Verdienstauszeichnung für Bärbel Bas gerechtfertigt? Anfrage beim Bundespräsidenten.

Guten Tag,

Frau Bärbel Bas wurde kürzlich mit dem Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik ausgezeichnet.

https://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Frank-Walter-Steinmeier/Reden/2023/09/230922-OV-Baerbel-Bas.html

Gemäß der Bestimmungen / Allgemeinen Grundsätze für diese Auszeichnungen, die ich nochmals in Auszügen hier zitiere, sind Verdienste im Einzelnen darzulegen. (s.u.)

Fragen:

Welche Verdienste sind dies? Diese Vedienste würde ich gerne alle erfahren.

Welche selbstständige auszeichnungswürdige(n) Leistung(en) für das Allgemeinwohl wird(werden) Frau Bas zugeschrieben?

Welche über die tadelsfreie Erfüllung von Berufspflichten hinausgehende(n) Leistung(en) ist(sind) im Falle von Frau Bas gegeben?

I. (Allgemeine Grundsätze für die Auszeichnung mit dem Verdienstorden)
1. a) Die Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland, die mit der Verleihung des Verdienstordens gewürdigt werden sollen, sind in der Vorschlagsbegründung im Einzelnen darzulegen.
b) Verdienste aus der Zeit vor der Gründung der Bundesrepublik Deutschland können mit der Verleihung des Verdienstordens nur in Verbindung mit Verdiensten gewürdigt werden, die nach dem 23. Mai 1949 erworben wurden.
2. a) Jede Ordensverleihung, auch die Verleihung einer höheren Ordensstufe, setzt eine selbständige, auszeichnungswürdige Leistung für das allgemeine Wohl voraus.
b) Die Auszeichnungswürdigkeit einer Leistung bestimmt sich nach dem ihr zugrundeliegenden Maß an Gemeinsinn, Sachkenntnis und Tatkraft sowie nach ihrer Tragweite für das allgemeine Wohl.
3. a) Die tadelsfreie Erfüllung von Berufspflichten oder die Übernahme von ehrenamtlichen Tätigkeiten allein genügt nicht für eine Verleihung des Verdienstordens. Eine ehrenamtliche Tätigkeit kann dann mit der Verleihung des Verdienstordens gewürdigt werden, wenn sie mit großem persönlichem Einsatz und unter Zurückstellung von eigenen Interessen längere Zeit zur Förderung wichtiger staatlicher oder gesellschaftlicher Belange ausgeübt wird.
b) Verdienste um das eigene Unternehmen allein rechtfertigen einen Ordensvorschlag in keinem Falle, selbst wenn diesem Unternehmen große wirtschaftliche Bedeutung zukommt.
c) Angehörige des öffentlichen Dienstes können zur Verleihung des Verdienstordens nur vorgeschlagen werden, wenn sie bei der Erfüllung aller ihnen obliegenden Dienstpflichten außergewöhn-
liche Verdienste um das allgemeine Wohl erworben haben. Die Würdigung von Verdiensten, die Angehörige des öffentlichen Dienstes außerhalb ihres dienstlichen Aufgabenbereiches erworben haben, bleibt hiervon unberührt.

Quelle:

https://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Downloads/DE/Orden-und-Ehrungen/Ordensrechtliche-Bestimmungen.pdf

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP
www.duistop.de
Stadtmagazin für Duisburg

Michael Schulze

Politische Bildung erhält weniger Geld – wie reagiert z.B. Frau Dr. Schwanholz von der UNI DUE?

In der letzten Woche am Montagabend saß ich mit einem Kollegen in der Duisburger VHS und lauschte einem Vortrag bei dem es um die geringen Wahlbeteiligungen ging. Vortragende war Frau Dr. Julia Schwanholz von der UNI DUE. Sie ist SPD-Mitglied. Ich berichtete bereits.

Angesichts der für die Demokratie erschreckenden Zahlen besonders in Bezug auf NRW und vor allem im Duisburger Norden betonte Frau Schwanholz wie wichtig ihr die Demokratie sei und dass sie vor allem die politische Bildung in den Fokus der möglichen Bemühungen zum Gegensteuern  stellen würde.

Was nicht verwundert, kommt sie selbst aus dem Bildungsbereich. Und sie hat Studien für die Stadt und die Staatskanzlei angefertigt in denen u.a. deutlich wurde wie eklatant gering teils die Kenntnisse von Wahlberechtigten sind was die politischen Institutionen udgl. betrifft.

Gestern dann habe ich wiederholt erfahren, dass man in Berlin beabsichtigt die finanziellen Mittel für politische Bildung nicht unerheblich zu kürzen.

https://www.zdf.de/nachrichten/heute-journal/kuerzung-mittel-politische-bildung-100.html

Zwischenfazit: Eine Wissenschaftlerin mit Zugang zur Kanzlerpartei fordert mehr politische Bildung und die Bundesregierung will diese quasi einschränken. Und das in diesen Zeiten.

Die negativen Adjektive die mir dazu gerade einfallen lasse ich heute mal unter den Tisch fallen.

Wie dem auch sei, es wäre ja nun eigentlich an der Zeit, dass jemand wie Frau Schwanholz tätig wird (ich erinnere: Demokratie und politische Bildung liegen ihr besonders am Herzen) und Kollegen und Kolleginnen zusammentrommelt und vllt. einen Brandbrief verfasst.

Ob sie genau das bereits getan hat oder vorhat zu tun bzw. irgend etwas anderes unternimmt, habe ich soeben bei ihr angefragt.

Voilà:

Guten Morgen Frau Dr. Schwanholz!

Am Montagabend in der letzten Woche haben sie in der VHS Duisburg vor leider nur wenig Publikum vorgetragen wie sehr Ihnen die Demokratie am Herzen liegt – beim Thema „Wahlbeteiligungen“.

Und sie betonten wie wichtig die politische Bildung sei, um sozusagen gegenzusteuern.

Ich war anwesend.

Meine Frage:

Angesichts der beabsichtigenten Kürzungen der Bundesregierung just bei der Unterstützung politischer Bildungsarbeit, über die im ZDF gestern zum wiederholten Male berichtet wurde (https://www.zdf.de/nachrichten/heute-journal/kuerzung-mittel-politische-bildung-100.html), möchte ich wissen ob Sie sich konkret dafür einsetzen, dass die Kürzungen unterbleiben?

Wenn ja, schildern Sie mir bitte wie Sie das machen oder ev. bereits gemacht haben.

Wenn nein, schildern Sie mir bitte warum Sie nichts unternehmen.

Gruß

DUISTOP

www.duistop.de

Stadtmagazin für Duisburg

Michael Schulze

 

Politik-Bewerbung für die ganz Doofen

Wenn in unserer Stadt mal was Neues entsteht, ist natürlich die Presse nicht weit. So auch im Falle des Neubaus von über 120 mietbaren Gewerbehallen in Friemersheim. Dahinter steht ein sog. Storage(Lager)-Konzept einer Firma aus Frankfurt, die ähnliche Projekte bereits im Bundesgebiet verstreut betreibt. Soweit so gut und normal und gerne auch berichtenswert.

Guckst Du hier:

https://www.waz.de/staedte/duisburg/west/neue-lagerhallen-in-duisburg-fuer-wen-sich-das-angebot-lohnt-id239921955.html

Anwesend beim Spatenstich, dem obligatorischen Symbol für den Beginn der Bauarbeiten, auch die „zuständige“ Bezirksbürgermeisterin Elisabetz Liß von der SPD.

Wohlgemerkt, Liß ist Bezirksbürgermeisterin in der Logistik-und-Lagerhallen-Stadt-Duisburg und zwar in einem der logistischsten Stadtteile der Stadt.

Ich zitiere aus dem WAZ-Artikel den Teil, den man sich als halbwegs Gescheite(r) nun bildlich vorstellen muß.

Liß steht also mit den beiden Managern der Firma, dem Architekten der Hallen und den WAZ-Leuten auf dem Baugelände.

(Zitat) „Ich habe mich gefragt, warum aktuell so viele Lagerhallen gebaut werden“, erklärt sie (=Liß) den Anwesenden. Erst als sie sich genauer informiert hat, konnte sie das Konzept nachvollziehen. Die Vielzahl an Dingen, die hier gelagert werden können und so Unternehmen helfen, begeistern die Bürgermeisterin. „Solche Flächen haben definitiv ihre Daseinsberechtigung.“ (Zitatende)

Ja, Frau Liß, Lagerflächen sind zum Lagern da und zwar für ganz viele verschiedene Dinge. Und die Jungs und Mädels die da was lagern machen das nicht nur aus Spaß.

Meine Fresse, woher hat Frau Liß eigentlich ihre politische Daseinsberechtigung?

Ich übertrage das mal auf eine Pommesbude. Jupp eröffnet eine neue Pommesbude und lädt die örtliche Politik ein. Er zeigt allen alles von den Pommes bis zur Fritteuse.

Ein Polit-Schlaumi sagt zur eingeladenen Presse:

„Nachdem ich erklärt bekam wozu die Fritteuse gebraucht wird, erkannte ich sofort, dass man Pommes auch essen kann.“

Fazit:

Frau BZBM Liß hat sich ordentlich für eine nächste Kandidatur ausgezeichnet und beworben. Weiter so.

Und nächste Woche erklärt sie uns wozu man all die vielen LKWs braucht die hier rumfahren.

 

 

Wie die Suche nach dem Yeti: In Duisburg nach Jahren endlich erfolgreich

Wie süß, ein Mann fährt 200 Kilometer von Bad Camberg nach Duisburg um seine Liebste zu besuchen. Das ist schon einen Asbach … äh … eine Anerkennung und Presseerwähnung wert.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-mann-faehrt-200-kilometer-um-dort-urlaub-zu-machen_aid-100535945

Nach langer Suche durch die Tourismusverantwortlichen in Duisburg (vor allem DuisburgKontor) wurde man endlich fündig.

Christian Böß heisst der Einzigartige, kommt aus dem hessischen Kurort Bad Camberg, arbeitet in einer Integrationsbehörde  in Wiesbaden und liebt anscheinend Duisburg zum Urlaubmachen.

Nun, das ist sicherlich einen Eintrag in das „Güldene Buch der Duisburger Einsamen Rekorde“ wert.

Vor 10 Jahren schrieb die TAZ bereits einmal über Böß, damals wurde sein erster Besuch in Duisburg bereits erwähnt.

https://taz.de/Kein-Computer-nirgends/!481057/

Und da wir schon mal bei Güldenen Büchern udgl. sind, will ich nachträglich Bärbel Bas zu ihrem Verdienstkreuz gratulieren, was aber ehrlich gesagt nicht so ganz ernsthaft von mir gemeint ist.

https://www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Frank-Walter-Steinmeier/Reden/2023/09/230922-OV-Baerbel-Bas.html

Ich habe z.B. nicht verstanden wofür ihr das Kreuz und die damit verbundene Auszeichnung verabreicht wurde. Naja, ich habe mir zum Ausgleich einen Ehren-Pokal bei Willi’s-Pokalbutze.de geordert.

Gravur: Für den besten Mann auf’m Platz – von 1961 bis heute und immerdar.

Der kommt nun zu all meinen anderen Pokalen und Ehrungen just in den Kellerraum den ich extra dafür habe anbauen lassen.

Meine erste Auszeichnung bekam ich übrigens bereits zu meinem Einjährigen von meinen Eltern:

Deutschlands intelligentestes Kind des Jahres 1961/1962

Ich bin immer noch so stolz darauf. Nachteil: Alle die das wussten hänselten mich fortan und bezeichneten mich als Angeber.

Achja, nun müssen wir noch den einzigen Duisburger suchen der immer wieder nach Bad Camberg fährt.

 

 

Hey Du, ja Du, willste UvS haben?

Du hast eine geile große Klima-Energie-Umwelt-Chip-Tech-Sache am Laufen, hast bereits zig Tochterfirmen gegründet und total kräftig zugekauft? Nur funzt es teils nicht so richtig, Du brauchst UvS = Unterstützung vom Staat? Yeah, Du hast die sagenhaft guten Argumente (Klima, Energie, Umwelt)? Also, okay, kein Problem, die Politik will, aber bitte stell‘ Dich hinten an, denn vor Dir sind noch ein paar illustre andere KandidatenInnen an der Reihe.

Zur Zeit bemüht sich u.a. Siemens Energy um Unterstützung vom Staat, und zwar in Form von Bürgschaften. Bei der Windkrafttochter Gamesa läuft es qualitativ nämlich gar nicht rund, aber die Auftragsbücher sind proppevoll, tja irgendwie hakt’s halt.

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/siemens-energy-ruf-nach-staatshilfe-steigert-misstrauen-der-boerse-19270718.html

Und wenn die Politik nicht hilft, dann sind eben Jobs bedroht u.a. in Mülheim und Duisburg.

Ja klar, dass verstehen wir, ist ja bei TKS genauso. Wenn dort nicht auf grün umgerüstet wird dann sind die Jobs eben futsch. Trotzdem wird mit einem tschechischen Milliardär über einen 50%igen Teilverkauf verhandelt – ja warum auch nicht?

Was schreibt die Welt über Habecks neuestes Dilemma?

„Staat kann nicht im Wochenrhythmus Garantien für Unternehmen geben.“

Ach, und ich habe das Gefühl das geschieht irgendwie bereits täglich.

https://www.welt.de/wirtschaft/article248215902/Siemens-Energy-bittet-Staat-um-Hilfe-Habeck-steht-vor-Dilemma.html

Es dürften die vielen schlimmen andauernden Medienberichte von der Deindustrialisierung Deutschlands doch eine Wirkung gehabt haben.

Aber wir in Duisburg sind eigentlich ganz gelassen. Gibt es doch mit „Garage Du“ einen Gründungswettbewerb der hilft all die vielen verlorengehenden Jobs durch neue zu ersetzen. Ausnahmensweise glaube ich Link, Beck und Co. das mal.

Quatsch, ich schrei mich weg.

Nun zeigt sich wie erpressbar die Politik ist und es zeigt sich wie sehr versäumt wurde in Städten wie Duisburg längst eine Gründungskultur zu etablieren.

Jahrzehntelang hat man sich den Großkonzernen vor Ort an den Hals geworfen, die durften alles und bekamen alles.

Ihre negativen Hinterlassenschaften in  jeglicher Form machen uns heute schwer zu schaffen.

Natürlich haben sie Jobs kreiert, aber zu welchem Preis, vor allem ab dem Moment ab dem sie eigentlich am Ende waren? Ich schätze mal und hoffe, so langsam dämmert’s.

Aber viel wahrscheinlich ist, dass wir sie weiter am Kacken halten, z.B. mit einem Industriestrompreis und wer weiß was sie sich sonst noch ausdenken.

Die Drohungen mit den Jobverlusten haben noch immer gewirkt.

 

Verdammt, aber diese Scheisse kann so nicht stehen bleiben. Der Würgereiz ist zu groß!

Vor knapp 24 Stunden hatte ich mich ausführlich dazu ausgelassen wie wir  mit Glücklichmacher-Meldungen über den Duisburger StartUp-Contest  namens „Garage DU“ vollverarscht werden.

Und eigentlich wollte ich mich nicht zum Inhalt der meist textgleichen PR-Meldungen anläßlich einer sog. Demo Night in der Event-Halle des Landschaftsparks Nord äussern.

Ich gebe zu, ich habe es nicht durchgehalten und mir das PR-Geseiere nochmals angetan.

Hier zuerst nochmals der RP-Link:

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-demo-night-der-garagedu-fuer-start-ups_aid-100237711

Und hier der zum presseportal.de:

https://www.presseportal.de/pm/171676/5636374

Den Inhalt hat die DBI selbst erstellt, hier weitere PR-Texte:

https://www.presseportal.de/nr/171676

Tja und manche seriöse Zeitung übernimmt einfach den PR-Text, schreibt ihn vllt. ein wenig um oder setzt einfach nur „Anzeige“ drüber.

Jetzt zu meiner Kritik:

Ein solch winziger Contest und ein paar gekaufte InfluencerInnen, die schildern dürfen wie sie selbst reich geworden sind oder in der Höhle der Löwen andere reich gemacht haben, ergeben noch keine StartUp-Stadt.

Die ausgelobten Preisgelder sind so lächerlich, dass man sich schämen muss.

Da kriegt der China-Referent Duisburgs mehr und tut wohl nichts dafür.

Das Onlinezugangsgesetz gilt seit fast einem Jahr, doch die Zahl der Online-Dienste ist nachwievor so gering, dass man sich ebenfalls schämen muss.

Die immer wieder alten und neuen beteiligten Unternehmen sind allesamt lediglich städtische Beteiligungsfirmen: Gebag, Sparkasse, WBD, DVV, DUISPORT … Die übrige Wirtschaft, ausgenommen vllt. Haniel, interessiert sich überhaupt nicht dafür, ähnlich wie sie sich auch für Smart City Duisburg nicht interessiert.

Und:

Wo sind denn die StartUps die man uns in der Vergangenheit bereits  groß und überschwenglich angepriesen hat? Die, die den Impact (Hä? Rasmus-Beck-Sprech!) und die Nachhaltigkeit und die Jobs und die Steuereinnahmen  bringen?

Letztlich ist die gesamte Veranstaltung nur eine die Link, Beck und Co. in besserem Licht erscheinen lassen. Ansonsten dürfen sich auch noch stadtfremde InfluencerInnen -wohl gegen gutes Salär- kräftig selbst darstellen und müssen dann Dinge behaupten wie:

Wer will schon nach Berlin, Hamburg oder ins Silicon Valley, wenn es doch Duisburg gibt?

Oder:

„Wir brauchen neben Berlin und München genau eine Stadt wie Duisburg, die einfach für Start-up steht.“ (Investorin und Influencerin Diana zur Löwen, aus „Die Höhle der Löwen“) Quelle: https://fundscene.com/erfolgreiche-demo-night-der-garage-du-2023/

Man, muß ich mal wieder kotzen.

Fazit:

Duisburg mag ja durchaus eine StartUp-City sein, aber nicht wegen Link & Co., sondern trotz Link & Co.

 

Vollversagende auch beim ÖPNV im Ruhrgebiet

Ein Beitrag der MBI Mülheim

Seit Jahrzehnten pfeifen es die Spatzen von den Dächern: Der ÖPNV im Ruhrgebiet mit seinen fünf Mio. Einwohnern muss einheitlicher werden, wie in allen Groß- und Millionenstädten. Doch in der Metropole Ruhr gibt es viele Verkehrsgesellschaften fast jedes einzelnen Kirchturms, mit hochbezahlen Wasserköpfen und unfassbar großem Koordinierungsbedarf, denn schließlich gehen die Teilstädte nahtlos ineinander über.

Selbst wenn die Nachbarstädte nicht ganz so chaotisch sind wie Mülheim, so führt insgesamt kein gangbarer Weg mehr daran vorbei, den Prozess der Verschmelzung der Verkehrsgesellschaften schnellstmöglichst einzuleiten und einen gemeinsamen Nahverkehrsplan vorerst zumindest für die DEMO-Städte des westlichen Ruhrgebiets (DU, E, MH, OB) mit seinen 1,5 Mio. Menschen aufzustellen. Dies oder eine Fusion mit der Bogestra muss und kann nur unter der Düsseldorfer Regie in die Wege geleitet werden. Von selbst wird sich die Kirchtürmelei nicht auflösen, obwohl der ÖPNV im Ruhrgebiet der teuerste und ineffektivste in allen europäischen Ballungsräumen ist.

Nun wollten die Ruhrbahn (Essen+Mülheim) und die Bogestra (Bochum, Witten, Gelsenkirchen) endlich eine Verschmelzung angehen. Nach einem Jahr Vorlaufzeit gab es Anfang August die einvernehmliche Absichtserklärung der OBs inkl. des Entwurfs der Eckpunkte für einen Gesellschaftsvertrag und die Kooperation sollte bis zum Jahresende in den Städten beschlossen werden. Erste heftige Kritik kam aus Mülheim bereits im September in der WAZ ohne das erkennbar war, wer dahinter steckte, wohl weil die geplante Doppelspitze Feller (Essen) und Filter (Bochum) keine zusätzliche hochdotierte Versorgungsstelle für Mülheim mehr bot. Auch einen Aufsichtsrat sollte es nicht mehr geben. Und das führte dann zur erneuten Blockade gegen jegliche Vernunft. Ende Oktober schreibt die Gelsenkirchener WAZ: „Fusion von Bogestra und Ruhrbahn ist quasi schon gescheitert.“ Der letzte Satz des Artikels lautet: „Der ÖPNV, er wird wohl auch in nächster Zukunft im Ruhrgebiet noch ein Beispiel für Kirchturm-Denken bleiben.“

Die Mülheimer WAZ berichtet aus der Ratssitzung am letzten Donnerstag und bestätigt mit den verklausulierten Aussagen vor allem des Kämmerers das Totalversagen der Kirchturmspolitik sondergleichen. Beispiel: „ … sei aktuell keine personelle und gesellschaftsrechtliche Verschränkung zu forcieren …“ (Mendack). Oder: „ … kooperieren, aber ohne jedwedes personelles oder gesellschaftsrechtliches Zusammenschmelzen …“. Oder: „Die Ungewissheit des Deutschlandtickets …“ usw. Blablabla.

Übrig bleibt das erneute Vertagen und Verschieben einer sehr wichtigen Entscheidung, ob für die Verkehrswende, den Standort Ruhrgebiet und natürlich für die Millionen Menschen!

Der Ruhrgebiets-Nahverkehr ist der teuerste und oft ineffektivste Murks Deutschlands und keiner will das ändern? Die schwarz-grüne Düsseldorfer Regierung hüllt sich in Schweigen, obwohl sie doch Klima und Verkehrswende angeblich ganz oben angesiedelt hat. Von dem grünen zuständigen Verkehrsminister hat man zu dem Riesenproblem des Ruhrgebiet-ÖPNV noch nichts von Bedeutung gehört. Erbärmlich, genau wie seine windelweiche Akzeptanz von Straßenbahnstilllegungen in Mülheim, sogar ohne Rückzahlung von Fördergeldern! Mit solch einem Verkehrsminister bleibt jede Verkehrswende auf der Strecke! Und ein besseres ÖPNV-Angebot, bei dem die Teilstädte sich immer weiter verschulden, kann es nicht geben, solange jede Kleinstadt ihr eigenes Süppchen kocht und Pöstchenhuberei betreibt! Mit verbesserten Fahrradwegen alleine geht keine Verkehrswende, zumindest solange die meisten Menschen noch nicht arbeitslos sind.

Die Gelsenkirchener WAZ zitiert von ungenannten Mülheimer Verkehrspolitikern das Folgende zum Desaster der gescheiterten Fusion: „Auf Begeisterung in den jeweiligen Belegschaften war die Idee einer Dachgesellschaft bisher ohnehin nicht gestoßen. Bedenken kommen, wie zu hören ist, auch aus Mülheim. Seit dem verkorksten Start des neuen Nahverkehrsplans in Mülheim ist die dortige Politik umso skeptischer, was ihren weiteren Einflussverlust in einer noch größeren Gesellschaft zusammen mit der Bogestra angeht. Zwar sehen die Kritiker mögliche Synergien etwa bei Bestellungen von Bahnen oder anderen Sachmitteln oder beim Einsparen von Doppelstrukturen. … Sie hätten Mülheim nicht genug im Blick gehabt, …“

Und da wird es besonders kindisch: Mülheim hat einen neuen Verkehrsentwicklungsplan ab August 2023 erstellt und das schwarz-grüne Bündnis hat mit SPD-Unterstützung (Kenia-Koalition) einen himmelschreienden Murks fabriziert. „Die Politik“ macht nun die Ruhrbahn verantwortlich und nimmt das als Begründung für die Ablehnung einer Fusion mit der Bogestra. Albern, doch mit Abstand am Sinnvollsten wäre nur ein gemeinsamer Nahverkehrsplan für das gesamte Ruhrgebiet oder zumindest auf DEMO-Ebene oder von Essen, Mülheim mit der Bogestra. So aber kappte  Mülheim mutwillig den Oberhausener Styrum-Ast der Buslinie 122 oder legte den Kahlenbergast der Straßenbahnlinie 104 Essen/Mülheim still … usw usf. Wenn eine solche Kirchtürmelei im ÖPNV auch in Berlin oder selbst Köln durchgeführt würde, wären die Verkehrsprobleme dort nicht mehr beherrschbar! Im Ruhrgebiet heißt das noch: Mehr Autoverkehr, aber wie lange noch?

Kurzum: Die Entwicklung des Ruhrgebiets wird wegen der Kirchturmspolitik auf einen Abgrund zurasen, angefangen beim ÖPNV!

Ruhrbahn und Bogestra: Die engere Kooperation ist erst mal vom Tisch.

 

Und die DBI macht’s anscheinend wieder: Gekaufte Berichte?

Das eigentliche Thema um das es nun mal wieder geht, ich hatte es vor wenigen Wochen bereits und von der DBI auf Anfrage danach keinerlei Reaktion bekommen, ist die Frage nach möglicherweise gekaufter Berichterstattung, sprich PR.

So erschien heute in der RP ein positiver Betrag über den Duisburger StartUp-Wettbewerb namens „Garage DU“ unter die Ägide der DBI und der damit in Zusammenhang stehenden „Demo Night“ im Landschaftspark.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-demo-night-der-garagedu-fuer-start-ups_aid-100237711

Mir ist das ECHT zu blöd hier auf alle Einzelheiten einzugehen die den Wettbewerb selbst betreffen. Wahrscheinlich haben sich alle ganz doll lieb, tauschen ihre Visitenkärtchen aus und fühlen sich suppi.  Ich sage deshalb nur „Herzlichen Glückwunsch“ an alle die gewonnen haben, viel Erfolg weiterhin und „Lasst Euch nicht verarschen!“ bzw. „Verarscht uns nicht!“.

Was mich vielmehr beschäftigt, ist der Umstand, dass der annähernd selbe Text (die Überschrift ist z.B. anders)  der in der hiesigen RP noch als normaler Beitrag erscheint, im trierischen Volksfreund jedoch als „Anzeige“ gekennzeichnet ist. Wenngleich so unscheinbar, dass dies nicht sofort erkennbar ist.

 

https://www.volksfreund.de/pr/presseportal/erfolgreiche-demo-night-der-garage-du-2023-duisburg-etabliert-sich-als-start-up-standort_aid-100372991

Erstens ergibt sich die Frage, was soll diese Anzeige von „Garage DU“ in Trier? Die Antwort erschliesst vllt. dadurch, dass man wissen muss, dass der Volksfreund in Trier zur Rheinischen Post Gruppe gehört.

https://www.rheinischepostmediengruppe.de/

Zweitens ergibt sich die Frage, ob die Anzeige bezahlt wurde, ev. von der DBI oder wem auch immer?

Drittens ergibt sich die Frage, ob es einen weiteren Zusammenhang gibt zwischen der Berichterstattung in der hiesigen RP (der Beitrag ist angeblich von einer jungen Volontärin) und der Anzeige in Trier?

Ich konstruiere mal total ins Blaue ohne dabei konkret die RP und ihre Medienableger zu meinen.  Jeder Vergleich und jede Übereinstimmung mit tatsächlich existierenden Zeitungsverlagen und Medienhäusern ist also komplett ausgeschlossen. Es handelt sich bei dem nachfolgend skizzierten Vorgehen um reine Fiktion.

Los geht’s:

Stellen wir uns also vor wir hätten einen Zeitungsverlag mit etlichen Ausgaben in verschieden Städten. Dazu noch die passenden Online-Versionen.

Irgendwie läuft der Laden nicht mehr so richtig rund. Weshalb wir neue Umsatzquellen erschliessen müssen.

Da die Anzeigenkunden aber immer anspruchsvoller und zahlenmässig immer weniger werden denken wir uns Folgendes aus:

Liebe Anzeigenkunden,

Ihr bekommt in dem einen Medium unseres Hauses einen positiven Text so wie Ihr es wollt, den könnt Ihr selbst fomulieren, und in den anderen Medien erscheinen die selben Texte leicht verändert in der Aufmachung von echten Artikeln, aber ganz klein als Anzeige gekennzeichnet, weil wir Euch das in Rechnung stellen.

So haben wir beide was davon und auch unsere LeserInnen haben den Eindruck von echtem Journalismus und wenig nervenden Werbeanzeigen.

Mit freundlichem Gruß

Ihr Verlagsleiter Emil Arschloch

Zeitungsgruppe VOLL-ZUM-KOTZEN GmbH & Co. KG a.A.   

>>> Ende der Fiktion <<<

Schlußakkord:

Warum mir der OB und seine Vertrauten, wie z.B. auch die von der DBI, nie auf Pressefragen antworten, dürfte nochmals umso klarer werden.

Warum mich die Polizei Duisburg lieber nicht so gerne einlädt, dürfte nochmals umso klarer werden.

Warum mir alle anderen städtischen Beteiligungsunternehmen auf Presseanfragen nicht antworten, dürfte ebenfalls umso klarer werden.

Wer nun noch an den wahren Journalismus glaubt und diesen bei denen verortet die das seit Urzeiten für sich in Anspruch nehmen oder bei denen die von Link und Co. dafür gelobt werden, dem kann nicht mehr geholfen werden.

Und wer nun zurückpöbelt und mir vorwirft lediglich meine Meinungen verbreiten zu wollen, dem schreibe ich zurück:

Ja genau, und das ist auch gut so. Aber es ist nicht mein einziges Anliegen, denn sonst würde ich ja keine Fragen stellen.

Ach ja, Anfang der Woche berichtete ich von einem VHS-Vortrag zum Thema „sinkende Wahlbeteiligungen“.  Und über eine Vortragende (Dr. Julia Schwanholz, UNI DUE) die mantraartig davon sprach wie sehr ihr die Demokratie am Herzen liege. Nun, ich habe ein tolles Betätigungsfeld für ihre Studien, um herauszufinden warum die Wahlbeteiligungen sinken.

Denn auch eine vielfältige, kritische Medienlandschaft plus eine transparent auskunftsgebende Politik und Verwaltung gehören dazu und das alles wird gerade abgeschafft.

Zugunsten von -meiner Meinung nach- effektheischenden Events („Garage DU“ und Demo-Nights) bei denen konkrete Nachfragen was das alles bringt und was es kostet natürlich vollkommen unerwünscht sind.

In Wirklichkeit handelt sich ja eigentlich um karrierefördernde Maßnahmen für nur einige wenige.

Bestes Beispiel dafür ist meiner Meinung nach die totale Idiotie, als Grund für die Weglobung des Andree Haack als Wirtschaftsförderer nach Köln, dessen Verdienste um die Digitalisierung des Duisburger Stadtarchivs anzuführen.

Was hat ein Wirtschaftsförderer mit dem Stadtarchiv zu schaffen? Und wieso wird der in Duisburg mit nichts sonst Reüssierende auch noch befördert?

Folglich guckst Du hier:

 

Nachtrag:

Nur wenige Stunden nach Verfassen des obigen Beitrags fiel mir dieser Link in die Hände:

https://www.braunschweiger-zeitung.de/wirtschaft/presseportal/article239898945/Erfolgreiche-Demo-Night-der-garage-DU-2023-Duisburg-etabliert-sich-als-Start-up-Standort.html

Es geht um den selben Anlaß, die Überschrift ist identisch mit der aus Trier (RP-Gruppe), nur dass es sich diesmal in Braunschweig um einen Ableger der Funke-Gruppe handelt, wobei auch wieder die Anzeigen-Kennzeichnung benutzt wird.

Und es gibt einen Hinweis auf ots bzw. presseportal.de. Den Rest können Sie sich bitte selbst zusammenreimen.

Wenn das alles noch irgendwie Journalismus sein soll, wenn es sich noch um annähernd glaubhafte Medienberichterstattung handeln soll, dann gibt es auch die unbefleckte Empfängnis.

 

 

Aus Mangel an News: Dann eben dem Hafen beim Kranbau zugucken

Seit langem gibt es aus Duisburg bzw. in Duisburg mal wieder News, die nicht nur mit Raub, Mord, Anschlägen und Verkehrsstaus sowie dem Versagen beim MSV zu tun haben, sondern mit wirtschaftlichen Entwicklungen. Allerdings in zweierlei Hinsicht sind diese eher dürftig:

Erstens, eine News zum Kranbaufortschritt beim neuen Container-Terminal auf der Kohleninsel. Wenn das so weitergeht mit der Jubelberichterstattung, dann gibt es wohl bald auch eine Briefmarke mit Containern drauf oder wahlweise eine mit OB Link wie er einen der Kräne bedient.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/hafen-duisburg-erster-portalkran-des-mega-terminals-steht-id239893905.html

Okay, jede Pizzabäckerei wäre froh, wenn sie jede Woche einen Bericht in der Presse hätte wie denn die Margherita aus dem Ofen auf den Teller gerät und wie dolle sie vorher mit Käse bestreut wurde. Aber wen interessiert’s?

Auf jeden Fall steht in Sachen Terminal fest: Alles wird natürlich wie immer phantastisch und man ist voll im Zeitplan. Das sagte Wowereit in Sachen BER auch desöfteren.

Zweitens, eine der regelmässigen und damit üblichen Jubelnews zu einem anderen Groß-Bauvorhaben, damit wir alle weiter den Eindruck haben, in 6-Seen-Wedau geht es zumindest im nördlichen Teil voran.

Im südlichen Teil, der vorwiegend für den Wohnbau vorgesehen ist, geht ja nix mehr voran, weil u.a. die derzeitigen Zeichen für Neubauten nicht so gut stehen. Ich berichtete bereits mehrfach.

Tja, trotzdem, in der RP durften sich die üblichen Verdächtigen und teils Vollversagenden mal wieder richtig austoben und schildern wie suppi alles im nördlichen Teil werden wird.

Dort wo man eigentlich einen UNI-Campus errichten will oder wollte, der aber ev. gar nicht dort errichtet wird, weil aus Düsseldorf die Zusage für die Knete auf sich warten lässt oder womöglich gar nicht kommt. UPPS, dabei schien doch alles bereits in trockenen Tüchern, wenn man Leuten wie Gebag-Chef Wortmeyer regelmässig zugehört hat.

Vllt. will man seitens der UNI aber lieber ein Stadtklimaschutz-taugliches Waldstück ganz in UNI-Nähe abholzen. Ich berichtete ebenfalls bereits.

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/duisburg-technologiezentrum-wedau-nord-mit-oder-ohne-uni_aid-100186583

Auf jeden Fall soll für 6-Seen-Wedau-Nord erneut eine der bei mir äusserst unbeliebten Projektgesellschaften gegründet werden um den Teil an den Mann und die Frau zu bringen, sprich an investitionsfreudige Unternehmen und Startups, um schlußendlich ein Technologie-Quartier mit wie auch immer geartetem UNI-Anschluß zu entwickeln.

Hintergrund könnte natürlich sein, den dort künftig Werktätigen die Schönheiten des Wohnens im südlichen Teil von 6-Seen-Wedau  schmackhaft zu machen.

Wir halten also fest, ECHT eine WIN-WIN-Idee.

Nur wenn ich mir ansehe wer dabei mitmacht, dann habe ich so meine Zweifel am Gelingen des Vorhabens. Vor allem wenn man mal nachrechnet auf wievielen  Immo-Expos die Verantwortlichen das Ganze schon präsentiert haben.

Eigentlich standen doch die Investoren bereits vor Jahren Schlange. Und selbst bei den Widrigkeiten die inzwischen viele so arg beuteln dürften doch wenigstens ein paar von ihnen übrig sein.

Ich vermute mal die Akquise der künftigen Projektgesellschaft wird sich wohl vorwiegend mit Auftraggebern aus dem Umfeld von Bund und Land beschäftigen. Der UNI-Campus wäre ja auch ein Landesprojekt. Man muß also nur sehen welche  Bundes- und Landesbehörden noch Büros brauchen.

Problem allerdings: Auch diesbzgl. sinkt die Nachfrage enorm. Bei den Privatunternehmen sowieso, vor allem auch aufgrund des Homeoffice-Trends und der fortschreitenden Digitalisierung, ich berichtete bereits. Die öffentliche Hand kann man ev. aufgrund bester politischer Beziehungen noch am ehesten „überzeugen“ trotz bereits existierendem Leerstand in neuen, dann aber auch leerstehenden Immobilien Steuergeld sinnlos zu versenken.

Wenn jemand genug Geld hat um es zu verplempern, dann Bund und Land.

Aus diesem Grunde werden ja auch die vielen Projektgesellschaften gegründet um der Instransparenz, wer, was und vor allem wieviel sinnlos verschwendet hat, Vorschub zu leisten.

 

 

Nach Linke-Austritt von Christian Leye: Termindichte wie bei Popstars und Großunternehmern?

Christian Leye von den Linken ist Sahra Wagenknecht gefolgt und aus der Partei ausgetreten. Dazu habe ich ihm einige Fragen gestellt, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass er schließlich sein MdB-Mandat den DuisburgerInnen verdankt die ihn gewählt haben. Und weil ich, so blöd wie ich bin, immer noch glaube, dass gewählte VolksvertreterInnen in erster Linie das Volk vertreten.

Nun kam  auf die folgenden Fragen von mir eine ziemlich schmallippige Antwort (s. ganz u.) seiner Mitarbeiterin:

1. Wie begründen Sie Ihren Parteiaustritt vor allem denen gegenüber die Sie in Duisburg als „Linken“ gewählt haben?

2. Werden Sie Ihr Mandat im Bundestag behalten, wenn ja warum?

3. Was machen Sie im neuen Verein BSW von Frau Wagenknecht und wahrscheinlich später in der neuen Partei?

4. Werden Sie dabei Ihre zur Bundestagswahl formulierten Ziele – laut Ihrer Website (https://christian-leye.de/) – weiterverfolgen? Anmerkung: Ihre Seite sollte unter „Aktuell“ upgedated werden!

5. (zu 4.) Oder andere bzw. zusätzliche Ziele – welche?

6. Frau Wagenknecht wird eine links-konservative Politik nachgesagt. Ist das korrekt und wenn ja was ist damit gemeint und gibt es Schnittstellen mit der AfD?

 

Hier die heutige Antwort:

Sehr geehrter Herr Schulze,

vielen Dank für Ihre Presseanfrage. Leider ist die Termindichte bei Herrn Leye zur Zeit so hoch, dass es augenblicklich nicht möglich ist, Ihr Angebot wahrzunehmen. Vielen Dank für Ihr Verständnis.

Mit freundlichen Grüßen,

XXX

Mitarbeiterin von Christian Leye, MdB

 

Merkwürdig finde ich vor allem, dass man sich die Antworten auf solche Fragen nach einschneidenden politischen Schritten doch bereits vorher reiflich überlegt, zumindest im Ansatz, um sie dann auf Nachfrage quasi parat zu haben. In diesem Fall wohl nicht.