Artikel zu myBus der DVG verschwindet wie von Geisterhand

Gestern habe ich online über google-News zwei Artikel-Links auf waz.de über myBus der DVG entdeckt.

Der erste „eher positive“ fuktioniert seitdem tadellos, der zweite „eher negative“ war weg (tot):

https://www.waz.de/staedte/duisburg/zwei-jahre-mybus-in-duisburg-ist-fuer-dvg-ein-erfolgsmodell-id227248615.html

https://www.waz.de/staedte/duisburg/taxibus-in-duisburg-zwei-probleme-fallen-bei-mybus-test-auf-id227248743.html

Das ist mir inzwischen schon öfter aufgefallen, dass eher negativ konotierte Artikel auch über Personen nicht erreichbar sind. Mails an die WAZ zum Verbleib blieben bisher alle unbeantwortet.

 

Diskussion zum Image Duisburgs? Und wieder Zeit verschwendet.

Nachdem vor wenigen Wochen DuisburgKontor samt OB zur öffentlichen Info zum Stadtimage und der möglichen künftigen Massnahmen geladen hatten, dabei langweilige Videos und noch langweiligere Vorträge einer Podiumsdiskussion mich vertrieben hatten, dachte ich heute Abend im Tectrum könnte es besser werden. Zum selben Thema hatte der hiesige Marketing-Club eingeladen und ich war pünktlich um 19 Uhr da. Es ist jetzt 21.15 Uhr und seit 20.15 Uhr bin ich da auch schon wieder raus. Wenn sie nicht zwischenzeitlich gestorben sind, dann labern sie immer noch.

Fast nach demselben Muster, erst ein langweiliger Vortrag eines Prof. Dr. Dr. von der FOM zum Thema Image inkl. Schau-Bildchen, dann Podiumsdiskussion zwischen dem Boss von Krankikom, dem Boss von InterConti Hotels, dem Boss von DuisburgKontor und dem Duisburger Wirtschaftsdez.

Zwischendurch Werbe-Filmchen über Duisburg, so lieblich wie Fußschweiß.

Als Letzterer von Leuchtürmen anfing kam das erste Mal der Würgereiz über mich, als dann im Laufe der ersten Runde zum Thema Wirtschaft fast unisono von Versäumnissen der Vergangenheit geredet wurde, aber das ja nun alles besser wird, wurde der Kotzreiz doch zu gross.

Moderator Mais hatte zwar angekündigt, dass auch die rund 30(!) anwesenden GästeInnen zu Wort kommen sollen, doch ich denke, dass wird jetzt gerade erst der Fall sein und solange wollte ich nicht warten.

Es lohnt nicht in Duisburg zu solchen Veranstaltungen hinzugehen, es üben sich nur Selbstbeweihräucherer in der Kunst den eigenen Vortrag schön zu finden. Die Bürgerschaft kommt nicht mehr vor und nicht mehr zu Wort.

Es fielen auch noch so Sätze mit Inhalten wie der MSV als Marketing-Instrument, viele Touristen mit Fahrrad und Marketing sei notwendig, aber so richtig in Fahrt kann ein so gestaltetes Format auf dem Niveau eigentlich nicht aufnehmen.

Ich kann mich deshalb des Eindrucks nicht erwehren, man möchte eigentlich gar nicht das jemand (unbequeme) Fragen stellt. OB Link hatte übrigens seine Teilnahme abgesagt, eine weise Entscheidung. Punkt für ihn.

So hätte ich gerne mal gewusst, wer denn Duisburgs Image bisher so vergeigt* hat und wer nun wieviel Geld in die Hand nimmt um den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Bei einer ehrlichen Antwort käm dann sicherlich raus, dass es beim Vergeigen genau die waren und sind die nachwievor die erste Geige spielen und solche Leute protegieren die ich heute Abend vorne gesehen habe. Lustig nur, dass die Protegierten ihren Gönnern eigentlich den Spiegel vorhalten, wenn sie ihnen vorwerfen Duisburgs Image in den letzten Jahren vergeigt zu haben.

Aber das scheint scheinbar niemandem sonst aufzufallen.

Es wird einfach drauflos gelabert bis auch der letzte Zuhörer und die letzte Zuhörerin so dermaßen zugelullt ist, dass es völlig egal ist was die da vorne reden, Hauptsache sie tun es bzw. sie tun irgendwas.

Das alles hat weder Hand noch Fuß und ist so beliebig wie ’ne Bratwurst die in Peking platzt.

An dieser Stelle möchte ich auch noch mal die LoPa erwähnen, die scheinbar schon vielen beim Thema Image nicht mehr einfällt. Vor allem aber der bis heute anhaltende Umgang damit. An dem Ereignis und den Vorkommnissen bis heute kann man sehr gut ablesen mit wem und mit welchen Problemen wir alle es zu tun haben. Dasselbe gilt für die vielen Skandale und Leuchttürme die eben nicht leuchten.

*vergeigt im Sinne von: gar kein Image oder ein schlechtes

Und im Ring stehen: Murrack vs. Link

Gong zur ersten Runde:

Link verkündet im März 2019 seine Version von Duisburgs Haushaltswunder und damit seine eigenen überragenden Spar-Qualitäten.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-knapp-50-millionen-euro-ueberschuss-im-haushalt-2018_aid-37598183

Da heisst es u.a. (Zitat): „Oberbürgermeister Sören Link sieht sich mit dem bisherigen Sparkurs bestätigt: …“

Gong zur zweiten Runde:

Murrack landet einen schweren rechten Haken am Kopf von Link, der strauchelt, fällt und wird angezählt. Ist das zu fassen?

Denn: Duisburg saniert sich durch Hochkonjunktur und Niedrigzins. So heisst es aktuell (Zitat):  „Der strikte Sparkurs und Steuererhöhungen hätten Duisburgs Haushalt nicht gerettet.“

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburg-saniert-sich-durch-hochkonjunktur-und-niedrigzins-id227245993.html

Link am Boden, ist es zu glauben? Doch auch Murrack krümmt sich in seiner Ecke, hatte Link ihn in letzter Sekunde von allen unbeobachtet beim Fallen an seinen „Juwelen“ erwischt.

Link wird disqualifiziert und Murrack zum Sieger erklärt. Applaus. TKO in der 2. Runde.

MurrackMurrackMurrack …

 

Wie von mir vermutet: Rat stimmt der Fortsetzung von „The Curve“ zu

„The Curve“ soll nach dem Willen des Rates weiterhin gebaut werden.  So entschied man gestern in einer Ratssitzung. Summasumarum erhält man nun wegen der Verfehlungen bei der Baureifmachung nur rund eine Milllion EURO für das Gelände anstatt der geplanten 6,5 Millionen, dafür sollen und wollen angeblich die Investoren aus Düsseldorf sich um die Sache selbst kümmern.

Ist natürlich ein Schlag ins Gesicht der städtischen Bauprofis, aber was solls, sie werden ja weiterhin beschäftigt, so auch Carsten Tum, dem eine grosse Mitschuld an dem Desaster vorgeworfen wird, der aber nun bei der EG DU Geschäftsführer sein darf. Oder wie ich sagen würde „spielen darf“.

https://www.immobilien-zeitung.de/1000065010/duisburg-the-curve-wird-doch-gebaut

Für Duisburg ist das Ganze bisher kein Erfolg, eher Schmach. Und dass OB Link den Ratsauftrag „nochmals nachzuverhandeln“ mit Bravour abschliesst erwarte ich eher nicht. Die Investoren sind ja nicht bescheuert.

Dass The Curve ein Erfolg wird glaube ich nicht, weil ich nicht glaube dass gebaut wird. Immerhin haben die Investoren aber nun einen Vorstellung davon was fälschlicherweise ehemals in dem Boden dort vergraben wurde, das für den Ärger sorgt. Mich würde nicht wundern wenn auch weiterhin finanzieller Sprengstoff in der Sache steckt, der Duisburg um die Ohren fliegt.

Eigentlich müsste Duisburg die Verursacher für die falsche Verfüllung  auch noch belangen. Aber das wäre ja dann wie sich selbst in die Fresse hauen. Sitzt der Verursacher doch quasi in den eigenen Reihen.

Fazit: Wie bei vielen anderen Projekten werden wir alle mal wieder komplett verarscht. Und ich denke im Rat sitzt derzeit kaum jemand der nicht Teil dieser Verarschung ist.

Sollte The Curve wider Erwarten doch irgendwann mal stehen, wird Wirtschaftsdez. Haack sicherlich von einem gelungenen Leuchtturmprojekt faseln und alle sind wieder glücklich.

Rat entscheidet heute über 80 Angelegenheiten

Volles Programm für den Stadtrat am heutigen Montag. Rund 80 Entscheidungen -grössere und kleinere- sollen gefällt werden. Wenigstens gibt es Freibier in den Pausen. Prost.

Dabei sind auch zwei Entscheidungen die ich hier besonders aufgreifen will. Erstens die über das Weiter in Sachen „The Curve“.  Nach all den Problemen(ich berichtete) hat man heute als Ratsmitglied die angeblich finale Möglichkeit zu entscheiden ob es weitergehen soll oder eben nicht. Im Vorfeld sollen die Bekundungen zu einem „Weiter“ schon laut geworden sein, ich tippe auch darauf. Ob das eine gute Entscheidung ist wird sich zeigen, ich tippe mal auf „nein“ und damit auch auf ein fröhlich-dilettantisches „Weiter-so“ in Sachen Geldverbrennung.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/stadt-und-rat-wollen-prestige-projekt-the-curve-fortfuehren-id227233673.html

Dafür sollen nun jedoch Tum und Lesmeister ev. zur Rechenschaft gezogen werden, die möglichen Bauernopfer, die es aber wohl auch mitverbockt haben. Aber beide sind ja weich gefallen. Erinnert mich stark an Spaniel und Rogg(wfbm).

Und in Sachen MSV-Stadiondach werden wir wohl Ähnliches erleben.

Zurück zum Rat: Zweitens wird es um die Absegnung des Digitalen Masterplanes von Martin „The DigiDez and Kämmerer“ Murrack unter der Ägide von SmartCityDuisburg gehen.

Man findet z.B. den Begriff „Once Only“ nicht in einem Satz, aber dafür jede Menge anderen Quatsch – immer aus der Sicht der Politik, Verwaltung und ihnen genehmer Anbieter.  Once-Only bedeutet, das jeder von uns nur noch einmal digital „erfasst“ wird und diese Daten für sämtliche Vorgänge in der Verwaltung zur Verfügung stehen.

https://sessionnet.krz.de/duisburg/bi/getfile.asp?id=1626618&type=do

Stattdessen sind so viele „Leuchtturm“-Einzelprojekte angehäuft, dass es wehtut. Der Punkt 6.7 scheint mir aus Bürgersicht am dringlichsten zu sein und dem Once-Only-Prinzip zu entsprechen.

Achtung Herr Murrack: Viele Köche verderben den Brei.

Und so banale Dinge wie die Digitalisierung aller Datenbestände (Scannen und Archivieren) findet man auch nicht.

Wenn man dann zeitgleich liest, dass das derzeitige bundesweite Problem mit der Verwaltungs-IT, die nicht fertig wird und Unsummen mehr kostet, fragt man sich schon wie eine Stadt wie Duisburg das alles wuppen will, was man sich mit dem Digtalen Masterplan vorgenommen hat.

https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/bundes-it-krisenprojekt-wird-ein-fall-fuer-olaf-scholz-a-1289030.html

Ich schätze mal das vieles einfach über kurz oder lang wieder verschwinden wird. Zumindest bis zur Wahl wird es jedoch weiter beworben und hochgejubelt. Da würde ich dann konsequenterweise auch OB Link schnell mal als eine Art Max Headroom „installieren“. Wobei mir die Idee zu einem Ballerspiel vorschwebt das in einem örtlichen Laufhaus mit Paternoster spielt.

Wurde Marxloh auf Betreiben der SPD eine Art Ghetto?

Merkwürdige Frage denken Sie, doch wenn man mal einen Blick wirft auf  so einige Dinge der letzten Monate und Duisburgs Entwicklung anschaut, dann könnte man auf diese anscheinend abwegige Frage kommen.

Zuerst liest man mal den Artikel über einen Gastbeitrag von Sigmar Gabriel zur Orientierung der heimischen SPD an der dänischen. Die dänische SPD hat nämlich mit einem „Rechtsruck“ einen beachtlichen Erfolg.

https://www.handelsblatt.com/meinung/gastbeitraege/gastkommentar-die-spd-sollte-sich-am-erfolg-der-daenischen-genossen-orientieren/24428330.html

Dann liest man sich mal durch was abgeht in Dänemark in Sachen Gehettoisierung:

https://www.sueddeutsche.de/politik/daenemark-gesetz-des-ghettos-1.4038575

https://www.deutschlandfunk.de/neue-sprache-alte-richtung-die-daenische-auslaenderpolitik.795.de.html

Die derzeitige dänische Minderheitsregierung unter Leitung der Sozis führt das unter den rechtsliberalen Vorgängern beschlossene Ghetto-Projekt und -Gesetz also weiter.

Nun ist Gabriel nicht die SPD, aber man hat schon den Eindruck, dass u.a. in Duisburg sich lokale SPD-GenossenInnen nicht geringfügig an seiner Idee orientiert haben.

 

Hatte OB Link nicht eine Tariferhöhung gefordert? Nun wird der ÖPNV teurer. Aber nicht besser.

Nicht der Service und die Qualität des ÖPNV verbessert sich, sondern die Ertragslage des VRR bzw. der ihm angeschlossenen ÖPNV-Unternehmen.

Denn die Tickets, vor allem für die Stammkundschaft, werden teurer.  https://www.waz.de/politik/landespolitik/vrr-kassiert-vor-allem-bei-treuen-kunden-ab-id227207011.html

Na herzlichen Dank, dass wird nun sicher noch mehr Leute als bisher dazu bewegen vom Auto auf den ÖPNV umzusteigen(LOL). Wir reden derzeit ja auch gar nicht von Klimaschutz usw.

Deshalb hagelt es auch auf der WAZ-Seite jede Menge Kommentar-Kritik vor allem am VRR und den Kirchturms-Versagens-Fabriken der einzelnen Städte. Letztere müssen sich ja unbedingt für ihre Herrscharen an Partei-Mitgliedern fast jede einen ÖPNV inkl. der jeweiligen Unternehmensstruktur leisten.

Und wir zahlen sicherlich als ÖPNV-Nutzerschaft immer noch an den Altlasten ab, die heutige Leuchtturmverkünder wie Wirtschaftsdez. Andree Haack vor Jahren auch schon wie irre anboten. Ich denke da an Kosten wie zum Beispiel die für die Instandhaltung von U-Bahnanlagen.

Dass gerade in Duisburg auch der neue Fahrplan heiss diskutiert wird kommt als Ärgernis für etliche Fahrgäste in Form eines sauren Sahnehäubchens der Unverfrorenheit obendrauf.

Dass Monheim seinen ÖPNV kostenlos anbieten kann ist ja fast schon ein Wunder, genauso wie der Neubau eines chinesischen Groß-Flughafens in vier Jahren, während der BER immer noch nicht eröffnet wurde, dafür aber wohl noch viel teurer wird.  https://www.spiegel.de/plus/ber-wird-der-pannenflughafen-berlin-brandenburg-noch-teurer-als-befuerchtet-a-00000000-0002-0001-0000-000166156946

 

Fehlentscheidungen der rot-schwarz-grün-gelben NRW-Verkehrspolitik am Beispiel der stillgelegten Rheinischen Bahn

Gastbeitrag:

Zum wiederholten Male wird nun eine Zugverbindung von Duisburg über die sog. Ratinger Weststrecke ins Gespräch gebracht. Gut so und sinnvoll, wenn es endlich auch umgesetzt würde. Sie würde auch Mülheim-Entenfang mit vielen nur per Auto erreichbaren Bewohnern direkt anbinden. Doch es lohnt sich, die jüngere Bahngeschichte speziell im westlichen Ruhrgebiet noch einmal genauer zu beleuchten. Dann versteht man vielleicht das riesige Dilemma der deutschen Verkehrs- und Klimapolitik eher, denn auch in anderen Teilen Deutschlands fanden ähnliche Fehlentwicklungen statt, die jetzt eine rasche Verkehrswende so schwierig machen. Beteiligt waren alle Entscheidungsträger: Die Bahn, SPD und CDU im Wechsel, die FDP, die Grünen in diversen Regierungen und natürlich die EU mit ihrer Maxime der unbegrenzten Mobilität von Gütern und Personen.

Die fundamentalen Fehlentscheidungen der NRW-Verkehrspolitik am Beispiel der stillgelegten Rheinischen Bahn

Bereits zu Beginn des neuen Jahrtausends verkündeten die Berliner und Düsseldorfer Minister mehrfach vollmundig in Parteiprogrammen und Sonntagsreden, daß wir in Zukunft auf deutschen Autobahnen nicht mehr ganz so oft im LKW-Stau stehen müssten, weil künftig wieder mehr auf Schienen transportiert werden solle. Wie so etwas erfolgreich funktioniert, hat die Schweiz eindrucksvoll vorgemacht. Aber war die Deutsche Bahn überhaupt in der Lage, künftig wieder mehr Güter zu transportieren? Plante sie schon entsprechend langfristig den Ausbau bestehender Strecken und arbeitete aktiv an neuen Strategien, um verlorene Kundschaft zurückzugewinnen?

Rund um das Ruhrgebiet geschah aber das exakte Gegenteil.

Die Rheinische Bahn führte noch in den 90er Jahren als vielbefahrene  Güterstrecke quer durch das Ruhrgebiet u.a. über Gelsenkirchen-Wattenscheid, Essen, Mülheim-Speldorf, Duisburg-Wedau. 2002 wurde die Rheinische GüterBahn dann dicht gemacht. Das wirkte, als würde man einem herzkranken Patienten den Bypass entfernen. Das Eisenbahn-Nadelöhr Ruhrgebiet wurde dadurch noch einmal enger – nicht nur für den Güter- sondern auch für den Personenverkehr. Und warum ? Gerade mal 6 Millionen Mark hätte eine komplette Sanierung der Rheinischen Bahnstrecke gekostet. Genaugenommen gab es nur eine einzige plausible Erklärung: Und die wäre sehr, sehr, sehr viel teurer geworden.

Der Metrorapid, Lieblingsprojekt des damaligen NRW-Ministerpräsidenten Clement (damals SPD), sollte zwischen Dortmund und Köln gebaut werden für vermutete mindestens 6 Milliarden Mark damals. Nur wäre der für  Güterverkehr ungeeignet gewesen und sein Nutzwert für den Personenverkehr war hochgradig umstritten. Vor allem aber hätte der Metrorapid, alias Clementino, viel Platz benötigt für seine notwendigerweise separaten Strecken. Und genau dafür wurde die Rheinische Güterbahnstrecke stillgelegt, um zwischen Gelsenkirchen und Mülheim-Hbf. auf den ex-Bahnstrecken den Metrorapid bauen zu können, u.a. einmal quer durch ganz Mülheim. Der völlig unseriös forcierte Metrorapid starb schließlich 2002 und Clement wurde zum „Super“minister nach Berlin abgeordert für die rot-grüne Schröder/Fischer-Combo. Nachfolger Steinbrück versprach in Düsseldorf einen Rhein-Ruhr-Express statt des Metrorapid-Desasters und wurde zusammen mit seinem grünen Regierungspartner, dem Duo Vesper/Höhn krachend 2005 abgewählt.

Für Güter- und auch Personenverkehr auf Schiene und nicht per LKW bzw. PKW war das Metrorapid-Abenteuer eine Riesenkatastrophe.

Denn man hätte die Rheinische Güterstrecke nicht nur erhalten, sondern vielleicht sogar rentabel machen können. Tatsächlich war jahrelang eine Reaktivierung der Strecke für Personenzüge geplant gewesen …. bis eine Wirtschaftlichkeitsberechnung im Auftrag der Bahn 2002 behauptete, daß sich das nicht rechnen würde. Angeblich gäbe es zu wenig Fahrgäste zwischen Ratingen und Gelsenkirchen. Das besonders Pikante daran war, dass das gleiche Düsseldorfer Büro, das vorher jahrelang mit der Untersuchung einer Personenbeförderung auch auf der Güterstrecke beauftragt war, nun im Zuge der Metrorapid-Vorgaben durch die Städte tingelte, um seine neueren Wirtschaftlichkeitsberechnung vorzustellen mit dem einzigen Fazit der Stillegung der Rheinischen Bahn.

Dann passierte lange Jahre nichts mehr und auch die Pläne für den Rhein-Ruhr-Express kamen nur sehr schleppend voran oder stagnierten. Kein Wunder, denn der schwarzgelben Rüttgers-Regierung waren SPV und ÖPNV alles andere als eine Herzensangelegenheit. Sie wurden 2010 wieder  abgewählt und durch eine neue rotgrüne Ära mit dem Gespann Kraft/Löhrmann ersetzt. Die richteten dann u.a. in der Schulpolitik bis zur Abwahl 2017 viel Chaos an, doch sie gedachten zumindest der stillgelegten Rheinischen Bahntrasse und des Rhein-Ruhr-Express-Versprechens, was endlich nach über 1 Jahrzehnt ernsthafter in die Planungsphase genommen wurde. Und für die vergammelnde Bahntrasse, da nahm man/frau sich eine Radschnellweg vor, den RS 1, der irgendwann von Hamm bis Duisburg gehen soll, was in einigen Teilstrecken aber sehr kompliziert werden wird. Zumindest von Essen über Mülheim-Hbf. bis zur Hochschule ist die quasi-Radautobahn nun fertig für nicht wenig Geld, doch insgesamt als deutliche Verbesserung des Radverkehrs.

Dennoch: Die Aufgabe einer derart wichtigen Bahnverbindung wie der Rheinischen Bahn hat im Ruhrgebiet als wichtigem, zentralen EU-Transitland eine dringend erforderliche Verlagerung im Gütertransport vom LKW auf die Schiene massiv erschwert.

Die MBI haben sich seinerzeit massiv engagiert gegen die für Mülheim hochgradig zerstörerischen Metrorapidpläne, doch wir standen vor Ort ziemlich alleine. Nach dem absehbaren Ende von Clements Träumereien fragten wir des öfteren in Mülheim und Düsseldorf nach, was denn mit der für die Fehlplanung stillgelegten Bahntrasse geschehen solle und ob nicht doch zumindest eine S-Bahnlinie zur Personenbeförderung gemacht werden könne, wie in den 90er Jahren angedacht. Doch außer den üblichen hohlen Phrasen erhielten wir nie eine Antwort. Als dann Rotgrün mit ihrem Radschnellweg als dem NonPlusUltra kam, versuchten wir noch einmal zu thematisieren, dass zukünftiger umweltschonenderer Verkehr unbedingt auch Bahnstrecken benötigen würde wie die der Rheinischen Bahn. Doch man behandelte uns wie von einem anderen Stern, so sehr war Rot-Grün berauscht von ihrer Radautobahn.

So kam es, wie es kommen musste. Nun will man wenigstens als quasi-Reststück die Ratinger Weststrecke reaktivieren, hoffentlich auch wirklich.

Verfasser:

L. Reinhard, MBI-Fraktionssprecher und G.-W. Scholl, MBI-Bahnverkehrsexperte

Die Wahltrickser.

2020 steht die Kommunalwahl an und plötzlich ist Geld im Stadtsäckel um Strassen zu sanieren – und keine Strassenbaubeiträge zu verlangen.

Links Ausrede die Sache sei schon im Juli im Rat beschlossen worden ist ziemlich lächerlich, der Wahlkampf war auch dann schon im Gange.

Der OB sollte mal lieber erklären wieso er denn die Gelder übrig hat, womöglich weil er sie vorab genau für den selben Grund gespart hatte, um sie wahlwirksam nun auszugeben. Oder er hat sie an anderer Stelle für den nächsten Wahlkampfcoup 2025 eingespart.

Oder die Kohle fehlt dann eben nach der Wahl.

Auch Digi-Dez und Kämmerer Murrack hat heute in Sachen SmartCityDuisburg ähnlich auf die Kacke gehauen. Dazu heisst es quasi sinngemäß: Er säße ja als Kämmerer an der Geld-Quelle.

Dann noch die 50 Millionen für Marxloh und Hamborn, wie passend.

Wer diesen Manövern auf den Leim geht tut mir leid.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/duisburg-investiert-3-3-millionen-euro-in-strassensanierung-id227194131.html