RuhrHub/Hub.Ruhr: Was bringt uns das? Eine erneute Nachfrage.

Es ist schon eine geraume Zeit her, dass ich mit RuhrHub (www.Hub.Ruhr), einer Startup-Förderinitiative an der auch Duisburg mit der DBI beteiligt ist, beschäftigt habe. Damals noch war Oliver Weimann Geschäftsführer, der nebenbei auch noch „privat“ als Startup-Förderer unterwegs war. Nun ist er nicht mehr GF, dafür ist es eine Frau namens Svenja Tietje (https://ruhrhub.de/impressum).

Von der DBI hört und liest man nix von dem Engagement, also war es mal wieder Zeit dort anzufragen. Bitteschön:

Guten Abend Frau Tietje,

ich habe folgende Presseanfrage mit drei Einzelfragen (Anmerkung: Es sind vier geworden.):

Zuletzt hatte ich Kontakt zu Oliver Weimann bei Ihnen im Haus, der merkwürdigerwiese immer noch mit RuhrHub auf seiner Seite „wirbt“ (https://oliverweimann.de/ruhrhub/) aber nicht erwähnt, dass er als GF anscheinend ausgeschieden ist. Er war damals wenig bereit mir konkrete Auskünfte zu geben und ich hatte eher den Anschein er sei mehr um sein persönliches Image besorgt.

Nun nehme ich einen neuen Anlauf mit Ihnen.

Da die DBI aus Duisburg bei Ihnen im Boot sitzt habe ich konkrete Fragen zu Duisburg bzw. Duisburg betreffend:

1. Wie hoch ist der jährliche Betrag in EURO den die DBI an Ruhr.Hub zahlt?

2. Wie sehen die konkreten Gegenleistungen aus?

3. Welche konkreten Nutzen hat Duisburg bzw. haben die DuisburgerInnen seit Beginn dieser Kooperation?

4. Können Sie meinen Eindruck entkräften, dass a) Ruhr.Hub lediglich der Selbstdarstellung und Vermarktung von bestimmten Events und der daran Beteiligten dient und dass b) es einen daraus resultierenden exklusiven Zugriff auf erfolgversprechende Startups gibt die dann entsprechend an wiederum ausgesuchte Geldgeber / Investoren / Inkubatoren etc. vermitteln werden?

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP
Stadtmagazin für Duisburg
Michael Schulze

Lützerath und nun? Kohleausstieg 2030 ev. doch nicht so fix wie angekündigt?

UPPS was muß ich heute auf der Seite einer meiner beliebtesten Vollversagenden in Duisburg (=DBI) lesen:

Kohleausstieg zu schaffen – unter diesen Bedingungen

Und dann wird auf einen aktuellen WAZ-Artikel verlinkt aus dem klar hervorgeht, dass der angebliche Ausstieg anscheinend noch lange nicht ausgemacht ist.

https://www.waz.de/wirtschaft/wirtschaft-in-nrw/kohleausstieg-2030-zu-schaffen-unter-diesen-bedingungen-id237575243.html

So werden darin drei wesentliche Kriterien aufgelistet die erfüllt sein müssen, wenn es denn klappen soll:

Ökostrom-Kapazität verdreifachen

rund 30 neue Gaskraftwerke, Hinweis: um eins zu bauen vergehen in der Regel bereits sieben Jahre – wir haben 2023!!!!!!!!!!!

Speicher, Wasserkraftwerke und mehr Flexibilität, Hinweis: bei dem Wort Flexibilität schwant mir Fürchterliches

Zudem wird darauf hingewiesen, dass diejenigen die uns den Ausstieg nachwievor versprechen (Grüne u.a.) ihre Energieverbrauchsannahmen ziemlich konservativ gestalten, was ist also, wenn wir künftig weit mehr verbrauchen (müssen, wollen), z.B. insbesondere dann, wenn weitere Stromnutzer en masse erhöhte Nachfragen erzeugen – z.B. E-Autos???

Die Steag aus Essen meint jedenfalls, dass Kohlestrom auch nach 2030 noch gebraucht wird. Ja dann „Glückauf“.

Nebenbei bemerkt, weil dies letztens in puncto Nahverkehr und DVG berichtet wurde:

Ob sich Wasserstoff oder sogar grüner Wasserstoff in absehbarer Zeit in grossen Mengen besorgen lässt, um z.B. die avisierten 100 neuen Busse der DVG anzutreiben, ist äusserst fraglich. Angeblich prüft die DVG derzeit was sich künftig realisieren lässt. Die 100 Busse hat sie trotzdem schon mal angekündigt. Klar, wenn man ansonsten nur wenig Erfreuliches anzukündigen hat.

 

 

Wem gehört die Stadt? Rund 20 Jahre nach dem Anfang vom Ende von Teilen Bruckhausens

Die Antwort ist eigentlich einfach, die Stadt gehört den Bürgern.

Ein Beitrag von Katrin  Susanne Gems aus dem Jahr 2012.

Aber ist das so? Die Wahl des neuen Oberbürgermeisters hat gezeigt, dass fast 70% der Duisburger ihr Wahlrecht nicht wahrgenommen haben, also die absolute Mehrheit aller Duisburger. Das Phänomen der „Wahlmüdigkeit“ hier in extremer Form zeigt aber nicht, wie man es in der Presse lesen musste, dass die Duisburger eben dumm und faul wären, es zeigt meiner Meinung nach sehr klar die Resignation die in dieser Stadt herrscht: Die Bürger glauben nicht mehr daran, über Wahlen politischen Einfluss nehmen zu können. Das ist ein schlimmer Befund für die Demokratie und es heißt auch: Als Herren ihrer Stadt begreifen sich die Bürger nicht mehr. Das wundert nicht: Obwohl 21 Menschen in dieser Stadt ums Leben gekommen sind, obwohl sich die öffentlichen Bauskandale häufen, zeichnet sich kein „Neuanfang für Duisburg“ ab, nichts wird aufgeklärt und die Stadt – die offizielle Stadt – spricht immer noch nicht „ergebnisoffen“ mit Menschen, denen sie die Heimat nehmen will.

Immer wieder wird gesagt, Abriss sei für Duisburg alternativlos. Aber was auf der Welt ist alternativlos? Es gibt in so gut wie allen Bereichen immer Alternativen und gerade die Geschichte des Städtebaus zeigt, das die angeblich alternativlosen Konzepte, oft die größten Katastrophen angerichtet haben.

„Rund 14.000 Wohnungen sind in Duisburg aktuell ohne Bewohner. Diese Zahl nennt Stadtdirektor Dr. Peter Greulich, der vorübergehend auch das Planungsdezernat leitet. Duisburg sei in besten Zeiten auf einen Bewohnerzahl von 620.000 ausgelegt worden. Doch liege die Einwohnerzahl inzwischen deutlich unter 500.000 (490.000) -Tendenz weiter sinkend. Auch in der Siedlung, die dem geplanten Outlet-Center weichen soll, stehen nach Angaben von Vermieter Immeo schon 50 der knapp 400 Wohnungen leer (…)“Wir müssen Teile der Stadt abreißen“ war schon Teile der Ex-Planungsdezernent Jürgen Dressler überzeugt. Es werde unvermeidlich sein, sich von unattraktiven Wohngegenden zu trennen, so der 2011 in Ruhestand gegangene Dezernent. Dabei gehe es nicht nur um Leerstand, sondern auch um Kosten für Infrastruktur. Beispiel: Immer weniger Bürger müssen pro Kopf immer höhere Gebühren bezahlen, um ein längst zu großes Kanalnetz zu unterhalten.“ (Der Westen, 24.01.2012)

Das klingt, als lägen weite Teile der Stadt öd und leer da, ein jammervolles Bild und dann auch noch die drohenden höheren Kosten für die Bürger. Dressler gibt aber in diesem Zitat ein entscheidendes Stichwort: Er will sich von „unattraktiven Wohnlagen“ trennen.

Das „Städtebauliche Entwicklungskonzept“ für Marxloh macht deutlich was das heißt:

„Auch wenn Marxloh einer der noch jüngsten Stadtteile in Duisburg ist, hat er in den letzten 15 Jahren einen deutlichen Bevölkerungsrückgang erlebt und wird auch zukünftig an Bevölkerung verlieren, wenn auch die Ausprägung geringer sein kann, als in anderen Stadtteilen. Es stellt sich daher die Frage, wie ein sozial belasteter Stadtteil mit wenigen baulichen und städtebaulichen Potentialen nicht nur die sozialen und segregationsbedingten Probleme meistern wird, sondern wie auch noch zusätzlich ein schmerzlicher Schrumpfungsprozess gestaltet werden soll.“

Die Autoren des Konzepts empfehlen, bis 2027 in Marxloh 450-500 Häuser abzureißen, obwohl Marxloh selbst nach den eigenen Angaben vermutlich weniger schrumpfen wird als andere Stadtteile. Wenig Worte verliert das Konzept über die noch immer ortsprägende gründerzeitliche Bausubstanz, wenn dann im negativen, fast gar keine Worte auch über positive Entwicklungen im Stadtteil in den letzten Jahren, die für mich deutlich sichtbar sind und es erkennt nicht im geringsten das Potential der vielen Menschen im Stadtteil, die ihn von ganzem Herzen lieben.

In Bruckhausen riet das städtebauliche Gutachten der Innova zur Vorbereitenden Untersuchung zur „Sanierung“ 2007 sogar von einem großen, flächenhaften Abriss ab: „Wenn die künftige Bruckhausener Bevölkerung auch im Ortsteil mit Wohnraum versorgt werden soll, darf folglich die Zahl der heutigen Wohnungen auch nur um 7,8% sinken. Da im Untersuchungsgebiet 922 der 2963 Bruckhausener Wohnungen liegen, wird der Wert bei einem vollständigen Rückbau dieser Bestände deutlich übertroffen. Würde sich die gesamte für 2020 prognostizierte Bruckhausener Bevölkerung mit Wohnraum versorgen wollen, würde zunächst mengenmäßig der heute leer stehende Wohnraum benötigt.“ (14) Die Untersuchung der Innova empfahl daher aus städtebaulicher Sicht eine Sanierung nach dem Leipziger Modell der „perforierten Stadt“, d.h. nur einzelne Häuser, deren Sanierung nicht lohnen würde, abzureißen und sprach sich gegen flächenhaften „Rückbau“, sprich Abriss aus.

Wer die Veröffentlichungen der Stadt genau liest, wird feststellen, dass auch sehr viel von Neubau die Rede ist. Dazu ein Zitat aus der Broschüre zum neuen Flächennutzungsplan Duisburg 2027:

„Die Etablierung des Wohnstandorts Duisburg für einkommensstarke und vermögende Haushalte ist für die Einwohnergewinnung, für die Stabilisierung sozialer Strukturen in den Quartieren wie auch für das Steueraufkommen der Stadt von besonderer Bedeutung. Um diese Haushalte in Duisburg zu halten und neue hinzuzugewinnen, muss stadtweit das Wohnungsangebot um hochwertige Objekte ergänzt werden. Wohnkonzepte für diese Zielgruppe sollten sich an dem Trend hin zu mehr Komfort und Hightech ausrichten. Profitieren kann Duisburg von seinen moderaten Immobilienpreisen in Verbindung mit der unmittelbaren Nachbarschaft zur Wachstumsregion Düsseldorf, die nur noch geringe Wohnbaureserveflächen besitzt.“

Abgerissen werden soll also vor allem in den von der Stadt so bezeichneten „Problemstadtteilen“ ein Wort, dass ich gerne als Unwort des Jahres vorschlagen würde , in denen eher ärmere Menschen und „Menschen mit Zuwanderungsgeschichte“ zuhause sind, während andererseits für Menschen mit gutem Einkommen gebaut werden soll. Mit anderen Worten: Der preiswerte Wohnraum für arme Menschen wird verknappt. Gleichzeitig will die Stadt mit den Abrissen höhere Quadratmeterpreise erreichen. Die können sich aber arme Menschen nicht leisten. Die Stadt Duisburg wünscht sich als Bürger mehr Düsseldorfer als „Menschen mit Zuwanderungsgeschichte“ und arme Menschen, könnte man sagen. Und das will sie erreichen, indem sie weniger Wohnraum für arme Menschen anbietet und mehr für „Vermögende“, also nicht, indem sie die Bürger der Stadt unterstützt, sondern, indem sie sich neue Bürger sucht.

Damit folgt die Stadt einem offenbar bundesweiten Trend, nur noch im Luxussegment zu bauen und den sozialen Wohnungsbau völlig zu vernachlässigen, so dass z.B. Thomas Beyer von der Nationalen Armutskonferenz im Juni darauf hinwies, dass es in Deutschland inzwischen schon für eine Familie mit mittlerem Einkommen schwierig sei, guten, bezahlbaren Wohnraum zu finden und das durchaus nicht nur in den großen, reichen Städten.

Zu diesem Interesse am Abriss treten noch die Interessen weiterer Parteien. Zum Flächennutuzungsplan 2027 meldet sich die „lokale Metallindustrie“ zu Wort:

„Darüber hinaus erwarten wir einen ausreichende Vorratshaltung von GI-Gebieten (Gewerbegebieten) für die Realisierung von Erweiterungsinvestitionen. Das bedeutet, dass Flächen, ausreichender Größe und Lage vorhanden sein müssen, um es auch unseren Lieferanten oder Kunden zu ermöglichen, sich in Duisburg anzusiedeln.

Bei diesem Satz musste ich sofort an den sogenannten „Grüngürtel“ denken, der im Beecker Bereich nämlich genau das werden soll: Ein Gewerbegebiet.

Und natürlich spielen auch die großen Wohnungsunternehmen ihre Rolle, wie das Beispiel der Siedlung Zinkhüttenplatz zeigt. So erwähnt die Broschüre zum Flächennutzungsplan 2027, dass aufgrund des niedrigen Mietniveaus in Duisburg viele Wohnungsunternehmen nach eigenem Bekunden Probleme mit der Rentabilität von Investitionen in den Mietwohnungsbestand hätten.

Verfall von Wohnquartieren entsteht aber nicht nur durch Wohnungsunternehmen, die bewusst ihren Bestand vernachlässigen. Das Beispiel Bruckhausen zeigt, dass Städte den Verfall ganzer Stadtteile bewusst herbeiführen können, indem sie die im Baugesetzbuch festgelegte Sanierungsgesetzgebung anwenden.

Im Jahresbericht 2005/ 2006 verkündete die Firma TKS ThyssenKrupp Steel:

„Mit den derzeit implementierten, hochmodernen Umweltschutzeinrichtungen und -Maßnahmen hat Thyssen-Krupp Steel im Hinblick auf Staubemissionen eine technologische Grenze erreicht; die Belastungen in den extrem werksnahen Bereichen der Duisburger Stadtteile, Beeck, Bruckhausen und Marxloh durch den vom Unternehmen zu verantwortenden Beitrag lassen sich kaum weiter verringern. Deshalb können nur noch Maßnahmen zur Stadtentwicklung für eine Entlastung sorgen, von der alle Beteiligten profitieren. Die Stadt Duisburg, die Ent wick lungsgesellschaft Duisburg und ThyssenKrupp Steel haben da her ein so genanntes Grüngürtelkonzept entwickelt. Es soll
eine stärkere Trennung von Werksanlagen und Wohnbebauung durch Schaffung einer unbebauten, begrünten Pufferzone bewirken. Dieses Konzept soll die Lebens- und Wohnqualität im Duisburger Norden und damit die Attraktivität der Stadtteile Bruckhausen, Beeck und Marxloh er heblich verbessern. ThyssenKrupp Steel setzt sich gemeinsam mit der Stadt und der Entwicklungsgesellschaft Duisburg konsequent für dieses Ziel ein und will die Realisierung des Konzepts finanziell erheblich unterstützen.“

Um einen Stadtteil „sanieren“ zu können (Das Wort „sanieren“ kommt ja von „sanare“ = heilen, ist aber offenbar schon zu einem Synonym für Abriss geworden), müssen „städtebauliche Missstände“ festgestellt werden, was nach Sanierungsgesetzgebung in vorbereitenden Untersuchungen zu geschehen hat.

Die vorbereitende Untersuchung der Innova spricht an zwei Stellen von Leerstand, dem rechnerischen Leerstand von 10,8% und dem von Stadt Duisburg und EG-DU durch „Inaugenscheinnahme von außen“ ermittelten Leerstand von 36% der Gebäude. Die Sanierung von 2003/ 2004, die für Bruckhausen den Bau eines Immissionsschutzwalls auf TKS -Gelände und die tatsächliche Sanierung des Stadtteils vorschlug und ohne Begründung in der Schublage verschwand, sagte zum Thema Leerstand:

„Die Leerstände konzentrieren sich in der Regel auf wenige und hierbei wiederum auf deutlich vernachlässigte Objekte… Angesichts der örtlichen Situation, nach der sich diese Objekte innerhalb des überwiegend in Blockbauweise dicht bebauten Ortsteils verteilen, sind großflächige „RückbauKonzepte“ nicht anwendbar.“

Eine Erklärung für den offenbar sehr plötzlichen Anstieg der Leerstandsquote, neben der Methodik, mag der Abschlussbericht zur vorbereitenden Untersuchung bieten, die auch die Einwendungen der betroffenen Bruckhausener behandelt:

„Abwägungserheblich zum derzeitigen Zeitpunkt ist die Einwendung, die sich auf die Verursachung der städtebaulichen Missstände bezieht. Vorgetragen wird, dass überwiegend die aabsichtliche Unterlassung der Weitervermietung der im Eigentum der TKS stehenden Immobilien in Bruckhausen zur Erzeugung eines Wohnungsleerstandes und somit zur Herbeiführung städtebaulicher Missstände geführt habe. Zudem seien im Laufe der Jahre die Industrieflächen an die Wohnbebauung herangerückt.

Der Erlass einer Sanierungssatzung hängt davon ab, ob im Rahmen der Vorbereitenden Untersuchungen Städtebauliche Missstände im Sinne des § 136 BauGB festgestellt werden. Maßgeblich für das Vorliegen Städtebaulicher Missstände ist im Wesentlichen ein Vergleich zwischen dem, was ist und dem, was heutigen städtebaulichen Anforderungen entspricht. Es ist allein auf die Bebauung und/ oder sonstige Beschaffenheit des Gebietes abzustellen (Bay VGH, BRS 51 NR. 65). Die Entstehungsvoraussetzungen für die im Wege der Vorbereitenden Untersuchungen festgestellten städtebaulichen Missstände sind für dieEntscheidung über den Erlass einer Sanierungssatzung nicht entscheidungserheblich, zumal sich für das Entstehen städtebaulicher Missstände häufig ein Ursachenbündel ergibt.“

Das Unternehmen übergab diese Immobilien der Stadt Duisburg als „Sachspende“ , womit die Stadt Duisburg gleich im Besitz eines nicht geringen Anteils von Häusern im Abrissgebiet war.

Bereits im September 2006 wurde eine Veränderungssperre über das zukünftige Sanierungsgebiet, etwa die Hälfte des historischen Bruckhausen, verhängt. Das heißt, das es den Eigentümern von Immobilien von nun an nicht mehr erlaubt war, ihre Häuser „wertsteigernd“ zu renovieren – wobei praktisch jede Renovierung auch wertsteigernd ist.

Der Rat der Stadt Duisburg beschloss im Dezember 2007 die Sanierungssatzung. Mit Rechtskraft dieser Satzung Anfang 2008 war es den Eigentümern in Bruckhausen untersagt, ihre Wohnungen frei zu vermieten. Jeder Mietvertrag, der länger als ein Jahr laufen sollte, also auch jeder unbefristete, musste nun von der Stadt Duisburg genehmigt werden und im Zweifelsfall genehmigte die Stadt Duisburg eben nicht. Die Häuser durften nicht mehr beliehen werden und die Stadt Duisburg zahlte Mietern privater Eigentümer eine Umzugspauschale. Da der Abriss als beschlossene Sache galt, sahen sich viele Mieter recht früh nach anderem preiswerten Wohnraum um und nahmen die Umzugspauschale in Anspruch. Das war fatal für die Eigentümer, die Kredite für den auf ihrer Häuser aufgenommen hatten und noch nicht abbezahlt hatten: Sie konnten ihre Kredite nicht mehr bedienen. Viele mussten ihre Häuser zu niedrigen Preisen an die Stadt Duisburg verkaufen, die, anders als bei der Sachspende der Firma Thyssen den Wert der Häuser nicht nach dem Sachwert, sondern nach dem Ertragswert einschätzen lies. Die Stadt droht den Eigentümern seit Bekanntwerden der Abrisspläne ganz offen damit, sie zu enteignen, was bei der Behauptung, im vorderen Teil Bruckhausens wolle sowieso niemand mehr wohnen, schon fast komisch wirken würde, wäre es nicht so furchtbar traurig. Obwohl in Deutschland noch niemand für einen öffentliche Grünfläche enteignet worden ist, macht diese Drohung den Eigentümern natürlich Angst, am Ende vielleicht doch alles zu verlieren.

Und obwohl die EG-DU in Hochglanzbroschüren vollmundig verkündete, der Stadtteil dürfe durch die leerstehenden Abrisse nicht verwahrlosen und veröden und man werde deshalb kleinteilige, zeitlich befristete Nutzungen für diese Flächen finden, trat das Gegenteil ein, jeder der derzeit durch den Stadtteil geht, kann sich davon überzeugen. Der Verdacht liegt nahe, dass man es den im „Sanierungsgebiet“ bisher verbliebenen Bewohnern nicht zu gemütlich machen und stattdessen die Bereitschaft fördern möchte, umzuziehen, bzw, das Eigentum an die Stadt zu verkaufen. Wie sehr Menschen dort unter Druck geraten können, zeigt das inzwischen auch überregional bekannte Beispiel von Manfred Hoffmann, dem man Weihnachten 2011 alle Fenster seiner Wohnung mit Pflastersteinen eingeworfen hat. Das Haus, in dem er wohnte, sollte zum 01.01.2012 in den Besitz der Stadt übergehen und die Abrisse in der Heinrichstraße sollten im Januar beginnen, was dann auch geschehen ist. Herr Hoffmann wollte sich unter keinen Umständen in eine ungeeignete Wohnungen drängen lassen, aber sowohl der Bautrupp hat ihm zugesetzt, in dem man ihn quasi umzingelt hatte, den ganzen Tag, über Wochen hinweg mit einem Bagger, der jedes Mal, wenn er rückwärts fuhr mit 98 Dezibel hupte, vor seiner Wohnung herumfuhr und ihm schließlich mit einem Presslufthammer ein Loch in seine Küchenwand schlug. Auch die Fenster wurden Nachts immer wieder eingeschlagen, so dass sich Herr Hoffmann am Ende doch in eine Wohnung in Marxloh drängen lies, die für ihn wenig geeignet ist, er sucht im Moment wieder nach einer neuen Wohnung. Ich werde häufig gefragt, ob ich die Stadt für den Verursacher dieser Übergriffe halte und ich sage dann immer, dass ich nicht glaube, dass Herr Greulich Nachts nach Bruckhausen fährt um dort Fenster zu zerschlagen. Aber die Stadt hat die Verantwortung für all diese Vorkommnisse, genau wie am Zinkhüttenplatz, wo die Bewohner mit Drohbriefen belästigt werden und es immer wieder zu Sachbeschädigungen kommt. Wer sich entscheidet, einen halben Stadtteil leer zu ziehen, muss allermindestens für das Wohl und die Gesundheit der Betroffenen sorgen. Wenn das nicht möglich ist, muss man solche Abrissmaßnahmen eben unterlassen. Im Fall der Siedlung Zinkhüttenplatz hetzt man die Leute geradezu aufeinander, indem man sagt, die Mieter der Siedlung stünden dem „Gemeinwohl“ im Wege. Was für eine vollkommen verdrehte Auffassung von Gemeinwohl ist das? Menschen die harte Arbeit bei Thyssen geleistet haben, die diesen Staat und diese Stadt nach Diktatur und Krieg wieder mit aufgebaut haben, sind jetzt nur noch alte Leute, die einer tollen Investition im Weg stehen mit ihrem sentimentalen Gefühl für Heimat. Als sich die „Initiative für Transparenz“ aus Bruckhausen über die Verwahrlosung des Stadtteils, die fehlende Sicherheit und die Gefahr beschwerte, die von den in den leer gezogenen Häusern liegenden Gasleitungen ausgehen, antwortete die Presseprecherin der Stadt Anja Hundgeburth, sie halte es nicht für nötig, dort besondere Schutzvorkehrungen zu treffen. Dass Kriminelle sich dort Zutritt verschafften, könne selbst bei einer Verbarrikadierung der Häuser nicht ausgeschlossen werden. Im übrigen, so Hundgeburth, gehe die Verantwortung im Moment der Abrissgenehmigung auf den Abrissunternehmer über. Da man sich qualifizierter Unternehmen bediene, sehe sie darin auch kein Risiko.

Die Gutachten zum sogenannten Grüngürtel haben übrigens längst erwiesen, dass der Pufferpark keinerlei immissionsmindernden Effekt haben wird. Die Belastungen sind zudem, erzwungen durch die EU, in den letzten Jahren gesunken. Die Stadt Duisburg spricht deshalb nur noch von einer optischen Trennung von Industrie und Wohnbebauung. Als Lärmquelle, vor der der Stadtteil geschützt werden muss, hat man die Kaiser-Wilhelm-Straße entdeckt. Und ThyssenKrupp möchte lieber gar nicht mehr mit Journalisten sprechen. Die Firma schreibt in einem Brief an den Dachverband der kritischen Aktionäre:

„Wir möchten betonen: der Grüngürtel Duisburg-Nord ist kein Projekt von ThyssenKrupp Steel oder des ThyssenKrupp Konzerns.(…) Thyssen-Krupp Steel Europe hatte sich bereit erklärt, für diesen aus kommunaler Sicht höchst sinnvollen Grüngürtel, der von der EU und dem Land NRW unterstützt wird, den kommunalen Beitrag über einen Spende zu übernehmen, da die Stadt Duisburg dem Haushaltsicherungskonzept unterliegt und die Finanzierung nicht alleine leisten konnte.“

Ein Sprecher der Stadt sprach in einem kürzlich gesendeten Radiobeitrag davon, dass TKS ja seine Hauptverwaltung gleich nebenan in Bruckhausen habe, das sei ja sozusagen der Vorgarten von Thyssen-Krupp Steel und der mache ja nicht unbedingt einen ansehnlichen Eindruck. Wieviel Menschenverachtung steckt in solch einem Satz? Die Menschen in Bruckhausen verlieren ihre Heimat und oftmals ihr Eigentum, sie werden unerhörten Belastungen ausgesetzt. Für eine Vorhofsanierung?

Dabei zeigt das Sanierungskonzept von 2003/ 2004 das man alles auch ganz anders hätte machen können. Wäre der 19 Meter hohe Immisionsschutzwall auf dem Gelände von Thyssen-Krupp errichtet worden und hätte man die Sanierung der Häuser in Bruckhausen mit einer auf den Stadtteil zugeschnittenen Förderung betrieben, gäbe es heute wesentlich weniger unglückliche Menschen in Duisburg. Und einen lebenswerten kleinen gründerzeitlichen Stadtteil, an dem man einen hochinteressanten Teil der Ruhrgebietsgeschichte ablesen könnte. Natürlich hätten dann immer noch Menschen vor den Werkstoren gewohnt, wie seit mehr als hundert Jahren. Vielleicht hätte es auch einfach gereicht, nichts zu tun. Ob das den Standort von TKS in Gefahr gebracht hätte? Ende August ging die Nachricht durch den Blätterwald, dass TKS die Sparte Tailored Blanks an die Chinesen verkauft habe…

Die „Spende“ von insgesamt über 35 Mio Euro hat TKS der Stadt Duisburg schon vor dem Ratsbeschluss zur Sanierung am 17.10.2007 überwiesen. In der Beschlussvorlage für den Rat wird darauf hingewiesen.

Wir sind die Stadt, trotz allem immer noch. Das heißt aber auch, dass Nichtwählen nicht reicht. Bürger haben Verantwortung für ihre Stadt und wir können hier nur selbst etwas ändern, es gibt weit und breit keine Partei und keine Lobby, die es für uns tun würde. Das erfordert viel Kraft und viel Solidarität. Gerechtigkeit macht nicht an Stadtteilgrenzen halt. Ich kann den Satz „Da kann man ja doch nichts machen“ wirklich nicht mehr hören. Nur wer etwas tut, kann auch etwas erreichen. Und da sind wir bei dem gern zitierten Satz: Wer kämpft kann verlieren, wer nicht kämpft hat schon verloren. Am besten kämpfen wir gemeinsam.

 

Fotos: © Katrin Susanne Gems

 

Besser hören: Erfolgsstory aus Duisburg

Natural Fitting: Wie Hörgeräteträgerinnen und -träger von einer Patentlösung aus Duisburg profitieren

Das Problem: Wenn Hörgeräte nicht ausreichend individuell angepasst sind, bereiten sie ihren Trägerinnen und Trägern mitunter größere Schwierigkeiten. Eben deshalb hat die Hörwelt Duisburg GmbH ein innovatives Verfahren zur Hörgeräteanpassung entwickelt und patentieren lassen: Natural Fitting. Hiermit lassen sich Hörgeräte so bedarfsgerecht konfigurieren, dass Schwerhörigen ein detaillierteres und vollständigeres Klangbild der akustischen Realität geboten wird als mit herkömmlichen Verfahren.

Schwerhörigkeit zählt zu den häufigsten körperlichen Erkrankungen. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO leiden weltweilt rund 450 Millionen Menschen darunter. Auch in Deutschland sind Gehörschäden weit verbreitet. So beziffert etwa eine bundesweite Hochrechnung der BARMER GEK aus dem Jahr 2016 den Anteil der Schwerhörigen in Deutschland auf 3,91 Prozent, während das Statistische Bundesamt im selben Jahr von vier Prozent ausging. Andere Studien und Befragungen lassen einen weitaus größeren Anteil innerhalb der Bevölkerung vermuten. Genaue Zahlen liegen aktuell jedoch nicht vor.

Klar indes ist, dass ein vermindertes Hörvermögen für die Betroffenen mit einem Rückgang der Lebensqualität verbunden ist. Besonders hart trifft es ältere Menschen – aber Gehörschäden treten immer häufiger auch bei Jugendlichen auf. Im weiteren Verlauf kann es dann beispielsweise zu beruflichen Einschränkungen kommen. Um nur einige negative Folgen zu nennen.

Um all dem entgegenzuwirken, sind von Schwerhörigkeit betroffene Menschen darauf angewiesen, dass ihre Hörgeräte und -systeme genau auf ihre jeweiligen Defizite abgepasst sind. Eben hierbei stoßen standardisierte Anpassverfahren allerdings oft an ihre Grenzen. Daher hat der Fachbetrieb für Hörakustik Hörwelt Duisburg GmbH 2017 damit begonnen seine eigene Methode entwickelt.

Das patentierte Verfahren ermöglicht einen natürlichen Höreindruck

Das 2021 beim Europäischen Patentamt erfolgreich angemeldete Anpassverfahren für Hörgeräte ermöglicht es Inhaber und Geschäftsführer Thomas Stefan Müller und seinem Hörakustik-Team, konsequent das individuelle Hörempfinden von Hörgeschädigten zu berücksichtigen.

Das bedeutet: Dank Natural Fitting können die Duisburger Hörakustiker im direkten Kontakt mit ihren Kundinnen und Kunden Schritt für Schritt abgleichen, welche individuellen Verstärkungen für welche Frequenz- und Dynamikbereiche jeweils am besten passen. Genau darin liegt der entscheidende Vorteil des neuen Verfahrens, denn die auf diese Weise konfigurierten Hörgeräte liefern einen äußerst natürlichen Höreindruck.

Der Schlüssel zur optimalen Hörgeräteanpassung ist das eigens entwickelte und patentierte Testsignal P.E.T.T.S. (Psychoacustical Equally Tempered Test Signal). Diese Neuerung innerhalb der Hörakustik sorgt dafür, dass alle vom Hörgerät verstärkten Frequenzbereiche als gleichlaut empfunden werden und vor allem leise Pegel über die Hörschwelle hinaus wahrnehmbar sind. Gängige Verfahren zur Anpassung von Hörgeräten leisten dies in der Regel nicht bzw. nur unzureichend. Zudem kompensiert die Duisburger „Patentlösung“ etwaige klangverzerrende Effekte und minimiert sowohl sogenannte Übermaskierungen als auch störende Nebengeräusche in akustisch schwierigen Umgebungen.

Trägerinnen und Trägern der per Natural Fitting angepassten Hörgeräte erhalten somit ein wesentlich detaillierteres und vollständigeres Klangbild der akustischen Realität – und zwar genau so, wie es ihren individuellen Bedürfnissen entspricht.

Natural Fitting wird nicht nur von europäischen Hörakustikern eingesetzt

Schon jetzt setzen mehr als 300 Anwender in Deutschland, anderen europäischen Ländern und Übersee das von Hörwelt Duisburg entwickelte Verfahren ein und haben damit mehr als eine halbe Million individuelle Hörgeräteanpassungen durchgeführt. Selbst in Kanada und Australien vertraut man mittleerweile auf die neue Technik aus Duisburg.

Eine kleine Erfolgsgeschichte „Made in Duisburg“, die Anfang 2015 mit der Eröffnung der ersten Niederlassung auf der Neudorfer Oststraße begann. Heute umfasst das Unternehmen elf Standorte im gesamten Duisburger Stadtgebiet sowie am Niederrhein und beschäftigt mehr als 30 auf Hörakustik spezialisierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Stand: Januar 2023).

Hörwelt Duisburg ist Vertragspartner aller gesetzlichen Krankenkassen inklusive der Bundesknappschaft und Vertragspartner der Unfall Versicherungen (BG), wenn es um berufliche bedingte Schwerhörigkeiten oder Lärmschutz geht.

Kontakt:

Hörwelt Duisburg GmbH
Thomas Stefan Müller
Schwarzenberger Straße 43-45
47226 Duisburg-Rheinhausen
Büro: 02065 – 960 305 7

Die Stadtspitze ist inkontinent

Eigentlich wollte ich erst inkompetent schreiben, aber so passt’s auch. Um was geht’s diesmal?

Kürzlich hatte ich über den enormen Sanierungsbedarf des Stadttheaters und die Kosten dafür berichtet. Im Gespräch sind weit mehr als 100 Millionen EURO.

Die Stadtspitze hat in all den Jahren seit OB Links Amtsantritt davon gewusst, dass es diesen Bedarf gibt, aber lieber gewartet. Nun ist wohl kein Halten mehr, die Kosten sind am Bau zudem noch teurer als ev. eingeplant und Fachkräfte sind rar.

Ähnlich dürfte es wohl auch mit dem sanierungsbedürftigen Dach der MSV-Arena laufen. Aufgerufen wurden bereits 13 Millionen EURO.

In Sachen Stadttheater muß man zudem mit Anmietungskosten für andere Spielstätten rechnen sowie mit möglichen Ausfällen von Vorstellungen und Gastspielen.

Dafür hatten Link und Murrack in all den Jahren Gelegenheit uns vorzumachen wie toll sie gewirtschaftet hätten (Haushalt), klar, wenn man ECHT fette Kostenblöcke vor sich herschiebt und auf mögliche NachfolgerInnen abwälzt – 2025 wird der OB neu gewählt.

Jetzt ist durchgesickert, dass der nach nur knapp einem Jahr scheidende Umwelt- und Kulturdezernent Börger (Grüne) letztens sogar gegenüber Ratsleuten nicht richtig damit rausrücken wollte was denn nun an Kosten für’s Theater auflaufen würden. Die über 100 Millionen EURO wurden dabei von ihm nicht wirklich abgeräumt, stehen also nachwievor im Raum.

Und heute kann man in der Kollegenpresse lesen, dass die Grünen sich, angesichts der jahrelangen Verschiebetaktik des OB, ordentlich aufregen und endlich Klarheit in der Sache  haben wollen.

https://www.lokalkompass.de/duisburg/c-politik/was-fuer-ein-theater_a1831426

UPPS: Jahrelang haben auch sie sich nicht gekümmert und mit Verlaub, sie sollten ev. mal ihren grünen Herrn Börger interviewen wem er denn info-mässig eigentlich die Stange hält – OB Link oder den Grünen?

Börger hätte also schon bei Amtsantritt zumindest parteintern klar machen können, dass da was auf uns alle zukommt, denn das alles müssen wir mit Steuergeld ausbaden.

Die Grünen hätten sich also spätestens vor einem Jahr schon mit der Sache beschäftigen können – aber da waren sie ja ev. noch mit der SPD dran am Koalitionsverhandeln, was dann aber in die Binsen ging weshalb inzwischen wieder die SPD und ihre CDU-Lakaien kuscheln.

Insofern fasse ich zusammen, die Stadtspitze ist inkontinent weil die Scheisse an immer mehr Stellen aus der selbstgestrickten SPD-CDU-Windel herausquillt.

Und sie ist total inkonsistent.

Denn ein wichtiges Element des hiesigen gehobenen Kulturlebens derart runterkommen zu lassen ist a) nicht gerade Ausweis einer konsistenten Marketing-Strategie z.B. in Hinsicht auf den Tourismus, sondern b) auch für die konsequente Vermarktung all der neuen Wohngebiete – wo künftig möglichst viele betuchte DüsseldorferInnen wohnen sollen – nicht gerade zuträglich.

Oder aber man ist so clever nun in den Heulsusenmodus umzuschalten um jede Menge Kulturfördergeld einzuwerben. Mahmut, it’s your turn now! Irgendwo liegt bestimmt noch ein Sondervermögen ‚rum.

 

 

50 Jahre Thyssen-Hochofen: Nach dem Jubel kommt nun die Kritik

Gestern hatte ich eine Pressemitteilung von ThyssenKrupp Steel aufgegriffen und über ein Jubiläum berichtet. Dabei geht es um den Hochofen „Schwelgern I“ der 50 Jahre alt wurde und solange weiter betrieben wird bis eine geplante Direktreduktionsanlage im Rahmen der Transformation zur klimaneutralen Stahlherstellung ihn endgültig ablösen soll.

http://www.viewww.de/123/duistop-forum/2023/02/06/50-jahre-hochofen-schwelgern-1-der-schwarze-riese-feiert-geburtstag/

Was in dem Jubeltext nicht zur Sprache kommt waren die Folgen des Hochofens für die BewohnerInnen in Duisburg, vor allem in unmittelbarer Nähe in Hamborn.

Rund 5.000 Menschen waren sozusagen direkt davon betroffen, dass fortan nicht nur Schmutz, Gestank sondern auch Lärm ihr Leben nachhaltig beieinträchtigte.

In einem Artikel in der ZEIT vom 30. März 1973 wird dies ausführlich beschrieben.

Obwohl damals in der Nacht ein Lautstärkepegel bis maximal 35 Dezibel als zulässig galt, wurden in der Wohnnähe zum Hochofen 65 Dezibel gemessen.

Das Unternehmen verplichtete sich dann in einem juristischen Vergleich den man letztlich Einigung nannte, den Lärm innerhalb vor ein paar Monaten auf 55 Dezibel zu reduzieren.

Auf seitens der klagenden AnwohnerInnen war übrigens Rainer Enzweiler als Anwalt im Einsatz.

Das zuständige Aufsichtsamt gab in Duisburg zu etlichen Spekulationen Anlaß. Der damalige Regierungspräsident Hans-Otto Bäumer ( SPD ), in  Personalunion zugleich Chef der Gewerbeaufsicht und Mitglied des Thyssen-Aufsichtsrates, wurde in einem Antrag auf dem SPD-Bezirksparteitag Niederrhein aufgefordert, sein AR-Mandat niederzulegen, doch der Antrag fand keine Mehrheit.

Äusserst umstritten war auch das Verhalten der damaligen Stadtregierung, ebenfalls SPD, die Thyssen ebenso in Schutz nahm wie die Gewerkschaften. Hauptargument war jeweils der Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen – es war die Rede von 20.000 bis 30.000 Jobs.

In Folge von Schmutz, Gestank und Lärm verliessen seit Anfang der 60er Jahre geschätzt bis zu 80.000 DuisburgerInnen den Stadtteil bzw. die Stadt, dafür kamen rund 40.000 Gastarbeiter (Stand: Mitte der 70er Jahre).

 

 

 

50 Jahre Hochofen „Schwelgern 1“: Der „schwarze Riese“ feiert Geburtstag

Seit 50 Jahren in Betrieb und immer noch einer der modernsten Hochöfen: „Schwelgern 1“ in Duisburg, einer der größten Hochöfen in Europa.
Mit einem Gestelldurchmesser von 14 Metern und einem Volumen von 4.200 Kubikmetern setzt der Hochofen  1972 neue Maßstäbe in Sachen Größe und Leistungsfähigkeit.
Nach seiner Neuzustellung 2021 ist der „schwarze Riese“ auf dem neusten Stand der Technik auf seiner sechsten Ofenreise.

Er war der größte seiner Art in der westlichen Welt, als er vor 50 Jahren seine erste „Reise“ antrat: der Hochofen „Schwelgern 1“ in Duisburg, den die damalige August-Thyssen-Hütte am 6. Februar 1973 feierlich in Betrieb nahm. Die Thyssen-Flagge wehte an diesem Februartag auf der Gicht, und mehr als 500 geladene Gäste aus Wirtschaft und Politik bestaunten den „schwarzen Riesen“, der mit einer Kapazität von 10.000 Tonnen Roheisen pro Tag heute immer noch zu den größten Hochöfen der Welt zählt und mit seiner 110 Meter hohen Silhouette das Gesicht von Duisburg-Marxloh prägt.

Der Bundeskanzler hieß Willy Brandt, es war das Jahr der Watergate-Affäre und der ersten Ölkrise, als „Schwelgern 1“ seine Arbeit aufnahm. Der Großhochofen setzte auf einer Fläche von 25 Fußballfeldern mit einem Gestelldurchmesser von 14 Metern und einem Volumen von 4.200 Kubikmetern neue Maßstäbe in Sachen Größe und Leistungsfähigkeit. Mehr als 70.000 Kubikmeter Beton und 38.000 Tonnen Stahl wurden im Hochofen verbaut – fast so viel, wie für vier Rheinbrücken nötig gewesen wären. Im Betrieb benötigt die Anlage täglich rund 20.000 Tonnen Erz, Sinter, Koks und Kohle – den Inhalt von 20 Güterzügen mit ebenso vielen Waggons.

Dass der Hochofen „Schwelgern 1“ mehr als 50 Jahre laufen würde, konnte 1973 niemand ahnen. Trotzdem bewies der damalige Hüttendirektor Dr. Hermann Brandi bei der feierlichen Einweihung erstaunlichen Weitblick. „Wir als Eisenhüttenleute rechnen auf Jahrzehnte hinaus mit dem Hochofen und dem Oxygenstahl-Konverter als kostengünstigem Produktionsweg – auch wenn sich gleichzeitig dem Direktreduktionsverfahren unter bestimmten Umständen günstige Chancen eröffnen“, betonte er in seiner Eröffnungsrede. Wie von Brandi vorhergesagt, leistete der Hochofen Schwelgern 1 fünf Jahrzehnte lang zuverlässige Dienste.

Trotz des bevorstehenden Abschieds von der Hochofentechnologie wurde „Schwelgern 1“ 2021 für die Zeit der Überbrückung noch einmal auf den neusten Stand der Technik gebracht. Nach dreimonatigem Stillstand und der Investition eines mittleren zweistelligen Millionenbetrags schickte thyssenkrupp Steel den stählernen Koloss im Oktober 2021 mit einem herzlichen „Glückauf“ auf seine sechste und damit wohl letzte „Ofenreise“. Im Rahmen der Transformation zur klimaneutralen Stahlherstellung werden die kohlebasierten Hochöfen durch mit Wasserstoff betriebene Direktreduktionsanlagen abgelöst. thyssenkrupp Steel will den Auftrag für eine erste Anlage in Kürze vergeben. Dann wird auch der „schwarze Riese“ nach seiner letzten Reise in den wohlverdienten „Ruhestand“ gehen.

 

Fragen an Bärbel Bas zur Karnevalsauszeichnung „Ehrendame“

Guten Tag Frau Bas,

bitte beantworten Sie mir folgende Fragen die ich in dem unten beigefügten Artikel bereits aufgegriffen habe:

1.) Wieso fahren Sie per Limousine inkl. Fahrer von Berlin nach Duisburg – und das für eine Karnevalsauszeichnung?

2.) Wieso fährt dieser Fahrer Karnevalisten durch die Stadt?

3.) Was kostet das alles inkl. Übernachtungen?

4.) Zu welchen privaten Anlässen machen Sie das sonst noch – beim letzten MSV-Heimspiel waren Sie mit Herr Özdemir anwesend?

5.) Ist das alles durch die Statuten des Bundestags gedeckt?

6.) Wie vermitteln Sie so etwas den vielen Leuten die gerade mit finanziellen Sorgen aller Art zu kämpfen haben?

Mit freundlichem Gruß

DUISTOP
Stadtmagazin

Michael Schulze

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Trörö Frau Bas, jetzt kommt ’ne Breitseite!

Liebe Frau Bas, herzlichen Glückwunsch anläßlich der Ernennung zur Ehrendame durch Duisburger Karnevalisten.

Leider muß ich angesichts all der Ehre und des Spasses mal voll auf die Bremse des Letztgenannten treten und Ihnen ein paar blöde Fragen stellen.

Laut des Artikels in der WAZ, ich zitiere daraus, war der Spaß wohl auch ganz auf Seiten Ihres Berliner Fahrers und von diversen Mitfahrenden nach Ihrer Ernennung und beim fröhlichen Umzugs-Korso durch die Stadt.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/besondere-ehrung-fuer-baerbel-bas-durch-duisburgs-prinzengarde-id237554717.html

So heisst es (Zitat):

„Und Bärbel machte. „Einfach hinterherfahren“, lautete die Anweisung an ihren Fahrer. Und während die Frau Bundestagspräsidentin mal im Prinzenbus, mal im Gardisten-Fahrzeug feierte, kutschierte der gelassene Berliner in der Limousine fröhliche Karnevalisten durch die Lande.“

Zuvor hatte noch der allseits bekannte sog. ehemalige Jäger90 Sie über den Klee gelobt, was nicht verwundert, sind Sie beide doch in eben jener bekannt-sozialen Partei die u.a. den Bundeskanzler stellt.

So heisst es über Sie seitens Jäger90 „Ein echter Kerl“, da Sie wohl auch eine Harley besitzen und darauf gelegentlich rumdüsen.

Nach all dem Spaß lauten meine ernsthaften Fragen deshalb:

1.) Wieso fahren Sie per Limousine inkl. Fahrer von Berlin nach Duisburg – und das für eine Karnevalsauszeichnung?

2.) Wieso fährt dieser Fahrer Karnevalisten durch die Stadt?

3.) Was kostet das alles inkl. Übernachtungen?

4.) Zu welchen privaten Anlässen machen Sie das sonst noch – beim letzten MSV-Heimspiel waren Sie mit Herr Özdemir anwesend?

5.) Ist das alles durch die Statuten des Bundestags gedeckt?

6.) Wie vermitteln Sie so etwas den vielen Leuten die gerade mit finanziellen Sorgen aller Art zu kämpfen haben?

Zum Abschluß noch folgender Hinweis: Ich hasse Karneval wie die Pest, aber ich gönne allen ihren Spaß, beim Karneval wie auch bei anderen Festivitäten.

Meine Fragen schicke ich auch an den Bundestag sowie an Abgeordnete zur Kenntnisnahme.

Ansonsten viel Spaß noch als Ehrendame. Ich würde an Ihrer Stelle mit der Harley zum Karneval fahren.

Trörö Frau Bas, jetzt kommt ’ne Breitseite!

Liebe Frau Bas, herzlichen Glückwunsch anläßlich der Ernennung zur Ehrendame durch Duisburger Karnevalisten.

Leider muß ich angesichts all der Ehre und des Spasses mal voll auf die Bremse des Letztgenannten treten und Ihnen ein paar blöde Fragen stellen.

Laut des Artikels in der WAZ, ich zitiere daraus, war der Spaß wohl auch ganz auf Seiten  Ihres Berliner Fahrers und von diversen Mitfahrenden nach Ihrer Ernennung und beim fröhlichen Umzugs-Korso durch die Stadt.

https://www.waz.de/staedte/duisburg/besondere-ehrung-fuer-baerbel-bas-durch-duisburgs-prinzengarde-id237554717.html

So heisst es (Zitat):

„Und Bärbel machte. „Einfach hinterherfahren“, lautete die Anweisung an ihren Fahrer. Und während die Frau Bundestagspräsidentin mal im Prinzenbus, mal im Gardisten-Fahrzeug feierte, kutschierte der gelassene Berliner in der Limousine fröhliche Karnevalisten durch die Lande.“

Zuvor hatte noch der allseits bekannte sog. ehemalige Jäger90 Sie über den Klee gelobt, was nicht verwundert, sind Sie beide doch in eben jener bekannt-sozialen Partei die u.a. den Bundeskanzler stellt.

So heisst es über Sie seitens Jäger90 „Ein echter Kerl“, da Sie wohl auch eine Harley besitzen und darauf gelegentlich rumdüsen.

Nach all dem Spaß lauten meine ernsthaften Fragen deshalb:

1.) Wieso fahren Sie per Limousine inkl. Fahrer von Berlin nach Duisburg – und das für eine Karnevalsauszeichnung?

2.) Wieso fährt dieser Fahrer Karnevalisten durch die Stadt?

3.) Was kostet das alles inkl. Übernachtungen?

4.) Zu welchen privaten Anlässen machen Sie das sonst noch – beim letzten MSV-Heimspiel waren Sie mit Herrn Özdemir anwesend?

5.) Ist das alles durch die Statuten des Bundestags gedeckt?

6.) Wie vermitteln Sie so etwas den vielen Leuten die gerade mit finanziellen Sorgen aller Art zu kämpfen haben?

Zum Abschluß noch folgender Hinweis: Ich hasse Karneval wie die Pest, aber ich gönne allen ihren Spaß, beim Karneval wie auch bei anderen Festivitäten.

Meine Fragen schicke ich auch an den Bundestag sowie an Abgeordnete zur Kenntnisnahme.

Ansonsten viel Spaß noch als Ehrendame. Ich würde an Ihrer Stelle mit der Harley zum Karneval fahren.

 

 

Gift(e) im Boden: Duisburg will Bodenschutzgebiet nach Rheinhausen ausweiten

Eine Pressemitteilung der Stadt nehmen die WAZ und ihre Schwester NRZ zum Anlaß die Menschen, also ihre AbonnentenInnen, besonders die in Rheinhausen/Hochemmerich, zu warnen oder wie soll  ich sonst Textzeilen  wie diese deuten(Zitat):

Zwar würde „keine extreme Gesundheitsgefahr“ bestehen, Vorsicht sei dennoch geboten – etwa bei Kleinkindern, die im Garten spielen, und Gartenbesitzern, die selbst angebautes Gemüse verzehren.

Tja wie gut, dass keine EXTREME Gesundheitsgefahr besteht. Ein ECHT guter Ratschlag, denn es ist ja nicht EXTREM gefährlich. Und dann auch nur, wenn überhaupt, für Kleinkinder und SelbstversorgerInnen.

Alle anderen kriegen maximal Ausschlag oder Pickel oder Juckreiz. Vielleicht fällt auch nur, aber erst nach Jahrzehnten, das linke oder rechte Auge plötzlich auf den Frühstücksteller.

https://www.duisburg.de/guiapplications/newsdesk/publications/Stadt_Duisburg/102010100000194370.php

https://www.waz.de/staedte/duisburg/west/gift-in-rheinhausen-diese-konsequenzen-fuer-anwohner-drohen-id237540373.html

https://www.nrz.de/staedte/duisburg/west/gift-in-rheinhausen-diese-konsequenzen-fuer-anwohner-drohen-id237540373.html

Und die Artikel-Überschrift ist in beiden Fällen ebenfalls ziemlich bedenklich.

Wieso eigentlich, mal ganz grundsätzlich gefragt, drohen den Anrainern nun Konsequenzen? Wurden denn diese Bodenschutzgebiete, die ich Bodenbelastungsgebiete nennen würde, denn nicht gemäß dem Verursacherprinzip allesamt ordnungsgerecht saniert?

https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/lexikon-der-wirtschaft/21050/verursacherprinzip/

Haben die Verursacher die sicherlich gutes Geld verdient haben nicht ihre Pflichten bis zum Schluß erfüllt, Rücklagen gebildet und ihren gefährlichen Dreck beseitigt? Anscheinend nicht.

Bestes Beispiel ist die Verseuchung im Süden Duisburgs anläßlich der MHD-Sudamin-Pleite 2005. Ich berichtete bereits mehrfach.

Andere ähnliche Unternehmen hat man seitens des Landes sogar finanziell unterstützt um nicht eine ähnliche Pleite wie bei  der MHD-Sudamin erleben zu müssen. Kontrollen was da genau passierte, finanziell und auch in Bezug auf den Umweltschutz waren jeweils so laberig-lasch wie feuchtes Toastbrot.

In anderen Fällen kaufte die Stadt oder das Land den entsprechenden Firmen die belasteten Grundstücke ab.  Die Geschichte der Logports hat da so einiges an Anekdoten zu bieten.

Und wer ein wenig mehr recherchiert kommt auf wohlklingende Namen der deutschen Industrie – teils aus vergangenen Zeiten – oder eben auf die Namen ihrer Duisburger Ableger.

Heute sind sie meist klimagerecht und umweltneutral sowie sozial unterwegs. Logo, es winken ja jede Menge neue Geschäftsmöglichkeiten und Subventionen.

Zum Schluß komme ich noch zur Stadt und ihrer Vertuschungstaktik, wobei bestimmte Medien willige Helferleinchen sind, vor allem weil sie nie genau nachfragen wie das alles eigentlich soweit kommen konnte.

Nur ein Beispiel: Das Neubaugebiet Halenerstrasse, dort bauen die WILMA und auch die Gebag, ist so ein belastetes Gebiet. Ich berichtete bereits.

Niemand wollte mir dazu nähere Auskünfte erteilen – auch nicht die Katholische Kirche die ganz in der Nähe, am Rande des Gebiets, eine KITA betreibt. Das KITA-Gelände, inbesondere die Aussenbereiche (also Spielplätze und Sandkästen) wurden als schwermetallbelastet bezeichnet und eingestuft.

Naja, da passt es doch wenn  jahrelang nur Kleinkinder dort gespielt haben und zum Glück niemals EXTREM gesundheitlich belastet (gefährdet) wurden.

Also mal ganz ehrlich und ohne dass ich hier zu unüberlegtem Handeln aufrufen würde:

Würde ich dies als Vater oder als Betroffener erfahren und sich alles so bewahrheiten, gäb‘ ich keine Ruhe bis ich den oder die gefunden hätte der oder die dafür verantwortlich war den Scheiß nicht zu beseitigen und/oder nicht davor zu warnen. Den Rest überlasse ich Ihrer wohlmeinenden Phantasie.

 

Und jetzt noch zum Entspannen der Filmtipp des Tages – der Nullkommanix mit dem obigen Artikel zu tun hat: „Auftrag Rache“ mit Mel Gibson