Leserbrief zu Duisburgs Innenstadt

Visionen des 5. Innenstadt-Dialogs
Sehr geehrte Redaktion von DUISTOP,

es ist für mich nicht mehr zum Aushalten, was ich ständig über den Innenstadt-Pakt lesen muss. Ich habe jahrelang im Einzelhandelsumfeld gearbeitet.
Es ist auch nicht zum Aushalten, dass jeder Pressevertreter das dort Vorgetragene, ohne das eine oder andere zu hinterfragen, quasi als die Erfindung der „eierlegenden Wollmilchsau“ darstellt.
Außerdem wird das Thema „Attraktivierung der Duisburger Innenstadt“ seit tatsächlich mehreren Jahrzehnten immer wieder durchgekaut (ich erinnere hier mal an Multi Casa). Dann werden Standortanalysen von Unternehmensberatungen durchgeführt, dann werden Gutachten erstellt, Workshops durchgeführt, Architekten beauftragt usw. und immer wieder aufs Neue. Es ändert sich aber nichts!!! Die Händler und Gastronomen klagen, die Stadtvertreter und Institutionen wie IHK und EHV lamentieren und legitimieren sich damit irgendwie selbst. So wie zuletzt wieder im Pakt für die Innenstadt.
Es sitzen also fünf Arbeitsgruppen bestehend teils aus hochbezahlten städtischen Mitarbeitern für die „Ideenfindung“ von konkreten Maßnahmen zur Attraktivierung der Duisburger Innenstadt zusammen. Das Ergebnis ist für mich ein Witz und eine Beleidigung von halbwegs mitdenkenden Bürgern, die tatsächlich noch mit Interesse am Stadtgeschehen teilhaben.
Ich muss nicht wochen- und monatelang über das Erscheinungsbild diskutieren und dann Blumenkübel aufstellen und Stromkästen besprühen. Das kann man auch in einer morgendlichen Besprechung hinbekommen.
Das Streetworker sich um die „Szene“ kümmert halte ich für gut, allerdings ist das keine Besonderheit, die die Stadt Duisburg hier bietet. M. E. ist das selbstverständlich, dass sich um solche Personenkreise mit geeignetem Personal gekümmert wird. Das wird übrigens in sehr vielen Städten und Gemeinden so gehandhabt. Das hat aber was mit Fürsorge für die betroffenen Randgruppen zu tun.
Der Parking Day ist ja wohl ein Witz. Was stellt man sich da vor? Dass an einem Tag im Monat sich die Leute um die Parkplätze prügeln, weil sie mal kostenlos sind? Was ist mit den anderen Tagen? Ich erinnere mich gut daran, dass bis 2010 die Parkräume nur bis 17.00 h bewirtschaftet wurden. Und was ist mit denen die per ÖPNV kommen?
Und kein Student kommt anlässlich von Studi-Tagen in die City. Die Innenstadt ist einfach öde. Es fehlt an entsprechenden Szene-Kneipen und Locations. An Einzelhandelsgeschäften, die junge Menschen ansprechen und ich meine hier nicht die Billig-Mode-Läden, sondern Geschäfte, die ausgefallene und individuelle Waren verkaufen, zu „Studenten“-Preisen.
Zum Vorschlag „bessere Radwege“ möchte ich einmal anmerken, dass diese in der gesamten Stadt von Nöten sind.
Die von Frau Bungardt angesprochenen Feste gibt es schon seit Ewigkeiten und die Nachbarstädte feiern auch nicht schlecht. Das ist nichts besonderes, sondern Standard.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass nach Umsetzung der „erarbeiteten“ Maßnahmen auch nur ein Kunde zusätzlich die Innenstadt besucht. Für mich sind das alles Selbstverständlichkeiten.
Und jetzt noch Fragen zur Finanzierung: Wo kommt das Geld her für die Maßnahmen? Wird das alles zu 100 % von der Stadt getragen? Ich sehe ja ein, wenn ein gewisser Teil übernommen wird, die Händler zahlen ja Gewerbesteuer, andererseits schlage ich vor, dass die Kosten aus den Mitgliedsbeiträgen der IHK und dem Einzelhandelsverband bezahlt werden. Auch die Einzelhändler und Gastronomen sollten sich direkt an der Finanzierung beteiligen, sie werden ja schlussendlich durch höhere Umsätze den Nutzen haben.
Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie auch meine kritische Betrachtung der Situation veröffentlichen.

Bianca H.

Die Verfasserin ist der Redaktion bekannt.

Heul, jammer, wein: Immer weniger Läden in Duisburg

Der Einzelhandel in Duisburg blickt angeblich verhalten optimistisch in die Zukunft. Was für ein Bullshit. Da haben gerade wieder zwei  Fachgeschäfte -auf dem Sonnenwall- für immer dicht gemacht, Karstadt und Kaufhof fusionieren und die IHK-Oberschlauen Landers und Dietzfelbinger bekunden ihre Liebe zu Amazon&Co. Der Innenstadt-Pakt liefert unterdurchschnittlich schlechte Ideen und zwei Einzelhandels-Fahnenträger wie Bommann und Hoffmann wollen Mut machen. Die Zahl der Geschäfte wird weiter sinken, aber die Düsseldorfer Strasse, die könnte den Turnaround schaffen.

Nachzulesen hier: https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/internetgeschaeft-macht-einzelhandel-in-duisburger-innenstadt-zu-schaffen_aid-36054555

Ganz ehrlich: In 10 Jahren ist die Zahl der Geschäfte in Duisburg um genau ein Drittel zurückgegangen, was sollte den Trend wirklich aufhalten? Zumindest nicht diese Klein-Klein-Jammer-Leier die wir ständig zu lesen bekommen.

Bomman & Hoffmann sollten mal denen verbal an den Kragen die die ganze Misere verursachen.  Und nicht darüber lamentieren, dass der Umbau an der Düsseldorfer Strasse irgendwas ändern könnte. Von „Beendigung der Milchkrise“ ist die Rede, gemeint ist ein in der Innenstadt fehlender grossflächiger Einzelhändler. Der soll nun in Form von Edeka kommen. Ja und, was soll das ändern?  Da kaufen dann die ein die im Umkreis wohnen oder in der Mittagspause einen Snack brauchen, aber niemand wird deshalb in die City fahren.

Guckt Euch doch mal die City ganz genau an, zu allen Tageszeiten und am Wochenende sonntags, guckt Euch den Kantpark an, die Parksituation, den ÖPNV, das Gastro-Angebot, den Bahnhof, den Bahnhofsvorplatz usw.

Guckt Euch die City-Nebenstrassen an, die U-Bahnhöfe und die Zugänge, die Hauseingänge der Leerstandsimmobilien, die Altstadt, den Innenhafen, …

Guckt Euch die Kö-Überdachung an, die Glas-Anlagen am Kuhtor, den Sonnenwall ab Station Steinsche Gasse,  guckt Euch alles genau an.

Guckt Euch die Plasterungen an, die Laternen, die Müllbehälter, …

Ist es das Herz Duisburgs, die gute Stube, das was man Gästen gerne zeigt wenn diese aus dem Ausland mal für ein paar Tage hier sind?

Und dann stellt Euch vor Ihr macht einen Sektempfang für wichtige Gäste aus nah und fern und gestaltet das Ambiente des Festsaals so wie Ihr die City z.Z. vorfindet.

zu IHK und Amazon: https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/ruhrlagebericht-niederrheinische-ihk-fordert-mehr-flaechen-fuer-gewerbe_aid-35997189

Meinen Kommentar zu IHK und Amazon gibts hier.

 

Mülheim: Aufruf zur Kundgebung gegen die Grundsteuererhöhungsorgie

Aufruf zur Teilnahme an der Kundgebung  gegen die Grundsteuererhöhungsorgie – am 14. Februar um 15 Uhr auf dem Rathausmarkt.

Hintergrund:
Die Mülheimer Ratsfraktion MBI hat einen Antrag für die Ratssitzung am 14. Februar gestellt. Sie beantragt den Beschluss zur Grundsteuererhöhung (um 39%) zurückzunehmen und zum Hebesatz von 640% zurückzukehren.

Die Ratssitzung beginnt um 16 Uhr und ist öffentlich.
http://www.mbi-mh.de/2019/01/23/antrag-auf-abaenderung-des-beschlusses-zur-grundsteuererhoehung-um-39/

Zusätzlich ruft sie zur einer Kundgebung um 15 Uhr vor dem Rathaus auf – also eine Stunde vor Beginn der Ratssitzung.

Peter Joppa mit 180.000 war doch ein Schnapper – oder?

Ich kritisiere es -wie andere auch- schon seit Jahren. Die Vergütungen von Managern bei städtischen Töchtern und Beteiligungen sind auch in Duisburg viel zu hoch. Aktuell  kann man dies laut Untersuchungen der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PWC zu kommunalen Vergütungsstrukturen erkennen. Die Zahlen sind allerdings aus 2017, dürften sich jedoch nicht wesentlich geändert haben.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/so-viel-verdienen-die-staedtischen-manager-in-duisburg-id216337655.html

Dabei ist für mich die Vergütung von Peter Joppa, dem meiner Meinung nach absoluten Underperformer von DuisburgKontor, auch das absolute Highlight. Der Mann bekam sage und schreibe laut PWC 180.000 EURO im Jahr. Wofür eigentlich?

Sein Nachfolger Uwe Kluge wird wohl ähnlich gut absahnen und wahrscheinlich genauso schlecht performen, also abliefern.

Auch das Salär von Erich Staake finde ich viel zu hoch, vor allem weil ich nicht verstehe wieso der Mann Boni in dieser Höhe bekommt – gut 200.000 EURO.

Und auch die Saläre der Sparkassenvorstände sind wesentlich zu hoch. Zumindest sind es inzwischen nicht mehr vier, sondern nur noch drei Personen im Vorstand.

 

 

Grünflächen weg, Amazon hin, alles gut!!!

Burkhard Landers, Präsident der Niederrheinischen IHK und sein Kollege Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger, das Dreamteam der hiesigen Industrie- und Handelsszene, hat sich aktuell, aufgrund des Ruhrlageberichts und des Regionalplans vom Regionalverband Ruhr (RVR), zum Flächenbedarf in Duisburg geäußert. Laut Regionalplan seien nicht ausreichend Flächen für gewerbliches Wachstum enthalten. Es würden 25 Prozent weniger Flächen für die Wirtschaft ausgewiesen als nötig sind. Meinen die beiden, Zahlen dazu liefern sie nicht und werden scheinbar für solche Verkündigungen auch nicht benötigt, wohl  von der RP auch nicht nachgefragt.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/ruhrlagebericht-niederrheinische-ihk-fordert-mehr-flaechen-fuer-gewerbe_aid-35997189

Der Artikel  liest sich wie ein Ausschnitt aus dem Ansiedlungsbuch des Grauens, formuliert von 1. Semestern im Fach Stadtentwicklung an der Donald-Duck-Uni in Trumphausen.

Beide gehen scheinbar der Einfachheit halber davon aus, dass man nur weiter Grossflächen für die Logistik braucht, was ja geradezu typisch für das monothematische Wirtschafts-Gelaber und -Gehabe in Duisburg ist.

Dabei wird auch um Amazon getrauert, das seinerzeit statt nach Duisburg nach Rheinberg ging. Dort wird nun zu Logistik- und nicht zu Einzelhandelstarifen kommissioniert. Und die Zahl von 3.000 Beschäftigten halte ich auch für übertrieben. In den Spitzenzeiten der Weihnachtszeit sind es vllt. so viele. Ich habe aber keine aktuellen Zahlen gefunden. Hier müsste mal der Faktencheck ran. Dass Jeff Bezos aber auch ein grosser Freund des Einsatzes von Robotern ist, wird wohlwollend gänzlich ausser acht gelassen.

Was mich aber am meisten auf die Palme bringt ist die Tatsache, dass Duisburger Grünflächen geopfert werden sollen. Das ist scheinbar besser, simpler und billiger anstatt Brachflächen -die vllt. verseucht sind- aufzubereiten.

Wenn dann diese Grünflächen auch versaut sind, nimmt man einfach frische neue. Wir haben sie ja. Wie wär’s denn mal damit: Denen, die die Flächen versaut haben auch die Kosten fürs Versauen aufs Auge zu drücken. Steht übrigens im Gesetz. Man nennt das Verursacher-Prinzip.

Aber is‘ klar liebe Freunde, was schert die beiden schon die gute Luft und vllt. auch die Freizeitmöglichkeiten von uns Duisburgern. Wir können ja in einem Golfclub mit Resortcharakter im Sauerland Mitglied werden, da gibt’s dann grün(green) satt. Apropos: Das kann man sich natürlich nur leisten, wenn man bei der Duisburger IHK im MÄNÄTSCHMENT arbeitet und sich mit sechs Leuten rund 800.000 EURO pro Jahr teilen muß, Dienstwagen aussen vor.

Das Ganze ist so bescheuert wie das Verhalten mancher Zeitgenossen die im Hotel ein Dusch-Handtuch nicht auch zwei- oder dreimal nutzen können.

Dass Duisburg die Grünflächen aber auch braucht um ev. High Potentials aus den HighTech-Branchen,  wenn sie denn überhaupt mal an Duisburg als Arbeitsort denken, anzulocken, daran denken die beiden Oberschlaumis nicht. Für die ist nämlich die sog. Work-Life-Balance nicht ganz unwichtig.  Finde ich persönlich teils übertrieben, aber wer Duisburg nicht liebt und von ausserhalb kommt, der muß eben anders geködert werden.  Das gilt übrigens auch für die Qualität der City, der Schulen und Kindergärten usw.

So wird am Ende Duisburg komplett versiegelt und zubetoniert sein, LKWs fahren, stehen wo man nur hinschaut, in den menschenleeren Riesenhallen surren die Bots, und wir spielen ab und zu für’n Hunni am Tag in einer gescripteten TV-Serie bei RTL II mit. Wenn wir nicht in einem der vielen Duisburger CallCenter die Bestellungen … ach Scheisse, das macht ja auch bald ’n Robbie.

Die beiden Schlaumeier von der IHK sind dann längst an den Niederrhein gezogen, wo es noch schön grün ist, falls dort nicht auch schon ähnliche Typen Amazon ein unschlagbares Angebot gemacht haben um auch dort einen Riesenumsatz zu machen, wenig Lohn zu zahlen und Steuern zu sparen.  Das wär dann Pech.

So, und jetzt wird mir übel. Tschüss.

 

 

 

Staatsanwaltschaft Duisburg stellt Verfahren gegen Ärzte wegen Geringfügigkeit ein

Gestern Abend berichtete plusminus (ARD) über Ärzte die die Honorare/Gebühren für die Ausstellung eines Totenscheins immer wieder teils drastisch überschreiten. Sie nutzen nach Angaben Betroffener scheinbar auch die Hilflosigkeit von Angehörigen aufgrund eines Todesfalls aus.

Zusammenfassend wird konstatiert:

  • Das Honorar für Ärzte zur so genannten Leichenschau ist in der Gebührenordnung für Ärzte festgelegt.
  • Immer wieder überschreiten Ärzte die Gebühren erheblich, zu Lasten der trauernden Angehörigen.
  • Strafverfahren werden meist eingestellt.

In Duisburg gab bzw. gibt es 140(!) Verfahren gegen solche falschabrechnenden Ärzte. Von den überprüften Leichenschau-Rechnungen waren rund 70% nicht korrekt, also überhöht. Ein Großteil der Verfahren ist mittlerweile abgeschlossen. Doch bisher wurden alle Fälle eingestellt. Begründung der Staatsanwaltschaft Duisburg: Es handelt sich um Ersttäter, die einen vergleichsweise geringen Schaden verursacht haben. Das sei durchaus üblich.

https://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/sendung/swr/teure-totenscheine-102.html

Auch ein Vertreter der Ärztekammer kommt im Beitrag zu Wort. Dieser verweist allen Ernstes auf die -aus seiner Sicht- durchaus verständlichen (Fehl)Abrechnungen hin. Sinngemäß meint er: Schließlich bekämen ja z.B. auch Handwerker für vergleichsweise Leistungen(Arbeit vor Ort beim Kunden, nachts, am Wochenende etc.) wesentlich mehr.

Ganz ehrlich: Bei derartigen Auffassungen in einem Rechtsstaat, die dann auch noch öffentlich geäußert werden, finde ich es nicht verwunderlich, wenn jeder der das sieht sich anschließend fragt: Ticken die alle noch ganz richtig?

Von mangelnder Vorbildfunktion schreibe ich erst gar nicht.

Also: Täter verurteilen, Verbandsvertreter fristlos rausschmeissen.

Noch besser wäre es, die Liste mit den Ärzten gegen die ermittelt wurde und bei denen man Ersttäterschaft feststellte, zu veröffentlichen. Und das Ganze drapiert mit den Worten: Diese Ärzte sind Opfer eines missratenen Systems, welches sie unwürdig ausbeutet. Sie sollten sonntagnachts bei schwerem Sturm Totenscheine für nur wenige EURO Honorar ausstellen. Habt Mitleid und beehrt Sie demnächst in ihren Praxen!

Apropos:

Letztens hab ich ein Knöllchen wegen einer minimalen Geschwindigkeits-Überschreitung  erhalten. Ich bin Ersttäter – geht da was? Ach, das ist nur eine Ordnungswidrigkeit , die muß man auf jeden Fall bezahlen. Scheisse.

„Die Hornitexter“ gegen weitere Freiraumvernichtung – Info-Aktion am 6. Februar

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Unterstützer der Bürgerinitiative „Die Hornitexter“!

Seit August letzten Jahres hat der Regionalverband Ruhr (RVR) eine Überarbeitung des Regionalplans Ruhr vorgelegt. Dieser Regionalplan-Entwurf sieht gegenüber der alten Planvorlage strukturelle Änderung sowie Festschreibungen von überregionalen Flächenentwicklungen im Ruhrgebiet vor.

Der Entwurf ist jedoch auch so etwas wie die Blaupause für alle kommunalen Flächennutzungspläne. Dies gilt auch für den Flächennutzungsplan Duisburg. Der Beirat der Unteren Naturschutzbehörde sagt dazu, bezogen auf die Festsetzungen für das Stadtgebiet Duisburg: „Der Entwurf des Regionalplans des RVR sieht eine umfangreiche Freiraumzerstörung im Außenbereich der Stadt Duisburg (Zuständigkeitsbereich des Beirates) vor. Der Umfang der geplanten Freiraumzerstörung umfasst über 111 ha, davon 54 ha Landschaftsschutzgebiete, knapp ein Viertel davon sind Wald und z. T. Kompensationsflächen für Freiraumzerstörungen an anderer Stelle. Das Kompensationskataster der Stadt Duisburg wurde offensichtlich bei der Freirauminanspruchnahme nicht berücksichtigt. In Bezug auf den Freiraumschutz ist der Regionalplan völlig unzureichend und muss nachgebessert werden.“

Was bedeutet dies für das Planungsgebiet in den Bezirken Homberg/Ruhrort/Baerl und Rheinhausen? Zum einen wird die Zerstörung von Naturflächen weiter vorangetrieben. Was wir also schon bereits durch die Zerstörung von landschaftsgeschützten Flächen in dem Gebiet des Regionalen Grünzug zwischen Baerl und Homberg wissen, wird an anderer Stelle weiterverfolgt. Der Raubbau an Naturflächen gilt also im einzelnen nicht nur für die Gebiete zwischen Baerl und Homberg! Für den Essenberger Bruch im Gebiet Asterlagen im angrenzenden Rheinhausen gilt das Gleiche. Dort wird eine abgeschlossene Halde mit Festkörpereinlagerung im Regionalplanentwurf wieder als aktiv ausgewiesen. Direkt neben einem Naturschutzgebiet angrenzend zum Business Park Asterlagen! Sowie bestehende Ackerflächen zwischen dem Business Park Asterlagen und dem Rheinvorland wurden im Regionalplanentwurf als Gewerbeflächen ausgewiesen! Ein irres, großes Areal landwirtschaftlich genutzter Fläche soll der Erweiterung des Gewerbegebiets zugeschlagen werden. Genau so kennen wir es bereits „Die Hornitexter“ beim Flächenfraß im Regionalen Grünzug im Nord-Westen Duisburgs. Diese Entwicklung hat Methode!

Bürgerinnen und Bürger antworten auf die Freiraumvernichtung mit Eingaben an die Behörde. Diese müssen bis Ende Februar dort vorliegen und sind nun Thema einer Informationsveranstaltung.

„Die Hornitexter“ rufen deshalb alle Bürgerinnen und Bürger zur Teilnahme an der Informationsveranstaltung am 6. Februar 2019 zum Regionalplan-Entwurf auf. Die Informationsveranstaltung wird von der Bürgerinitiative West und von der Bürgerinitiative „Saubere Luft“ vorbereitet. Die Einladung finden Sie unten.

Jürgen Hagenguth
für die Bürgerinitiative „Die Hornitexter“

 

 

 

Die vier Untätigen fordern bezahlbares Wohnen – eine Lachnummer!

Duisburgs vier SPD-Landtagsabgeordnete Philipp, Börner, Bischoff und Jäger, die ich sowohl für ungeeignet als auch untätig halte, jedenfalls was ihr politisches Engagement für Duisburg angeht, fordern zur Zeit bezahlbares Wohnen auch in Duisburg. Hier nachzulesen:

https://www.rundschau-duisburg.de/2019/01/24/heimische-spd-landtagsabgeordnete-fordern-bezahlbares-wohnen-fuer-duisburg/

Hört sich erstmal gut an, etwas zu fordern, besser wäre jedoch sie würden sich konkret dafür einsetzen, da wird aber nicht viel kommen, haben sie ja in der Vergangenheit auch schon nicht getan, als sie in Regierungsverantwortung was hätten tun können.

Jetzt da angeblich Laschets Regierungskoalition aus CDU und FDP die Mieterrechte einschränken will wird rumgemault.

Die Tatsache, dass es zu wenig bezahlbaren Wohnraum, zunehmend auch in Duisburg gibt, liegt daran, dass es insgesamt zu wenig Wohnraum für Geringverdiener gibt und das Vermieter sich inzwischen jede Art der klimatischen Sanierung und Modernisierung durch Umlagen teuer bezahlen lassen.

Wenn die vier Sprücheklopfer wirklich was tun wollen, dann setzen sie sich für den Neubau von bezahlbaren Wohnungen auf  zwei aussichtsreichen Flächen ein: Duisburger Freiheit und 6-Seen-Wedau. So wie ich das zur Zeit kenne soll zum Beispiel in Wedau der Anteil an Wohnungen für Geringverdiener nur max. 5% betragen. Ein reines Alibi für soziales Handeln und wahrscheinlich wäre der Anteil gleich Null, wenn dann nicht politisches Kalkül (Wir tun ja auch was für die Armen.)  und vllt. sogar Steuervorteile für Investoren flöten gehen würden.

Was wäre also wenn beide Flächen zu 100% nur mit bezahlbarem Wohnraum bebaut würden?

Ach verdammt, ich hab die Investoren vergessen, die wollen ja alle Reibach machen, tja, dann wird das wohl nix.

Es ist richtig, dass ich einen Ratsantrag eingereicht habe um mit einem Bürgerfonds auf der Duisburger Freiheit die Bebauung mitzubestimmen.

Ich kann mir vorstellen auch wenn es 100% sozialverträgliche Wohnungen gäbe, man könnte damit immer noch Geld verdienen. Immerhin bliebe es in unserer Hand und flöße nicht im schlimmsten Fall z.B. auf die Caymans und wäre sogar für den Fiskus unerreichbar.

Wenn man schon 2010 das Gelände am Hauptbahnhof per Vorkaufsrecht von Aurelis erworben hätte, dann hätte man dort schon längst was bauen können und hätte nicht erst Ende letzten Jahres für wahrscheinlich viel zu viel Geld das Gelände per Gebag erwerben müssen.

Ein Schalk wer das alles merkwürdig findet.

Dann wäre die zu erwartende Renditeschmälerung, selbst bei 100% Sozialbauten, ev. zum Teil durch die gesparte Kaufpreisdifferenz (Geländepreis 2010 17,5 Mio. EU ./. Geländepreis 2018 ??? Mio. EURO) ausgeglichen.

Ja, vorausschauendes Handeln ist eben nicht jedermanns Sache.

Und wenn jetzt jemand glaubt dann entständen dort nur ghettomässige Siedlungen mit armen Leuten, der hat noch nicht mitgekriegt, das arm oder geringverdienend nicht gleichbedeutend mit asozial ist.  In einer Stadt mit derart vielen prekären Jobs also bitte als noch gutverdienender Von-Oben-Herabschauer den Ball schön flach halten. In Zukunft kann es nämlich ganz schnell jeden treffen. Ich sag mal: Digitalisierung. Oder kann man 45jährige Bankberater ganz schnell auf IT-Security Specialist umschulen?

 

Was haben Stuttgart21 und Duisburg gemeinsam?

Nun ja auf den ersten Blick nicht viel, ausser dass es zwei deutsche Großstädte sind. Deshalb möchte ich den Blick mal auf dieses Video lenken:

https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/die-anstalt-db-personenbefoerderung-100.html

Darin geht es vordergründig um Stuttgart21, aber in Wirklichkeit um -ich nenne es mal- Strippengeziehe. Im Zusammenhang mit Duisburgs Leuchtturmprojekten wie Duisburger Freiheit und 6-Seen-Wedau möchte ich, dass Sie sich mal die Sequenz ab Minute „4.00“ ganz genau anschauen und anhören.

Wenn es dann KLICK macht im Kopf – herzlichen Glückwunsch.

Friede, Freude, Eierkuchen … und Visionen – nur Jubelmeldungen zum Innenstadt-Pakt

Nachdem sich schon andere etablierte Duisburger Medien inkl. der Stadt-PR-Abteilung nicht haben lumpen lassen den Innenstadt-Pakt bzw. die fünfte Veranstaltung der Reihe am letzten Mittwoch hochzujazzen, zog nun heute der nächste Propagandist nach.

https://www.lokalkompass.de/duisburg/c-wirtschaft/visionen-aus-dem-5-innenstadt-dialog-in-der-mercatorhalle_a1064901

Der Knaller daran ist, jetzt ist sogar von Visionen die Rede und abgebildet sieht man die Protagonisten der Visionen (u.a. Link, Dietzfelbinger(IHK), Krützberg, Kluge(DuisburgKontor(2. Reihe)) in den beiden ersten Stuhlreihen. Eigentlich sollten die alle ganz hinten sitzen, mit dem Gesicht zur Wand.  Denn was geboten wurde, war mehr als kläglich und im Prinzip das ewige Einerlei was man eh von einer Stadt dieser Größenordnung erwarten darf. Die Erwähnung so wertvoll wie Dreck unterm Fingernagel.

Warten wir noch einen Monat, dann kriegen die den Nobelpreis  und den Oskar für aussergewöhnliche Stadtentwicklungsideen.

Ich hatte es bereits ausführlich in Artikeln zum Thema in den letzten Tagen geschrieben, da ich ja selbst an dem Abend anwesend war:  von Kritik und guten Ideen keine Spur.