Ist der Mann ein Rassist oder muß die Frage ganz anders lauten?

Dieser Tage wird in Duisburg viel über Rassismus gesprochen. Angesichts der Zwangsräumungen in Marxloh ist die Diskussion stadtweit entflammt. Ob es sich um Rassimus handelt, weil es erneut nur bestimmte „fremdländische“ Gruppierungen und Ethnien betraf, die in Marxloh auf die Strasse gesetzt wurden, ich weiß es nicht.

In diesem Zusammenhang rückt natürlich die Verwaltungsspitze, namentlich und in Person von OB Sören Link in den Fokus.  Nun  kann man sich trefflich fragen ob jemand, der Mitverantwortung oder sogar Hauptverantwortung für die Geschehnisse trägt, ein Rassist sei. Mit bestimmten Äusserungen über bestimmte „fremdländische“ Gruppierungen und Ethnien  ist der Mann ja schon mal für die einen negativ, für andere positiv, aufgefallen.

Man könnte auch meinen, dass hier politisch am rechten Rand gefischt wird. Man bedient Ressentiments gegenüber Fremden und gleich auch die finanziellen Interessen einiger weniger Leute mit entsprechendem Einfluß, die scheinbar auch teils rechte Träume haben. Zur Zeit des SPD-Debatten-Getues im letzten Jahr konnte man z.B. in der Zeit lesen was SPD-Genossen umtrieb und ev. noch umtreibt: Der Fortgang etlicher SPD-AnhängerInnen zur AfD.

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2018-11/debattencamp-wofuer-steht-die-spd-erneuerung-partei

Vielleicht will man die ja zurückgewinnen?

Beim Betrachten all dieser Möglichkeiten und möglichen Szenarien, die für mich und die meisten aktuell noch undurchschaubar sind, stellt sich mir jedoch eine andere Frage viel dringender:

Ist Sören Link eigentlich noch sozial-demokratisch? Und ist er, den 127.000 Leute am 24. September 2017 zum OB wählten, noch der richtige für Duisburgs Verwaltungsspitze?

Rassist her oder hin, sozial-demokratisch ist er m.M.n. nicht oder nicht mehr, wenn er es denn überhaupt mal war.

Und wer insgeheim glaubt a), dass es gut sei, dass das Gesindel nun verschwindet, b), dass es gut sei, dass das inzwischen bei den auf Koffern Sitzenden in Rumänien und Bulgarien angekommen sei und c), dass es gut sei, dass die Bewohner nun nicht mehr nicht brandgefährdet sind, dem sei geraten mal darüber nachzudenken, was denn einer künftig macht, wenn er mit  Verfahrensweisen wie in Marxloh durchkommt.

Im NRW-Gesetz …

https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_text_anzeigen?v_id=10000000000000000320

… heisst es bei §8(4):

Lässt der Verfügungsberechtigte Wohnraum unbewohnbar werden und hat er dies zu vertreten, so hat er auf Verlangen der Gemeinde dafür zu sorgen, dass die Bewohnerschaft anderweitig zu zumutbaren Bedingungen untergebracht wird.

Die Leute einfach auf die Strasse zu setzen und ihnen auch noch die staatlichen Zuwendungen zu kündigen ist eines OB unwürdig, der für alle BürgerInnen Sorge zu tragen hat. Und ausserdem ist es zutiefst asozial / unsozial.

Womit ich das Thema sozial in sozial-demokratisch bereits abgräumt hätte.

Bleibt also noch die Frage ob er denn demokratisch ist? Ist er auch nicht, denn Brandschutz als Räumargument zu benutzen, obwohl es anscheinend gar keine Brandgefährdung gibt und eigentlich bei strengem Maßstab ein ziemlich grosser Teil der Duisburger Gebäude geräumt werden müsste, ist unverhältnismässig und ungesetzlich. Wer in einer Demokratie Gesetze so auslegt bzw. beugt wie es ihm passt, vor allem in so sensiblen Bereichen wie dem Wohnen – sowie gegenüber Schwachen, Alten und Kindern – der kann auch nicht demokratisch sein. Denn das setzt voraus, dass er die mehrheitliche Legitimation dafür hat. Ich habe meine Zweifel, dass er die hatte.

Autokratisch passt besser. Womit er für sein OB-Amt auch disqualifiziert sein dürfte. Vielleicht hat man ihm aber bisher noch nicht erklärt, dass OB nicht für Oberbefehlshaber steht.

Die Weltgeschichte zeigt uns beispielhaft auf, was demnächst passieren wird, wenn so jemand ungehindert weitermacht. Wobei ich davon ausgehe, dass er die Tragweite seiner Handlungen gar nicht durchschaut. Seine Einflüsterer dagegen um so mehr. Die halten sich aber lieber im Hintergrund. Ja, es ist schon gut wenn man jemanden für die Drecksarbeit hat. Dazu nimmt man meist einen Leerling, pardon Lehrling.

Was könnte also passieren, zum Beispiel bei der nächsten Wahl 2020:

Szenario 1: Volk wählt das Original und nicht den Nachahmer.

Szenario 2: Volk wählt den Nachahmer als nicht so schlimme Variante des Originals und dadurch wird der Nachahmer „bestätigt, bekräftigt, mutiger“.

Dann werden aus Rumänen und Bulgaren demnächst Araber und Türken, dann  Italiener und Griechen, dann Polen und Russlanddeutsche, dann die ersten Bio-Deutschen die viel Transferleistungen beziehen, dann die mit mittlerem Einkommen … Am Ende dann bleiben die braven, fleissigen, wohlhabenden und angepassten Ur-Deutschen. Der kümmerliche Rest muss zusehen wie er klarkommt.

Fazit: Wer also denkt, dass es ihn nicht treffen kann, der gehört am besten zu den braven, fleissigen, wohlhabenden und angepassten Ur-Deutschen. Anders- und fremdartige Bekannte, Verwandte und Liebschaften sind auch eher unerwünscht oder möglichst strengstens zu verheimlichen.

Heile Welt eben. Ich freu mich drauf.

Ach ja: Wann kriegen wir endlich auch ein Sozial-Punkte-Dings(S-P-D) – so wie in China? Ich z.B. lande dann wahrscheinlich als erster auf der Liste mit den wenigsten Punkten.

Und das Rathaus würde ich auch mal auf Brandschutz prüfen, denn da wird ganz schön oft gezündelt.

So und nun muß ich meinen Wochenbericht an Gauleiter Kawuttke verfassen. Der will ganz genau wissen wo ich hier in der Siedlung mangelnden Brandschutz vermute. Ich kann also nicht ausschließen, dass in Kürze morgens um acht jemand bei jemand  an die Haustür hämmert.  Wer einen anständigen deutschen Nachnamen auf dem hoffentlich auf Hochglanz polierten Namensschild an der Haustür hat, hat natürlich nichts zu befürchten.  Vorerst. JAWOLL.

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Duisburg: CDU verschläft Klimawandel

Gastbeitrag von Ulrich Scharfenort – www.ulrics.blog

Man könnte natürlich etwas ändern, wenn man denn wollte, aber die CDU lehnt lieber Dauerdemos ab. Einerseits meinen die, dass deutlich mehr gegen den Klimawandel getan werden müsse, was ja löblich ist, gleichzeitig scheint man der Meinung zu sein, dass alles zu seiner Zeit getan werden müsse.

Nur ist die Zeit zu der gehandelt werden muss gestern und nicht wie die Rückständigen von der CDU es gerne hätten erst übermorgen. Konservativ heißt möglichst nichts ändern, was evolutionär ein extrem rückständiges Konzept ist. Wir müssen uns verändern und vieles um uns herum.

Es reicht nicht einfach nur auf der Couch zu sitzen und Chipskrümmel mit Bier auf der Plauze zu verrühren. Jetzt ist die Zeit zu handeln und weil die Schüler kapiert haben, dass man Schulstoff nachholen kann, Maßnahmen gegen die Klimakatastrophe aber nicht, gehen die auf die Straße und haben meine volle Unterstützung dabei.

Die Ungeduld der Jugend etwas für eine lebenswerte Zukunft zu tun wird sich noch weit stärker auswirken, als manche vielleicht glauben. Mich wundert ehrlich gesagt, dass noch nicht massenhaft Autos mit Kartoffeln oder Bananen lahmgelegt werden.

Wäre ja zugleich auch eine Maßnahme für sauber Luft. Es ist auch zu frustrierend zu sehen, wie dummschwätzende Nullprofis sich hinstellen und Stuss von sich geben. In Duisburg ist die Politik von SPD (#SägeParteiDuisburg) und CDU (#CohleDystopischeUnion) ganz klar klimafeindlich, wie bereits die Abschaffung der Baumschutzsatzung beweist. Aber auch die Fokussierung auf Auto-/LKW-Verkehr und der Flächenfraß sprechen eine klare Sprache.

Die Vernichtung von Frischluftschneisen ist ein klares Zeichen, dass der Wandel in Köpfen langsamer vonstatten geht, als der Klimawandel. Die Zukunft wartet nicht und genauso wenig tut es die Klimakatastrophe.

http://ulrics.blog/2019/04/07/duisburg-cdu-verschlaeft-klimawandel-fridaysforfuture-bequemlichkeitswende-klimafeindlich-saegeparteiduisburg-cohledystopischeunion-endcoal/

FDP-Parteitag in Duisburg: Lindner erneuert Profi-These in Sachen Klimaschutz und Fridays For Future

Christian Lindner, FDP-Sunnyboy und Wahlk(r)ampf-FeinRipp-Modell, erneuerte aktuell auf dem in Duisburg stattfindenden Parteitag der Liberalen seine These von der Sache für Profis in Bezug auf den Klimaschutz. In der vergangenen Woche hatte er schon nach 30 Sekunden rote Öhrchen als er bei Markus Lanz von einer Aktivistin der Fridays For Future Bewegung sowie von David Hasselhoff (The Hoff) in der selben Sache gestellt wurde.

Seine These: Die Technik zum Klimaschutz müssten die deutschen Tüftler liefern, also die Profis.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/schulstreiks-fdp-chef-christian-lindner-verschaerft-kritik-a-1261636.html

Tja, da hätte er zu Beginn der CDU-FDP-Legislatur in NRW auch mal einen Uhrmacher-Profi fragen sollen, bevor er die FDP-Schuldenuhr wegen angeblichen Defektes aus dem Landtag entfernen ließ. Ist ja auch zu blöd wenn die nun den Schuldenstand in NRW anzeigen würde, wo doch CDU und FDP am Ruder sind. Zu Zeiten von SPD und Grünen war das Ding noch perfekt.

Aber zurück zu den Freitagen die ja sinnigerweise das Wort „frei“ enthalten sowie zu den demonstrierenden SchülernInnen  in Sachen Klimaschutz. Ich finde es gut, aber ich befürchte, dass das Ganze ermüden wird. Ich rate deshalb dazu die Sache mal demokratisch etwas zu verschärfen.

Hier beispielhaft für NRW drei Vorschläge:

Anträge en masse auf den Weg bringen die fordern das Wort „Gott“ aus dem NRW-Schulgesetz zu streichen oder zu ergänzen um das Wort „Natur/Umwelt“.

Anfragen en masse auf den Weg bringen die klar fordern alle ausgefallenen Stunden an allen NRW-Schulen in den letzten 10 Jahren mal aufzuzeigen.

Die Proteste am Freitag von der Strasse in die Rathäuser und Amtsstuben verlegen und  kleine aber lesbare Zettelchen mit Eingaben und Anträgen gemäß IFG NRW sowie GO NRW §24 einreichen. Und sich alles bestätigen lassen.

Zum Schluß noch was zu den ausfallenden Schulstunden: Warum legt man die nicht alle auf die Freitage, dann verpasst niemand was?

Unfassbar: Verband fordert staatliche Zuschüsse für Anzeigenblätter

Ich habe so etwas längst erwartet: Die gedruckten Medien, also Zeitungen und Bücher hätten gerne staatliche Subventionen. Angesichts der „übermächtigen“ Online-Konkurrenz scheint dies der letzte Ausweg zu sein um nicht komplett zu verlieren. Immer mit der Argumentation „Arbeitsplatz- und Demokratieschwund“ oder wahlweise die Bedrohung derselben.

Nun aber prescht der Verband der Anzeigenblätter(BVDA) vor und fordert staatliche Zuschüsse für das Verteilen der Werbeblättchen seiner Verbandsmitglieder.

https://www.horizont.net/medien/nachrichten/anzeigenblaetter-warum-bvda-chef-joerg-eggers-staatliche-zuschuesse-fuer-print-fordert-174045

Man muss sich mal vorstellen, dass Verlage immer mehr Pressemacht  konzentrierten, jahrzehntelang -vor allem auch im Ruhrgebiet- Monopole schafften, kleinere Konkurrenten „platt machten“ oder schluckten und nun, da nichts mehr zu holen ist auf dem Markt, kommen die, die am wenigsten Lesestoff bieten und  am meisten Profite gemacht haben(mit Anzeigen/Kleinanzeigen/Beilagen) und wollen Staatsknete.

Sicherlich führen sie ein gewichtiges Argument an: Die vielen Nebenverdienstler (Rentner und Studenten) die was dazuverdienen wenn sie die Blättchen wöchentlich verteilen.

Doch ganz ehrlich, wenn Staatsknete, dann will ich aber, dass dort in den Blättchen redaktionell alle die was zu vermelden haben  irgendwie zum Zuge kommen. Und nicht nur die, die schon jahrelang von der unbearbeiteten und unkommentierten Verbreitung  ihrer POLIT-PR profitiert haben.

Zwangsräumungen: Aufruf gegen Duisburger Verwaltungs-Willkür und -Vergrämungspolitik

Aufruf von Katrin Susanne Gems

Liebe „Bruckhausener“, Liebe „Marxloher“, Liebe „Duisburger“,

in dieser Woche hat die „Task Force Schrottimmobilien“ der Stadt Duisburg zwei Häuser in Marxloh geräumt und 174 Menschen obdachlos gemacht.

Bereits vor 1 1/2 Jahren waren Nachbarhäuser der nun geräumten Gebäude auf dieselbe Art geleert worden und wir hatten uns mit den Bewohnern der Häusern, von denen einige schon mehrfach „geräumt“ worden waren zur „Initiative Marxloher Nachbarn“  zusammengeschlossen, um den Menschen eine Stimme zu geben und ihnen Schutz vor der staatlichen Willkür durch größtmögliche Öffentlichkeit zu bieten. Der Petershof in Marxloh bietet den Roma seit Jahren Unterstützung und viele Mitarbeiter und Helfer unterstützen die Menschen, die Behörden gegenüber hilflos dastehen mit ihrer Arbeit und bot auch unserer Initiative einen Ort uns zu versammeln. ich möchte mir nicht vorstellen, wie es den Rumänen und Bulgaren in Duisburg ohne diese Unterstützung ginge. Die Stadt Duisburg tut jedenfalls nichts, um den Menschen zu helfen, hier Fuß zu fassen. Im Gegenteil hat sie die Räumungen aus „Brandschutzgründen“ erfunden, um die Roma aus Bulgarien und Rumänien zu „vergrämen“ – so lautet die inoffizielle Bezeichnung des Vorgehens in Rathauskreisen. Das ist nichts weniger als Rassismus, der sich in Gewalt gegen Menschen äußert. Zwar wird niemand geschlagen, ich kann es aber nur Gewalt nennen, wenn Familien innerhalb von Stunden aus ihrer Wohnung geworfen werden, Mütter mit kleinen und größeren Kindern, alte Leute, kranke und gebrechliche Menschen. Ich habe diese Menschen 2017 kennengelernt, Menschen, die es gewöhnt sind, vertrieben und verachtet zu werden, die um ihr ganz kleines bisschen Glück kämpfen und nur sich wünschen nur einfach einmal bleiben zu  dürfen. Ich habe die Angst in den Augen der Menschen gesehen und ich vergesse nicht, wie Gülsen, die ich auch fotografiert habe, in der Versammlung fragte, warum sie nur so gehasst werden, warum man ihnen das antut. Nach der Räumung vorgestern und einer Demonstration vor dem Rathaus gestern, haben sich nun endlich auch Politiker und Wohlfahrtsorganisationen mit den Roma solidarisiert und Protestschreiben gegen die Räumungsaktionen an den Duisburger OB geschickt, der gerne ins rassistische Horn stößt, die Schreiben hängen der Email an.

Sylvia Brennemann, maßgeblicher Teil der Inititaive und unermüdliche Bürgerechtlerin, die im Petershof täglich mit den Problemen der Rumänen und Bulgaren beschäftigt ist und ihre ganze Kraft einsetzt, um zu helfen, war auch bei der Räumung vorgestern dabei. Ihren Augenzeugenbericht hat Sie in der Rede auf der Demonstration vor dem Rathaus vorgetragen, sie ist hier zu sehen und zu hören: http://bruckhausen.blogspot.com/2019/04/zwangsraumung-in-der-rudolfstrae-rede.html

Hier ein paar kurze Zitate aus der Rede, die deutlich machen, worum es geht:

„Gegen 8 Uhr ist das Ordnungsamt mit nem großen Polizeiaufgebot und Kräften von Feuerwehr und Jugendamt in die Rudolfstraße eingerückt, haben sich mit Gewalt Zutritt zu den Wohnungen verschafft, haben alle Papiere kontrolliert, Ausweise und alle diese Geschichten und haben daraufhin den Mietern und Vorgabe verschiedenster Gründe erklärt, dass die Wohnungen geräumt würden und ihnen allen ne Frist zwischen 11 Uhr und 15 Uhr gesetzt wird um ihr Hab und Gut zusammenzusammeln und die Wohnungen zu verlassen. Die Mieterinnen, ich kann es fast nicht emotionslos sagen, es sind viele der Betroffenen vor Ort zusammengebrochen, alte Leute, die schwer erkrankt sind, die nicht mehr wussten was denn jetzt als nächstes kommt. Eine unserer Betroffenen, Oma Luza, ist inzwischen fast 80 Jahre alt, sie ist gerade von der dritten Zwangsräumung betroffen und hat mir gestern erklärt, sie würde lieber sterben, sie sei eh nur Zigan und es hätte keinen Sinn mehr, auf dieser Welt zu sein. Viele weinende Frauen, die auch nicht wussten, wohin, in aller Eile, weil man auch gar nicht genug Kisten und Koffer auftreiben konnte, in Müllsäcken die Habseligkeiten zusammen sortiert.“

„Die Polizei, das Ordnungsamt und auch die Vertreterinnen der Stadt Duisburg haben eigentlich behauptet natürlich in humanitärer Absicht dort vor Ort gewesen zu sein.(Haben aber) mit wirklicher, großer Menschenverachtung, mit Häme, zynisch und in Teilen hochgradig rassistisch uns erklärt, was mit den Leuten passieren soll. Bemerkungen wie: Sollen einfach nach Rumänien zurückgehen, als jemand sagte, sie hat ja ein krankes Kind, das an einen Monitor angeschlossen werden muss, wurde gesagt: Dann gib dein Kind zur Adoption frei. All diese Geschichten, all diese Worte sind gefallen, die man natürlich im Nachgang gegen die Behörden kaum juristisch verwenden kann, aber ich finde, dass diese Sachen an die Tagesordnung gehören, die müssen gesagt werden, die müssen genannt werden. Das, was da passiert ist, trieft vor Menschenverachtung und hat mit humanitärer Geste genauso viel zu tun, wie der Mond hier auf der Erde liegt…Es ist völlig absurd, die Behauptungen sind einfach nur gelogen und niederträchtig. Die Häuser sind inzwischen versiegelt. Wir haben dann mehrere Beamte und so weiter gefragt, was denn der Grund der Räumung ist. Es gab mehrere Gründe,die uns genannt wurden, manche Polizeibeamte erzählten einfach nur, naja, da wären zuviel Ratten, da müsste man mal zu machen, der nächste behauptete, dass die Gebäude einsturzgefährdet seien und dann gab’s von offizieller Stelle zuerst natürlich die Frechheit, dass ich gar kein Recht hätte zu erfahren, warum geräumt würde, die Betroffenen seien frühzeitig informiert worden und hätten sich längst andere Wohnungen suchen können, all das ist natürlich gelogen.“

Auch in den „sozialen Medien“ sind jede Menge widerlichster Kommentare zu lesen, es ist offensichtlich, dass Roma in Deutschland noch immer nicht als Menschen wahrgenommen werden und man nach Belieben auf ihnen herumtrampeln kann. Die Sprüche erinnern mich aufs furchtbarste an die Relativierung faschistischer Verbrechen. Biedermann und die Brandstifter … Ich möchte in einem Staat leben, der die Schwachen schützt, nicht in einem, der sie fertig macht. Die Duisburger „Vergrämungspolitik“ darf nicht geduldet werden. Ich bitte hiermit alle die in der Lage sind, für Öffentlichkeit zu sorgen, unsere Inititiative zu unterstützen und der „Task-Force Schrottimmobilien“ das rassistische Handwerk zu legen.

Noch ein Link zu dem sehr guten Bericht von Anna Ernst vom  01.01.2018 WAZ zu den damaligen Räumungen: https://www.waz.de/staedte/duisburg/nord/weggeraeumt-das-leben-der-rumaenen-und-bulgaren-in-marxloh-id212974281.html?fbclid=IwAR3_YcVGQfbrR9RClZ8HaKY66GGMC1_7dzz0m1pr-RV7eQSJh9aBf4rCTtM

Mit herzlichen Grüßen aus Du-Nord

Katrin Gems

Links „blanker Hohn“ verschwunden?!

Gestern muss es auf DerWesten einen Artikel gegeben haben der sich mit der Bewertung von OB Links Äusserungen zur Theaterüberflutung beschäftigte und mit der Räumung in Marxloh. Von „blankem Hohn“ war dabei wohl die Rede. Ich gehe davon aus dem Mann sind die Tränen nah angesichts des Überflutungsdesasters im Schauspielhaus. Die 174 Geräumten in Marxloh sind ihm wahrscheinlich eher scheissegal. Es würde mich nicht wundern, wenn der Artikel zum dem Schluss gekommen ist. Das dürfte dem OB nicht gefallen haben und er hat … . Oder es liegt ein technischer Fehler bei DerWesten vor.

Heute ist der Link(also der Verweis) jedenfalls „tot“ und die Seite nicht aufrufbar: „Sorry nicht gefunden.“ Ich habe den Text auch sonst nicht gefunden.

https://www.derwesten.de/staedte/duisburg/duisburg-nrw-warum-soeren-links-worte-zum-gefluteten-theater-fuer-174-duisburger-blanker-hohn-sind-id216840321.html

Bei Google ist das Ganze jedoch prominent unter News noch zu finden.

Ich habe den Artikel nicht gelesen. Wer ihn gelesen hat oder eine „Kopie“ hat möchte mir kurz den Inhalt schreiben oder die Kopie mailen. Danke.

Fragen zum Digitalpakt an Schulen von der Stadt beantwortet

Vor ein paar Wochen hatte ich mich mit einigen Fragen an OB Link und Digitaldezernent Murrack gewandt. Dabei ging es um die konkrete Umsetzung des Digitalpakts an Duisburger Schulen.

Hier sind die Antworten aus dem Hause von Dezernent Krützberg:

Vorab sollte man sich dieses Video mal anschauen: https://invidio.us/watch?v=0e0RD3b6oz0

Sehr geehrter Herr Schulze,

Sie haben sich mit u.g. Mail an Herrn Oberbürgermeister Link gewandt. Dieser hat mich, als zuständigen Dezernenten, gebeten, Ihnen zu antworten.

Nachdem der Digitalpakt beschlossen wurde, müssen die Länden in einem jetzt folgenden Schritt Länderprogramme beschließen, in denen die landesspezifischen Kriterien zur Förderfähigkeit von Maßnahmen festlegen. Dieses Länderprogramm liegt noch nicht vor, so dass hier keine Details zu Umsetzung vorliegen. Es wird allgemein davon ausgegangen, dass die ersten Mittel noch im Laufe dieses Jahres fließen werden.
Weitere Informationen finden Sie unter:
https://www.bmbf.de/de/wissenswertes-zum-digitalpakt-schule-6496.html

1) Welche Voraussetzungen müssen seitens der Stadt und der einzelnen Schulen erfüllt sein, um Mittel aus dem Digital-Pakt beantragen zu können bzw. zu erhalten?
Das wird in den Länderprogrammen geregelt.

2) Wieviel Fördergelder kann/wird die Stadt aus dem Digital-Pakt erhalten?
Uns liegen zum Verteilschlüssen  Länder/Kommunen momentan keine Informationen vor.

3) Wie werden die Gelder auf die Schulen verteilt?
Die Themenbereiche im Bereich Digitalisierung wurden vom Bund genannt. Die entsprechenden Rahmenbedingungen wie auch baulichen Voraussetzungen an Schulen sind unterschiedlich und muss mit dem internen Medienentwicklungsplan der Schulen in Übereinstimmung gebracht werden. Daher muss hier noch stadtintern eine kommunale Mittelverteilung nach Bekanntgabe der Mittelhöhe erarbeitet werden.

4) Was kann aus den Fördergeldern bezahlt werden (Hardware, Software, Netzwerke, Installationen, Wartungen), was ist davon ausgeschlossen?
Hierzu siehe die FAQs des Bundesbildungsministeriums
https://www.bmbf.de/de/wissenswertes-zum-digitalpakt-schule-6496.html

5) Ist daran gedacht mit anderen Städten einen Einkaufsverbund zu bilden?
Notwendige Beschaffungsoptimierungen werden regelmäßig überprüft, dazu zählen auch regelmäßige Überlegungen, Einkaufsverbünde zu bilden.

6) Wie ist der aktuelle Stand bei der digitalen Ausstattung der Schulen – gibt es eine aktuelle Bestandserhebung?
Hinsichtlich des Breitbandausbaus werden Mittel aus GS 2020 in Anspruch genommen sowie weitere Fördermöglichkeiten genutzt. Die jeweiligen Ausstattung der Schulen mit Endgeräten erfolgt in regelmäßigen Turni unter Berücksichtigung des schulspezifischen Medienentwicklungsplans

7) Wer entscheidet, welche Betriebssysteme etc. zum Einsatz kommen und wer ist für die Lizenzen zuständig?
Dies wird in Zusammenarbeit Schulträger – Schulen festgelegt. Für die Lizenzbeschaffung ist grundsätzlich der Schulträger zuständig.

8) Wer ist für die Wartung zuständig und wie werden evtl. notwendige Updates bei Hard-und Software gewährleistet?
Es existiert ein dreistufiges Supportkonzept, welches zwischen dem Land und der Kommune vereinbart wurde.
Der First-Level-Support wird durch die Schulen, der 2nd- und 3rd Lvl-Support durch die Kommune wahrgenommen.

9) Sind  dabei Vertrags-Möglichkeiten vorgesehen, die beinhalten das sowohl Hard- wie auch Software upgedatet werden?
Solche Klauseln sind bisher aus Kostengründen nicht in bestehenden Verträgen enthalten.

10) Welche Folgekosten entstehen evtl. aus den per Digital-Pakt geförderten Investitionen, die dann von der Stadt künftig weiter gezahlt werden müssen?
Da, wie oben erwähnt, das Landesprogramm NRW noch nicht vorliegt, kann hierüber noch nichts gesagt werden.

11) Welche Rolle spielen bei der Umsetzung Ausrüster oder ev. schon geschlossenen Verträge mit Ausrüstern wie z.B. Huawei – auch in bezug auf SmartCityDuisburg?
Im Rahmen der Smart City-Initiative existieren keine derartigen Verträge zwischen der Stadt Duisburg und einem externen Partner.

Mit freundlichen Grüßen

Thomas Krützberg
Stadt Duisburg
Der Oberbürgermeister
Dezernat für Familie, Bildung und Kultur, Arbeit und Soziales
Burgplatz 19
47051 Duisburg

Laar soll lebenswerter werden – Der Neverland Park Laar soll enstehen!?

Die Stadt nimmt sich ja einiges vor, dass scheinbar in den letzten Jahren eher vernachlässigt wurde. Nun „trifft“ es auch den Stadtteil Laar.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/nord/duisburg-laar-gilt-stellenweise-noch-als-sozialer-brennpunkt-id216818105.html

Leerstand und Verfall auf der Friedrich-Ebert-Straße in Laar ist sichtbares Kennzeichen wie eine einst florierende Einkaufsstraße in den vergangenen Jahren immer weiter verkommen ist. Dem will die Politik jetzt aber entgegenwirken.

Es gibt jedoch nicht wenige die bezeichnen das Ganze eher als Hinterlassenschaften der EGDU, die im „schnuckeligen“ Ortsteil viel Geld planlos und sinnentleert vergeudet haben soll.

Angeblich hat sich die Stadt 30 Jahre lang nicht wirklich gekümmert. Nun scheint Aktionitis im Norden angesagt. In Hochheide fallen die Riesen, IN MARXLOH WIRD GERÄUMT, die Wahlen stehen vor der Tür. Ach ja und in Wedau soll gebaut werden damit Düsseldorfer sich vermehrt hier ansiedeln. Die Kaufpreise im Süden sind zumindest schon signifikant gestiegen, was aber eher eine Folge Draghischer Finanzpolitik als Duisburger Säuberungsaktionen sein dürfte.

Und: Auch in Laar soll ein Park entstehen, so wie in Hochheide. Nennen wir den in Laar doch einfach Neverland Park Laar.

Bäume fällen und Klima-Fördergelder abgreifen – ein Potpourri des Schwachsinns

Im Rathaus zu Duisburg sitzen aber auch echt clevere Leute.  Da werden massenweise Bäume in der Innenstadt gefällt, im Kantpark und am Kantpark, u.a. wegen des neuen Friedrich-Wilhelm-Boulevards, aber beim Beantragen von Klimageldern aus Fördertöpfen ist Duisburg ganz gut dabei und einfallsreich, allerdings alles irgendwie merkwürdig. https://www.klimaschutz.de/projektliste

Unter die Rubrik „Förderschwerpunkt: Abfallbeseitigung“ fallen dabei auch so Massnahmen wie das Ersetzen alter Glühlampen durch LED-Birnen. Naja, die alten Dinger müssen ja schließlich entsorgt werden.

Und irgendwie ist alles Abfallbeseitigung, auch die Massnahme: Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes für die Stadt Duisburg

Das Ding geht ja auch sofort in den Schredder, sobald die Kohle auf dem Konto ist. Und weder der blöde Schulze, also ich, noch sonstwer kriegt das Ding je zu lesen.

Da schlage ich mal vor: Dreißig Jahre Urlaub des OB plus Murrack, Haack und Konsorten auf Hawaii (ich wollte schon Huawei schreiben), ohne Telefon und Internet, könnten auch gefördert werden, denn in der Zeit können der Mann und seine Mannen zumindest nix Doofes anstellen.

Wie dem auch sei, es bilde sich jede/r selbst ihr/sein Urteil.

Was das Abholzen angeht, so müsste die Nationale Klimaschutz-Initiative  den Duisburger Verwaltungschlaumis allerdings wieder Kohle abziehen.

Stadt hat gestern früh wieder in Marxloh geräumt

Stadt Duisburg macht über 100 Menschen obdachlos.

Am gestrigen Mittwoch Morgen kam es wieder zu Hausräumungen in Marxloh und zwar in der Rudolfstrasse. Die Stadtverwaltung hat über 100 Menschen, darunter kleine Kinder, kranke und alte Menschen, aus ihren Wohnungen auf die Strasse gesetzt. Eine Einsatzhundertschaft der Polizei versuchte dabei die Proteste der Nachbarschaft gegen die Räumung zu verhindern.
Lange war es relativ ruhig um die Taskforce “Problemimmobilien”, vor wenigen Wochen kam es jedoch erstmals wieder zu Räumungen in Duisburg-Hochfeld.
Am gestrigen Mittwoch begann die Polizei in Begleitung verschiedener anderer Behörden die überwiegend aus Rumänien und Bulgarien stammenden BewohnerInnen durch  übliche Ausweiskontrollen und Hausdurchsuchungen entsprechend zu behandeln, Stromzähler wurden abgebaut und die Leute dann ab 11 Uhr aus ihren Wohnungen „gebeten“. Die Betroffenen hatten insgesamt knapp vier Stunden Zeit ihr Hab und Gut zusammenzuraffen. Erneut wurde mangelnder Brandschutz als Grund für die Räumung angeführt. Wie üblich wurden die Menschen weder schriftlich, noch mündlich vorab informiert. Die Eigentümer der Wohnungen seien zwar angeschrieben worden und auf die Mängel hingewiesen worden, aber sie hätten angeblich nicht reagiert.

Initiative Marxloher Nachbarn will sich wehren:

https://m.facebook.com/pages/category/Community-Organization/Initiative-Marxloher-Nachbarn-136287397058437/

https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=314560455897796

Der OB muß sich diesbzgl. fragen lassen warum  man die BewohnerInnen nicht zumindest rechtzeitig über die kommenden Vorgänge im Vorfeld informiert. Mal ganz abgesehen davon, dass es immer wieder eine bestimmte Gruppe trifft. Äusserungen des OB in der Richtung sind sicher noch vielen bekannt.

Es scheint fast schon kein Zufall zu sein, dass die hiesige Presse zum Thema Hochheide und Marxloh aktuell auch was zu vermelden hat:

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-hochheide-nach-der-sprengung-das-wird-hier-ein-zweites-marxloh_aid-37848697

Dass ein von den Duisburger Schlaumeiern angedachter „Central Park Hochheide“ eine mögliche Lösung darstellen könnte halte ich für kompletten Schwachsinn.

Eine Blick in die BILD spricht Bände, wenngleich die BILD immer ein wenig übertreibt – wie ich finde:

https://www.bild.de/news/ausland/new-york-city/ny-central-park-wird-zum-verbrecher-park-32276838.bild.html

Ein Central Park Hochheide muß den Leuten jedoch rechtzeitig (vor der Wahl) schmackhaft gemacht werden. Dann fallen auch weitere Riesen wie von selbst. Und mögliche Räumungen könnte es ja auch geben, immerhin ist das Ganze ja ein Sanierungsgebiet.

Passend auch:
Heimat-Seehofer hat für Deutschland ganz aktuell eine Kriminalstatistik vorgestellt die tendenziell weniger Straftaten ausweist.

Definitiv ist jedoch das Unsicherheitsgefühl grösser geworden, das aber auch wegen anderer Umstände und weil die Leute sich anstecken lassen von „falschen Propheten und tatkräftigen Haudraufs“. Ob die Straftaten zu- oder abnehmen weiß ich nicht. Es gibt allerdings auch ein Dunkelfeld von nicht angezeigten Straftaten.

Manche Leute haben sicher inzwischen auch aufgegeben sich noch aufzuregen und einzumischen und rüsten auf. Ich kenne Leute die würden sich eher bewaffnen als die Polizei zu rufen.

Aber: Verwaltung und OB in Duisburg greifen ja mächtig durch und zeigen Schmarotzern, Ganoven, Gesocks und Halunken was ’ne Harke ist. Hoffentlich sind aber keine Sündenböcke darunter. Kollateralschäden müssen in Kauf genommen werden.

Apropos Schmarotzer, Ganoven, Gesocks und Halunken: Nächstes Jahr ist Kommunalwahl.