Puuuh, GEG endlich auf dem Weg – tolle Zeiten für Stadt und Investoren brechen an.

Aufatmen in der Ampel und Aufatmen in der Bevölkerung. Puuuh, das GEG, inzwischen als Heizungsgesetz bekannt, ist mehr oder weniger in dieser Woche endlich eingetütet und auf den Weg gebracht worden.

Grob gesagt hat man die Idee, erst die „kleinen“ Leute zur Wärmewende zu bewegen und dann die Kommunen, nun umgedreht. Ganz vereinfacht ausgedrückt.

Die sogenannte kommunale Wärmeplanung soll es nun zuerst richten, dann wird man wissen was die privaten Haushalte und Gewerbebetriebe noch tun müssen … sollten.

Ich will jetzt nicht darauf eingehen, wieso man so lange dafür gebraucht hat, wo der Kanzler eigentlich war und ist, wieso die AfD so hohe Zustimmungswerte hat usw., sondern darauf was das nun konkret bedeuten könnte.

Denn ein wesentlicher Teil der kommunalen Wärmeplanung bedeutet die stärkere Berücksichtigung der Fernwärme beim zukünftigen Energiemix.

Duisburg ist nun also (auf)gefordert festzustellen was diesbezüglich bereits geht und was noch gehen könnte, wer also noch fürs Fernwärmenetz als Wärmelieferant und wer als Abnehmer in Frage kommt.

Ich frage mich an der Stelle vor allem warum dies nicht längst passiert ist, denn das Thema und die Technik sind ja nicht wirklich neu.

Bevor ich aber zum eigentlich Kern des Problems komme das ich sehe, hier ein Link:

https://www.radioduisburg.de/artikel/nach-strom-und-gas-auch-fernwaerme-in-duisburg-wird-teurer-1436510.html

Ein fleissiger DUISTOP-Leser hat mich vor wenigen Wochen zusätzlich auf die Preissteigerungen für Fernwärme in Duisburg hingewiesen – ich berichtete.

Das grundsätzliche Problem: Wir haben es prinzipiell mit einem Angebots-Monopolisten für die Abnehmerseite zu tun. Denn bei der Fernwärme und dem dazugehörigen Netz wird es wohl kaum bis keine Konkurrenz geben.

Wir sollten also frühzeitig darauf achten ob sich alles so entwickelt wie z.B. bei den Müllgebühren und den Entsorgungskosten, bei denen denk- und merkwürdige Unregelmässigkeiten zu diversen Abrechnungsproblemen und Rückzahlungen geführt haben.

Hinweis nur zum Nachdenken: Was die thermische Verwertung von Müll angeht sind wir eigentlich alle Zulieferer des Fernwärmelieferanten Müllverbrennungsanlage.

Tja und wenn ich mir die Strukturen hiesiger Verflechtungen in Bezug auf die Fernwärme angucke, da gibt es etliche Beziehungen u.a. nach Dinslaken usw. usf., dann wird mir ganz Bange um die Transparenz angesichts der vielen die sicherlich nun mitmischen und mitverdienen wollen.

 

TKS: Aus zwei werden drei Milliarden und die IG Metall spricht von mindestens 12 Milliarden EURO

Eine Frage vorab: Geht’s noch?

Eine Pressemeldung des WDR zum heutigen Aktionstag der Gewerkschaft IG Metall in Duisburg, mit direktem Bezug zur Förderungsforderung anläßlich des Umbaus von ThyssenKrupp Steel(TKS), lässt aufhorchen.

So dachte ich bisher der Umbau wäre mit zwei Milliarden EURO veranschlagt, der WDR schreibt nun etwas von drei Milliarden EURO.

Angeblich so Robert Habeck, der heute in Duisburg vor Ort war, sei nun endlich auch der Bescheid und das Okay aus Brüssel vorliegend, welch Wunder, genau seit gestern. Der Bund darf nach dem Land (bereits 700 Mio. EURO wurden von NRW zugesagt – ich berichtete bereits mehrfach) nun eigentlich seine Schatulle öffnen.

https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/aktionstag-thyssen-krupp-foerderzulage-100.html

Was mich aber ECHT aus den Socken haut sind die mindestens 12 Milliarden die die Gewerkschaft anscheinend für den gesamten Umbau in Duisburg aktuell aufruft, um dann klimafreundlich produzieren zu können. Ob der Betrag allein an TKS gehen soll oder die gesamte Wirtschaft bzw. die Metallwirtschaft gemeint ist, ist mir bisher nicht bekannt.

Mir kommt das alles vor wie „Augen zu und durch“. Berechnungen wieviele Arbeitsplätze tatsächlich erhalten bleiben, wieviel grüner Stahl zu konkurrenzfähigen Preisen irgendwann mal produziert wird sowie Opportunitätsüberlegungen ob das viele Subventionsgeld nicht besser anders ausgegeben werden sollte, liegen mir nicht vor und werden mir wohl auch nicht ausgehändigt werden.

Vielleicht sind diese Berechnungen und Überlegungen noch nicht einmal durchgeführt worden.

 

Sparkasse: Weitere renditeträchtige „Immobilien aller Art“ – ja klar und möglichst ohne Transparenz

Schon Anfang 2021 wurden die Sparkasse Duisburg Immobilien GmbH (SDI) und die Sparkasse Duisburg Wohnimmobilien GmbH (SDW) als 100-prozentige Töchter der Sparkasse Duisburg gegründet. Um im lukrativen Immobiliengeschäft aktiver mitzumischen.

Nun hat sie die von der „städtischen“ Gebag neu errichtete KITA am alten Angerbach in Huckingen erworben.

Mit den Worten „Weitere renditeträchtige Immobilien aller Art …“ wird die Sparkasse in der WAZ aktuell zitiert.

Soso, eine KITA als Rendite-Objekt. Ja sicher, kein Problem. Erst baut die Gebag die KITA, verkauft sie an die Sparkasse und dann mietet die Stadt sie von der Sparkasse – wahrscheinlich zu eben jenen renditeträchtigen Konditionen.

Ist das Karusselwirtschaft, Planwirtschaft, recht Tasche linke Tasche oder wie soll ich dieses Prozedere bezeichnen? Zumal natürlich niemand der Beteiligten mir verraten wird welche Konditionen dabei im Spiel sind.

Und warum bitteschön wird nicht gleich noch eine zusätzliche Firma gegründet die die KITA bewirtschaftet, das IMD kommt ja eher weniger in Frage?

Fazit:

Lizenzen zum Gelddrucken und  Karrieren die nur so fluppen. Was soll dabei schon schiefgehen.  Zumal wir einen Rat haben der in Gänze eh nichts kapiert oder aus Gründen alles durchwinkt.

 

 

Nancy Faeser in Duisburg – Fragen an die Polizei beantwortet – Özdemir mit eindeutigen Pressevorlieben

In der letzten Woche berichtete ich gewohnt kritisch über einen Besuch von Bundesinnenministerin Faeser auf einer Wache in Duisburg. Dort informierte sie sich laut WAZ in Begleitung ihres Staatssekretärs Mahmut Özdemir über die hiesige sogenannten Clan-Kriminalität. Die wenig schmeichelhaften 45 Minuten die sie dafür aufwendete habe ich entsprechend kommentiert – ach ja nicht zu vergessen ihre ominöse Kladde in der sie anscheinend alles notiert.

Da wieder mal nur die Funke-Gruppe also u.a. die WAZ zugegen war und auch ein nettes Foto machen durfte, habe ich in der letzten Woche wie folgt bei der Polizei in Duisburg angefragt – darunter deren Antwort:

Guten Morgen,

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hielt sich in der vergangenen Woche in Duisburg auf. Teils privat da z.B. ihr Vater hier aufwuchs.

Andererseits auch „geschäftlich“. So ist in einem WAZ-Artikel (s. Link) davon Rede, dass Frau Faeser auch bei der Polizei zu Besuch war und mit dem Polizeipräsidenten sprach.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/kampf-gegen-clans-warum-nancy-faeser-in-duisburg-war-id238572221.html

Was wohl ausreichte um mind. ein Foto zu erstellen. Wenn ich auf den Copyright-Vermerk des Fotos schaue sehe ich, dass die WAZ vor Ort gewesen sein muß.

Ich hatte Sie bereits mehrfach gebeten mir besonders bei solchen Terminen ebenfalls (möglichst frühzeitig vorab) Bescheid zu geben, damit ich ebenfalls vor Ort sein kann.

Ansonsten bitte ich Sie mir zu erklären warum die WAZ vor Ort sein konnte, Sie mich aber nicht informiert haben. Und ich möchte wissen ob die WAZ exklusiv vor Ort war und wer sonst noch presseseits eingeladen war.

Und machen Sie dies bitte mit Bezug auf das Pressegesetz NRW, auf den Medienstaatsvertrag NRW sowie auf das Grundgesetz in dem ausdrücklich von Gleichbehandlung die Rede ist.

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP
Stadtmagazin für Duisburg
Michael Schulze

 

Und hier die Antwort:

Sehr geehrter Herr Schulze,

zu besagtem Termin hatte nicht die Polizei, sondern MdB Mahmut Özdemir die Medienvertreter eingeladen. Insofern wenden Sie sich mit Ihren Fragen bitte an das zuständige Wahlkreisbüro.

i.A.

Fazit:

Tja, MdB Özdemir hat eindeutige Präferenzen wer über Innenministerinnen-Besuche bei der Polizei Duisburg berichten darf und wer besser nicht.

Ich bin natürlich mit der Antwort der Polizei nicht so ganz einverstanden. So wäre es meines Erachtens kein Problem mir seitens der Polizei kurz Bescheid zu geben. Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg.

Ansonsten entsteht bei mir zunehmend der Eindruck kritische Nachfragen hat man vor allem auch angesichts dieses Themas eher nicht so gern.

In Berlin kann man anscheinend recht gut erleben was in der Sache „Clans“ alles los sein kann, könnte, …

https://www.spiegel.de/panorama/justiz/rammo-clan-spiegel-tv-ueber-eine-kriminelle-dynastie-a-d9d3f981-3c70-46b8-b162-d5f57cf253d6

Inwieweit es sich auch um effektheischenden Aufmerksamkeitsjournalismus handelt sei mal dahingestellt.

Eben deshalb bin ich ja auch so interessiert was hier bei uns tatsächlich los ist. Immerhin wird regelmässig von rund 70 Clans in Duisburg gesprochen die hier ihr Unwesen treiben sollen.

Ich kenne noch etliche andere die hier ihr Unwesen treiben, aber eher nicht zu den Clans gerechnet werden.

 

Ratssitzungen demnächst im Livestream – vorerst für knapp ein halbes Jahr – es gibt bessere Ideen

Rund 10 Jahre lang hat sich vor allem die Duisburger GROKO aus SPD und CDU dem Wunsch der kleineren Oppositionsparteien wiedersetzt was in anderen Städten schon Usus ist: Livestreams von Ratssitzungen

Nun soll beschlossen werden das Ganze mal auszuprobieren. Dahinter steckt angeblich auch der Gedanke den BürgernInnen aufgrund der sinkenden Wahlbeteiligung die Politik wieder näher zu bringen.

Tja, beim ersten Lesen sagen sicherlich die meisten spontan „keine schlechte Idee“. Nur nach einigem Nachdenken dürfte man zu dem Schluss kommen, dass damit lediglich eine Lücke im medialen Spektrum geschlossen wird – mehr nicht.

Denn um die Politik und die Vorgänge hier zu verstehen braucht man mehr als nur bei Live-Streams zuzuschauen.  So muss man auch die Zusammenhänge verstehen und mal einen Blick ins Ratsinfo-System werfen.

Und die besonders interessanten nicht-öffentlichen Ratssitzungen werden mit Sicherheit nicht übertragen.

Insofern halte ich die Idee für nicht schlecht, aber wie gesagt auch nur für eine längst fällige Angelegenheit. Sozusagen ein Demokratie-Alibi-Update.

Dass dadurch die Wahlbeteiligung gefördert wird, halte ich für masslos übertrieben und reines Wunschdenken.

Für wesentlich interessanter halte ich – eine Idee die ich schon mehrfach hier vorgetragen habe – die Einrichtung eines Meinungsforums auf www.duisburg.de, das aber bloß nicht vom OB und/oder seinen Beauftragten verwaltet wird.

Das Problem an den Livestreams ist nämlich, dass sie nur in eine Richtung wirken.

 

Mülheim: Gemeinsame Erklärung zur geplanten Parkstadt in Broich

In einer gemeinsamen Erklärung vom 31. Mai zur geplanten sogenannten „Parkstadt“ im Stadteil Broich, auf dem ehemaligen Firmengelände von Tengelmann/Wissoll, machen drei Bürgervereine der Stadt und dem österreichischen Investor Soravia klar, dass das Vorhaben von ihnen ganz anders gesehen wird.

Ich greife diese Erklärung deshalb auf, weil sie hervorragend in wesentlichen Teilen auch zu den derzeitigen Großbauvorhaben in Duisburg „passt“.

Hier der 1:1-Wortlaut:

Direkt nach unserem Rückzug aus dem Projektbeirat sind wir an die im Beirat
vertretenen politischen Fraktionen herangetreten und haben um ein Gespräch
gebeten. Da dieses Angebot nicht angenommen wurde fassen wir einige unserer Belange auf diesem Weg kurz zusammen:

1. Masterplan Industrie und Gewerbe
– Die Politik hat sowohl den Entwurf eines „Masterplanes Industrie und Gewerbe“ Stand 2019 abgelehnt als auch eine Diskussion auf der Basis des von Mülheim & Business vorgestellten Wirtschaftsflächenkonzeptes nicht zu Ende geführt. Mülheim & Business wurde bekanntlich Ende 2020 aufgelöst und die „Wirtschaftsförderung“ in die Stadtverwaltung integriert.
– Wo bleibt ein Leitbild, die vorhandenen Industrie- und Gewerbegebiete zu stärken und damit für ganz Mülheim an der Ruhr Arbeitsplätze zu sichern?
– Wo bleiben aktuelle Leerstandsanalysen und belastbare Bedarfsprognosen als Basis einer bewussten Stadtentwicklung?

– Wir prognostizieren: Es gibt in Mülheim an der Ruhr kein Bedarf insbesondere für einen neuen Bürostandort. Hierzu tragen nicht unwesentlich auch die in der ehemaligen Schokoladenfabrik bereits nach § 34 BauGB an der Öffentlichkeit vorbei genehmigten Büro- und sonstigen Gewerbeflächen bei.
– Unsere Meinung: Zur Vermeidung einer weiteren Gewerbeflächen-Zersiedelung sollte auf die Zulassung weiterer Gewerbeflächen innerhalb des Bebauungsplanes „Parkstadt Mülheim – Y 13“ verzichtet werden.

2. Masterplan Zentren und Einzelhandel
– In der Beschlussvorlage V 15/0340-01 „Der Rat der Stadt beschließt den Masterplan Zentren und Einzelhandel 2015 und beauftragt die Verwaltung, diesen bei Genehmigungsverfahren für Einzelhandelsvorhaben, in der Bauleitplanung und bei allen anderen städtischen Planungen mit Einzelhandelsbezug zu berücksichtigen. In regelmäßigen Abständen ist der Masterplan Zentren und Einzelhandel zu prüfen und gegebenenfalls zu aktualisieren.“ Die Vorlage wurde am 25.06.2015 durch den Rat
unverändert beschlossen.
– Im Masterplan Zentren und Einzelhandel werden beispielsweise die zentralen
Versorgungsbereiche Duisburger Straße und Prinzeß-Luise-Straße als
Stadtteilzentren eingestuft.
– In § 1 des Baugesetzbuches sind Aufgabe, Begriff und Grundsätze der Bauleitplanung aufgeführt. Bei der Aufstellung der Bauleitpläne sind gemäß Abs. 6 Nr. 4 BauGB auch „die […] Erhaltung und Entwicklung zentraler Versorgungsbereiche“ zu berücksichtigen.
– Die Öffentlichkeit ist in Bauleitplanverfahren möglichst früh über die allgemeinen Ziele und Zwecke der Planung, sich wesentlich unterschiedliche Lösungen, die für die Neugestaltung oder Entwicklung eines Gebietes in Betracht kommen, und die voraussichtlichen Auswirkungen der Planung öffentlich zu unterrichten [§ 3 Abs. 1 Satz 1 BauGB].

– Wir prognostizieren: Es ist beabsichtigt, die „Parkstadt Mülheim“ zu einem neuen Versorgungszentrum zu entwickeln. In den Wettbewerbsunterlagen wird offen von der Schaffung eines neuen Stadtteils gesprochen.
– Unsere Meinung: Die „Parkstadt Mülheim“ sollte dazu beitragen, die vorhandenen Versorgungszentren zu stärken. Der heutige Standort von Netto und Kik reicht für eine Versorgung „auf kurzen Wegen“ vollständig aus.

3. Wohnraumbedarf
– Woher kommt die im Einleitungsbeschluss zum Bebauungsplan „Parkstadt Mülheim – Y 13“ benannte Zielgröße: 90.000 m² Bruttogrundfläche Wohnen? [Vorlage V 22/0283-01]. Zur Ableitung des unterstellten Bedarfs an dieser Stelle gibt es keine Ausführungen.
– Das Handlungskonzept Wohnen von INWIS datiert auf Februar 2012 [V 12/0193-01].
– Die INWIS-Dokumentation „Bezahlbarer Wohnraum in Mülheim an der Ruhr – Hearing und Analyse“ datiert auf Oktober 2019.
– Die aktuellste Berichtsvorlage „Wohnbaupotenziale und Statistik“ wurde im
Wirtschaftsausschuss am 13.04.2021 vorgestellt [V 21/0247-01].
– Der Regionalverband Ruhr hat im Rahmen einer  „Siedlungsflächenberechnung Ruhr“ auch die gesamtstädtischen Wohnbauflächenbedarfe für Mülheim an der Ruhr abgeleitet. Basis sind natürlich Daten aus der Mülheimer Stadtverwaltung. Die darin
veröffentlichten Zahlen begründen ebenfalls keine Kumulation der geplanten
Größenordnung an dem Tengelmann-Standort. Zudem fehlt eine standortspezifische Zielgruppenanalyse.
– Der guten Ordnung halber sei der Hinweis erlaubt, dass im Rahmen einer
Bauleitplanung mit einer angeblichen Umsetzungszeit von 10 bis 15 Jahre nicht die heutige Nachfrage zugrunde gelegt werden sollte, sondern der Bedarf.

– Wir prognostizieren: Das seitens des Investors vorgesehene Wohnraumangebot geht an den Mülheimer Bedarfen vorbei.
– Unsere Meinung: Im Rahmen eines Bebauungsplanes der vorliegenden Größe mit einer angeblichen Umsetzungszeit von 10 bis 15 Jahre sollte nicht die Nachfrage als Maß zugrunde gelegt werden. Vielmehr sind der Stadtplanung die tatsächlichen gesamtstädtischen Bedarf und eine angemessene Verteilung über das ganze Stadtgebiet zugrunde zu legen, um auch zukünftig die vorhandenen Versorgungszentren erhalten zu können.

4. „Parkstadt“
– Der Bebauungsplan „Parkstadt Mülheim – Y 13“ sieht grundsätzlich die Festsetzung „Urbanes Gebiet“ vor. Die zukünftigen Baugrundstücke außerhalb einer Grünzone mit „See“ sollen eine hohe Dichte aufweisen.

– Wir prognostizieren: Für die zukünftigen Bewohner der „Parkstadt“ werden die Freiflächen nicht auf dem eigenen Grundstück, sondern in einem gemeinschaftlichen „Park“ nachgewiesen.
– Unsere Meinung: Wenn sich die Planung an die für lebenswerte Wohngebiete übliche Dichte halten würde, bräuchte es keines zentralen „Parks“ und der Standort würde von einer grünen Vernetzung profitieren.

5. Der „See“
– Wenn sich alle Projektbeteiligten bewusst wären, dass unsere Stadt „Mülheim an der Ruhr“ und nicht „Mülheim“ heißt wäre evtl. deutlich, dass die Mülheimer keinen zusätzlichen See brauchen.

– Wir prognostizieren: Der „See“ wird aufgrund der Bodenverhältnisse ein rundum abgedichtetes Bauwerk, das der Regenwasserbewirtschaftung dient. Wir befürchten, dass beabsichtigt wird, die enorme Unterhaltungs- und Verkehrssicherungspflicht auf die Stadt zu übertragen.
– Unsere Meinung: Die Broicher und Speldorfer brauchen keine (weitere) öffentliche Parkanlage mit oder ohne See. Für die bereits der Naherholung dienenden öffentlichen Anlagen, zu denen bspw. der Raffelbergpark zählt, fallen schon genug Kosten an.

6. Regionaler Flächennutzungsplan
– Für die Umsetzung eines Bebauungsplanes „Parkstadt Mülheim – Y 13“ mit
Schwerpunkt „Urbanes Gebiet“ bedarf es der Änderung des Regionalen
Flächennutzungsplanes (RFNP).
– Die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit sowie der Träger öffentlicher Belange zu dem Änderungsverfahren 44 MH (Wissollstraße) fand bereits vom 17.08.2020 bis 17.09.2020 statt.
– Im Einleitungsbeschluss zum Bebauungsplan „Parkstadt Mülheim – Y 13“,
beschlossen durch den Planungsausschuss am 24.05.2023 heißt es „die Änderung des RFNP Nr. 44 MH (Wissollstraße) im Parallelverfahren gem. § 8 Abs. 3 BauGB ist bereits eingeleitet worden. Mit der Änderung werden für den Geltungsbereich des Bebauungsplanes im RFNP gem. § 5 Abs. 2 BauGB ausschließlich gemischte Bauflächen dargestellt.“ [V 22/0283-01]
– Die vom Rat der Stadt Mülheim an der Ruhr am 23.06.2022 beschlossene öffentliche Auslegung der RFNP-Änderung war im Zeitraum vom 22.08. bis 22.09.2022 terminiert.
– Nun könnte theoretisch der Satzungsbeschluss gefasst werden.

– Wir prognostizieren: Die Beteiligung der Öffentlichkeit an dem Änderungsverfahren 44 MH (Wissollstraße) ist deshalb so gering ausgefallen, da kaum jemand die Bedeutung der Planungsziele erfasst hat. Hierzu hat auch beitragen, dass die Bezeichnung „Parallelverfahren“ irreführend war und ein Hinweis auf die zahlreichen sachdienlichen Anregungen der Träger öffentlicher Belange zur RNFP-Änderung 44 MH (Wissollstraße) in der Vorlage zum Einleitungsbeschluss des Bebauungsplanes „Parkstadt Mülheim – Y 13“ keine Erwähnung fanden.
– Unsere Meinung: Der Satzungsbeschluss über eine RFNP-Änderung sollte erst dann erfolgen, wenn die Planungsziele auf der Ebene des Bebauungsplanes durch angemessene Abwägung aller Anregungen und fachtechnischen Belange feststeht.

7. Bebauungsplanverfahren
– Der Umsetzungshorizont für den Bebauungsplan „Parkstadt Mülheim – Y 13“ wird mit 10 bis 15 Jahren angegeben.

– Wir prognostizieren: Die Planungsperspektive über einen so langen Zeitraum ist viel zu unsicher, als dass das Baurecht dafür heute bereits über die gesamte Fläche fixiert werden sollte.
– Unsere Meinung: In einem städtebaulichen Rahmenplan grundsätzliche
Zielvorstellungen vereinbaren, die abschnittweise über 3 bis 4 Bebauungspläne umsetzen werden können. Dabei können Erfahrungen – auch mit dem jeweiligen Investor – gesammelt und die Planung unter Berücksichtigung der jeweils zeitgemäßen Bedarfe detailliert werden.

8. Kosten für die Stadt
– In der Vorlage zum Einleitungsbeschluss V 22/0283-01 heißt es unter „Finanzielle Auswirkungen“: „Es entstehen zunächst Planungskosten und im weiteren Verlauf der Planumsetzung Erschließungskosten sowie ggf. Kosten für Ausgleichsmaßnahmen. Die Stadt Mülheim an der Ruhr hat mit der Eigentümerin des ehem. Tengelmann-Areals eine Planungsvereinbarung mit einer die Interessen beider Seiten berücksichtigenden Regelung zur Kostentragung erarbeitet. Die Vereinbarung soll in Kürze unterzeichnet
werden. Zum Satzungsbeschluss wird zudem ein städtebaulicher Vertrag zu schließen sein, der die Kostenübernahme für die Erschließung des Geländes und ggf. notwendige Ausgleichsmaßnahmen etc. durch die Flächeneigentümerin regelt. Soweit Planungskosten durch die Stadt Mülheim an der Ruhr zu tragen sind, werden diese über das Budget des Amtes 61 abgedeckt.
– Was heißt „mit einer die Interessen beider Seiten berücksichtigenden Regelung zur Kostentragung“?

– Wir prognostizieren: Die „Parkstadt Mülheim“ wird die Stadtgesellschaft zukünftig sehr viel Geld kosten.
– Unsere Meinung: Die mit dem Investor abgeschlossene Planungsvereinbarung sollte ehrlich offen gelegt werden. Nur unter Einbeziehung der geplanten öffentlichen Lasten können bei der aktuellen städtischen Haushaltslage Entscheidungen getroffen und
durch die Öffentlichkeit Anregungen zur Planung gegeben werden.
Dies sind nur einige der Punkte, die wir gerne im Projektbeirat erklärt bekommen hätten. Anstelle dessen wurde darauf bestanden, den „Siegerentwurf“ weiterzuentwickeln, d.h. den dritten Schritt vor dem ersten vorzusehen. Sobald die Grundlagen zu dem Bebauungsplan „Parkstadt Mülheim – Y 13“ vorliegen, werden wir uns gerne näher damit befassen. Auch für eine Besprechung mit der Politik stehen wir dann grundsätzlich bereit.

Gezeichnet am 31. Mai 2023 von
i.V. Dennis Weiler für den Interessengemeinschaft Speldorf e.V.
i.V. Sven Thiemann für den Speldorfer Bürger- und Kurverein e.V.
i.V. Anke Schniewind für den Broicher Bürgerverein e.V.

Quellen:
1. https://www.muelheim-ruhr.de/cms/wettbewerb_parkstadt_muelheim.html
2. https://www.rvr.ruhr/fileadmin/user_upload/01_RVR_Home/02_Themen/Regionalplanung_Entwicklung/Regionalplan_Ruhr/Dritte_Beteiligung/Begruendung/2023_Begr_TeilD_Anh1_Wohnen.pdf

TKS soll Geld aus Berlin erhalten – Brüsseler Entscheidung allerdings noch offen

Das Bangen und Tauziehen um die Fördermillionen aus Berlin hat anscheinend ein Ende. Wie heute bekannt wurde will das Wirtschaftsministerium die versprochenen Gelder (ev. 1,3 Mrd EURO) bereitstellen, damit ThyssenKrupp Steel mindestens zwei Mrd. EURO in Duisburg in die Transformation bzw. den Umbau  seines Werkes für die künftige Herstellung grünen Stahls stecken kann. Ich berichtete bereits mehrfach.

In den letzten Wochen hatte man gebangt ob das Geld aus Berlin auch tatsächlich kommt. Sogar Bärbel Bas hatte sich eingeschaltet, war aber nicht bereit ihre Forderung nach Subventionen für Duisburg DUISTOP gegenüber sinnvoll zu begründen.

Ich halte das Invest bzw. die Subventionen (700 Mio. EURO kommen allein von der NRW-Landesregierung) nachwievor für nicht nachhaltig – in mehrfacher Hinsicht, vor allem in bezug auf den Standort Duisburg, jedoch nicht grundsätzlich.

Ein Fragenkatalog von DUISTOP zum Thema wurde bereits vor einem Jahr von TKS nur unzureichend, unvollständig und erst nach etlichen Wochen beantwortet.

Fazit:

Damit wird in Duisburg weiter massiv fortgesetzt was bisher schon Usus war, die alleinige Förderung der Großindustrie. An einem breiten Branchenmix wird in Duisburg daher wohl niemals gearbeitet.

Nun klopfen sich alle wieder auf die Schultern (Link, Beck, Rüscher usw.) wie toll sie das doch gewuppt haben, ohne jedoch tatsächlich was getan zu haben.

Eine endgültige Entscheidung aus Brüssel über die staatlichen Subventionsgelder steht allerdings noch aus.

Hätte Habeck nein gesagt, hätte er nicht nur erneut und zusätzlich weitere  vorwurfsvolle Kritik  an den Hacken, sondern auch die zuständige grüne Ministerin in Düsseldorf düpiert.

Lesen Sie auch:

https://www.welt.de/regionales/nrw/article245706730/Foerderzusage-fuer-Gruenstahl-Projekt-in-Duisburg.html

 

In eigener Sache: Fragen an die Polizei Duisburg zum Nancy-Faeser-Besuch

Guten Morgen,

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hielt sich in der vergangenen Woche in Duisburg auf. Teils privat da z.B. ihr Vater hier aufwuchs.

Andererseits auch „geschäftlich“. So ist in einem WAZ-Artikel (s. Link) davon Rede, dass Frau Faeser auch bei der Polizei zu Besuch war und mit dem Polizeipräsidenten sprach.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/kampf-gegen-clans-warum-nancy-faeser-in-duisburg-war-id238572221.html

Was wohl ausreichte um mind. ein Foto zu erstellen. Wenn ich auf den Copyright-Vermerk des Fotos schaue sehe ich, dass die WAZ vor Ort gewesen sein muß.

Ich hatte Sie bereits mehrfach gebeten mir besonders bei solchen Terminen ebenfalls (möglichst frühzeitig vorab) Bescheid zu geben, damit ich ebenfalls vor Ort sein kann.

Ansonsten bitte ich Sie mir zu erklären warum die WAZ vor Ort sein konnte, Sie mich aber nicht informiert haben. Und ich möchte wissen ob die WAZ exklusiv vor Ort war und wer sonst noch presseseits eingeladen war.

Und machen Sie dies bitte mit Bezug auf das Pressegesetz NRW, auf den Medienstaatsvertrag NRW sowie auf das Grundgesetz in dem ausdrücklich von Gleichbehandlung die Rede ist.

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP
Stadtmagazin für Duisburg
Michael Schulze

Geheimwaffe? Die Frau mit der Kladde in Duisburg gegen Clans.

In der letzten Woche war Nancy Faeser in Duisburg, teils privat, da ihr Vater hier aufwuchs. Andererseits sozusagen geschäftlich. Dabei sprach sie u.a. mit Verantwortlichen über das Thema Integration und sie war bei der Polizei zu Besuch um sich über Clan-Kriminalität zu informieren. An ihrer Seite Mahmut Özdemir, ihr Staatssekretär, und anscheinend immer dabei ihre Kladde in der sie angeblich fleissig Notizen gemacht haben soll. Ganz Old School.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/nord/integrationsprobleme-was-nancy-faeser-in-duisburg-erfaehrt-id238586675.html

https://www.waz.de/staedte/duisburg/kampf-gegen-clans-warum-nancy-faeser-in-duisburg-war-id238572221.html

Ich will mich hier nur dem Polizei-Termin widmen, nicht weil die Integration unwichtig ist, im Gegenteil, sondern weil der WAZ-Artikel dazu so einige Fragen aufwirft.

So soll der Termin auf der Wache in Hamborn lediglich 45 Minuten gedauert haben. Was bitteschön kann man in der Zeit zum Thema Clan-Kriminalität besprechen?

Angeblich 70 kriminelle Clans will die Polizei in Duisburg im Visier haben und das u.a. mit 19 Kameras an der Stelle an der vor einigen Monaten eine wilde Schiesserei stattfand.

Laut Faeser sei das eine gute Sache. Frage: 19 Kameras am Pollmann-Eck sind eine gute Sache gegen 70 kriminelle Clans? Soso. Ich frage mich allerdings wie blöd die sein müssen dies auch nur im entfernsten ernst zu nehmen?

In ihre Kladde schrieb sie dann wohl: Eine gute Sache. Toll.

Dann wird noch erwähnt, dass bei bestimmten Verdachtsfällen z.B. eine Grundbuch-Einsicht für die Duisburger Beamten nur in NRW möglich ist. Man kann also nicht mal eben herausfinden, ob Verdächtige zusätzlich Immobilien in anderen Bundesländern besitzen.

Auch das schrieb sie wohl in die Kladde, hoffentlich nicht zwischen die private Einkaufsliste fürs Wochenende.

Laut WAZ wird Frau Faeser so zitiert: „Das muss ich mit dem Justizminister besprechen. Das ist ein wichtiger Punkt.“

Spätestens an der Stelle komme ich mir komplett verarscht vor.

Ich bin nämlich davon ausgegegangen, dass Frau Faeser so etwas schon längst wusste, a) weil sie Innenministerin ist und b) weil sie vllt. auch schon mal auf Wachen in anderen Städten derartige Neuigkeiten bereits erfahren hat.

Ich mache es mal wieder einfach:

Sie gehen zu Ihrem Pommes-Bräter Nr. 1, den es seit 10 Jahren gibt. Mal wieder unterhalten Sie sich ein wenig mit dem Pommes-Fachmann, dabei geht’s um das Thema Pommeslänge. Und siehe da am Ende erfährt der Gute von Ihnen, dass das mit der Größe der Kartoffeln zu tun hat.

 

Oh wie nett, ThyssenKrupp Steel will Bürgerfragen beantworten. Hört! Hört!

Das Stahlwerk von TKS in Duisburg soll umgebaut werden damit dort in Zukunft grüner Stahl mittels Wasserstoff hergestellt werden kann. Diese Transformation soll mindestens rund zwei Mrd. EURO kosten weshalb NRW bereits 700 Mio. EURO an Subventionen zugesagt hat. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck dagegen zögert noch den avisierten Bundeszuschuss zu bewilligen und dann muß auch noch Brüssel gefragt werden. Zwischenzeitlich hat TKS den Umbau bereits komplett an den Anlagenbauer SMS nach Düsseldorf vergeben. Ich berichtete bereits.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/nord/thyssenkrupp-informiert-ueber-geplante-direktreduktionsanlage-id238558091.html

Nun geht TKS in die Charme-Offensive und will angeblich die BürgerInnen informieren, reichlich spät. In diesem Zusammenhang erinnere ich nochmals mit Nachdruck an die 45 grösstenteils unbeantworteten DUISTOP-Fragen aus dem Jahr 2022, ungefähr zu dieser Zeit, als TKS dafür auch noch 10 Wochen brauchte um überhaupt aus den Puschen zu kommen.

Für alle die ernsthaft daran interessiert sind dem Unternehmen und auch der Politik, insbesondere auch Bärbel Bas, ein paar sinnvolle Fragen zu stellen, darf sich aus den Fragen von DUISTOP aus dem letzten Jahr gerne bedienen.

Ich verweise allerdings darauf, dass das gesamte Fragen-Interview-Konvolut urheberrechtlich geschützt ist und nur Privat-Personen die Fragen uneingeschränkt und kostenfrei nutzen dürfen.  Eine mediale (kommerzielle) Veröffentlichung ist nicht gestattet.

Bärbel Bas hatte sich angesichts der ausstehenden Gelder aus Berlin übrigens kürzlich mächtig ins Zeug gelegt. Sie hat von Arbeitsplätzen udgl. fabuliert, konnte aber trotz vierfacher Nachfrage mir bisher einige fachliche Rückfragen nicht beantworten – oder sie will es einfach nicht.

Hier also die Fragen an TKS aus dem letzten Jahr – gestellt von mir und zwei Kollegen vom Fach (Anlagenbau):