Nochmalige Nachfrage an die Gebag wegen möglicher offener Forderung gegen Ex-Baudezernent

Guten Abend,

in Bezug auf meine ehemalige Anfrage (erst als Presseanfrage, dann als IFG-Anfrage) ob Herr Dressler, ehemaliger Baudezernent von Duisburg, einem Gerichtsurteil nachgekommen ist (in der Streitsache Küppersmühle) und eine Millionen-EURO-Forderung der Gebag inzwischen beglichen hat, haben Sie mir bisher nicht geantwortet. Anscheinend wollen Sie auch der LDI* gegenüber nicht antworten, die inzwischen meine IFG-Anfrage aufgegriffen hat.

Nunmehr habe ich neue Infos die darauf hindeuten, dass Herr Dressler mtl. einen Betrag iHv 1.800,– EURO an die Gebag zahlt.

Meine neuerlichen Fragen lauten deshalb:

1. Ist dies korrekt, zahlt Herr Dressler in Raten bzw. zahlt er in Raten in Höhe von 1.800,– EURO mtl.?

2. Wenn ja, seit wann zahlt er in Raten, weshalb diese mtl. Ratenhöhe und was ist in Summe durch die Raten bisher aufgelaufen?

3. Wieso kam es zu dieser Zahlungsübereinkunft und ist diese offiziell auch vom Aufsichtsrat und von der Hauptgesellschafterin so abgesegnet?

4. Wie hoch war der Gesamtbetrag laut dem von Ihnen erstrittenen Urteil?

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP
www.duistop.de
Michael Schulze

 

Zusätzliche Anmerkungen:

Die Sache „Küppersmühle“ war sozusagen vor meiner Zeit, also vor DUISTOP, ebenso die Sache mit dem Schadenersatz-Urteil gegen Herrn Dressler. Wer dazu mehr erfahren will googelt einfach wie folgt:

„dressler verurteilt waz“

Und:

Bei der Gebag will angeblich eine weitere Führungskraft das Schiff verlassen.  Dies erfuhr ich heute i.L.d.T. von mehrere unabhängigen Quellen. Ich vermute(!) es handelt sich in diesem Fall um eine Folge der möglicherweise finanziellen Schieflage der Gebag die immer prekärer wird, da sie sehr hohe Schulden aufgrund der Käufe diversester Großgrundstücke aufgetürmt hat und diese Schulden womöglich nicht ausreichend bedienen kann, weil sich vor allem die inzwischen als Neubaugebiete ausgewiesenen Flächen nicht so verkaufen lassen wie ursprünglich geplant. Zudem wurden einige Flächen wohl weit über ihrem eigentlichen Marktwert gekauft.

Inwieweit Investoren die Lage auch noch ausnutzen ist mir nicht bekannt. Auffällig ist jedoch, dass die Teilnahmen an Messen wie z.B. der Expo Real bisher zu keinerlei Erfolgsmeldungen führten – jedenfalls sind mir diese nicht bekannt. Ich räume der Gebag auf diesem Wege gerne eine entsprechende Möglichkeit ein uns alle darüber aufzuklären ob meine Vermutungen stimmen, teilweise stimmen oder nur meine Hirngespinste sind, die mir viele Leute regelmässig gerne zuschreiben.

Im äussersten Falle dürfte die Stadt und dürften damit wir alle für die möglichen Finanzprobleme der Gebag einstehen, denn die Stadt ist 100%ige Gesellschafterin der Gebag und hat ihr z.B. im letzten Jahr einen Kredit in Höhe von 50 Mio. EURO gewährt. Ich berichtete bereits.

Das plötzliche Ausscheiden von Herrn Wortmeyer hat wohl eher nichts damit zu tun wie es um die Gebag derzeit steht.

 

* LDI = Landesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit NRW in Düsseldorf

 

 

6-Seen-Wedau: Investor BPD antwortet auf DUISTOP-Fragen

Der Investor BPD hatte kürzlich angekündigt in 6-Seen-Wedau bauen zu wollen, vorwiegend ETW. Aus dem Grund habe ich dort in der letzten Woche angefragt und heute auf insgesamt 13 Fragen die entsprechenden Antworten erhalten.

Geantwortet hat mir Dirk Brockmeyer, Teamleiter Projektentwicklung Westfalen von der BPD Immobilienentwicklung GmbH, mit dem ich in der letzten Woche auch bereits telefonierte.

Hier die Fragen und jeweils direkt die entsprechende Antwort dazu (fett und kursiv):

1. Können Sie bitte nochmals kurz umreissen was BPD genau vorhat, bauen will, anbieten will und zu welchen Konditionen? Gibt es einen Link dazu, bitte fügen Sie ihn bei.

Geplant ist ein Wohnbauvorhaben mit ca. 250 Wohnungen. Nach aktueller Planung verteilen sich diese auf 13 Gebäude. Die Umsetzung erfolgt abschnittsweise.

Momentan sind wir in der Produkt- und Preisgestaltung. Hierbei beziehen wir auch uns bekannte InteressentInnen ein, wie zuletzt bei einer Umfrage zu Grundrisstypen in Verbindung mit möglichen Preisen.

Als InteressentIn ist es möglich sich über eine projekteigene Homepage zu registrieren: https://www.duisburg-wohnen.de

2. Das was BPD beabsichtigt wurde schon in der Presse veröffentlicht und danach auch kritisiert, vor allem wegen der hohen Preise – vor allem für Duisburger Verhältnisse. Kennen Sie die Kritik und wenn ja, wie äussern Sie sich dazu?

Mir sind zwei WAZ-Artikel in Verbindung mit der von uns durchgeführten Befragung der InteressentInnen bekannt. Es wurde in der WAZ auch bereits darauf verwiesen, dass Wohnungsneubau im oberen Bereich der lokalen Preisskala zu verorten ist. Die Gründe sind regelmäßig aus Medienberichten zur allgemeinen Wohnsituation in Deutschland zu erfahren. Gestiegene Materialpreise sowie Energie- und Lohnkosten und nicht zuletzt aufwendigere Auflagen und Verfahren haben das Bauen deutlich teurer gemacht. Dies spiegelt sich letztendlich in den Verkaufspreisen für Neubau wider. Unser Bauvorhaben im Projekt 6-Seen Wedau ist frei finanziert, d.h. ohne Subventionen. Dem entsprechend müssen wir kalkulieren. Hiermit gehen wir sensibel um. Eine endgültige Preisfixierung behalten wir uns auch in Verbindung mit der Identifizierung möglicher baulicher Rationalisierungen offen. Hiervon hängt dann auch der endgültige Vertriebsstart ab. Die Aussage, dass dieser kurzfristig erfolgt, können wir nicht bestätigen.

3. Was genau hat BPD bewogen in Duisburg und in 6-Seen-Wedau zu investieren, denn Duisburg gilt insgesamt als wenig kaufkräftig?

Zunächst überzeugt uns die Lage. Das Gebiet hat im direkten Umfeld ein hohes Naherholungspotenzial und mehrere Städte sind gut erreichbar. Das ist das Wichtigste. Die Kaufkraft gilt es zu berücksichtigen. Das führt uns zurück zu dem o.a. Thema Preisgestaltung.

4. Wie hoch wird das Investitionsvolumen sein und wird es bei dem/den Baugebiet(en) bleiben oder werden ev. weitere in 6-Seen-Wedau oder auf anderen Großflächen in Duisburg (z.B. Duisburger Dünen) dazukommen?

Über die Höhe des Investitionsvolumen geben wir keine Auskunft.

Wenn wir mit den 6-Seen-Wedau ein erfolgreiches Projekt bekommen, haben wir selbstverständlich Interesse, weitere Investitionen in Duisburg zu tätigen. Aktuell sind jedoch keine weiteren Projekte in Duisburg bei uns in der Planung.

5. Die Stadt und die Gebag antworten mir dauerhaft seit Jahren auf keine Anfrage, wie beurteilen Sie dies vor dem Hintergrund, dass DUISTOP a) eine hohe Leser-/Userzahl aufweist, b) mögliches PR-Potential verschenkt wird und c) der Eindruck entsteht, dass nicht alles mit rechten Dingen zugeht? Ihnen als Investor dürfte dieses Verhalten auch eher schaden als nutzen.

Bitte haben Sie Verständnis, dass wir uns über Dritte nicht äußern. Ich kann Ihnen gerne die Fragen zur BPD beantworten.

6. Wie beurteilen Sie den Einfluss der Vorgänge in Duisburg was z.B. das gesamte Image betrifft? Derzeit sind z.B. im Norden zwei Stadtteile besonders im verrufenen Fokus, dazu der nachwievor schlechte Ruf Marxlohs, der besonders auch durch das Trash-TV befeuert wurde und der durch wiederholte Bad News gelitten hat.

Für uns hat Duisburg Qualität.

Aus den uns bekannten Interessenbekundungen ist klar zu entnehmen, dass viele DuisburgerInnen gerne dort wohnen und leben. Wir bekommen Anfragen von Menschen, die zwar ihre Wohnsituation, aber eben nicht Ihren Wohnstandort in vertrauter und geschätzter Umgebung verändern wollen. Zudem interessieren sich aber auch Nicht-DuisburgerInnen für unser Projekt.

7. Wie sicher wird man in 6-Seen-Wedau leben und wohnen, wenn in Duisburg dem sozialen Verfall nicht bald Einhalt geboten wird und wenn das selbst erzeugte Migrationsproblem durch extreme Ghettoisierung nicht angegangen wird?

Eine lokal-politische Frage, auf der Grundlage von Annahmen, die ich nicht einschätzen und mich deshalb auch hierzu nicht äußern kann.

Wir glauben an den Standort Duisburg. Wie gesagt, hat der Standort eine hohe Naherholungsqualität und das Wissen sicherlich auch viele Menschen zu schätzen.

8. Ist 6-Seen-Wedau eine Form einer Gated Area bzw. Community (Stichwort: Gentrifizierung), was z.B. auch durch den sehr hohen und massiven Lärmschutzwall schon angedeutet wird?

Nein, das sehe ich nicht. Der Lärmschutzwall erfüllt einzig die Funktion des Lärmschutzes. Im Übrigen ist die Entwicklung der 6-Seen-Wedau so konzipiert, dass an Nachbarschaften angeknüpft werden kann. Z.B. wurde im Zuge des gestalterischen Wettbewerbes, der dem Grundstücksankauf vorgeschaltet war, Wert daraufgelegt, den „Gartenstadt-Charakter“ aus der benachbarten Bebauung zu berücksichtigen.

9. In Bissingheim hört man den Lärm aus Wedau noch, ist sichergestellt der Lärmschutzwall erfüllt seinen eigentlichen Zweck?

Es gibt klare Regelungen insbesondere für das Wohnen, welchen Einfluss Lärm nehmen darf. Hierzu wurden im Vorfeld Berechnungen durchgeführt, die den Lärmschutzwall mitberücksichtigen. Daher sollte dieser seinen Zweck erfüllen.

10. In Duisburg arbeitet man an der kommunalen Energie- und Wärmeplanung. Welche Energie- und Wärmeformen werden in 6-Seen-Wedau angeboten?

Die aktuelle Planung geht von einer Versorgung mit Fernwärme aus.

11. zu 10: Sollte es sich um Fernwärme handeln, weisen Sie Ihre künftigen KäuferInnen auf das Monopolproblem dieser Wärmeversorgung hin?

Wir legen alle Verpflichtungen, die wir eingehen und an unsere KäuferInnen weitergeben, offen. Dazu würde auch eine eventuelle Verpflichtung zur Abnahme von Fernwärme für eine bestimmte Zeit gehören.

12. Sind Sie informiert über den Altlastenzustand (= über die Bodenbelastungen) des gesamten Geländes und speziell der Baugebiete die BPD bebauen wird und wenn ja, was können Sie in beiden Fällen dazu preisgeben und ist das Leben und Wohnen dort durch mögliche Altlasten in keinster Weise gefährdet? Anmerkung: Auf Fragen zu den möglichen Altlasten schweigen Stadt und Gebag/Gebag FE besonders beharrlich.

Im Zuge der Grundstückprüfung wurden Untersuchungsberichte offengelegt. Auf der Grundlage der letzten Untersuchung wurde ein Konzept zum Boden- und Qualitätsmanagement oder vereinfacht ausgedrückt zur Sanierung erstellt. Wir übernehmen ein auf dieser Grundlage ein saniertes Grundstück. Selbstverständlich haben wir uns die Befundlage insbesondere für die von uns erworbenen Baulose angeschaut.

Zusätzlich werden z.B. im Zuge der Erdarbeiten weitere Bodenuntersuchungen durchgeführt. Sollten widererwartend noch Verunreinigungen festgestellt werden, werden auch diese behoben.

Letztlich kann eine Gefährdung ausgeschlossen werden. Was im Übrigen anders auch gar nicht geht, da es nicht nur hinsichtlich des Lärms, sondern auch hinsichtlich der Beschaffenheit des Bodens klare Anforderungen zur Gewährleistung gesunder Wohnverhältnisse gibt. Die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner erhalten eine qualitätsvolle und ansprechende Wohnumgebung in der sie gut und gerne leben können.

13. Was können Sie uns mitteilen über die definitiven(!) Entwicklungen in der Nachbarschaft der BPD-Baugelände, den Ausbau von Wegen und Strassen, den Bau von Schule und KITA, den Bau des Nahversorgungszentrums?

Über die definitiven Entwicklungen der Nachbarschaft des BPD-Baugeländes würde ich Sie bitten bei den jeweils zuständigen Trägern und Unternehmen anzufragen.

 

Vielfalt als Chance für die City: Tja, nur ein ALDI wäre ja wohl ziemlich langweilig.

Eventangebote die wie eine Binse daherkommen, in Duisburg keine Seltenheit. Egal.

Denn wer mal wieder Lust hat auf teils gepflegten Gaga-Handels-Laber-Wahnsinn, der merkt sich den 22. November vor.

Dann laden die hier Verantwortlichen für das Stadt-Wohl-und-Wehe zu einem Tag mit Programm rund um die City ein. Alles hier genauestens nachzulesen:

https://www.b2match.com/e/duisburggemeinsam

Ich zitiere mal den lustigsten und spannensten Teil:

Freuen Sie sich auf ein spannendes Programm mit Impulsen von Oberbürgermeister Sören Link, dem Duisburger Bundestagsabgeordneten und Staatssekretär im Bundesinnenministerium Mahmut Özdemir sowie weiteren Experten, …

Das Interessanteste  dürfte noch der Teil sein, der sich der sogenannten migrantischen Wirtschaft in Duisburg widmet, wobei hier der Schwerpunkt auf die türkische Community gelegt wird.

Übrigens soll auch mit dem Vortragsthema „Was kommt nach dem klassischen Einzelhandel?“, Doris Lewitzky, Geschäftsführerin des Handelsverband Niederrhein zu Wort kommen. Die Dame taucht sonst nie in Erscheinung.

Also ich tue mir das nicht an, vor allem weil ich annehme, dass die Probleme in Duisburg und vor allem in Duisburgs City dabei vollkommen ausgelassen werden. Zum Beispiel gibt es meines Erachtens kein wirklich zukunftsweisendes Gesamt-Konzept. Alles immer nur Bruchstücke die mehr Einzel-Wünschen gleichen, ohne jegliche faktischen Grundlagen sowie ohne die Nennung von Zielen mit Zeitmarken wo man wann sein bzw. hin will.

So dürfen zum Beispiel die beiden neuen Eigentümer der Königsgalerie über ihr neues Nachnutzungskonzept (WOW!!!) reden.

„Vom Shopping-Center zu Mixed-Use.“ Alles klar.

Klingt irgendwie nachnützlich interessant und wichtig, ist aber wohl eher nur ein Werbeblock für die Eigentümer.

Mich würde z.B. sehr interessieren was die DB bzw. ihr zuständiges Tochterunternehmen künftig im sanierten HBF vorhat.

Was mit dem und im Kaufhof weiterhin passiert.

Wie sich die Demografie in Duisburg auswirkt, a) in Bezug auf die immer älter werdende Kundschaft und b) auf den Wegfall von Nachwuchs der noch Läden eröffnen könnte oder eben lieber direkt einen Online-Shop betreibt.

Auch das Thema Auto und Parken fehlt. Ebenso die Bedeutung des ÖPNV und anderer Mobility-Angebote.

Auch von Smart City (inkl. der  Mein-Duisburg-APP) keine Spur.

Und auch die mögliche Antwort auf die Frage wann das hässliche Mercator One entfernt wird, würde mich brennend interessieren.

Es kann natürlich sein, dass in dem ein oder anderen Vortrag diese Themen zumindest kurz erwähnt werden.

Und dann bitte diese auch noch:

Alkohol- und Drogenkonsum, Obdachlosigkeit, Bettelei, vollgepisste Parkhauszugänge,  langweilige und immergleiche Innenstadt-Events, drei Monate lange Weihnachtsmärkte, Gluthitzeflächen, Sitzbänke mit Arschnass-Garantie, sorry, Letztere wurden bereits umgearbeitet, eine viel zu geringe Zahl an Läden die die DBI selbst oder als Franchise betreibt, eine Erklärung dafür warum das Averdunk keine Nachnutzung à la Mixed-Use betreibt, wann die Gebag die Flächen des Mercatorquartiers endlich bebaut kriegt, wieviele Leute ausser dem einen bekannten Werbegesicht von DuisburgKontor sonst noch in Duisburg Urlaub machen, ab wann das marode Stadttheater wegen Sanierungsarbeiten sehr lange schliessen muss, warum es in Duisburg so viele Curry-Wurst-Imbisse gibt, warum man so viel Bohei um den MSV macht aber nicht um die Kulturszene, …

 

Business beim Brötchen: Wichtige Themen in Windeseile abfrühstücken

Während die einen am 8. November in anderthalb Stunden ihre Brötchen mampfen können, müssen andere arbeiten und halten einen Vortrag. Zum Thema Sicherheit und Sauberkeit in Duisburg. Na wenn das nicht absolut interessant klingt.

https://www.b2match.com/e/business-beim-broetchen-081124

Hier das Program, fällt Ihnen da was auf?

08:30 – 08:45 Empfang | Frühstück | Netzwerken

08:45 – 09:00 Begrüßung

Christian Kleff, Geschäftsführer Wirtschaft für Duisburg, Klaus Wulfert, HUB-Manager Unternehmens- & Investorenservice, Duisburg Business & Innovation GmbH

09:00 – 09:30 Vortrag

„Aktuelle polizeiliche Herausforderungen für die Polizei Duisburg“
Alexander Dierselhuis, Polizeipräsident Duisburg

„Sicherheit und Sauberkeit als Standortfaktoren für Unternehmen“
Michael Rüscher, Beigeordneter für Wirtschaft, Integration, Sicherheit und Ordnung der Stadt Duisburg

09:30 – 09:45 Frage- und Antwort-Runde

09:45 – 10:00 Netzwerken

 

Also mir fiel das hier auf:

Die Begrüssung (15 Minuten) dauert schon halb so lang wie der Vortrag, Fragen darf man eine Viertelstundelang stellen und mit „Netzwerken“ sind Handarbeiten gemeint?

Tja, möglichweise reden ja alle mit vierfacher Geschwindigkeit, denn wie können diese beiden wichtigsten aktuellen Themen, gerade in Duisburg (siehe letzter DUISTOP-Beitrag vor diesem hier),  nur so marginal mal eben kurz beim Brötchenessen und Verdauen abgefrühstückt werden?

Und dazu haben wir in Duisburg doch so viele zu den beiden Themen passende ECHTe Locations, wo einem aber eventuell ein Brötchen im Halse stecken bleiben würde.

 

Wie Link mit einer Grossrazia in Hochheide für sich selbst Werbung macht

Vorgestern am frühen Morgen ab 6 Uhr durchkämmte man sozusagen mit rund 400 Einsatzkräften die 320 Wohneinheiten eines sogenannten Weissen Riesen in Hochheide, der zuletzt sehr oft negativ in den Schlagzeilen war und 2025 abgerissen werden soll.

OB Link spricht angesichts des Einsatzes und des überschaubaren Erfolgs auf jeden Fall von einem guten Tag für den Rechtsstaat und für Duisburg.

Hier alles nachzulesen:

https://rp-online.de/nrw/staedte/duisburg/weisser-riese-duisburg-behoerden-machen-grosskontrolle-in-problem-hochhaus_aid-120569217

Aber Link & Co. verkaufen uns auch die Stadt als smart obwohl hier nur die städtische Terminvergabe einigermassen digital funktioniert.

Die AfD wiederum reklamiert angesichts der Ereignisse in Hochheide ihren Einfluss auf die Stadt(politik). So hatte sie wohl schon Anfang September Strafanzeigen erstattet und Anträge an den zuständigen Ratsausschuss gestellt, letztere wurden aber allesamt erwartungsgemäß abgelehnt.

https://www.lokalkompass.de/duisburg/c-politik/meinung-afd-wirkt-auch-in-duisburg_a1997417

Man versucht also jeweils die werblichen Früchte einer insgesamt miserablen Entwicklung zu ernten und für sich allein zu reklamieren. Aber UPPS, die AfD stimmt Link sogar zu.

Was bei alldem leider wie immer viel zu kurz kommt ist der Umstand, und das werfe ich erneut Link und seiner SPD vor, warum es überhaupt zu solchen Ausmassen an Einsätzen kommen muss.

400 Einsatzkräfte sind kein Pappenstiel und eine logistische Herausforderung inkl. der notwendigen Geheimhaltung.

An der prekären Situation viel ändern wird der eine massive Einsatz nichts, insofern bleibt alles ein Tropfen auf den heissen Stein,  ist eine enorme Ablenkung von Ursachen und Folgen sowie ganz viel Symbolpolitik.

Ungefähr vergleichbar mit dem Berliner Vorhaben um den Görlitzer Park herum einen Zaun zu bauen.

https://www.berlin-live.de/berlin/brennpunkt/goerlitzer-park-berlin-wegner-zaun-id299836.html

Die Drogen- und Kriminalitätsprobleme sind dann wie weg. Das „wie weg“ ist übrigens geklaut bei der Kijimea-Werbung.

 

Am Alten Holzhafen: Mehr als 50 Prozent Wohnen – Vorsicht besonders bei Fernwärme!

Das als Eurogate, dann The Curve und nun Am Alten Holzhafen titulierte Gelände im Innenhafen, dort wo Millionen EURO sinnlos u.a. für eine marode Treppe versenkt wurden, will ein Investor, der das Gelände angeblich im letzten Jahr erworben hat, nun tatsächlich auch bauen.

Aber hallo.

Nur nicht so wie ursprünglich vorgesehen und geplant, also überwiegend für Gewerbe, Gastronomie und Hotellerie, sondern nun überwiegend für’s gehobene Wohnen.

Die RP hatte sich schon aufgeregt, die WAZ sieht es aktuell lockerer und trommelt schon mal – wie üblich.

https://www.waz.de/lokales/duisburg/article407567076/eurogate-treppe-duisburg-die-plaene-fuers-wohnquartier-im-detail.html

Wie gewöhnlich bei Bauprojekten wird auch hier nicht an den ganz tollen Entwürfen gespart.

https://www.structurelab.com/site_arch/prj/am-alten-holzhafen-duisburg/

In diesem Fall von Architekten aus Düsseldorf.

Egal, ich habe nachwievor meine Zweifel ob das alles tatsächlich und endlich  zahlungskräftige und nun auch wohnbereitwillige Kundschaft anlockt. Zu den  möglichen Konditionen habe ich zur Zeit keinerlei Informationen.

Selbst wenn ich annehme und einkalkuliere, dass es eine enorme Wohnflucht aus dem Norden gibt, da wo zur Zeit teils chaotische Zustände herrschen sollen – z.B. in Meiderich oder in Hochheide – wer bitteschön, wenn ausreichend Geld vorhanden ist, will unbedingt in Duisburg oder in den Wohnareas, die sich Stadt und Investoren zwanghaft ausdenken, wohnen?

Da wo auf Teufel-komm-raus ein Top-Image reinprojeziert wird, was a) nicht vorhanden und b) durch nichts gerechfertigt ist was sich ev. in der Zukunft noch ereignet.

Duisburg ist zukunftslos – und dem hat bisher niemand widersprochen.

Und bei alle den Neubauten würde ich fein darauf achten was mir u.a. in bezug auf die Wärmeversorgung angeboten und womöglich aufgezwungen wird.

Vorsicht besonders bei Fernwärme!

 

 

ThyssenKrupp Steel: Kekserlaß – Keksverbot – wer krümelt muß den Staubsauger von zu Hause mitbringen

Gestern geisterte die Meldung von drei VW-Werksschliessungen  durch den deutschen Blätterwald. Das dürfte auch TKS aufhorchen lassen. Schließlich, ich berichtete bereits, hat man erst vor wenigen Tagen ein MoU mit dem Autokonzern geschlossen. Über die Abnahme von grünem Stahl – irgendwann in der Zukunft.

Nun wurde bekannt, dass die neue TKS-Führung so drastisch zum Sparen aufruft, so dass auch unschuldige Kekse darunter leiden müssen.

Catering, Events, Meetings und alles was damit zusammenhängt soll eingedampft werden. Es soll so viel wie möglich Geld eingespart werden. Keksbestellungen sind VERBOTEN … äh … VORBOTEN einer totalen Spar-Kultur.

So untersagt der Vorstand den Mitarbeitenden in der Verwaltung Bestellungen von Lebensmitteln und Konsumwaren auf Kosten des Unternehmens. Besonders erwähnt werden Kaffee, Milch, Wasser und Kekse. In der Belegschaft ist seitdem von einem „Keks-Erlass“ die Rede.

Und ich frage mich, wieso das bisher anscheinend solche Ausmaße hatte, dass damit nun ein verkündenswertes Sparprogramm möglich ist.

Oder es handelt sich lediglich um Alibi-Maßnahmen.

In beiden Fällen ECHT gaga. Auch die Weihnachtsfeiern sind abgesagt.

Jetzt wird also wieder in die Hände gespuckt, wir steigern das …

 

NS-Zeit: Zwangsarbeitslager auch in Duisburg – Aufarbeitung durch Unternehmen immer noch zögerlich

Der Spiegel hat aktuell einen Artikel online gestellt in dem es um die Aufarbeitung von Unternehmensgeschichten aus der NS-Zeit geht. Während sich viele Großunternehmen bereits an die Aufarbeitung gemacht haben sieht es im Mittelstand angeblich immer noch eher mau aus.

Mit dem Thema hatte ich mich bereits mehrfach beschäftigt und auch betroffene Unternehmen in Duisburg, die noch heute geschäftlich aktiv und bekannt sind, danach gefragt. Meine Anfragen basierten auf dieser Liste von Zwangsarbeiterlagern die im Internet frei verfügbar ist:

https://ns-in-ka.de/wp-content/uploads/2017/06/Liste_Unternehmen.pdf

Bisher habe ich keinerlei Zweifel daran, dass die Liste auf unwahren Angaben beruht. Ob sie vollständig ist, weiß ich nicht. Sie ist auf jeden Fall äusserst umfangreich, aber nicht besonders detailliert.

Die von mir kontaktierten Unternehmen, darunter auch heutige städtische Beteiligungsgesellschaften, den OB habe ich ebenfalls angeschrieben, haben sämtlichst nicht einmal reagiert. Der OB auch nicht.

Die Stiftung Familienunternehmen schwieg in letzter Konsequenz ebenfalls recht eisern, reagierte aber zumindest mit einem Verweis auf andere Quellen. Stiftungsintern war es anscheinend kein Thema.

Hier noch der Link zum aktuellen Spiegel-Beitrag:

https://www.spiegel.de/geschichte/nationalsozialismus-die-braune-geschichte-des-deutschen-mittelstands-a-e69ac074-1ef7-4d67-8211-da427e357924

Ich hatte vor ca. zwei oder drei Jahren auch den „Beauftragten der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus“ danach befragt wieviele Unternehmen aller Größenordnungen seiner Meinung nach ihre eigene NS-Vergangenheit aufgearbeitet hätten bzw. haben aufarbeiten lassen.

Seine Antwort: Circa die Hälfte.

 

 

Die Kids und der OB

Ich habe schon einmal über die Kindersprechstunde unseres über alles be- und geliebten Duisburger OB berichtet, nun will ich es nochmals wiederholen.

Den wesentlichen Text habe ich aus der Presseankündigung der Stadt mal kopiert.

Als Oberbürgermeister von Duisburg möchte ich wissen, was Euch in unserer Stadt wichtig ist. Ihr erlebt Duisburg jeden Tag – beim Spielen, auf dem Weg zur Schule oder im Verein – und wisst am besten, was gut ist oder noch besser werden kann.

Deshalb lade ich alle Duisburger Kinder im Alter von 6 bis 13 Jahren zu meinen Kindersprechstunden ein.

Hier könnt Ihr mir Fragen stellen, erzählen, was Euch gefällt oder nicht gefällt, und mir Eure Vorschläge verraten, was wir in Duisburg noch besser machen können.

Ich freue mich auf Euch und Eure Ideen – bei mir in der Kindersprechstunde.

Hier im Original nachzulesen:

https://www.duisburg.de/rathaus/rathausundpolitik/buergerangagement_und_buergerangelegenheiten/kindersprechstunde.php

Und hier gibt es den Link zur Erwachsenenversion:

https://www.duisburg.de/rathaus/rathausundpolitik/buergerangagement_und_buergerangelegenheiten/buergergespraeche-neu.php

Problem an diesen Formaten:

Es sind nur wenige Interessierte zugelassen, wie sie ausgesucht werden ist nicht bekannt, und es gibt kaum Resumees was denn jeweils besprochen und vorgetragen wird.

Ich plädiere nachwievor für ein Online-Forum auf www.duisburg.de, so dass sich alle einbringen können.

 

Neuerscheinung: „Sounds of Ruhrgebiet“ – über die unentdeckte Musikszene des Reviers

Das jetzt erschienene Buch „Sounds of Ruhrgebiet“, herausgegeben von Zepp Oberpichler, ist eine längst überfällige Auseinandersetzung mit der facettenreichen und oft übersehenen Rockszene des Ruhrgebiets. Während es zahlreiche Bücher über elektronische Musik aus Düsseldorf, die Hamburger Schule oder die Berliner Szene gibt, scheint das Ruhrgebiet auf den ersten Blick eine Lücke zu hinterlassen. Diese Lücke ist es, die Oberpichler mit seinem Buch füllt.

Keine trockene Auflistung von Bands und Gigs der letzten 60 Jahre, sondern lebendige Geschichten aus dem Herzen des Ruhrgebiets. Oberpichler lässt Musikerinnen und Musiker selbst zu Wort kommen und entlockt ihnen Geschichten, die oftmals weder in Musikzeitschriften noch im Internet zu finden waren. Aus Gesprächen mit bekannten Persönlichkeiten wie Stefan Stoppok, Stefan Kleinkrieg (Extrabreit), Peter Bursch (Bröselmaschine), Christiane Schaefer-Winkelmann („Punk in Duisburg“), Crocker (Upright Citizens), Wulf Schneider (The Zarths), Stefan Josefus (Franz K.), Tommy Finke, August Koslowski (Herne 3) und Willi Wucher (Becks Pistols) entsteht ein vielschichtiges Bild der Musiklandschaft im Revier.

„Es gibt keine Szene im Ruhrgebiet“, so das Fazit vieler Gespräche. Was bleibt, sind Mikrokosmen, die sich um einzelne Veranstaltungsorte gebildet haben. Eine städteübergreifende, zusammenhängende Szene? Fehlanzeige. Doch das bedeutet nicht, dass es im Ruhrgebiet keinen Rock and Roll gibt. Ganz im Gegenteil – die Region strotzt vor Leben und kreativer Energie, auch wenn diese oft im Schatten stehen.

Das Buch ist den Musikerinnen und Musikern des Ruhrgebiets gewidmet – denjenigen, die abseits des großen Rampenlichts jeden Tag die Kultur ein Stück bunter gestalten. „Sounds of Ruhrgebiet“ ist eine Liebeserklärung an eine unterschätzte Musiklandschaft und eine Einladung, das kulturelle Erbe des Ruhrgebiets neu zu entdecken.

„Sounds of Ruhrgebiet“ erscheint ab sofort im Verlag Henselowsky Boschmann und ist über den regionalen Buchhandel erhältlich.