Ist Mülheim noch zu retten? Oder sollte man es besser aufteilen?

Gastbeitrag von Lothar Reinhard, MBI, www.mbi-mh.de

Nach der Alibi-Veranstaltung zur Grundsteuererhöhungsorgie(+ 39%) gestern in der Realschule Stadtmitte müsste man als Fazit eigentlich am ehesten darüber nachdenken, wie diese kleine Großstadt  inmitten von größeren Großstädten am sinnvollsten auf die Nachbarstädte aufgeteilt werden könnte. Etliche Probleme würden dann von selbst reduziert. Die Stadt mit der höchsten NRW-Pro-Kopf-Verschuldung hat nämlich erkennbar kein irgendwie geartetes Konzept, wie sie mit ihrer Extrem-Verschuldung auch nur auf das Niveau der anderen verschuldeten Ruhrgebietsstädte herunter kommen will.

Eine Dame brachte es auf den Punkt, als sie feststellte, der Hauptmangel bestehe im vollständigen Fehlen jeder Zukunftsvision. Ein älterer Herr, der selbst schon über 60 Jahre Mülheimer ist, wollte wissen, ob er denn seinen Kindern und Enkeln zum Wegzug raten solle, wenn eine Gesundung und Sanierung der desolaten Stadtfinanzen auf Jahrzehnte hin bereits unmöglich sei.

Ansonsten stellten der Kämmerer (lang und breit), sowie die Vertreter der Kenia-Koalition, die mit dem Beschluss zu der exorbitanten Grundsteuererhöhung um 39% vielen Bürgern überfallartig massiv vor den Kopf gestoßen hat, den Beschluss dazu als alternativlos hin und der Kämmerer war sich nicht einmal zu schade, das auch noch als Quasi-Wohltat hinzustellen, denn man habe verhindert, dass der Grundsteuerhebesatz sogar von 640 auf 1.100 oder mehr % angehoben werden müsste. Na denn …

Die Aula war nur etwas mehr als zur Hälfte gefüllt und davon viele Ratsmitglieder. Das verwunderte wenig, denn eine solche Bürgerversammlung wäre vor der Ratsentscheidung im Dezember, auch noch per Tischvorlage, sinnvoll gewesen. Doch egal, denn viele anwesende Bürger zeigten in ihren Beiträgen ein zumeist hohes Maß an Sachkompetenz.

Doch in Mülheim sind nicht nur die Finanzen zerrüttet, auch die lokale Demokratie hat schon länger einen Tiefpunkt häufig unterschritten.

Wenn z.B. der Mülheimer Rat aufgeteilt würde auf fiktiv z.B. die BV 8 in Essen, die BV 4 in Oberhausen und die BV 5 in Duisburg o.ä. könnte einiges Geld gespart werden und der Wiederbelebung der schwer kränkelnden Mülheimer Demokratie könnte das nur guttun.

Doch: Die Vorstellung, MH-Styrum käme zu OB-Styrum, MH-Dümpten z.T. zu Borbeck und der Rest zu OB, Broich/Speldorf zu Duisburg, Mintard zu Kettwig, Saarn/Selbeck zu Ratingen, Heißen/Heimaterde zu Essen usw., ist „natürlich“ z.Zt. noch völlig unrealistisch, halt nur eigentlich …

P.S.:
Aus der Innenstadt als Rest könnte man eine Art Freiluftmuseum machen, wo Studiengruppen und Delegationen von nah und fern demonstriert und erläutert werden könnte, was und wie man fast alles in der Stadtplanung falsch machen kann. In der VHS in der MüGa und in der HRW-Hochschule könnten dann im Anschluss Visionen einer zukunftsfähigen Stadt entwickelt werden.

Neues Mercatorviertel soll Luxusviertel werden

Jedenfalls wenn es nach Rainer Enzweiler(CDU) geht und deshalb wurde einem Antrag der Linken, verteidigt von den Grünen, gestern im Rat auch nicht stattgegeben. Die Linken nämlich forderten einen angemessenen Anteil an sozialem Wohnungsbau im neuen Wohn-Viertel in der Nähe vom Rathaus. Die Grünen schlossen sich dem an und es stand die Zahl von 30% Anteil im Raum.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-rat-macht-weg-fuer-mercatorquartier-frei_aid-38607615

Dem entgegnete Rainer Enzweiler, ein Mann der sich gut im Immobiliensektor auskennen dürfte, Duisburg hätte laut Wohnbericht zu wenig Luxuswohnungen.

Tja, da muß man sich erst mal die Frage stellen warum das denn so ist? Vielleicht gibt es eben keine Nachfrage danach. Und wenn man sich den aktuellsten Wohnbericht anschaut(2017 von der Stadt selbst verfasst) – auf Seite 7

https://www2.duisburg.de/micro2/wohnen/medien/bindata/Wohnbericht2017Endversion.pdf

dann erfährt man aber auch auf der selben Seite im nächsten Absatz, das verschweigt der CDU-Mann, dass  sich durch die Entmischung von teuren und preiswerten Wohnraum auch die Personengruppen entmischen, was zu einer sozialen Spaltung führt.

Ich kann mir gut vorstellen, dass sich Herr Enzweiler gerne mit allem umgibt was sich in Duisburg als Oberklasse geriert und dass ihm die sozial Schwachen ziemlich am Arsch vorbeigehen. Nur sollte er nicht seine persönlichen Vorlieben über die Entwicklung der Stadt stellen.

Die selbe Argumentation gibt es meines Wissens nach auch für die Pläne in 6-Seen-Wedau. Zumindest soll auch dort der Anteil an sozialem Wohnungsbau eher marginal sein.

Fällt Ihnen auf liebe Leser, dass es scheinbar für die „Reichen und Schönen“ auch besonders gute Wohnlagen geben muß. In der City neben dem Rathaus, in Wedau am Wasser und im Grünen.

Baut doch Luxuswohnungen in Marxloh! Das wertet gleich mal den Stadtteil auf.

Und warum können andere Städte einen 30%igen Anteil an sozialem Neubau beschliessen, nur Duisburg nicht?

Wie schreibt Herr Krützberg im Wohnbericht-Vorwort (Zitat Auszug):

… unmittelbaren Zusammenhang des „Sozialen“ und des „Wohnens“.
Und das aus gutem Grund, denn Wohnraum sollte kein Wirtschaftsgut wie
jedes andere sein. Wohnen bietet Schutz, Sicherheit, Gemeinschaft
und Heimat.
Klatschen Sie sich das mal an Ihre goldene Klowand Herr Enzweiler.
Und noch etwas: Mir ist prinzipiell jeder finanzschwache Ex-Stahlarbeiter nebenan lieber, als jeder Banker der sich mit CUM EX und/oder CUM CUM bereichert hat und vor lauter Kohle nicht laufen kann.

Nicht lesen wenn Du AnhängerIn einer demokratischen Partei bist!

Oberstes Ziel der DUISTOP-Initiative ist die 100%ige-Transparenz von Politik und Verwaltung.

Das bedeutet, dass BürgerInnen jederzeit informiert werden oder sich informieren können, was in Verwaltung und Politik passiert. Ohne Wenn und Aber. Vollumfänglich, zeitnah und barrierefrei.

Und sie können gemäß gesetzlicher Bestimmungen und Verordnungen auch während der Legislaturperiode laufend an Entscheidungen mitwirken, Ideen einbringen usw. ohne dass man ihnen dafür einen Platz am runden Tisch einräumt.

In Kürze stehen Europawahlen an. Ein Erfolg der Rechtspopulisten wird wahrscheinlich sein, ihr Anteil an Mandaten wird grösser werden, ihr Einfluss auf uns alle wird steigen.

Auch stehen Landtagswahlen im Osten an die schon jetzt den steigenden  Einfluss von rechts zeitigen.

Viele Leute fragen sich wie konnte das passieren? So schnell, so durchdringend. Ein Grund mag die Flüchtlingskrise sein, aber für mich gibt es einen wesentlich entscheidenderen Grund. Es ist das flächendeckende Versagen der demokratischen Parteien die Bürger tatsächlich mitzunehmen, ihren Wählerauftrag zu erfüllen und demokratisch zu agieren.

Und das ganz besonders auf lokaler Ebene, wo die wenigen unabhängigen bundesweiten kritischen Medien nicht ganz so genau hingucken, wo sich aber das tägliche Leben größtenteils abspielt. Die lokalen Medien sind eher ein Abklatsch derer die gerade vor Ort politisch das Sagen haben. Kritische Distanz oder Korrektiv: Fehlanzeige. Kein Wunder, dass der Begriff Lügenpresse so schnell wieder salonfähig wurde.

Vielmehr  haben die vorgeblich demokratischen Parteien es geschafft die Wähler so zu vergrätzen, dass diese sich aus Frust eigentlich nur für „nicht wählen“ oder „Protest wählen“ entscheiden können. Mit einer echten Wahlentscheidung hat das alles aber nichts mehr zu tun. Man sollte sich für Politiker entscheiden können weil sie was Positives bewirken und möglichst viel Negatives verhindern.

Es ging und geht den demokratischen Parteien aber scheinbar nur noch darum, besonders auch im lokalen Bereich, ihre über die Jahre erworbenen  Pfründe und Einflussspären zu sichern und zu halten. Diese sind ja auch bedroht von den vielen neuen Parteien und einer breiten Parteien- aber nicht Politikverdrossenheit.

§38 des Grundgesetzes spielt bei Stadträten scheinbar gar keine Rolle. Hinterzimmervorentscheidungen werden nachwievor fraktionsweise selbst für die kleinsten Angelegenheiten durchgedrückt.

Demokratischer Diskurs ist mit Bürgern und innerhalb von Parteien mit Mitgliedern scheinbar unerwünscht. Alibiparolen sollen da einlullen, wo echte Taten fehlen.

Niemand steht auf und sagt im Rat „Ich mach den Scheiss nicht mehr mit.“ Die meisten erkennen den Scheiss noch nicht mal.

Eine Partei ist wie ein Wirtschaftsunternehmen, hierarchisch strukturiert, sonst würde sie nicht funktionieren. Und das am besten bis in die kleinste örtliche Kapillare. Je weiter oben man in der Hierarchie steht -auch lokal- umso weniger  transparent darf man sein. Denn Intransparenz ist ein Machterhaltungsmittel.

Doch Transparenz ist in der Demokratie von absolut grundsätzlicher Bedeutung. Wer sich ihr als Verantwortlicher verweigert, sich ihr entgegensetzt oder versucht sie herabzusetzen ist meines Erachtens nicht demokratisch.

Auch das Gedusel um rechts, links, Mitte, liberal, christlich  usw. geht mir ziemlich auf den Kecks. Bei den meisten demokratischen Parteien findet man von allem etwas, nur eben nie etwas wirklich Wahrhaftiges und Überzeugendes was denen nutzt die sie vertreten (wollen). Wohl aber ihnen selbst und besonders ihren Protagonisten sehr zum Wohle gereicht.

Allein die Tatsache, dass sich in Deutschland der grösste Niedriglohnsektor Europas etablieren konnte, in manchen Städten 25% der Kinder in Armut leben, Mobilfunkabdeckung löchrig wie ein alter Strumpf daherkommt,  dass ein Arbeitsminister erst jetzt endlich die Paketkonzerne in die Haftung für die Schweinereien der SubSubSubunternehmen nehmen will, dass amerikanische Internetgiganten sich eine Dreck um Datenschutz und Steuern kümmern, dass ein Autohersteller betrügen darf ohne wirklich bestraft zu werden, dass eine Ministerin Beratungsleistungen ohne echte Auftragsregularien vergeben kann, dass Schulkinder für Klimaschutz auf die Strasse gehen müssen, dass drei-vier Agrar-Lobbyisten ausreichen um weiterhin Tiere zu quälen, mit Gülle unser Wasser zu versauen und immer noch Großgrundbesitzer Subventionen erhalten, dass europäische Waren den afrikanischen Kontinent überschwemmen und die Migration anheizen, dass die Mieten explodieren, dass das Risiko der Altersarmut stetig steigt, dass Cum Ex und Cum Cum möglich war oder noch ist und dass sich das alles auf die kleinsten lokalen Ebenen auswirkt, zeigt doch wie leer die politischen Phrasen sind. Kein Wunder dass manch einer am Stammtisch nach dem starken Mann ruft.

Eine Partei vllt. deshalb zu wählen weil man sie immer gewählt hat oder weil der oder die Vorsitzende besonders beliebt und nett ist, ist meines Erachtens besonders gefährlich, weil zum demokratischen Politikbetreiben mehr gehört als marginale Politindizien wie Aktivitäten kurz vor Wahlen oder schöne Bildchen mit lachenden Kids. Die Würdigung dieser Banalitäten haben wir uns viel zu lange geleistet.

Schreiben Sie die Politiker, Bürgermeister, Bezirksvertreter und Stadträte direkt an und fragen danach was sie tatsächlich leisten oder geleistet haben. Kein könnte, würde, sollte.

Fragen Sie was sie für die Demokratie konkret tun. Lassen Sie sich nicht abwimmeln und lassen Sie mich wissen wie zufrieden Sie mit der Transparenz sind die Ihnen entgegengebracht wird! Ich mache es öffentlich.

Sie haben die Pflicht Fragen zu stellen und das Recht Antworten zu erhalten.

Wer intransparent ist und damit Herrschaftswissen anhäuft, verheimlicht und verteidigt, weil er eben an der Quelle sitzt, der verdient es nicht wiedergewählt zu werden.

OB zögert Bürgeranträge an den Rat systematisch ‚raus (TEIL 3)

Erst vor wenigen Stunden hatte ich Teil 2 zu dem Thema „Bürgeranträge und ihre lahmarschige Bearbeitung“ veröffentlicht.

Dazu erreichten mich mehrere E-mails mit der Frage und Bitte warum ich denn nicht auch die Niederschrift veröffentlicht hätte.

Konkret ging es in Teil 2 um einen Antrag von Siegfried Baumeister.

 

Sein Antrag: „Mehr und bessere Bekanntmachung von Bürgerrechten“
Ratsvorlage:
Ich möchte nun die Niederschrift nachreichen.
Seite 16:
Mein Kommentar dazu: Die Niederschrift strotzt nur so vor Wahl-Werbung einiger weniger Wortführer in eigener Sache. Die einen aus der Opposition machen auf Verständnis und die anderen aus der „hiesigen GROKO von SPD und CDU“ machen auf „ist doch alles bestens wie es ist“. Achtung Hinweis: Im Rat sitzen bis zu 84 Personen!!!
Ganz ehrlich, es steht die Kommunalwahl 2020 an und da ist mir das Ganze nicht ganz geheuer. Ich habe in drei Jahren von nicht einer der Fraktionen oder RatsmitgliedernInnen in einer solchen vergleichbaren Sache einen eigenen Vorstoß gesehen, obwohl  ich und wir als Initiative dasselbe Problem auf DUISTOP seit Anfang 2018 ständig in den Fokus stellen.
Liebe Leute fallt nicht auf warme Worte und Versprechen herein, messt die Verantwortlichen an ihren Taten.
Ich hatte in Teil 2 bereits konkrete Vorschläge gemacht.
Die Antwort des Rates hätte lauten müssen (Auszug aus Teil 2):
Eingaben an den Rat (§24 GO NRW)werden unmittelbar von uns eingangsbestätigt und kommen binnen drei Monaten auf die Tagesordung.
Anfragen per IFG werden binnen 30 Tagen beantwortet.
Bürgersprechstunden finden monatlich einmal über den Zeitraum eines ganzen Tages statt.   Die Themen kann jeder öffentlich einreichen und diese werden per Losverfahren eine Woche vorher ausgewählt.
So und nun warten wir mal ab was passiert. Es würde mich wundern wenn ausser warmen Worten mehr käme was uns allen konkret nutzt.

OB zögert Bürgeranträge an den Rat systematisch ‚raus (TEIL 2) und Rat antwortet -wenn- mit Schwachsinn

Im August 2018 wendete sich Siegfried Baumeister an den Rat der Stadt. Am 18. Februar 2019, also sechs Monate später wird sein Antrag im Rat besprochen, wobei wie üblich die Antwort bereits vorformuliert ist.
Antrag: „Mehr und bessere Bekanntmachung von Bürgerrechten“
Ratsvorlage:
Aus der Ratsvorlage (die gleich die sofort-abnickbare Antwort an den Petenten enthält)  zitiere ich mal einen Teil. Sie ist verfasst von der Hauptsouffleuse des OB im Rathaus, der Bürgerdialogerin Anja Kopka, die meines Erachtes die schlechteste Peronalentscheidung aller Personalentscheidungen ist, sozusagen die Mutter aller Personal-Gaus.
Die Frau begrüsste mich mal im Rathaus mit „Was wollen Sie denn?“, als hätten wir uns unter einer Brücke zum Dissen verabredet.
Und nun die Lachnummer in der Antwort an Herrn Baumeister (Teil-Zitat):
Die Stadt Duisburg setzt seit Jahren auf den Bürgerdialog und hat hierfür erfolgreich unterschiedliche Ebenen etabliert, die kontinuierlich überprüft werden. Dazu gehören zum Beispiel
Runde Tische
zu konkreten Themen. Ebenso können sich Bürgerinnen und Bürger
mit Anregungen, Ideen und Beschwerden unmittelbar an den Oberbürgermeister oder sein Bürgerbüro zu wenden.
Begleitet wird dies durch regelmäßige Veröffentlichung der städtisch relevanten Themen über Pressemitteilungen und Kommunikation in den Sozialen Medien.
So und nun bin ich dran: Alles erlogen und erstunken und die reinste Augenwischerei. Nur BürgerInnen die erkennbar schleimig und unterwürfig daherkommen sind willkommen. Die kann man nämlich problemlos mit ein wenig Gegenschleim und Schulterklopfen wieder nach Hause schicken. Alle anderen haben sich gefälligst nicht in der Nähe des Rathauses oder in der Nähe von öffentlichen Veranstaltungen der Verwaltung (Runde Tische) aufzuhalten.
Zur Verteidigung der Bastion Verwaltung bringt man ausserhalb des Rathauses immer gleich eine Division treuer Speichellecker mit die alles abnicken und jede Kritik Andersdenkender versuchen zu unterminieren.
Jeden der glaubt es sei ganz anders als ich es hier beschreibe halte ich für doof.
Die Antwort des Rates hätte lauten müssen:
Wir begrüssen Ihr Engagement und es tut uns wenn der Eindruck entsteht Bürgerrechte würden zu wenig beworben.
Wir werden nun an prominenter Stelle auf www.duisburg.de alle Bürger darüber laufend aufklären welche Mitsprachemöglichkeiten sie haben
– alle die von Ihnen auch angesprochen wurden. Wir werden ausserdem dazu mehrere Monate lang Pressematerial aussenden und die Presse zu entsprechenden Veröffentlichungen anhalten.
Eingaben an den Rat (§24 GO NRW)werden unmittelbar von uns eingangsbestätigt und kommen binnen drei Monaten auf die Tagesordung.
Anfragen per IFG werden binnen 30 Tagen beantwortet.
Bürgersprechstunden finden monatlich einmal über den Zeitraum eines ganzen Tages statt.   Die Themen kann jeder öffentlich einreichen und diese werden per Losverfahren eine Woche vorher ausgewählt.

Ich biete an: 3mal Fensterputzen für eine Ratseingabe, 1mal Kloputzen für eine Antwort

Radio Duisburg berichtete heute darüber, dass es zu Kuchen-Verteilung seitens besorgter oder überglücklicher BürgerInnen an Ratsmitglieder gekommen sei.

Anlaß ist wohl die Sorge der BürgerInnen der Rat stimmt womöglich doch nicht für die Kostenbeteiligung an der Behelfsbrücke an der Cölve sowie an der Finanzierung des Ersatzneubaus. Oder es ist die Belohnung für die sinnvolle Entscheidung, die nun endlich getroffen wird.

Der Stadtrat soll nämlich heute beschliessen, dass sich Duisburg zu 50 Prozent an den Kosten für den Bau der Behelfsbrücke an der Cölve beteiligt. Die Kosten sollen bei rund 932.000 Euro liegen. Die Miete der Behelfsbrücke soll bei rund 250.000 Euro pro Jahr liegen.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-das-wird-heute-im-stadtrat-wichtig_aid-38570669

Ganz ehrlich, BürgerInnen könne gerne Kuchen ausgeben, nur bitte nicht für politische Entscheidungen an Mandatsträger.

Wo kommen wir hin wenn das Schule macht? Die Ratsleute haben ihre Jobs für die BürgerInnen zu erfüllen – nicht mehr und nicht weniger. Sie bekommen dafür 480 EURO im Monat, 22 EURO pro Ratssitzung plus Freibier.

Sonst heisst es bald:

Ich biete an: 3mal Fensterputzen für eine Ratseingabe, 1mal Kloputzen für eine Antwort

 

Kennste schon die DIG, Digger?

Bei den meisten LesernInnen wird sich im Gehirn bei DIG ein kleines Fragezeichen bilden.  Kein Problem hier kommt die Lösung:

Die DIG ist die neueste GmbH-Geburt aus dem Hause Konzern Duisburg. Als ob es nicht schon genug Nachwuchs gäbe, wurde im Frühjahr die Duisburger Infrastrukturgesellschaft mbH ins Leben geschubst. Hurra, eine Möglichkeit mehr Pöstchen zu vergeben und Probleme irgendwie abzuwälzen.

Dazu setzten sich die Stadt und die Hafengesellschaft an einen Tisch und beteiligten sich mit 75,1 bzw. 24,9 % an dem Konstrukt.

Hier die Beschlußvorlage aus dem Februar:

https://sessionnet.krz.de/duisburg/bi/getfile.asp?id=1615807&type=do

Hier der Gesellschaftervertrag:

https://sessionnet.krz.de/duisburg/bi/getfile.asp?id=1615862&type=do

Mal abgesehen davon, dass ich solche GmbHs grundsätzlich vollkommen überflüssig finde, tut sich aktuell zur heutigen Ratssitzung auch noch der ganze Schwachsinnsmoloch auf den so ein GmbH-Ding mit sich bringt.

In einem aktuellen Antrag heisst es(Zitat):

Wie sich herausgestellt hat – vgl. auch Anfrage der CDU (DS 18 1008) –
ist die Kernverwaltung mit der Koordinierung der Baustellen auf Duisburger Stadtgebiet an Grenzen gestoßen, so dass bislang leider keinerlei Besserung des Zustands eingetreten ist. Von daher sollten zielführende Überlegungen angestellt werden, ob die Aufgabe des Baustellenmanagements der neu gegründeten Duisburger Infrastrukturgesellschaft mbH übertragen werden kann.

https://sessionnet.krz.de/duisburg/bi/getfile.asp?id=1617259&type=do

Wenn man sich nun die Beiligungsverhältnisse der neuen DIG zu Gemüte führt, erährt man, dass die Stadt 75,1 % der Anteile hält.

What the Fuck: Da kann die 100%ige-Stadt Ihre Kernaufgaben beim Baustellenmanagement nicht wahrnehmen und das soll jetzt eine 75,1%ige-Stadtbeteiligung übernehmen?

Wann endlich gründet Ihr eine Privat-MSV-Duisburg-GmbH die mit 75,1% der Spieler die Siege einfährt, die die komplette Vereinsmannschaft zum Klassenerhalt nicht hinkriegt?

Warum frage ich das? Hier die Antwort für die ganz Unbedarften: In dem Moment wo Du Dich an einer Pommesbude beteiligst möchtest Du doch auch soviel zu sagen  haben und so viel mitmischen wie Du Anteile hast. Hast Du Anteile in Höhe von 75% möchtest Du bei  vier Pommesbrätern drei auf Deiner Seite haben, die die Pommes so braten wie Du willst. Alles klar bis hierhin? Wenn allerdings Deine Pommesbutze Miese macht möchtest Du das nicht.

Und zum guten Schluß: Unsinnigerweise könnte die Stadt das KnowHow der Hafengesellschaft auch ohne Neugründung einer DIG erhalten. Der Stadt gehört schließlich 1/3 der Hafengesellschaft (=DUISPORT). Am Ende ist die DIG also zu 75,1%(direkt) plus 1/3 von 24,9% = 8,3%(indirekt) in der Hand der Stadt.

HO-HO-HO Reime mit und werde froh!

Derzeit rufen die Wirtschaftsbetriebe Duisburg zum Reimen auf: https://www.wb-duisburg.de/unternehmen/Kampagnen/mach-s-rein.php

Die Ruhrbarone haben das bereits kommentiert: https://www.ruhrbarone.de/ho-ho-ho-in-duisburg-sind-die-menschen-froh/166581

So fordern die WBD auf: Stell dein Talent als Dichter und Denker unter Beweis und nimm an unserer Aktion „Dichten für Duisburg!“ teil. Ergänze den vorgegebenen Vers mit einer Zeile, die sich darauf reimt. So kannst du nicht nur dabei helfen, Duisburg sauber zu halten, sondern auch ein neues iPad Pro mit Apple Pencil gewinnen. Die fünf besten Reime werden außerdem auf Plakaten und Postkarten abgedruckt. Wir wünschen viel Erfolg!

So kann man z.B. den von den WBD vorgegebenen Reimbeginn „Müll im Park ist unterm Strich …“ selbsttätig ergänzen.

Das will ich flugs mal tun.

Müll im Park ist unterm Strich …

… wenn ich addier‘ am 11. mittaglich (am 11. Mai ist ab 12 Uhr im Kantpark Wiedereröffnung)

… den dort’gen Schmu …

… von SPD und CDU.

Bürgeranträge nicht nur vom OB `rausgezögert – auch die Landespolitik ist nicht besser

Auf meinen heutigen Artikel „OB zögert Bürgeranträge an den Rat systematisch ‚raus“ gab es einige Kommentare, die aber teils so heftig waren, dass ich sie nicht veröffentlichen kann. Hier ein unveränderter Kommentar den ich prominent auch an dieser Stelle veröffentliche, weil er zusätzlich das Versagen der Landespolitik in dem Zusammenhang aufzeigt.

Hier der Kommentar von Stadtzuhoerer:

http://www.viewww.de/123/duistop-forum/?p=5786

Seit Jahren werden solche Mängel in der Stadtverwaltung Duisburg (»Bürgerangelegenheiten in der Schublade verschwinden lassen«) vorgetragen – erst dem einstigen Innenminister Jäger (SPD) und jetzt dem Ministerpräsident NRW Armin Laschet (CDU) als Beschwerde oder Petition, ihre Kommunalaufsicht und damit auch die Demokratie versage.

»Bürgerangelegenheiten in der Schublade verschwinden lassen«

Beispiele:
a) 10.000 Unterschriften zum Erhalt des Kombibad Homberg
b) >1.000 Unterschriften des Homberger Turnvereins HTV zur sofortigen Wiedereröffnung der Hubbrücke Homberg
c) fünfzehn Jahre lang wurden die Interessen der Bürgerinitiative Cölve Brücke missachtet
d) LKW-Verkehr in Friemersheim (die Stadtverwaltung hat einen einstimmigen Beschluss der Bezirksvertretung Rheinhausen ein Jahr lang im Stahlschrank weggeschlossen)

Weder der einstige Innenminister Ralf Jäger (SPD) und noch der jetzige Ministerpräsident NRW Armin Laschet (CDU) haben je eine an sie gerichtete Petition nach Artikel 13 des Grundgesetzes beantwortet.
… und dann wundern sich die sog. Volksparteien über die Wahlergebnisse und die kleinen Parteifürsten im Stadtteil schmollen extra giftig, wenn es den lokalen Tageszeitungen als Vierte Gewalt im Auftrag der sog. Volksparteien nicht gelingt, aufsässige, demokratisch-engagierte Bürger zusammenzustauchen und einzuschüchtern.

 

Nachtrag von mir: Dass mit der Vierten Gewalt kann man so sehen, nur glaube ich nicht, dass es Aufträge gibt – eher Kritik-Verhinderung. Vielmehr ist es hauptsächlich eine Art vorauseilender Gehorsam und eine  Beflissenheit alles richtig machen zu wollen gegenüber denen die anscheinend das Sagen haben.

Man sagt volkstümlich: Hofberichterstattung.

Oft ist es auch Mangel an Lust, Zeit und Wissen. Dass die Vierte Gewalt aber arg an Einfluß -sprich Auflagen- verliert zeigt, wie obselet sie ist, wenn sie sich weiter derart geriert.

Übrigens scheint es so, als gelänge es manchem vorgeblichen „Journalisten“ später in der Stadtverwaltung oder bei Beteiligungsgesellschaften der Stadt ein warmes Plätzchen zu finden. 

OB zögert Bürgeranträge an den Rat systematisch ‚raus (TEIL 1)

Laut Gemeindeordnung NRW (GO NRW) §24 kann jeder Bürger Eingaben und Anträge an den Rat stellen. Diese werden an den OB versandt, dieser sollte Eingänge von Eingaben und Anträgen jeweils umgehend bestätigen und sie eigentlich zeitnah an den Rat weiterreichen. Ansonsten könnte eine Eingabe oder ein Antrag irgendwann absolet geworden sein. Vielleicht ist es aber genau das was beabsichtigt ist?

In Duisburg dauert alles mitunter Jahre. In einem Fall, das Kriegergelände am Bahnhof betreffend, habe ich bereits vor einem halben Jahr einen Antrag an den Rat eingereicht bei dem ich vorschlug die Bebauung des Bahnhofsgeländes, das inzwischen der Gebag gehört, mit einem Bürgerfonds zu begleiten.

Just heute gibt es eine Ratssitzung bei der es u.a. genau um das Gelände geht, da wird dann gemäß der Mitteilung ( https://sessionnet.krz.de/duisburg/bi/getfile.asp?id=1620261&type=do / https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/stadt-duisburg-stellt-konzept-fuer-duisburger-freiheit-auf_aid-38547985 ) grossartig schwadroniert werden wie toll doch alles werden kann. Eigentlich also auch ein guter Zeitpunkt meinen Antrag gleich „mitzubearbeiten“. Doch bisher habe ich noch nichtmal eine Eingangsbestätigung des OB. Wohlgemerkt seit einem halben Jahr nicht.

Der Bürgerfonds soll ev. über ein hiesiges Finanzinstitut Bürgern die Möglichkeit der finanziellen Beteiligung einräumen. Motto: Wenn Investoren von wo auch immer hier in Duisburg Geld verdienen können, dann können wir das auch.

Jetzt bereits über ein mögliches Leitbild und eine Marke nachzudenken ist ganz typisch für völlig verfehlte Reihenfolgen der Planungen. Am Ende wird das Ganze noch schwachsinnigerweise Airport-City genannt. Ja, den Vorschlag gab es bereits.

Ich lese auch nicht wirklich, dass ernsthaft beabsichtigt ist mit Bürgern über den Fortgang zu sprechen. Ausser natürlich über das Leitbild sollen Bürgerdialoge geführt werden. Aha wir sollen am Ende also lediglich vorschlagen wie das Ganze heissen soll.

Auch ein anderer Bürger plagt sich mit verzögerten Ratseingaben herum.

Dr.  Ulrich Müller aus Homberg ist der Meinung, dass die Bürgermeister und Bezirksvorsteher die Bevölkerungsinteressen nur mangelhaft berücksichtigen und/oder vertreten sowie schlampig und bummelig sind bei ihrer Verwaltungsarbeit.

Er stellte deshalb den Ratsantrag prüfen zu lassen, ob zum Geltungsbereich der ‚Lex Sauerland‘ (§66 GO NRW) auch die Bezirksbürgermeister und die Bezirksvorsteher gehören. Dies machte er bereits im Januar 2019 und bisher regte sich nichts.

Und dabei wäre es doch ein Leichtes diese Frage mit einem kurzen JA abstimmungstechnisch zu beantworten, sofern die Gemeindeordnung dies tatsächlich „hergibt“.

Angesichts dieser Missachtungen demokratischer Spielregeln und Formen von Bürgerbeteiligung wird mir kotzübel wenn ich den aktuellen Antrag der JuDu/DAL im Rat, der ebenfalls am heutigen Tag im Rat besprochen werden soll, lese.

https://sessionnet.krz.de/duisburg/bi/getfile.asp?id=1620349&type=do

Darin geht es um – man lese und staune:

Bürgerbeteiligung ausbauen und Bürgerbudgets einführen

Idee(Zitat):

Der Rat der Stadt möge beschließen:
Der Oberbürgermeister wird gebeten, die Einführung eines Bürgerbudgets von 100.000 Euro je Bezirk zu prüfen und die Ergebnisse dieser Prüfung dem Rat noch vor den Haushaltsplanberatungen im Herbst 2019 zu präsentieren.
Angeblich sei dies in anderen Kommunen ganz erfolgreich, wo erfahren wir nicht.
Pro Bezirk sollen also 100.000 EURONEN für Bürgerideen bereitgestellt werden. Das klingt erstmal gut, aber wer verteilt denn am Ende die Kohle an welche Ideen?
Arbeitet doch erstmal daran, dass ansonsten alles demokratisch abläuft anstatt uns alle mit Kohleversprechen auf Bezirksebene ruhig stellen zu wollen! Während an wichtigen Stellen Millionen verballert werden, bei deren Verwendung wir aber nicht mitreden dürfen/sollen, spielen wir ein bisschen mit ein paar EUROS rum.
FCKJuDu/DAL und schiebt Euch alle diesen Scheiss in den Anus.