei bisher nur für die Chinesen ein Erfolg. Sie profitieren mit ihren Unternehmen und Fachkräften anscheinend fast ganz alleine von dem Mega-Projekt, Lediglich 20(!) europäische Unternehmen waren bisher irgendwie in Projekte eingebunden bzw. daran beteiligt, allerdings hatten sich auch nur rund 15% überhaupt auf ein Projekt beworben.

Vor allem in den Bereichen Stahl, Bau und Transport bringt China seine Leute quasi mit, was durchaus mit der Startegie zu tun hat die man als Staat ausgegeben hat. Europäische Firmen spielen dabei keine oder nur eine untergeordnete Rolle, so hat es zumindest bisher den Anschein.

Die IHKn geben meiner Ansicht nach auch hier eine ziemlich dumme Figur ab, kaum jemand kennt das europäische Gegenstück mit dem Titel „EU-Asien-Konnektivitätsstrategie“. Dabei haben doch die IHKn alle Möglichkeiten die ihr zwangsweise angeschlossenen Unternehmen entsprechend zu „bewerben“.

Ich hab es schon mal gefragt: „Was machen die den ganzen Tag?“

 

 

Wenn Du fleissig bist, dann wird was aus Dir, dann verdienst Du genug Geld …

… alles blablabla aus den 60er-Jahren. Inzwischen habe ich gelernt, dass das alles eigentlich eine Lüge bzw. eine Art beklopptes unhaltbares Versprechen war. Die derzeit vielen prekär Beschäftigten können auch ein Lied davon singen.

Wenn ich nun lese, daß man anscheinend viel Geld verdienen kann, auch in Duisburg, nur weil man eine Immobilie 18 Monate brach rumstehen lässt, dann sind schon herbe Zweifel erlaubt, an dem Spruch aus den Sechzigern, an der  wirtschaftlichen Gemengelage in Duisburg sowie am  Verhalten der Player auf dem Immobilienmarkt.

Man wird schon hellhörig wenn man liest, und wenn die Zahlen stimmen, dass die alte C&A-Immobilie an der Münzstrasse nun erneut verkauft wird und das mit einem siebenstelligen Aufschlag. Nach 18 Monaten ohne an dem Gebäude irgendetwas verändert zu haben.

https://www.immobilien-zeitung.de/1000067653/duisburg-fcr-verkauft-frueheres-c-a-gebaeude

Ich hatte die Transaktion ja bereits zwischenlich unter Beobachtung und nur festgestellt dass der „Investor“ aus Bayern die Immobilie nicht anrührte, sondern auf seiner Website lediglich zum Erwerb anbot.

Angeblich will nun der neue -unbekannte- Käufer was d’raus machen. Ich glaube es eher nicht.  Oder gibt es in der Ecke Hinweise auf baldige Veränderungen, so dass es sich lohnen könnte dort zu investieren bzw. erneut zu warten bis wieder einer kommt der nochmals mehr auf die Geldschüppe legt?

Flughafen Essen/Mülheim: Essener SPD sieht keine Mehrheit für Ausbau des Flugbetriebs

Gastbeitrag von Lothar Reinhard, Fraktionssprecher MBI, Mülheim

WAZ Essen: https://www.waz.de/staedte/essen/essener-spd-sieht-keine-mehrheit-fuer-ausbau-des-flugbetriebs-id228153257.html

Die Diskussion um den Erhalt des Flughafens Essen/Mülheim nimmt wieder Fahrt auf.

Essen. Mülheim heizt die Debatte um den Erhalt des Flughafens an. Die CDU hat die Wende vom Ausstieg bereits vollzogen. Die SPD hält aber daran fest …“

Im September sind Kommunalwahlen und wie gefühlt seit 100 Jahren wird der Fluglandeplatz Essen-Mülheim als Wahlkampfthema aus den verschieden-bunten Hüten gezogen. Und wie bereits mindestens 10 bis fast unendlich mal steht die Mülheimer SPD gegen die Essener SPD, die Mülheimer CDU gegen  die Essener CDU, „die Stadt“ Mülheim gegen „die Stadt Essen“ oder wer bzw. was auch immer.

Mal unabhängig davon, dass beide Räte mit sehr großen Mehrheiten und nach jahrelangem Gequäle 2010 den Ausstieg beschlossen hatten, war damit das Kapitel nicht erledigt, denn der heimliche Mülheimer Stadtchef Dönnebrink, mitunter auch als Nebenkanzler bezeichnet, wollte 2016 mit einem Gutachten alles wieder aushebeln. Das aber misslang. Und nun, just auch noch zu Zeiten propagierter Flugscham allerorts, macht der „Nebenkanzler“ den nächsten Großangriff.

Vehikel wie jedes Mal seit zumindest 2001: Verlängerung der Wüllenkemper-Verträge, quasi-Ewigkeitsgarantie für den Mini-Fluchhafen in der Nähe des großen Flughafens und die Neuauflage (auch zum mindestens 10. Mal) des Traums von der „kleinen Düse“, wofür aber immer noch erst ein teures ILS (Instrumentenlandesystem) installiert werden müsste. Doch auch bei Gewerbeflächenwünschen am Flughafenrand kommt nichts richtig in die Pötte, weil die zänkischen Städte Essen und Mülheim zwar den „interkommunalen“ B-Plan H 17 vor vielen Jahren beide beschlossen hatten, sich aber gegenseitig blockieren. Das ist halt so, wenn eine Weltstadt wie Mülheim glaubt, …

Zur Erinnerung aus 2016: „Fluchhafen Essen/Mülheim ffff. mit Endlosschleifen?

Dauerzankapfel Flughafen Essen/Mülheim: Ausstieg bald oder 2024 oder 2034 oder …. – das ist die Frage, wie bereits 1994, 2001, 2010, 2016 …..? The same procedure as every year?
http://www.mbi-mh.de/2016/04/24/fluchhafen-essenmuelheim-ffff-mit-endlosschleifen/

Darin auch: Einige Stationen der leidvollen letzten 30 Jahre Geschichte dieses Fluglandeplatzes, der schon sehr lange seine glorreichen Zeiten der 20er und 30er Jahre weit hinter sich hat, nichtdestottrotz aber einen hohen emotionalen Stellenwert vor allem in Mülheim hat.

Alle Möglichkeiten, die Ruhrhöhen wirklich und anders zum Wohle des gesamten westlichen Ruhrgebiets zu nutzen, wurden ein ums andere Mal vertan wie z.B. die einst angedachte Klima-Expo. Ob mit oder ohne den Mini-Flugbetrieb, das Gelände ist klimatisch sicherlich zu bedeutend, um es z.B. für große Logistikunternehmen o.ä. zupflastern zu lassen. Dennoch gäbe es sicherlich andere zukunftsweisendere Nutzungsmöglichkeiten. Es muss ja kein Dauer-Ed Sheeran-Konzert sein, aber …

Es wird sich aber wenig tun, zumindest solange im Mülheimer Kirchturm nur die eigenen Glocken geläutet und gehört werden wollen.

 

 

 

 

SPD und CDU sind keine Opfer des ÖPNV-Desasters

Wenn die RP heute titelt „SPD und CDU wollen Nachbesserungen …“ in Sachen ÖPNV, dann klingt das so als könnten sie nichts dafür, dass inzwischen soviel berechtigte Kritik am geänderten Fahrplan stadtweit aufgekommen ist.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-spd-und-cdu-wollen-nachbesserungen-beim-nahverkehrsplan_aid-48367237

Im Artikel wird dann schon -mehr oder weniger- deutlich, was ich auch letztens schon kritisiert hatte. SPD und CDU sind mit ihrer Ratsmehrheit 2017 die Verursacher des Problems geworden, als sie über den geänderten Nahverkehrspaln abstimmten. Und stellen sich anscheinend nun, mit Pressehilfe, als die mit Engagement und Lösungen dar.

Angeraten ist, sämtliche Pressemedlungen und sonstigen Verkündungen genauer zu lesen und  unter dem Gesichtspunkt „mögliche Wahlwerbung“ abzuwägen. Fakenews gibt es auch im Kleinen.

Wenn man liest in welchem Zustand die Feuerwehren sind dann fragt man sich nach Geisteszuständen

Und zwar nach den Geisteszuständen der hier Verantwortlichen.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/unzumutbare-zustaende-in-duisburger-feuerwachen-id228152179.html

Da werden Wohnungen und Häuser wegen Brandschutz geräumt, und zwar teilweise so ruckzuck, dass man sich fragt, ob das tatsächlich derart geschehen muß. Oder wurde und wird hier nur bedingungslose Sicherheitsverantwortung gespielt und vorgetäuscht?

Da wird ein Drittligist problemlos mit Steuergeld gerettet, was Herr Enzweiler von der CDU gestern in einer Mail an DUISTOP als notwendiges Invest in die Sportinfrastruktur bezeichnete.

Da sind Schulen in erbärmlichem Zustand, aber man macht sich laut Gedanken über den Zuzug von Besserverdienenden in Wedau und darüber ihnen ein tolles Wohnambiente am Wasser zu verschaffen.

Da denkt man laut über ein neues Stadtverwaltungsgebäude nach.

Dieses Jahr jährt sich zum 10. Mal das LoPa-Unglück, was wohl immer noch nicht genug Mahnung in puncto Sicherheit war?

Und dann unzumutbare Zustände an Feuerwachen, die doch mit zum Wichtigsten der Sicherheits- und Daseinsfürsorge gehören.

Gehts noch?

Wie gut, dass wir das modernste Löschfahrzeug ELW2 unser eigen nennen können. Immerhin gut für fünf Einsätze p.a.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburger-feuerwehr-stellt-neues-einsatzleitfahrzeug-vor_aid-48248037

Doch auch das kann passieren.

https://www.wp.de/staedte/duisburg/neues-loeschfahrzeug-passt-nicht-durchs-tor-der-feuerwache-id226903365.html

 

Warum geht’s mit der alten Stadtbücherei nicht weiter? Fragen an die Stadt

Mit dem Abriss und Neubau bzw. mit der Umgestaltung der alten Stadtbücherei geht es anscheinend nicht weiter.  Nachdem man vor etlichen Monaten relativ großspurig ein Handels- und Bürozentrum angekündigt hatte, ist seitdem nichts mehr passiert, zumindest habe ich davon nichts mitbekommen.

März 2019: https://www.waz.de/staedte/duisburg/in-duisburg-sollen-ladenlokale-mit-seltenheitswert-entstehen-id216729575.html

Deshalb habe ich gestern eine Anfrage an die Stadt gemailt, da ich kürzlich eine Info erhielt, die ich bis dato noch nicht kannte.

Guten Tag,

wir hatten auf DUISTOP, ebenso wie die sonstige Presse, bereits über Axel Funkes Projekt die alte Stadtbücherei an der Düsseldorfer Strasse zu kaufen und künftig mit Einzelhandel und Büros zu bestücken geschrieben.

Auch hatte ich bereits nachgefragt wie es denn um das Projekt stünde von dem man seit Monaten nichts mehr hört. Ich konnte nichts in Erfahrung bringen.

Nun habe ich heute erfahren, dass angeblich der Kaufvertrag auf unbestimmte Zeit so geschlossen wurde, dass Herr Funke erst dann den Kaufpreis bezahlen muß, wenn er 80% der Fläche vermietet hat.

Nun scheint es so, dass man sich zZ wohl nicht besonders in der Angelegenheit ins Zeug legt, weil ringsherum Läden schliessen und die Duisburger Freiheit in den Blickpunkt gerät, wo eine neue Verwaltung entstehen könnte, die wiederum im Schlepptau Einzelhandel und Büros mit sich ziehen könnte.
Bisher wurde in Sachen alte Stadtbücherei nur von einer LEH-Großfläche im Souterrain gesprochen. Sowie davon, dass Herr Funke auch mit eigenen Büros dort unterkommen will.

Meine Fragen:

Können Sie mir die vorgenannten Kaufvertragskonditionen mit Herrn Funke bestätigen oder sehen diese ganz anders aus?

Was ist mit Ihren Kenntnissen über den Fortgang der Entwicklung in der Sache, können Sie mir Näheres berichten (Kaufvertrag, Bauvorantrag, Bauantrag, Baugenehmigung, mögl. Mieter, Branchen etc. usw.)?

Wie sehen die Stadtentwicklungspläne für Einzelhandel auf der Duisburger Freiheit aus?

Gruß

www.duistop.de
M. Schulze

Die Aurelis, die Gebag und der Haack-Haken (Teil 2)

Wie peitscht man Vorhaben durch Bezirksvertretungen und durch den Rat? Nun das ist ganz einfach, man wartet bis kurz vor der jeweiligen Sitzung und übergibt kurzfristig den Volksvertretern einen Riesenstapel an wichtigen  Unterlagen die alle relevant sind um eine Entscheidung zu treffen.

Oder man wartet bis keine Zeit mehr bleibt, Druck aufgebaut wird und Weihnachten sowie Jahresschluß drängen, wie im Falle MSV-Stadiondach Ende 2019.

Kein Volksvertreter muckt auf um nicht blöd aufzufallen, liest den Riesenberg an Unterlagen nicht oder nur partiell, geschweige denn dass er das alles versteht, und entscheidet so wie alle anderen bzw. so wie der Vorbeter es vorgibt.

Dazu hat mir „jemand(m,w,d)“ mal aktuell die Unterlagen fotografiert, die er gestern erst für eine Sitzung am 23. Januar in Sachen 6-Seen-Wedau erhalten hat. Lesen Sie deshalb auch Teil 1!

Lustig ist das Ganze jedenfalls nicht, weil ich finde, dass hier eklatant demokratische Verhaltensregeln missachtet werden, selbst wenn diese nirgendwo explizit niedergeschrieben sind.

Auch lokale Volksvertreter  brauchen ausreichend Zeit sich auf Entscheidungen vorbereiten zu können, zumal bei der Komplexität, selbst wenn der ein oder andere bereits in der Sache nicht gänzlich unvorbereitet ist, aber viele Gesichtspunkte beachtet werden müssen.

So muß ja auch ausreichend Zeit sein sich noch sekundärer Quellen zu bedienen und eigene Recherchen anzustellen.

Testweise würde ich daher mal einen Beschluß irgendwo „unterpflügen“ bzw. einfügen, der die Ratsleute zum Tragen von kurzen roten Hosen verpflichtet. Mal gucken ob der durchgeht.

 

 

 

Die Aurelis, die Gebag und der Haack-Haken (Teil 1)

Stellen Sie sich vor Sie haben in Duisburg an zwei besonders guten Stellen in der Mitte und im Süden jeweils unbebaute im Prinzip sofort zur Verfügung stehende Großgrundstücke – Filetstücke sozusagen.

Die LageLageLage ist, wie der Immo-Profi sagen würde, TOP. Nur irgendwas stimmt nicht mit den Ex-Bahn-Grundstücken. Die liegen seit Jahren brach und sind schlußendlich in die Hände der örtlichen, städtischen, wiedererstarkten Wohnwirtschaftsfirma, die sich nun Flächenentwicklerin nennen darf,  gelangt. Es ist noch nicht lange her, da schien sie an einer Überheblichkeit im Innenhafen pleite zu gehen, nun hat sie über 400 Mio. EURO Kredite an den Hacken. Nicht so schlimm, die Bürgerschaften dafür tragen ja wir alle.

Nun verkündet heute in dem gesamten Spiel, also mittendrin, der Wirtschaftsdez. Andree Haack ganz unschuldig naiv, dass man nun endlich verkünden könnte, dass die Aurelis für satte 70 Millionen nun eine Polizeihochschule auf der Duisburger Freiheit baut.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburger-freiheit-baubeginn-fuer-polizeihochschule-im-maerz-id228145921.html

Jene Aurelis, die als Quasi-Nachfolgerin alle Bahnkonversionsflächen von der Bahn übernommen hatte, und auf beide oben genannten TOP-Flächen, wie heute die Gebag und OB ständig betonen, vollen Zugriff hatte.

Die eine Fläche in der Mitte, „Duisburger Freiheit“ genannt, schob die Aurelis kurz vor der LoPa überraschenderwiese und trotz eines Letter-Of-Intents mit der Stadt (unter Sauerland, 2008) an Krieger rüber. Die Stadt verzichtete damals aufs Vorkaufsrecht auch wegen Risiken die Dressler den Ratsleuten eindringlich vorkäute.  Auf einem gewissen Teilstück baute die Aurelis allerdings vor kurzem noch das LANUV. Eventuell als Kompensation für den entgangenen Neubau der Sparkassenakademie.

Und wie der Zufall es will, fast genau dasselbe passiert im Süden.  Die Aurelis hätte das Gelände, heute 6-Seen-Wedau, selbst entwickeln können, auch ein TOP-Gelände wie die Gebag und der OB ständig betonen, tut es aber nicht.

Wo ist also der Ha(ac)ken bzw. der Haack-Haken an all den schönen Verkündigungen und Leuchtturmversprechungen?

6-Seen-Wedau wird nun gandenlos auf Wahlkampf gepimt. Nahversorgungszentrum, Technologiezentrum. Später mal Wohnbebauung.

So wird natürlich auch bereits für die gesuchten Investoren für die kommenden vielen Wohneinheiten(geplant rund 3.000) die Infrastruktur bereitgestellt. Seit zwei Jahren hat man von Interessenten aber noch nie was gehört, und in den zwei Jahren ist man bereits zweimal auf der ExpoReal gewesen.

Dass in Wedau besserverdienende Düsseldorfer in den Genuss kommen sollen, die dann die Vorzüge von Wohnen am Wasser geniessen könnten, kann auch ein Rohrkrepierer werden. Die Gebag hätte Probleme an den Hacken, später wir, die Aurelis nicht.

Und auf dem Gelände am Bahnhof pimpt man bereits mit dem Gedanken eines neuen Verwaltungsgebäudes zusätzlich die Wahlstimmung. Ich wette das wird auch Aurelis bauen. Und dort wird eine neue City entstehen. Wenn man dann noch einen Blick von ganz oben auf beide Gelände wirft, kann man sich auch noch mehr vorstellen. Ich sage mal Verbindung!

Nochmals: Warum vermarktet Aurelis nicht beide Gelände vollkommen in Eigenregie, warum diese, ich nenne es mal so, Rosinenpickerei?

Sind beide Gelände wirklich frei von Bodenbelastungen? Warum muß die Gebag 100 Mio. in die Entwicklung in Wedau stecken, die Preise für Bodenentsorgungen auf entfernte Deponien sollen ja enorm gestiegen sein, aber in Wedau durch eine Lärmwallaufschüttung vermieden werden. Nun ist aber auch das laut letztem Bodengutachten nicht mehr notwendig.

Was genau hat die Gebag ev. an den Hacken, was die anderen nicht haben wollten oder konnten oder oder oder…?

Wieso wechselte Herr Linne rechtzeitig nach Duisburg, vorher mischte er u.a. bei NRW Urban mit, jener Landesgesellschaft die mit der DB auch in der BEG steckt, der Bahnentwicklungsgesellschaft die 6-Seen-Wedau früher unter ihren Fittichen hatte.

Und warum werden/wurden zur Aufwertung des Duisburger Nordens die Verwaltungsprestigebauten wie LANUV, Polizeihochschule und UNI-Campus usw. nicht dort gebaut?

 

Nachtrag: Die erste Fassung des Artikels enthielt die falsche Info, dass die neue Polizeihochschule in Wedau gebaut würde. Ich danke etlichen LesernInnen für den Korrekturhinweis.  Sie wird auf der Duisburger Freiheit gebaut, wie dem Artikel nun richtigerweise zu entnehmen ist.