Es gibt auch im Lokal-TV echte Highlights. Gestern war es mal wieder soweit. CDU-Grande Rainer Enzweiler gab u.a. zum Besten wer im Falle Rogg/wfbm Mist gebaut hat, zum Beispiel auch die Wirtschaftsprüfer. Boh.
https://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/lokalzeit-duisburg/video-studiogast-rainer-enzweiler-jurist-und-cdu-ratsmitglied-100.html
Und plötzlich kommt auch die Forderung nach Transparenz und Kontrolle auf. Aha, wenn der Mann das sagt, dann wird er selbst sich tadellos verhalten.
Tja, beim Untadelig-Nachweis kann ich ihm sogar helfen. Es genügt ein kurzer Blick in die Bundesnotarordnung und darin gibt es ausdrücklich ein Verbot für Notare sich während ihrer Amtszeit als Notar mit Grundstücks- und Immobiliengeschäften befassen zu dürfen. Damit sind nicht die notariellen Grundstücks- und Immobilien-Beurkundungen seiner Notarkanzlei gemeint, die er naturgemäß durchgeführt hat.
Nun war Rainer Enzweiler bis zum Frühjahr diesen Jahres noch Notar und schied dann aus Altersgründen (mit 70, ist gesetzlich bestimmt) aus.
Was viele nicht wissen ist, dass er jahrelang in seiner Zeit als Notar Generalbevollmächtigter einer Düsseldorfer Immobilien GbR war und was einige wissen, dass er jahrelang schon im Verwaltungsrat(Aufsichtsrat) der Sparkasse sitzt. Und die Sparkasse ist naturgemäß auch mit Grundstücks- und Immobiliengeschäften befasst.
Im Ratsinfosystem müsste ersteres(Generalbevollmächtigter) vermerkt gewesen sein, war es aber nicht und mindestens dreimal habe ich die Verwaltung darauf aufmerksam gemacht.
Ob er im Stadtrat bei Abstimmungen über Immobiliengeschäfte überhaupt anwesend sein und aktiv teilnehmen durfte ist für mich auch noch fraglich.
Als ich 2017 die Rheinische Notarkammer in Köln wegen Enzweiler anschrieb, zögerte sie meiner Meinung nach die Antwort solange heraus bis Herr Enzweiler als Notar ausschied. Sie schrieb dann lapidar, dass sich der Fall nun erledigt hätte. Anmerkung: Für mich nicht.
Und wenn Mann schon Transparenz und Kontrolle einfordert, dann möchte ich Herrn Enzweiler an dieser Stelle nochmals an seine NICHT-Beantwortung meiner Anfrage erinnern die ich 2017 an ihn und seine 10 KollegenInnen im Verwaltungsrat der Sparkasse stellte: Wie oft und von wem lassen Sie sich eigentlich im Jahr schulen und weiterbilden? Anmerkung: Das ist übrigens gesetzlich vorgeschrieben und wird auch der BaFin gemeldet.
Ich habe inzwischen übrigens von anderer Seite erfahren – aber nicht belegt, dass die Schulungen und Weiterbildungen durch die Sparkassen-eigene Akademie erfolgen, was auch wieder gewisse Fragen aufwirft. Wenn es nicht stimmt bitte ich um eine Gegendarstellung.
Und zu guter Letzt noch der Hinweis auf meinen komplett – also auch von der Enzweiler-CDU – abgelehnten Ratsantrag gemäß §24 GO NRW nach einer Residenzpflicht für die hier bei Duisburger Beteiligungsunternehmen beschäftigten und vielfach überbezahlten Manager und GFs. Ich hatte argumentiert, dass die Manager und GFs hier in Duisburg auch wohnen müssten(Erstwohnsitz), was wiederum (zum Teil) unseren Steuereinnahmen(EST) zu Gute käme. Wie gesagt, vom Rat abgelehnt.
Danksagung
So liebe Leute nun wird auch deutlich, warum ich in den letzten zwei Jahren all diese für sich einzeln genommen dusseligen Fragen an die Stadt und Anträge an den Rat gestellt habe. Warum ich bescheuerten Einladungen der Sparkasse-Spitze gefolgt bin, die mich für blöd hielt und warum ich manchmal gerne in DEM einen Paternoster rauf und runter fahre um den Flurfunk zu hören.
Danke.
Ach ja, wenn ich das Interview mit Herrn Enzweiler sehe, fällt mir auch ein was Notar a.D. für uns alle im besten Falle bedeuten sollte.